Initiative zur Rettung der Praioskirche

  • Was Praios will ist in Al'Anfa fast wurscht.

    Der Praios-Kult ist in Al´Anfa erstaunlich hoch angesehen, der Greif gilt als liebstes Kind des Raben. Auch ist Al´Anfa die Stadt der 1000 Gesetze, nirgendwo gibt es mehr Gesetze als dort, so viele, dass absolut niemand alle kennt oder den Überblick haben kann. Praios muss dort auf seinen Anspruch als Herrschergott verzichten, das stimmt, als Gott der Gesetze und Gerichte geniest er aber höchstes Ansehen. Da die Akademie zu Al´Anfa aber den Invocatio Minor ganz selbstverständlich lehrt, dürftest du recht haben, wenn du meinst, dass man es da mit Magie etwas lockerer nimmt als im Mittelreich.

    Ich stimme dir auch zu, dass in der von ständigen Kriegen, Ungehuern, Intrigen, Dämonen und Schwarzmagiern gebeutelten Welt die Werte des Praios ein Licht der Hoffnung in der Finsternis sind. Das sollte man vielleicht etwas mehr hervorstellen. Auch die Idee vom väterlichen, der Verbindung aus dem Liebevollen und dem Strengen, gefällt mir recht gut - so werden Wahrheit und Grechtigkeit rigoros durchgesetzt, ohne das es gleich zu Fanatismus und unnötig grausamen Strafen kommen muss. Gute Gedanken!

  • Also ich weiß ja nicht wie so die Quellenlage ist zu den Leibeigenen und dass die nicht eingezogen werden, aber zumindest in der Wiki Aventurica steht:"Die Leibeigenen bilden das Rückrat der Infanterie" im Artikel zum Bornland. Und eigentlich ist doch auch jede Landwehr nix anderes als eingezogene Bauern oder nicht?

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Ich bin selbst ein großer Freund der Praioskirche, ich finde sie rollenspieltechnisch extrem anspruchsvoll und spannend, mir ist - bevor ich einen strengpraiotischen adeligen Weißmagier gespielt habe - auch nie aufgefallen, wie schnell und oft man doch in Abenteuern lügt, um bisschen einfacher voran zu kommen. Wie stellt man Ermittlungen an, wenn man nicht lügen darf? Wie kommuniziert man mit einem Druiden, der in dem Fall tatsächlich auf der richtigen Seite steht, ohne ihn aufgrund seiner Vorurteile 10 schwerstens zu beschimpfen etc?

    Das Problem an der Rechts- und Wahrheitstreue ist, dass es oft zu unbilligen Ergebnissen kommt, da kein Ermessen vorgesehen ist.
    Aktuelles Beispiel aus unserer Gruppe:
    Helden haben es -trotz oben genannter Probleme -geschafft, eine Schmugglerbande in Havena (in dem ein profanes Arcanum Interdictum herrscht) zu stellen. Mein Weißmagier, der absolut kein guter profaner Kämpfer ist und sich tatsächlich auch eher ungerne die Hände schmutzig macht, wenn es nicht jemand anders für ihn machen kann, hält sich den gesamten Kampf zurück und beobachtet die Situation. Der Graumagier aus der Gruppe, ein deutlich besserer profaner Kämpfer, stürzt sich ins Getümmel, aufgrund einer misslungenen Kampfrolle liegt er schließlich am Boden und wehrt sich gegen seine beiden Gegner mit einem schnellen Blitz dich find!

    Jetzt steht mein Magier vor folgenden Möglichkeiten, die alle einen großen Haken haben:
    - er zeigt den Vorfall an, wobei er natürlich auch die Umstände erklärt. Vorteil: Praiosgefällig die Wahrheit gesagt. Gesetz ist Gesetz. Über das ob und wie der Strafe hat jemand anderes zu entscheiden. Nachteil: nicht mitkämpfen und dann die, die gekämpft haben, anzeigen ist nicht gerade nett. ;)

    - Er bittet den anderen Magier, sich selbst anzuzeigen. Vorteil: Buße ist sehr praiosgefällig. Nachteil: die Wahrscheinlichkeit, dass das getan wird, ist doch eher gering und was dann?

    - Er macht gar nichts. Vorteil: er lügt nicht. Nachteil: Der Gesetzesbruch steht ungesühnt in der Welt. Das gefällt dem Herren Praios sicher gar nicht.

    - Er petzt es dem Praioten in der Gruppe, der dem Kampf aufgrund von Nachtblindheit, Dunkelangst und wenig Kampffähigkeiten noch ferner geblieben ist, als der Weißmagier. Vorteile: Praiot weiß sicher Rat. Nachteil: Petzen ist auch nicht gerade die feine Art.

    Im Ergebnis ist es also so, dass er sich unkollegial verhält oder zum Missfallen von Praios, wobei rein regeltechnisch die Prinzipientreue natürlich vorhanden ist und eigentlich die "Nichts tun!"-Möglichkeit ausschließt.


    Sowas führt natürlich nicht dazu, dass die Praioskirche und ihre Anhänger an Beliebtheit gewinnen. Die Gelegenheiten, in denen der Glauben Tore öffnet, sind eher selten und auch die Tatsache, dass Praiosanhänger eigentlich nicht lügen und dadurch ihren Worten ein enormes Gewicht zukommt, fallen im AB schnell unter den Tisch, zumal ja auch ein Schwindler behaupten könne, er würde sehr praiotisch leben. ;) So bleibt dann das Bild des Arschlochs mit Stock im Arsch hängen.

  • In der QQ sieht man viele Praioten verschiedenster Ausrichtungen. Dabei ist mir folgendes aufgefallen: nicht jeder ist ein engstirniger Traditionalist.
    Besonders die Branborianer, die nach Gerechtigkeit für alle streben, die Mystiker und Prinzipisten sind Richtungen die ich spannend und lobenswert finde. Mehr von denen!

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Colophonius:

    Ist das dein Ernst?

    Nur weil dein Charakter sich Wahrfheit und Gesetz verpflichtet fühlt, hast du ein schlechtes Gewissen beim Umhaun einiger Schmuggler? Und das wegen eines Magieverbots, das ohnehin einige Ausnahmen und Spezialfälle kennt? Von dem anzunehmen ist, das ein allfälliger Herrscher beide Augen zudrückt, weil man ihm die Schmugglerbande vom Hals geschaft hat? Es ist durchaus als Gesetz zu betrachten, das jemand die Macht hat, das Gesetz gerade jetzt nicht anzuwenden.

  • Nur weil dein Charakter sich Wahrfheit und Gesetz verpflichtet fühlt, hast du ein schlechtes Gewissen beim Umhaun einiger Schmuggler? Und das wegen eines Magieverbots, das ohnehin einige Ausnahmen und Spezialfälle kennt? Von dem anzunehmen ist, das ein allfälliger Herrscher beide Augen zudrückt, weil man ihm die Schmugglerbande vom Hals geschaft hat? Es ist durchaus als Gesetz zu betrachten, das jemand die Macht hat, das Gesetz gerade jetzt nicht anzuwenden

    1. Havena, nicht Al'Anfa. In Havena ist NUR Heilmagie erlaubt, und das auch erst seit den letzten Jahren. Magier dürfen nichtmal Stäbe führen.
    2. Ja, so ein gesetzliches Arcanum Interdictum ist sehr... tricky. Ich habe selbst Probleme gehabt in einem Praiostempel als Weißmagierin in der Quanionsqueste zu zaubern und plane zur Zeit sogar wie ich in der Stadt des Lichts eventuelle magische Spuren erkennen könnte, ohne in der Stadt des Lichtes zu sein. (An der Mauer stehen und dort zaubern hat sich bis jetzt bewährt).

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Colophonius:

    Ist das dein Ernst?

    Nur weil dein Charakter sich Wahrfheit und Gesetz verpflichtet fühlt, hast du ein schlechtes Gewissen beim Umhaun einiger Schmuggler? Und das wegen eines Magieverbots, das ohnehin einige Ausnahmen und Spezialfälle kennt? Von dem anzunehmen ist, das ein allfälliger Herrscher beide Augen zudrückt, weil man ihm die Schmugglerbande vom Hals geschaft hat? Es ist durchaus als Gesetz zu betrachten, das jemand die Macht hat, das Gesetz gerade jetzt nicht anzuwenden.

    Moin, moin,

    ich glaube, du verstehst das Problem völlig falsch. Gillion hat ja schon zwei Aspekte angesprochen.
    Dazu kommt noch:

    1. Nein, mein Magier hat nicht im geringsten ein schlechtes Gewissen dabei, die Schmuggler zu töten. Lieber wäre es ihm natürlich gewesen, wenn sich die Schmuggler ergeben hätten (Gelegenheit geben wir grundsätzlich allen Gegnern, bisher hörten aber die wenigsten auf uns), da wir sie dann der Stadtwache übergeben hätten.

    2. Durchaus wegen des Magieverbots. Das ist nunmal Gesetz in der Stadt. Wer ist mein Magier, wenn er seinen Platz nicht kennt und sich über Gesetze hinwegsetzt? Und dass es Praios nicht gefällt, dass man sich ausgerechnet über ein Magieverbot hinwegsetzt, ist evident.

    3. Klar, es kann sein, dass die Stadtwache oder eine entsprechend zuständige Gericht o.ä. diesen Einsatz der Magie für gerechtfertigt hält. Aber auch das ist nicht die Aufgabe eines Magiers, sondern eben die der zuständigen Stelle.

    4. Von Al'anfanischen Machtgedanken hält mein Magier wenig. Dort kann ja sogar der Pöbel zur Macht kommen. Frevel!

  • Ich hab schon verstanden, das es da um Havena geht.

    Nur wie Gesetzestreu ist schon Gesetzestreu?

    Die meisten hier im Forum halten sich für Gesetzestreu und gehen trotzdem nicht am Zebrastreifen über die Strasse oder parken am Gehsteig.

    Und hat Havena nicht sogar eine Ausnahme für Heilmagie weil mal ein Elf ein Kind gerettet hat?

    So eng würde ich das nicht sehen. Wo kein Kläger, da kein Richter und wo kein Willlen auf Durchsetzung da kein Gesetz. Und wer wäre dein Magier, wenn man ihm eine Strafe auferlegt, weil er ein paar Verbrecher geblitzt hat?

    Havena ist kein Praiostempel sondern eine Stadt, wo sich hunderte Magiedilletanten, Halbzauberer usw. tummeln. Nicht von einer Stelle erwischen lassen, der du auf die Füße getreten bist und gut ist es. Wozu einen Magier spielen, wenn man nicht zaubern darf? Die Schwierigkeit an dem Szenario in Havena ist ja, das man nicht einfach am Marktplatz loszaubern kann und nicht, das man gar nicht zaubern kann.

  • Ich glaube, das Problem im Kern verstehst du noch immer nicht.

    Zum einen sind wir im Moment in Havena, keiner aus unserer Gruppe kommt daher, aber unsere Abenteuer haben uns da hin geführt. Der Magieeinsatz ist dortt verboten, von Praios ist er dazu auch sehr ungern gesehen, sprich: der Bruch mit dem Gesetz ist ein doppelter Bruch an Praiosprinzipien.

    Mein Magier würde darüber hinaus nicht zu schnell fahren, nicht im Parkverbot parken und den Zebrastreifen nutzen. Wäre die Gruppe in wirklich akute Gefahr geraten, hätte er auch mit Magie eingegriffen und sich dann selbst angezeigt.

    Das ist ja auch das, was hier im Thread vielfach angesprochen wurde:
    Die Praioskirche ist keine Kuschelkirche und daher ist man hart gegen andere, aber auch gegen sich selbst. Durch sowas entstehen halt die Probleme, durch die die Praioskirche in Teilen der Spielerschaft so einen schlechten Ruf hat.

  • @Uklandor Grundsätzlich ist das richtig, so lange man keinen Moralkodex der Praioskirche oder eine Prinzipientreue hat, die auf absolute Gesetzestreue baut. Alrik Durchschnittaventurier wird im Notstand dem gesunden MenschenverstandTM nach kleinere Gesetzesbrüche begehen und verzeihen. Zumal solche, die wirklich keine Unschuldigen gefährden oder behindern. Jemand, der der Praioskirche nahe steht, wird aber oft der Meinung sein, dass es absolut keinen Grund gibt, auch nur das kleinste Gesetz zu brechen und jeder Gesetzesbruch bestraft werden muss. Zumindest symbolisch.

  • Herz des Reiches 44: "Manche Praios-Geweihte fordern dies als Selbstverständlichkeit vom Adel: Wer seine Schutzbefohlenen nicht vor Gefahr behüten könne, müsse sie in die Freiheit entlassen." Ganz offiziell ist also festgelegt: DiePraioten halten nicht nur das Volk klein, nein, sie erwarten auch von den Adligen die Erfüllung ihrer heiligen Pflichten in der praiosgewollten Ordnung und einige sind sogar bereit, diese Ordnung nötigenfalls zu modifizieren. Da lachtr Tsa doch freudig!

  • Ah, mal wieder ein Klassikerthema.

    Im Großen und Ganzen stimme ich Sumaro zu: Sinnvollerweise zeigt man die Praioten schlicht in Aktion gegen entsprechende Übel. Will heißen, wenn die Helden einen entsprechend bösartigen Gegner haben, gegen den sie Verbündete brauchen, dann finden sich im Bannstrahl die Jungs, die nicht "Wofür?" sondern "Wohin?" fragen und auch kein Problem darin sehen, wenn die Antwort zu 50% auf "nach Alveran" hinausläuft.

    Mein eigener Praiot, der gerade die Wildermark (un?)sicher macht, war früher Missionar im südaventurischen Dschungel, weiß also genau, wann er gegenüber Ungläubigen und Zweiflern eher verständnisvoll und sorgend auftritt und die positiven Aspekte des Glaubens betont: Ordnung und Sicherheit in schwierigen Zeiten, Treue und Fürsorge zwischen Herrscher und Untertan, Kampf gegen das Unheilige und klare Verhältnisse, in denen jeder weiß, woran man ist. "Jeder an seinem Platz" bedeutet gleichzeitig "Jeder hat einen Platz". Und wenn man nett drauf ist, kann man sich genau mit dieser Maxime auch zum Advokaten der anderen Kirchen mit traditionell schwierigem Verhältnis zur Oberschicht aufschwingen, denn auch Tsa ist schließlich Teil der göttlichen Ordnung Alverans.
    Genau über diese Verbindung interagiere ich auch mit den... weniger praiosgefälligen Teilen der Heldengruppe: Der Streuner kann handeln, wie er mag, solange ich die Details nicht mitbekomme, aber das Gefühl habe, dass er sich im Rahmen der Gebote Phexens und allgemein der Zwölf bewegt. Die Elfe fällt prinzipiell raus, weil Elfen einfach kein Volk der Zwölfe sind, aber solange sie allgemein die nette Heilerin mimt, passt das schon (die Magienutzung kreide ich ihr nicht an, weil sie bei Elfen Teil der natürlichen Ordnung statt wie bei Menschen unnatürlich ist).


    (Ich vermute ansonsten, dass sich das von selbst versteht, aber der Vollständigkeit halber: Ich bitte darum, dass explizite QQ- und Post-QQ-Inhalte in Spoilertags gepackt werden.)

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Ah, mal wieder ein Klassikerthema.

    Im Großen und Ganzen stimme ich Sumaro zu: Sinnvollerweise zeigt man die Praioten schlicht in Aktion gegen entsprechende Übel. Will heißen, wenn die Helden einen entsprechend bösartigen Gegner haben, gegen den sie Verbündete brauchen, dann finden sich im Bannstrahl die Jungs, die nicht "Wofür?" sondern "Wohin?" fragen und auch kein Problem darin sehen, wenn die Antwort zu 50% auf "nach Alveran" hinausläuft.

    Ganz klassisch halt. Aber genau da ist ja der Punkt, an dem viele Spieler hängen bleiben. Gehorsam ohne zu hinterfragen. Lieber ein paar Unschuldige als Kollateralschäden als einen Paktierer, der entkommt.


    Genau über diese Verbindung interagiere ich auch mit den... weniger praiosgefälligen Teilen der Heldengruppe: Der Streuner kann handeln, wie er mag, solange ich die Details nicht mitbekomme, aber das Gefühl habe, dass er sich im Rahmen der Gebote Phexens und allgemein der Zwölf bewegt. Die Elfe fällt prinzipiell raus, weil Elfen einfach kein Volk der Zwölfe sind, aber solange sie allgemein die nette Heilerin mimt, passt das schon (die Magienutzung kreide ich ihr nicht an, weil sie bei Elfen Teil der natürlichen Ordnung statt wie bei Menschen unnatürlich ist).

    (Ich vermute ansonsten, dass sich das von selbst versteht, aber der Vollständigkeit halber: Ich bitte darum, dass explizite QQ- und Post-QQ-Inhalte in Spoilertags gepackt werden.)

    Mit der Magie und Elfen hatte ich ein echt langes Gespräch mit meinem SL, an dessen Ende ich in den Tempel auch mit einem übertriebenen Hut gegangen bin, damit man mich nicht als Elf erkennt.
    Folgende Erklärung kam:
    Elfen sind kein Volk der Zwölf, also nicht natürlich in den Augen der Götter, sie huldigen nicht den 12, also auch keinen Schleimerbonus. Sie zaubern, gerade die Verbindung von Gedanken (Salasandra und co) passen der Kirche nicht, da es für sie nicht verständlich ist und die Art der Heilung ist ein Eingriff in die natürliche Ordnung.
    Hab den Priester leider mit Magie retten müssen und sind seither auf der Flucht der Priester einer Gemeinde...

  • Regeltechnisch erhalten Praioten (laut WdH) Heilkunde Seele (wenn auch nur +2) und können das laut WdG unter iher Mirakel+ Talente wählen. Sicher, Verrückte zu betreuen ist Gebiet der Boron-Kirche, aber nicht jeder, der einen Seelheilkundigen braucht, ist verrückt, oder? Praioten können also sehr gute Seelsoger werden und Traumatisierten ins Licht zurückhelfen, nicht nur Gerechtigkeit verschaffen, indem sie die Täter bestrafen, sondern auch, indem sie die Opfer wieder auf die Beine bringen. Ein solcher Seelsorger wäre dann sicher sanft und verständnisvoll aufzuziehen. Und ideal könnte er mit seinen "nächtlichen Geschwistern" von den Noioniten und der Akademie zu Perricum zusammenwirken, sich bei ihnen weiterbilden (gerade wil die Akademie dort weiß ist und das geht für Praioten ja oft noch zur Not).

  • Wovon red ich denn seit Jahren hier, hmm? :P

    Tatsächlich ist mein Praiosgeweihter genau so angelegt. Seelenheilkunde hat er inzwischen auf 20 mit mehreren Spezialisierungen (nach DSA4 damals noch alles in Selbststudium gesteigert...es war jeden Punkt wert, genau wie Hauswirtschaft stets jeden Punkt wert ist, den man darin versenkt. Jawohl!) - unter anderem "Traumata II" und "Kinder II" und übernimmt in unserer Geweihtentruppe und auch in der Armee der Gruppe seit immer den Posten des Seelsorgers. Zusammen mit dem Streuner der Gruppe hat er dereinst auch ein Waisenhaus eingerichtet, wo er sich um Kriegswaisen kümmert (nach Umzug in eine andere Baronie kam ein weiteres hinzu) - natürlich mit unterschiedlichen Erziehungsstilen ;) . Dafür gibt es dann eben keinen zerschmetternden Bannstrahl für ihn - Kämpfe überlässt er seiner Schülerin.

    In unserer Wildermark-Kampagne haben wir dann auch folglich genau das gehabt. Die Kirchen von Praios, Boron und Rahja hatten sich hier zusammen geschlossen und quasi das seelsorgerische Pendant zum Drei-Schwestern-Orden geschaffen . Dabei hatten sich die Boronis um die Fälle gekümmert, die man eben nicht mehr frei rumlaufen lassen sollte (Noioniten eben) und Praioten und Rahjanis um den Rest. Mit der Kombination aus Vertreibung des Dunkelsinns und Harmoniesegen hauen die beiden auch ordentlich rein, wenn es um gequälte Seelen geht. Parallel dazu haben eben, wie weiter vorne schon beschrieben Praios, Rondra und Boron zusammen gearbeitet, um gegen Untote vorzugehen. Hier dann eher die Bannstrahler und die Golgariten gemeinsam.

    Natürlich war das mit jeder Menge Arbeit verbunden. Unterschiedliche Stile, Ansichten und die entsprechenden Vorgesetzten mussten überzeugt, besänftigt oder gebauchpinselt werden. Und, was wir auch immer herausgestellt hatten: Das hier sind vor allem Darpatier unter sich. Es funktionierte, weil es um zu Hause, die Freude, Familie usw. ging. Auch das kann dazu dienen zu zeigen, dass auch ein Praiot nur ein Mensch ist, irgendwo herkommt, Wurzeln hat. Natürlich geht ihm eine Katastrophe in der Heimat wesentlich näher, als irgendein eingestürzter Tempel in Gareth, selbst wenn das der Haupttempel ist. Das Hemd ist dir näher als der Rock. Das kann man - ohne, dass es gleich in Korruption Lokalpoporz oder sonst was enden muss - durchaus thematisieren (das aber natürlich nicht nur auf die Praioten bezogen).

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Das klingt generell nach einer super Sache, Praioten, deren Tempel zwar alt und baufällig ist, die aber lieber gemeinnützige Projekte unterstützen, sei es, dass sie ein Waisenhaus gegründet haben, eine Suppenküche oder eine Rehabilitationsanstalt (unter anderem Namen versteht sich), die dafür aber Abenteurer brauchen, um ihren Tempel irgendwie vor dem Einsturz zu bewahren, da sie selbst zu viel zu tun haben und sie weder wollen, dass Kinder, überarbeitete Bauern oder Kriegsversehrte den Tempel instandhalten müssen.

    Von daher gute Idee, die auch von nem Meisterstandpunkt super umzusetzen ist.

  • Mein Praiosgeweihter stammt auch aus der Wildermark, ist allerdings viel mehr brillanter Verhandler und Diplomat, dessen Wort Verbindlichkeit bringt und weiser Ratgeber für die Regierenden, sowie Inquisitor und Beauftragter für alle dunklen Umtriebe dämonischer, namenloser und verbrecherischer Natur. Ich kann mir auch gut einen Seelsorger als Einzelfall unter den Praioten vorstellen, aber eher weniger als generellen Kirchenzweig, dafür haben sie eigentlich zu viel Potential in ganz andere Richtungen und auch zu viel selbstempfundene Verantwortung für Recht, Ordnung und Wahrheit. Also ein interessantes Konzept, wie ich finde, aber für mich als Generalisierung zu reduziert auf einen Aspekt, den ich mit Praios eben nicht als primär verbinde.

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  • Hmm, weiß nicht. Ich könnte mir durchaus eine Organisation in Richtung des "Weißen Rings" -der Name wäre sogar sehr passend - in der Praioskirche vorstellen. Auf der einen Seite natürlich Sichtung von Beweisen, Recherche, Wahrheit herausfinden etc. Aber warum nicht auch eine Art Pro Bono Anwaltsorganisation und Opferbetreuung nach Verbrechen? In Regelsprech ist Seelenheilkunde* auch nur ein Talent und da werden andere Talente durchaus mitziehen können und das auch tun. Beim Praioten in diesem Zusammenhang sicherlich viel Gesellschaft und Rechtskunde. Das wiederum macht den Praiosgeweihten ja recht automatisch auch zu einem guten Berater, nur eben weniger in einer politischen Richtung (oder wenn nur indirekt), sondern mehr in Richtung "Überlege dir doch einmal, was dein Handeln für Konsequenzen hätte, lieber Baron. Willst du das wirklich tun?" Das sind unterschiedliche Herangehensweisen, die aber recht ähnliche Ergebnisse erzielen können. Im Milieu der Braniborier finde ich so ein Konzept in jedem Fall gut aufgehoben und dort als einen breiteren Beschäftigungszweig unter Praioten (also außerhalb von Einzelfällen) durchaus angelegt.

    Klar, es wird mehr Rechtsberater und Dämonenjäger unter ihnen geben, aber das wiederum reduziert für mich Praios zu sehr auf 08/15 - deinen Praioten würde ich jetzt durchaus als klassischen Praioten einstufen, wie du ihn beschreibst - als dass man nicht auch Raum für andere Dinge hätte und die durchaus breiter aufgestellt sind.

    *Haben wir bei uns übrigens aus der allgemeinen Heilkunde in deinen Regeln entkoppelt und zu Gesellschaft (C) gepackt.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    Einmal editiert, zuletzt von Ehny (12. Februar 2017 um 12:47)

  • Ich sehe einfach die wahrheitsliebenden Priester weniger als den klassischen Psycho-Therapeuten, der sich den armen, gequälten Seelen annimmt, zumindest nicht im Rahmen einer juristischen Vertretung. Auch die Berater-Funktion wäre für mich durchaus eher im Rahmen von Vorschlägen als konkreten Handlungsanweisungen, hat aber nichts mit seelenheilkundlerischer Betreuung zu tun, sondern ist eben dafür gedacht weitsichtige und auch teilweise unemotionale rationale Entscheidungen zu treffen.

    Gerade in der aktuellen Kirche und ihrem Liturgien-Werk sehe ich eben recht wenig, was auf Seelenheiler hinweist, aber natürlich viel was auch Berater in vielfältigen Positionen oder eben dann, klassischer, aber eigentlich kaum wirklich umgesetzt, dafür wohl also doch eigentlich wenig klassisch, auf Dämonen- und Schwarzkünstler-Jäger geht.

    Ich würde Albuin den Ketzer jetzt nicht als klassischen Praioten benennen. Aber er nutzt seine Fertigkeiten eben schon durchaus auch im klassischen Rahmen.

    Dabei denke ich nicht, dass kein Platz in der Kirche für solche Personen ist, ich sehe nur eben keine große Organisation, die Waisenhäuser und traumatisierte Personen aufnimmt und betreut. Dafür gibt es eben deutlich besser geeignete Kirchen, wie ich finde.

    Btw. ich habe für meinen Praioten Heilkunde Seele auch ausgegliedert, allerdings nach Spalte B, da es keinesfalls die Häufigkeit und Relevanz von anderen Interaktionstalenten hatte.^^ Mit einem Wert von 15 (und 24 in Verhandeln sowie 23 in Menschenkenntnis) ist es aber nicht mehr im Endgame bedient worden.^^

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  • Ich empfinde Albuin dagegen als ziemlich klassischen Praioten Marke "Bannstrahl" die diesen Faden quasi begründet haben. Die Augenverdreher Praioten. Und im Prinzip handelt er auch genau so, wie man das von einem sehr fanatischen Praiosgeweihten so kennt und irgendwie erwartet. Gut, dass er jetzt verblendet ist und die Kirche ihn verstoßen hat (so halb) ist eine nette Wendung und markiert auch den Anfang einer anderen Betrachtung der Kirche durch Spieler/Autoren, aber ansonsten macht er nichts, was ein Praiosgeweihter in Elenvina nicht sonst auch macht, nur halt ein wenig verrückter. Das kann man also wohl sehen, wie man will ;) .

    Von den Liturgien her konzentriert sich ein Praiosgeweihter seelsorgerisch am ehesten auf "antimagische Seelsorge": Fluchbrechen, Herrschaftszauber aufhalten usw. Das kann man ja mit der Gilborn-Strecke und der Vertreibung ganz gut zusammen basteln mit der Purgation als ultima ratio (wenn der betroffene Magier ist). Bei so einem Praioten dann weiterzudenken und zu sagen, dass der seinen Patienten dann nicht gleich zum nächsten Geweihten einer anderen Kirche abschiebt, nur weil der eine passendere Liturgie hat sondern den schon noch betreut - auch er hat ja den Harmoniesegen, ist jetzt nicht allzu weit hergeholt.

    Ein weiterer Ansatz wäre darüber hinaus noch die Prävention von Verbrechen. Die Traumatisierten von heute, mögen die Gewaltverbrecher von morgen sein, die vernachlässigten Waisenkinder die Mörder und Diebe. Warum also nicht das Übel gleich an der Wurzel packen und es gar nicht erst soweit kommen lassen? Ja, ja Mittelalter bla und Keks, zu modern yaddayadda...pff, egal :P . Wie gesagt: Das ist keine Hauptströmung in der Kirche, da gehe ich mit dir vollkommen mit. Aber es passt wirklich gut zu den Braniboriern, die ja doch andere Aspekte als den Dämonen- und Hexenjäger vertreten. Dass ein solcher Zweig in anderen Kirchen wesentlich stärker ist, das ist natürlich klar. Boron und Rahja sind und bleiben hier Klassenprimus, das soll auch so sein. Allerdings finde ich die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen an einer Stelle, wo man das erst einmal gar nicht vermutet ohnehin reizvoller. Wer würde denn Praios und Rahja und dann noch Boron so pauschal in Zusammenhang setzen? Und wie sieht die Zusammenarbeit zwischen denen aus? Das liefert einiges Konflikt-, Spaß- und anderes Potential.

    @HKS: Wir haben es mit C bewertet, weil es ja quasi für lau schlechte Eigenschaften senken kann und dadurch einen doch erhebliche gruppeninterne Bedeutung haben kann.

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