Hesinde geweihter Elf mit menschlicher Kultur

  • Ich hatte letztens die Idee, mal einen Elfen zu spielen, der im Mittelland aufgewachsen und Hesinde Geweihter geworden ist.
    Dann wäre er nämlich gleichzeitig Vollzauberer und (Voll)Geweihter (mit 24 KaP). Konflikte mit Glaube und Magie dürfte es bei Hesinde nicht geben. Jetzt frage ich mich allerdings, was für Zauber der am Anfang als Vollzauberer hätte und welche (bzw. ob er eine) Repräsentation hätte. Außerdem verstehe ich noch nicht so ganz die Überschneidung von Geweiht und Zauberer und was es da für Konflikte geben könnte. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

  • Ja, aber du hast dann trotzdem noch das Problem, dass du keine 2 zeitaufwendigen Professionen (Magier+Geweihter) kombinieren darfst und du eine magische Profession brauchst, da der Elf als Rasse noch keinen einzigen Zauber hat und du noch eine Profession dafür bräuchtest.

    Aber die Stelle ist ein wenig interpretierbar. Der Vorteil wird über alle 3 Stufen (R/K/P) verrechnet, aber eben einmal bei der Rasse vergeben. Eine Profession, die Vollzauberer bringt, ist 6 GP billiger. Das würde ich so interpretieren, dass ein Elf, der in einer menschlichen Kultur aufgewachsen ist ein Viertelzauberer ist und die entsprechenden AsP usw. bekommt.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Wenn er bei Menschen im Mittelriech aufwuchs, dürfte er zu einem (menschlichen) Akademie-Magier ausgebildet worden sein; und kann dann selbstverständlich (völlig badoc) dem Hesindekult betreten - wie jeder andere Magier auch. ;)
    Doch warum sollte ein Magier mit elfischen Wurzeln sich Hesinde zuwenden und dann von Ihr die Weihe erhalten? Da so eine nachträgliche Weihe eigentlich erst während des Spiels erlangt werden sollte, müßte dies sowieso mit dem SL abgesprochen werden.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ist ein menschlicher Magier nicht auch ein Vollzauberer? Nur hat keine spitzen Ohren. :) Und dann gäbe es da noch einen vollzaubernden Zwergen ... wahrlich, Aventurien ist eine magische Welt.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Der Elf hätte Vollzauberer und wäre geweiht und hätte nur genau eine Profession - Vollzauberer ist ein Rassenvorteil für Elfen (finde ich unsinnig, Viertelzauberer wäre hier logischer, in Elfenkulturen sollte das dann zu Vollzauberer aufgewehrtet werden, aber so sind die Regeln). Der einfachste Weg wäre, den Elfen über die Kultur elfische Siedlung (z.B. Großstadt) zu erstellen, am besten mit den Regeln zum verweltlichten Elfen aus ALuT 137. Ich glaube, es gibt auch irgendwo zumindest Regeln, welche Zauber man zusätzlich bekommt, wenn man in der Kultur Elfische Siedlung einen Menschenberuf erwählt (es waren 60 oder 80 zusätzliche Punkte auf die Kulturzauber).
    Natürlich kommen hier aber die Regeln zu Geweihten Zauberern zum Einsatz - Erschwerungen und geringere KaP-Regeneratio glaube ich. Und das ist schon sehr, sehr optimiert muss ich sagen. Aber wenn das bei euch so üblich ist: Viel Spaß!

  • Aber was ist mit Elfen in menschlichen Kulturen, die nicht als Magier ausgebildet wurden? Bleiben die dann nicht trotzdem Vollzauberer?

    Es gibt keine 4.1 Regeln mehr zu diesem Fall. In DSA 4.0 wurde der Vollzauberer durch den maximalen Dilettanten ersetzt.

    Beim Vorteil Vollzauberer (WDH S. 258) wird man auf den Baukasten S. 306 verwiesen. Spätestens hier wird klar, dass ein Held (nicht nur ein Elf) ohne Ausbildung durch Kultur oder Profession kein Vollzauberer sein kann. Üblicherweise verkümmert die magische Befähigung in diesem Fall (Dilettant) oder verschwindet ganz (bei Elfen eher unwahrscheinlich). Der DSA 4.0 Ansatz ist also eine gute Lösung.

    Das man die priesterliche Ausbildung einer magischen vorzieht, kann ich mir gerade bei der Hesindekirche nicht vorstellen. Erst mal Hesindes Gaben würdigen lernen und sich ihr dann ganz zuwenden (Spätweihe des Magiekundigen).

    Am Start stehen den Plänen natürlich noch die Begrenzungen des Vorteils BGB entgegen. Selbst wenn man diese Hürde nicht hätte wären die auf zu wendenden GP extrem hoch und kaum zu stemmen.

  • Man benötigt für das Konzept ja keine BgB - Vollzauberer ist in der Rasse und nicht in einer Profission enthalten. Für eine Menschenkultur wäre dies aber die sinnigste Lösung, da stimme ich zu: Voll- gegen Viertelzauberer eintauschen (nach dem Baukasten müsste man dafür etwa 4 GP rausbekommen, nicht etwa 15 wie man meinen sollte! Elfen kriegen magische Profissionen um 6, Halbelfen um 2 GP billiger - das heißt auch -6 statt +12 AsP und kein MR-Bonus aus der Rasse!) Nur über die Elfische Siedlung (die aber keine Geweihten als möglichen Profissionen hat!) könnte man in meinen Augen möglicherweise tricksen, denn dort könnte der jungeElf von klein auf eine typisch elfische Grundausbildung erhalten haben, ehe er das Noviziat antrat, wie es auch bei den vielen eigentlich profanen und möglichen meschlichen Profissionen dieser Kultur der Fall ist.

    EDIT

    Man könnte auch einen Magier mit abgebrochener Ausbildung als Erstprofession wählen - die Vorteile fielen zwar weg, aber Vollzauberer ist ja auch aus der Rasse, nicht aus der Profission, die GP-Kosten wären deutlich niedriger und das Zeitaufwednig fiele weg. Die Zauber könnte man sich dann möglicherweise mit halben TaW nach den Regeln zur abgebrochenen Ausbildung gutschreiben...

  • Einen Helden, der von Erschaffung an gleichzeitig Vollzauberer und Geweihter ist, würde es bei mir als Spielleiter nicht geben. Das Konzept halte ich in einer "normalen" Spielgruppe für nicht tragbar.

    Als Spätweihe vielleicht, wenn der Story-Hintergrund entsprechend passt, aber die Einschränkungen würde ich eher hoch ansetzen (mit oder ohne entsprechendes Regelwerk, unser DSA ist eh eine stark hausgeregelte 3er-Variante). Ich bin selbst ein großer Fan von Zahlen und Min-Maxing, lasse dies die Spieler aber lieber im Spiel durch besondere Erfahrungen und besondere Gegenstände erleben als durch eine zehnstündige Charaktererschaffung.

  • Aber was ist mit Elfen in menschlichen Kulturen, die nicht als Magier ausgebildet wurden? Bleiben die dann nicht trotzdem Vollzauberer?

    Unabhängig von den genannten Regelerwägungen:

    In ihrer eigenen Umgebung lernen Elfen das Zaubern intuitiv, teils durch Nachempfinden oder Abgucken. Es gibt keine niedergeschriebenen Spruchformeln. Elfen machen das einfach. Daraus ergibt sich: ein Elf, der sich nicht bei anderen Elfen etwas abgucken kann, lernt dieses intuitive Zaubern nicht - bis auf die Tricks, auf die er zufällig selbst kommt. (Das würde ich aber sehr restriktiv handhaben.)

    Der Weg zum Spruchzauberer bleibt einem solchen Elfen natürlich offen, siehe obige Beiträge.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Sag ja, badoc.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Der geeignetste regeltechnische Kniff um diesen Wunsch zu erfüllen dürfte folgender sein: Elf mit menschlicher Kultur (am besten mittelländische Städte) mit Erstprofission Hesinde-Geweihter (die geweihte oder magische Profission muss immer die erste sein) und BgB mit einem Magier oder anderen Vollzauberer nach Wahl mit abgebrochener Ausbildung nach WdH 301 - der Magier verlöre nach den Regeln dort alle Vorteile, also auch Vollzauberer und die damit einhergehenden AsP und wäre folglich keine magische, sondern profane Profission und damit als Zweitprofission geeignet, der Elf behält aber seinen Vollzauberer aus der Rasse und kann geeignete Zauber vor allem von den Start-AP aktivieren (der Magier verliert aber mit den Vorteilen Vollazuberer und Akademische Ausbildung: Magier wohl die meisten Zauber! Aber da der Elf ja Vollzauberer hat, kann er sich vielleicht auch, wie die Talente, von den AP von breitgefächerte Bildung Zauber auf den halben Wert der Profission erwerben. Auch Zeitaufwendig der regeltechnischen Zweitprofission entfällt dank der abgebrochenen Ausbldung.

    Hintergrundtechnisch würde man es natürlich genau anders herum aufziehen: Zunächst hat er die Ausbildung zum Magier (zum Druiden, zum Hexer...) begonnen und die dann abgebrochen um einen geistlichen Weg anzustreben. Dass die regeltechnische Zweitprofission später im Leben erlernt worden sein muss, ist meines Wissens nicht gesagt. (Korrigiert mich, wenn ich mich irre). Da es bei dem Findelkind, das nicht bei Elfen, sondern bei Menschen aufwuchs, keine elfische Erziehung gab, ist Atheismus und badoc kein Thema (wie es in meinem Vorschlag mit der Elfischen Siedlung und dem verweltlichten Elfen der Fall wäre). Elfen dürfen gewisse Menschenkulturen als mögliche Kulturen wählen - das ist also regeltechnisch gedeckt und noch nicht mal ein Fall für die Exotenregeln wie ein Nivese in Mhanadistan, in der Menschenkultur wiederum sind Magier und Geweihter mögliche Profissionen.

    Das Konzept ist abgedreht und ich würde es als Meister nie zulassen, aber von den Regeln in meinen Augen (wenn nicht, korrigiert mich!) abgedeckt und möglich (wenn auch unwahrscheinlich) und vollendet die Aufgabe: Ein Vollmagier mit Zaubersprüchen und Geweihter der Hesinde! Alles ist möglich im Land des schwarzen Auges...

  • Aber was ist mit Elfen in menschlichen Kulturen, die nicht als Magier ausgebildet wurden? Bleiben die dann nicht trotzdem Vollzauberer?

    Der Hesindegeweihte hat seine Jugend damit verbracht, zum Geweihten ausgebildet zu werden, dies bildet sich in seinen Starttalenten, -liturgien und KE ab. Dadurch hatte er - wenn er denn ein Elf oder sonstwie magiebegabt ist - keine Zeit, eine magische Repräsentation und die zugehörigen Sprüche und Rituale zu lernen. Der elfische Geweihte verfügt qua Geburt zwar über AE, kann aber nicht wirklich zaubern, da er das nie gelernt hat. Wenn du einen zaubernden, elfischen Geweihten spielen willst, dann bleibt mMn regeltechnisch nur der Weg der Spätweihe. Dabei ist es dann egal, ob der Elf unter Elfen groß wurde und die elfische Repräsentation erlernt hat, oder ob er zum Magier ausgebildet wurde. Ersteres ist aber mMn ingame noch schwerer glaubhaft zu begründen.
    In vielen Gruppen würde ein Start-SC, der vollzauberischer (= inkl. Repräsentation und Startzauber) Geweihter ist - was mMn RAW nicht erlaubt ist - wohl auch als zu mächtig und unbalanciert empfunden werden, aber das ist letztlich eine Frage des Gruppenkonsenses.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Sprich doch einfach mit deinem Meister, fang als Magier ganz normal an, u.U. mit dem Moralkodex Hesinde und tritt dann ingame irgendwann den Drakonitern im Arkanen Zweig bei. Die nehmen explizit vollzauberer auf und können die Weihen.

    Da hat der Meister dann auch ganz viele Ansatzpunkte für Missionen ala "hol ma das Artefakt" "Gugg da ma nach dem Paktierer bei XY". Das war ursprünglich mal der Plan für meinen Magier, ist aber alles anders geworden als geplant und jetzt paktiert er selber ;D

    edith: Grad der ganze Questweg zur Aufnahme und so ist doch so schön auszuspielen. Ich glaube mit Weihe vom Start weg wirste nicht glücklich weil du da doppelt soviele AP brauchst wie die anderen in Gruppe, oder du musst hingehen und das Magierkonzept so gestalten das es wirklich sehr wenig Ap kostet. Geht dann aber sehr schnell richtung PG.

  • Unabhängig von der prinzipiellen Regelkonformität, finde ich das Charakterkonzept sehr... (wie sag ich das diplomatisch?)... fragwürdig :huh:

    Stichwort: eierlegende Wollmilchsau

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Ich glaube ich würde das so drehen, dass der Elf zwar die AsP eines Vollzauberers hat, aber da er das zaubern nie gelernt hat, würde er Magie benutzen, wie ein Magiedilletant. Also im Grunde genommen ein Hesinde geweihter Magiedilletant mit mehr AsP als ein gewöhnlicher Viertelzauberer.

    "Who saves a man, saves the world"

  • Die meisten signifikanten Vorteile für Viertelzauberer wie Schutzgeist oder Übernatürliche Begabungen kann man als Vollzauberer leider gar nicht erwerben, die Meisterhandwerke sind (zurecht) deutlich teuerer. Zudem scheint mit Vollzauberer nie etwas angeborenes, sondern antrainiertes zu sein, angeboren ist nur Viertelzauberer. Ohne Ausbildung ist meiner Meinung nach auch ein Elf nur Viertelzauberer und sollte dafür etwa (nach WdH 305 0,3 des eigentlichen Werts für Vorteile im R/K/P-System) 4 GP erhalten (Viertelzauberer kostet demnach 2 GP, Vollzauberer 6). Aber das sind natürlich nur meine 2 Cent! :)