Ach, die "Schwarzmagier" die als Trollzacker von den Ferkinas adoptiert wurden um dann von einem Drachen die Fähigkeit erhalten haben, trotz des Tragens von Eisenrüstungen Magie zu wirken... Das hat alles nichts mit Aventurien zu tun. Das sind Allmachtsfantasien von Leuten, die kein Interesse haben daran, einen Aventurischen Schwarzmagier zu spielen, sondern einfach nur Masturbieren wollen. Und schuldig sind hier nicht nur die Spieler, sondern auch Spielleiter die die Natur von Schwarzmagiern verkennen und Mitglieder der Bruderschaft der Wissenden mit der irdischen Vorstellung von "Zauberer schwarzer Magie" verwechseln.
Schwarzmagier sind Spielbar, demonstrativ gibt es schlichtweg zu viele schwarze Akademien als dass diese Schwarzmagier zwangsläufig zu massenmörderischen Borbarad-Verschnitten werden würden. Man muss das System der Aventurischen Magiergilden verstehen: Es gibt deren drei, und das ist so damit nicht eine einzelne Magiergilde zu mächtig wird und dem Klerus bzw. dem Adel die Macht abringt. Und vor allem: Man muss von die aventurischen Kategorie der Schwarzmagier von der irdischen "Schwarzen Magie" unterscheiden.
Die weisse und schwarze Gildenzugehörigkeit hat nämlich überhaupt nichts mit "Gut" oder "Böse" zu tun.
Man verzeihe mir, hier D&D Referenzen einzubauen, diese dienen nur zur Illustration: Die Weissen sind Göttergläubig und Gesetzestreu und entsprechen der D&D-Ausrichtung "Rechtschaffen" oder anders gesagt "Gesetzestreu". Die Mitglieder der Schwarzen Gilde beten die Götter eher nicht an, und halten sich gerade mal so an die Gesetze dass sie nicht auf dem Scheiterhaufen landen. Und sie versuchen oftmals auch, mächtig genug zu werden, um sich überhaupt nicht mehr an weltliche Gesetze halten zu müssen. Sie entsprechen der D&D-Ausrichtung "Chaotisch".
Insofern sind "Schwarze Gildenmitglieder" 100% Heldentauglich, solange sie natürlich "Gut" sind und keine Psychopathen. Diese werden nämlich sehr bald von Bannstrahlern, hochstufigen Praiosgeweihten Inquisitoren, und vor allem von ihrer eigenen Gilde(!) eingeäschert werden. Wenn es eine Gilde gibt, die man nicht anpissen will, dann ist das die Schwarze. Gerade aus der Furcht vor ihrer Gilde, oder genauer gesagt vor dem Ausführungsorgan - ihrer eigenen Akademie - benehmen sich viele "Schwarz" magier. Nämlich setzt die Schwarze Gilde - anders als die anderen Gildengerichte - "Peinliche Befragung" ein (Folter), das heisst wenn das Schwarze Gildengericht überhaupt mal anfängt, was nicht oft zu geschehen braucht, gehts rund.
Ob man an Götter glaubt oder sie anbetet, sind übrigens auch zwei unterschiedliche Kategorien. Die wenigsten Aventurier werden Atheisten sein, aber ein Schwarzmagier will sich schlichtweg nicht den Göttlichen Kodexen unterordnen, er hat seinen eigenen moralischen Kompass, oder er wird mal so mal so entscheiden. So kann er als ein Psychopath enden, oder in einem gewaltlosen liberalen Naturrechtler im Kantschen Sinn. Der Weissmagier auf der anderen Seite wird eine Gottheit haben (Ob jetzt Hesinde, Peraine oder sogar Praios) und versuchen, streng nach deren Geboten zu leben.
Die Grauen sind halt "Neutral" - Und bei allen Gilden gilt, ob jemand jetzt gut oder böse sei, hängt vom individuum ab. Weissmagier können genauso wie Praioten böse sein, und ein lokaler bannstrahler-klan kann auch nur die Absicht haben, ihr Dorf vor einer echten, magischen Bedrohung zu schützen, also "gut" sein. Und ein Schwarzmagier kann ebenso versuchen, die Schwachen zu beschützen und Übeltäter zu bestrafen, weil das seinem persönlichen Kodex entspricht.
Man kann Dämonen beschwören. Nur, es im Kampf zu tun ist ausserordentlich unvernünftig. Da hat ein Magier schlichtweg bessere Werkzeuge um ein Problem zu lösen - Ignifaxien, Beherrschungszauber und dergleichen. Die LC-Variante des Heptagon ist die improvisierte Kampfbeschwörung, bei der erst ein Heptagon gezeichnet wird und dann prompt beschwört wird. Eine "ordentliche" Beschwörung eines bekannten Dämons kann Stunden bis Tage dauern und wird bevorzugt bei bestimmten Sternkonstellationen geschehen. Eine derartige Beschwörung ist natürlich auch wesentlich sicherer, weil man mit Paraphernalia und Doppeltem Pentagramm um das Heptagon und den Zauberer selbst massive Erleichterungen bei der Beschwörung und Kontrolle erhält.
Eine Dämonenbeschwörung kann beispielsweise den Sinn haben, irgendwas über einen anderen Dämon zu lernen, z.B. Machtworte (den "Wahren Namen") oder Schwächen oder Motivationen der anderen Dämonischen Erscheinung zu erfahren. Man schaue sich die Austreiberschule von Perricum an - eine Weisse Gildenakademie, und trotzdem eine menge "schwarzer" Zauber wie z.B. "Heptagon" selbst. Wozu dient einem professionellen Seelenheiler und Geisteraustreiber die Möglichkeit, Dämonen zu beschwören, wenn eine Dämonenbeschwörung prinzipell nur in der Katastrophe enden kann?
Ein Praiosgeweihter muss nicht gegen eine Dämonenbeschwörung per se sein, denn diese ist _nicht_ Gesetzwidrig per CA. Er muss aber gegen die *leichtfertige* und risikoreiche Dämonenbeschwörung sein, denn jede Beschwörung, und besonders die improvisierte Beschwörung, beinhaltet immer die Gefahr, dass der Dämon ausbüxt oder sonstwie Unheil anrichtet. Es gilt aber auch für den Praiosgeweihten, Risiko und Chancen abzuwägen. Übrigens kann Misstrauen sehr wohl ein RP-Grund sein, weshalb eben der Praiosgeweihte mit dem Brabaker in der Gruppe ist. Abgesehen vom Spaß den ein ordentlicher Streit dieser unterschiedlichen Charaktere hat, will der Praiosgeweihte den Brabaker, dem er nun ganz gewiss Misstraut, genau im Auge behalten, oder hofft ihn beim ersten Gesetzesverstoß dingfest machen zu können.
Die Frage ist viel eher: Warum sollte der Brabaker einen Praiosgeweihten in seiner Gesellschaft dulden, der ihm ständig vorschreiben will wie er zu leben und zu zaubern hat? Ein Weissmagier mag dem Praiosgeweihten sogar zustimmen und selbst Praiosgetreu zu leben versuchen, ein Schwarzmagier wird hier aber sehr wenig Geduld zeigen. Eine Möglichkeit wäre es, dass der Schwarzmagier sich durch das Begleiten eines Praiosgeweihten eine bessere Soziale Stellung erhofft, oder dadurch die chance reduziert wird, von Bannstrahlern aufgeknüpft zu werden, oder er mag aus intellektuellem Interesse versuchen, den Praiosgeweihten von der Lückenhaftigkeit und Sinnlosigkeit von Gesetzen und Vorschriften zu überzeugen, also als Anarchist den Austausch mit einem Law&Order Faschisten zu suchen.
Ausserhalb der Tore einer Akademie macht es einem Magus, der nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerät (weil er dann für magische Verbrechen vor ein Gildengericht kommt wird anstatt von der weltlichen Gerichtsbarkeit verurteilt wird) keinen oder zumindest wenig Unterschied ob er der Schwarzen oder der Weissen Gilde zugehörig ist - Ein Bannstrahlerischer Praiot wird beide hassen, ein Thorwaler wird beide Fürchten, ein Tulamide wird beide Respektieren und ein Bauernkind wird beide ganz neugierig ausfragen, kennt es doch Zauberer bestenfalls vom Jahrmarkt. Denn "Schwarz" und "Weiss" ist in Aventurien nicht das gleiche Konzept wie auf der Erde, wo "Schwarz=Böse" und "Weiss=Gut" gilt. Und es ist für Nichtgildenmagische Aventurier fast völlig unerheblich ob jemand ein Schwarzer oder Weisser magier ist.
Ein Druide mag als Elementarbeschwörer nicht gut auf Dämonenbeschwörungen zu sprechen sein, da es seinen Vorstellungen davon widerspricht, was auf Dere zu sein hat oder nicht. Einer Hexe wird eine Beschwörung selber wiederum egal sein, da sie an Hexennächten auch gerne mal einem Erzdämonen die Pranke schüttelt (oder sich gleich mit ihm vereint) stattdessen wird sie an Ziel oder Resultat des Beschwörung bewerten.