Ein Zeichen der Schwäche...?

  • Also manchmal frage ich mich ernsthaft was für seltsame Gestalten es auf dieser Welt gibt. Ich schaute mir kürzlich mal das (ohnehin nicht gerade für seine Qualität bekannte) FanPro-Forum an und stieß dort auf einen etwas... seltsamen Typen, der andere Poster aufs übelste beschimpfte. Eigentlich nichts besonderes, und wenn solchen Typen Kontra gegeben wird, dann kann es ja (für einen Aussenstehenden wie mich) recht amüsant sein.
    Dann wurde diese (Un-)Person allerdings in eine ernsthafte Diskussion verwickelt, während der er nicht nur mit angeblichem Wissen großtat und der absoluten Meinung war, dem Leben eines Menschen einen numerischen Wert zuordnen zu können.
    Nein, dieser Jemand gab noch einen Kommentar ab, der mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf geht. Er meinte; Toleranz sei, wie ja jeder wüsste, lediglich ein Zeichen von Schwäche.

    Aaalso, haben wir uns denn in den letzten Jahren in unserem Land nicht weiterentwickelt, oder wie kann es sein, dass so jemand noch frei in der Gegend herumlaufen kann?

    Kennt ihr solche Typen? Seid ihr ähnlicher Meinung? Vertretet ihr eine grundsätzlich andere Meinung?

    Für alle die sich dieses \"Fundstück\" ansehen möchten...
    http://www.fanpro.com/forum/viewtopic.php?...?t=8033&start=0
    Vorsicht! Der Thread ist recht lang!


    BTW:
    Ich möchte hier keine \"Das Forum von FanPro ist sowieso scheisse, überhaupt ist FanPro scheisse\" - Diskussion anfangen, sondern über die, wie ich finde, kranke Art solcher Leute reden. (Nur mal so vorweg)

  • Wow, ich wusste gar nicht wie... toll... :roll: doch das FanPro-Forum ist... gut das ich nei dort war :wink:

    Und nun zu dem von dir genannten Beispiel:

    Zitat

    Toleranz sei, wie ja jeder wüsste, lediglich ein Zeichen von Schwäche.


    Hiermit bekenne ich mich als absoluten Schwächling :lol::lol::lol:
    Dazu sag ich zuerst mal eins... hä???
    Ich bekam immer gesagt Toleranz ist ein Zeichen von Stärke??? Da hat mich wohl jemand angelogen...
    Einen der sowas schreibt kann ich nur bedauern! Man könnte jetzt spekulieren ob er eine schwere Kindheit hatte, aber das lass ich jetzt lieber mal :wink:
    Toleranz und eigene Fehler einsehen können (was den meisten schwer fällt) sind eindeutig stärken!!!
    Wenn ich jetzt nicht zu müde wäre, würde cih mal weiter ausholen...

    Abschließend:
    Ich kann und will das nicht verstehen!!! So ein geschwätz *grrrr*

    Erkenntnis:
    Das Forum von FanPro ist sowas von mies :roll:

  • Verdammt. Ich hab mich immer bemüht so tolerant wie möglich zu sein und jetzt merke ich, dass ich damit nur Schwäche gezeigt habe! HILFE! :D

    Ok, sein erster GROSSER Fehler ist, sich auf sein Wissen, VIEL zu viel einzubilden und sich für den tollsten zu halten. Aber seine Einstellung ist noch ein VIEL größerer Fehler. Der Typ ist einfach nur krank! beschimpft User, benimmt sich als wäre er der allertollste, nutzt jede Möglichkeit um zu versuchen andere mit seinem Wissen zu beeindrucken (Ich bezweifle, dass du die Bedeutung...kennst) (Wie leben in keiner direkten Demokratie...) Der Typ ist sicher gut informiert, aber ich kann nur hoffen, dass ich so einen niemals kennen lerne. Schade, dass die Admins beim FanPro-Forum nicht ganz so aktiv sind wie die hier. Der wäre sofort gebannt worden!

    Ingalf von Sturmfels
    Erbauer von Ingalfs Hallen
    ---------------------------------------------
    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • Das ist unsinn... Ich sage nur \"Der klügere gibt nach\" ist oftmals ein Spruch des Verlierers... ein gesundes Maß an Intoleranz, Egoismus und Opportunismus/Macchiavellismus muss jeder wohl haben, allein schon in beruflicher Karriere (Vgl. auch Hobbes - Der Leviathan sinngemäß \"kein Mensch handelt um anderen zu helfen. Wenn er es doch tut, dann geschieht das indirekt zum eigenen Nutzen\")
    Allerdings kommt es wohl immer auf die Situation an... Intoleranz kann nichts anderes sein als eine feste Zielsetzung, das Wissen, was man will.
    Arroganz ist nichts anderes als ein gutes Selbstwertgefühl... so ziemlich jedes positvie Eigenschaftswort hat ein negatives Gegenstück...

    Was allerdings alles nicht heißen soll, dass ich dem angesprochenen Poster zustimme; in diesem Fall halte ich seine These für absolut falsch und unangebracht.

  • Ob Toleranz eine Schwäche oder eine Stärke ist?
    Das ist Situationsabhängig.

    Toleranz an sich ist eine Stärke: man geht auf andere Menschen ein, rennt nicht allein durchs Leben und sorgt sich nur um sich selbst.
    Manchmal ist Toleranz jedoch eine Schwäche.
    Toleranz gegen Rechte? Man soll also Toleranz üben gegen Leute, die selbst (fast) niemanden tolerieren oder soagr respektieren?
    Nein. Keine Toleranz für die Rechten, no mercy.

    Doch wie man oben schon sieht: Toleranz hängt stark zusammen mit Arroganz, Egoismuss...

    Ist man intolerannt, so geschiegt dies meist aus Egoismus oder Arroganz.
    Aber im Grunde muss jeder für sich selbst wissen was \"seine\" Toleranz ist, wie weit diese geht und wann es wichtig ist, intolerannt zu sein.

    While the Wicked staind confounded
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  • Also ich dachte auch immer das ich sehr tolerant bin und halte das auch für eine meiner Stärken ... aber in den letzten ahren habe ich gelernt , dass ich lange nicht so tolerant bin wie ich zu sein glaubte ... es gibt viele Menschen denen ich am liebsten ... na ja - jeder soll sich seinen Teil denken ... das es sich hierbei um Rechte , Kinderschänder , Mörder , aber auch um weniger drastische Menschen wie \" der Prolet der mit 150 durch den Ort heizt\" oder \" die österreichisch - türkische Tussi , die denkt sie wäre die Göttin der Welt\" handelt ist egal - intolerant bin ich doch ...

    ist es nicht seltsam , wenn man Wesenszüge die man an anderen nicht mag plötzlich an sich selbst wiederfindet ... ?

  • Ich bin tolerant, und wem das nicht passt, dem hau ich eins auf die Schnauze :mrgreen:

    Zu den Rechten: Ist Rechtssein eine Meinung oder ein Verbrechen?
    Verbrechen gegenüber tolerant zu sein wäre natürlich in gewissem Umfang ein Anzeichen von Schwäche - wobei Toleranz hier eher mit Feigheit gleichzusetzen wäre.

    Gegenüber Meinungen ist Toleranz dagegen überaus angebracht, wer andere nicht glauben lässt, was sie wollen, der wird auch selbst weder vorurteilsfrei sein, noch wirklich frei in seinen eigenen Gedanken.
    Toleranz ist imho ein durchweg positiver Begriff und auf keinen Fall ein Zeichen von Schwäche.

    Ich halte mich da ein bisschen an Aristoteles und sage mal: Toleranz ist eine Tugend, Intoleranz ist die Mangelerscheinung davon, Masochismus das Übermaß. Irgendwo muss natürlich schon Schluss sein. Aber an diesem Punkt wäre es keine Toleranz mehr, wenn man sich nach Belieben auf der Nase herumtanzen ließe.

  • Ich hab schon no manches von \"normalen\" Leuten gehört :roll:

    Andere Leute abgestempelt, ohne diese zu kennen

    Z.B.:
    Über meinen besten Freund wurde erzählt er sei dumm, ein Idiot, Depp vom Dienst, unehrlich, kein guter Freund... ... ...

    Und wie war er wirklich?
    Ehrlich, sorgte immer für Aufheiterung und gute Laune, hochintelligent (in der Schule etwas faul, aber gut und beruflich 1er-Bewertungen) und ein absolut loyaler und guter Freund! Aus Zeitgründen sehen wir uns nur noch sehr selten, aber ich bezeichne ihn immernoch als meinen besten und zuverlässigsten Freund! Auf ihn kann man sich verlassen.

    Das war ein harmloses Beispiel von Fehleinschätzung (neid?). Die anderen will ich hier nicht niederschreiben!

    Manche Leute gehen scheinbar blind durch die Gegend! Ich kenne absolut liebenswerte und nette Leut, die völlig falsch eingeschätzt wurden!
    Aber wieso?
    Man hat sich nicht die Mühe gemacht mit denen zu reden! Ich hab mir die Mühe gemacht und bin froh darüber!
    Ich habe viel über/ von diese Leute gelernt und war echt geschockt von den Meinungen anderer :shock:

    Deshalb:
    Seid tolerant! (Ausnahme: Bsp. von Egg!!!)
    Bildet euch eure eigene Meinung! Und macht das gründlich!!!

    Das sind Stärken!!! Ich könnte jetzt noch mehr auszählen, aber das lass ich jetzt mal...


    Im Beruf muss man Zähne zeigen, aber auch nur um sich durchzusetzen! Man muss da keine Kollegen schlecht machen oder ähnliches!


    Zitat

    \"kein Mensch handelt um anderen zu helfen. Wenn er es doch tut, dann geschieht das indirekt zum eigenen Nutzen\"


    Damit zähl ich wohl nicht mehr zu den Menschen :wink:
    Ich bin hilfsbereit...
    Helfe Wohnung zu renovieren und tapezieren.
    Trage mit verletzter Schulter schweres Zeug durch die Gegend
    Nehm mir Zeit, um anderen Leuten bei was zu helfen.
    ...
    ...

    Alles nur, weil ich hilfsbereit bin oder den Leutz unverbindlich meine Hilfe zugesichert hab. Dafür hab ich sogar schon eigene Termine ausfallen gelassen!!!

  • ich finde toleranz wichtig und wenn sie eine schwäches ist, dann wohl eine der besten und liebenswertesten die man sich aussuchen kann. allerdings muss auch ich sagen, dass ich nicht ganz vorurteilsfrei bin und gelegentlich auch intolerant. (zb.: mag ich die ich-hab-ein-geiles-auto-also-bin-ich-ein-gott-typen nicht sonderlich gerne, obwohl ich nicht wirklich einen kenn!)

    was rechte angeht bin ich persönlich nicht intolerant sondern hilflos. ich kann mir keinen logischen grund vorstellen, solche menschenfeindlichen gedanken zu entwickeln und auszuleben...

    @xeto

    ich glaube dir schon, dass du hilfsbereit bist. aber ziehst du nicht doch einen nutzen daraus? immerhin fühlst du dich nachher besser, steigerst dein selbstwertgefühl und hoffst auf ein danke schön oder sonstwas...
    daran ist allerdings nichts schlechtes! also glaub nicht dass das böse gemeint ist :shy:

    Es ist immer etwas Sinn im Wahnsinn...

    Batman: &WCF_AMPERSAND"Ich benötige sofort das Anti-Haifisch-Batspray!&WCF_AMPERSAND"

  • @xeto: und warum? Du erwartest eine Gegenleistung.
    Weiter sinngemäß Hobbes \"Es wäre der größte Wahnsinn, unseren besten Freund zu schlagen, anzuschreien und mit Steinen zu bewerfen\"

    Letzten Endes werden diese Freunde auch etwas für DICH tun. Überlege mal ganz scharf und nur verstandesmäßig: stelle eine klare Kosten-Nutzen-Tabelle auf und du wirst feststellen, dass du nicht irgendwas gibst, ohen irgendwas anderes zu erhalten. Wobei dafür gilt, dass es für dich wichtig ist, nicht unbedingt objektiv für person y.

    \"Der Mensch aus sich heraus ist kein soziales Wesen und wird anderen nicht von sich aus helfen\". Ich kann diese These im Wesentlichen bestätigen, letztendlich beruht die gesamte gesellschaft auf \"articles of peace\".. ich werde mal versuchen, irgendwo einen Ausschnitt aus dem Leviathanm zu finden, sollte sicher irgendwo online sein.

  • morphia:
    Keine, Angst, das hätt ich auch nicht geglaubt :wink:

    morphia & Nico:
    Welchen nutzen hab ich daraus, wenn ich in meiner eigenen Wohnung die Arbeit ruhen lass um Freunden zu helfen?
    Steigerung des Selbstwertgefühls oder den erhalt eines danke schön\'s stimmt schon, aber das würde man eh bekommen. Zumindest aus Höflichkeit. Wenn jemand meine Hilfe braucht kann ich meist eh nicht abschlagen :roll:
    Bei meinem Wohnungsausbau sind arbeiten zu machen, bei denen ich keine Hilfe benötige bzw. ich manchen Leuten nicht zumuten würde. Das mach ich dann selbst :wink:
    Meine Hilfe beim Umziehen und Renovieren war für eine gute Freundin (aus unserer DSA-Runde) und weder verlange/ erwarte ich eine Gegenleistung, noch würde ich ihr die Arbeiten zumuten, die bei meinem Wohnungsausbau anfallen (Wände stellen, 25kg-Platten schleppen, Elektroinstallation, ...).
    Natürlich freue ich mich über ein danke schön oder angebotene Hilfe... Wer tut das nicht :lol:

    Ich bin bestimmt kein zwanghafter Wohltäter, aber jemandem ohne Gegenleistung zu helfen ist doch schön... Abgesehen von der Steigerung des Selbsrwertgefühls, die es kostenlos obendrauf gibt :wink:

    Ich will auch den entsprechenden User aus dem Fanpro-Forum nicht verurteilen, denn dazu kenn ich ihn nicht gut genug... auch wenn mein erster Eindruck doch eher negativ ist :roll:

  • Nun gibt es ja in einigen US Städten , aber auch bei uns in Hamburg , bei der Verbrechensbekämpfung den Ausdruck:
    \" No tolerance \".

    Was heißen soll, dass selbst kleinste Vergehen hart bestraft werden sollen, so das Gesetz es zulässt.

    Egal nun wie man zu diesem Vorgehen steht ist dies ein anderer Gebrauch des Wortes Toleranz, als wir es von unserem , durch die Erziehung geprägtem Verständnis des Wortes her kennen.

    Für und bedeutet Toleranz, Duldsamkeit. Wir können es ertragen und verstehen, wenn andere Menschen anders sind und andere Werte und Ziele haben.

    Wir können es erdulden, dass kleine Kinder laut und ältere Menschen langsam sind. Und diese Art der Toöeranz hat nichts mit Selbstzweck oder Belohnungserwartungen zu tun.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Zunächst einmal stimme ich Hathumil zu.

    Zu dem Forumsausschnitt:

    Ich fand es wirklich interesannt diesen Artanis reden zu hören.
    Auch muss man neidlos zugeben, dass viele seiner gesagten Dinge zutreffen. (Vor allem was die wissenschaftlichen Bereiche angeht)
    Selbstverständlich waren es nur sehr wenige Dinge, wo ich wirklich sagen kann: Ja Artanis hat Recht und ich hätte es genauso gesagt. :lol:
    Seine Art zu argumentieren war unter aller Sau. Da bin ich doch gerne hier, gehört hier doch eine Beleidigung in die Kategorie: große Wunder.
    Auf der Seite 11 des Forumsausschnittes gab es einige lustige Beiträge von Hellhound66, der es, IMHO, Artanis eigentlich ganz gut gezeigt hat.
    Das dieser sowieso nicht darauf reagierte und alles auf sich bezog, selbst den Aufruf, nicht mehr zu beleidigen, (er bedankte sich ja bei dem/der User/in, dass er/sie möchte, dass er von niemandem mehr beleidigt wird, obwohl sie es ganz klar anders herum meinte) war ja klar.
    Doch ich denke, dass Hellhounds Satz, dass Artanis nur noch Leute im I-net beleidigen kann weil sonst keiner was mit ihm zu tun haben möchte sehr zutreffend war. Wenn der im richtigen Leben mit anderen Menschen genauso umgeht... Irgendwie erinnerte mich Artanis an philosoph, nur schlimmer... :roll: .
    Und das erschreckende ist: ich glaube, er geht im richtigen Leben genauso mit anderen Menschen um...
    Eigentlich sollte man Mitleid mit ihm haben, würde er nicht jeden beleidigen der etwas sagt, dass in IRGEND einer Weise betreffen könnte :roll:

    Beim Lesen seiner Beiträge und der ganzen Beleidigungen kahm mir doch tatsächlich der Wunsch, einmal nachzuprüfen, wie das nun mit dem G36 so ist... :twisted:
    Und da ich eher pazifistisch eingestellt bin, soll das schon was heißen :wink:

    Ich hasse diese Menschen. Sie müssen sich beweisen. Sie müssen allen Menschen zeigen wie toll sie sind. Sie brauchen diese Bestätigung wie die Luft zum Atmen. Kritik sehen sie in ihren Augen als persöhnlichen Angriff an. Es wird immer ein anderer Mensch gebraucht, den sie beleidigen können, den sie schlecht machen können, den sie lächerlich machen können. Nur so können sie sich selbst profilieren und fühlen sich gut dabei, je mehr der andere leidet, je besser und treffender sie den anderen Menschen beleidigen konnten desto besser fühlen sie sich.
    Eine Art neumodischer Vampir. Er saugt kein Blut, aber er saugt
    einem die Anerkennung, die für jeden Menschen so wichtig ist, ab.
    Er nimmt einem sein Selbstwertgefühl. Es sind Fälle bekannt, wo sich Menschen umgebracht haben, weil sie von so jemandem \"heimgesucht\" wurden, sprich in aller Öffentlichket wurden sie \"vernichtet\". Vernichtet mit Worten. Und das ist z.T. schlimmer als \"tot\".
    Die Feder ist stärker als das Schwert, sagte eine Berühmtheit, die mir leider im Moment nicht einfällt. Auch wenn sie in Rincewind sehr lustig dargestellt wurde: Die Feder ist stärker als das Schwert, so sie sehr groß und schwer ist :lol: . Aber dieses Sprichwort ist wahr. Ich musste es selbst erfahren und habe ein Jahr lang schwer damit zu kämpfen gehabt.

    While the Wicked staind confounded
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  • Zitat

    @xeto: und warum? Du erwartest eine Gegenleistung.
    Weiter sinngemäß Hobbes \"Es wäre der größte Wahnsinn, unseren besten Freund zu schlagen, anzuschreien und mit Steinen zu bewerfen\"

    Letzten Endes werden diese Freunde auch etwas für DICH tun. Überlege mal ganz scharf und nur verstandesmäßig: stelle eine klare Kosten-Nutzen-Tabelle auf und du wirst feststellen, dass du nicht irgendwas gibst, ohen irgendwas anderes zu erhalten. Wobei dafür gilt, dass es für dich wichtig ist, nicht unbedingt objektiv für person y.

    \"Der Mensch aus sich heraus ist kein soziales Wesen und wird anderen nicht von sich aus helfen\". Ich kann diese These im Wesentlichen bestätigen, letztendlich beruht die gesamte gesellschaft auf \"articles of peace\".. ich werde mal versuchen, irgendwo einen Ausschnitt aus dem Leviathanm zu finden, sollte sicher irgendwo online sein.


    Die alte Kosten-Nutzen-Rechnung... Aber du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass du nicht schon mal etwas für andere gemacht hast, wo die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen, den du dir daraus erhoffen könntest standen! Und ab diesem Punkt, wo man aus soetwas mehr NAch- als Vorteile hat, hilft man anderen uneigennützig. Das Problem bei mir ist, ich habe einen Bruder, den ich sowieso nichtz so oft sehe, und der auch noch ein unglaubliches Talent darin hat, andere Leute für sich einzuspannen. :D :D :D

    Toleranz gegen Rassisten o.ä. ist natürlich absolut nicht angemessen, aber manchmal muss man zu Leuten, die selbst nicht besonders tolerant sind tolerant sein, um ihnen zu zeigen, dass in dieser Gesellschaft auch Leute sind, die tolerant sind. (Viele werden jetzt wahrscheinlich nicht genau verstehen, was ich meine, aber das ganze zu erklären wäre jetzt zu kompliziert, weil das nämlich eine vieljährige Vorgeschichte hat. :-D)

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    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • Zitat


    Die alte Kosten-Nutzen-Rechnung... Aber du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass du nicht schon mal etwas für andere gemacht hast, wo die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen, den du dir daraus erhoffen könntest standen! Und ab diesem Punkt, wo man aus soetwas mehr NAch- als Vorteile hat, hilft man anderen uneigennützig.


    Japp so sehe ich das auch. ABER: Wenn du einer alten Frau über die Starße hilfst. Was erhoffst du dir dann? das dir als alter Mensch dasselbe wiederfährt? Das steckt wahrscheinlich ein wenig dahinter, aber es ist
    abstrakt. Ein Dankeschön von der alten Dame? Das wird es zu einem anderen Teil sein. Doch der größte Teil wird sein, dass man sein eigenes Selbstwertgefühl aufgebessert hat frei nach dem Motto: wenn ich viele gute Dinge tue, dann widerfährt mir auch nur Gutes.
    Das alles immer zuzugeben ist schwierig. Aber ein Mensch handelt eben nicht chaotisch. Es steckt immer eine gewisse Ordnung dahinter.
    Ich möchte Xetolosch da jetzt auf keinen Fall mit sagen: du handelst nur so freundlich, weil du dir was davon erwartest, denn manchmal handelt ein Mensch eben spontan, sozusagen doch gegen die Ordnung: aber doch von ihr gesteuert, mit dem Wunsch, gegen diese Ordnung zu verstoßen. Tja das Problem ist, dass ich mich in solchen Dingen eher schlecht ausdrücken kann und es ein sehr komplexes Thema ist.
    Ich hoffe, mein Beitrag wird verstanden.

    Zitat

    Toleranz gegen Rassisten o.ä. ist natürlich absolut nicht angemessen, aber manchmal muss man zu Leuten, die selbst nicht besonders tolerant sind tolerant sein, um ihnen zu zeigen, dass in dieser Gesellschaft auch Leute sind, die tolerant sind. (Viele werden jetzt wahrscheinlich nicht genau verstehen, was ich meine, aber das ganze zu erklären wäre jetzt zu kompliziert, weil das nämlich eine vieljährige Vorgeschichte hat. :-D)


    Ich verstehe das. MAn kann nicht über die Rechten meckern und dann Blut mit Blut beantworten. Man kann nicht sagen: Der toleriert keine Menschen, also toleriere ich ihn nicht. Wenn man einem Rechten helfen möchte, dann mit sollte man ihn zunächst tolerieren. IHN als Lebewesen. NICHT jedoch sein \"Gedankengut\" (ich benutze das Wort jetzt einfach einmal, ist eher unsauber, ich weiß) , welches keine Toleranz verdient hat.
    Und genau da ist der Knackpunkt: Toleriere den Menschen, aber gewisse Dinge widerum nicht. Dies ist besonders bei Rechten schwer: geht man mit gleichen Methoden vor wie sie, so hat man versagt. Tut man nichts, so hat man erst Recht versagt. Es ist jedoch schwerer einen Rechten zu tolerieren und ihm zu helfen, während man seine polit. Meinung verabscheut. Es ist schwerer sich auf ihn einzulassen und ihm zu helfen.
    Schwerer als einfach dieselbe polt. Meinung anzunehmen.
    Es ist der leichtere Weg... (Und wir alle wissen, was es heißt, den leichteren Weg zu gehen, spätestens seid Borbard, oderß? :roll: :wink:
    Womit mir ein genialer :roll: Bogen zu DSA gelungen ist)

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  • Zitat

    ...Wenn du einer alten Frau über die Starße hilfst. Was erhoffst du dir dann? das dir als alter Mensch dasselbe wiederfährt?...


    Selbst wenn dem so ist, denkst du genau in diesem Moment daran, oder tust du das einfach :wink:

    Zitat

    ...Das steckt wahrscheinlich ein wenig dahinter, aber es ist
    abstrakt. Ein Dankeschön von der alten Dame? Das wird es zu einem anderen Teil sein. Doch der größte Teil wird sein, dass man sein eigenes Selbstwertgefühl aufgebessert hat frei nach dem Motto: wenn ich viele gute Dinge tue, dann widerfährt mir auch nur Gutes.


    Da will ich auch nicht wiedersprechen, aber auch da wird man erst hinterher drüber nachdenken :lol:

    Zitat

    Das alles immer zuzugeben ist schwierig. Aber ein Mensch handelt eben nicht chaotisch. Es steckt immer eine gewisse Ordnung dahinter.
    Ich möchte Xetolosch da jetzt auf keinen Fall mit sagen: du handelst nur so freundlich, weil du dir was davon erwartest, denn manchmal handelt ein Mensch eben spontan, sozusagen doch gegen die Ordnung: aber doch von ihr gesteuert, mit dem Wunsch, gegen diese Ordnung zu verstoßen. Tja das Problem ist, dass ich mich in solchen Dingen eher schlecht ausdrücken kann und es ein sehr komplexes Thema ist.
    Ich hoffe, mein Beitrag wird verstanden.


    Ich kann dir nicht wirklich wiedersprechen, da ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht hab :shock:
    Vielleicht handle auch ich unterbewusst so, um eine Gegenleistung zu erhalten, ohne es zu wissen...
    Jedenfalls handle ich lieber unbewusst oder auch bewwusst (was NICHT der Fall ist) als dies zu lassen!
    Stellt euch mal vor jemand hat ein Problem und vertraut es euch an! Das ist doch schon Belohnung genug. Das Vertrauen das die Person in euch setzt.
    Und wenns stimmt, \"Wer gutes tut, dem wird gutes wiederfahren\", dann ist das ja noch mehr ansporn... auch wenn ich davon nichts bemerkt hab... vielleicht muss ich noch viel mehr gutes tun :confused: :wink:


    Und zum Thema Unrecht:
    Unrecht muss mit Härte bestraft werden! Wenn jemand Reue zeigt, dann kann man ja mal über Strafmilderung nachdenken (wobei die Reue ja auch gespielt sein kann!!! Kann man nicht so einfach nachweisen...), aber es gibt so viele Straftäter, die keine Reue zeigen und trotzdem \"mild\" bestraft werden *kopfschüttel*

  • Sicher ist da viel unterbewusstes... denn beantworte mir eine Frage mit einem einfachen Ja oder nein:

    Jemand vollkommen unbekanntes spricht dich auf der Straße an und bittet dich, ihm kostenlos zu helfen, seine neue 700-Räume-Villa einzurichten. Tust du es?

    Ich vermute mal nein, denn du siehst keinen nutzen für dich, würdest im gegenteil eher an ausnutzung denken
    Wenn es ein Freund ist, wirst du ihm u.U.- helfen, mögliche hiontergedanken: ich kann auch ein zimmer bekommen, da kann man dann toll feiern, er sit mein freund und ich bekomme eine gegenleistung (-> ggf. bereits die freundschaft selsbt); in diesem sinne ist freundschaft auch ein \"article of peace\".
    Der großteil dieser Handlungen sind unterbewusst, sonst müsste es ja nicht von einem einzigen niedergeschrieben werden sndern wäre jedem voll bewusst. ;)

  • Zitat

    Jemand vollkommen unbekanntes spricht dich auf der Straße an und bittet dich, ihm kostenlos zu helfen, seine neue 700-Räume-Villa einzurichten. Tust du es?


    NEIN! Würd ich wohl aber auch für Geld nicht unbedingt machen...
    Da hast du ja ein Extrembeispiel gegeben :wink:
    Natürlci hast du damit recht, aber man muss seinen \"wohltätigen Handlungen\" auch Grenzen setzen oder würdest du nach Brasilien fliegen um jemandem zu helfen??? Egal ob du ihn kennst oder nicht?
    Zeitaufwand, Kostenaufwand, berufstätig (keinen Urlaub)...
    Es gint immer Grenzen. Man kann nicht jedem helfen. :wink:

  • Wieso nicht? Was hidnert dich daran? Purer Eigennutz letzten Endes... dich würde nicht wirklich etwas daran hindenr, nach Brazil zu fliegen - du kannst Kredite aufnehmen; ne Arbeit finest du schon etc. ... und da du es nicht für eionen Freund machst siehst du umso besser, dass es DIR nichts bringt und du es deshalb nicht machst

  • Dieser Thread ist meiner Meinung nach ein Argument gegen freie Meinungsäußerung. Jetzt höre ich die ersten \"Häh?\"-s und sicher warten schon viele von Euch darauf, eure allesvernichtende Antwort schreiben zu können, aber davor müsst ihr ja erstmal weiterlesen :P :

    Es gibt keinen Grund dafür, gutes zu tun. Wer gutes tut, kann nichts dafür erwarten, er hat nur Nachteile dadurch. Warum also gutes tun?
    Wer sich erst diese Frage stellt, der hat ein großes Problem: Es gibt keine Antwort. Gutes zu tun ist eine Glaubensfrage, ein Grund, warum ich fast jegliche Religion hoch einschätze, auch wenn ich selber leider (!) nicht an Gott glaube.
    Dieser Thread stellt nun diese Frage und regt zum Nachdenken an. Aber wenn die einzige Antwort auf die Frage \"es gibt keinen rationalen Grund\" ist, dann wird jeglicher rationaler Disput zu einem Ergebnis führen, welches zum Untergang der Menschheit führen kann (da man selbst zwar ein gutes Leben hat, aber \"nach mir die Sinnflut\"):
    Gut sein ist schlecht.

    Deswegen darf diese Frage erst gar nicht gestellt werden, da jeder, der in seinem Glauben nicht gefestigt ist, eine Antwort erhält, die paradox und doch logisch richtig ist.