Bezüglich Hilfsbereitschaft: Eggsplasher hat imho Recht, wenn er darauf hinweist, dass Menschen aufeinander angewiesen sind und diese Hilfe Teil der Überlebensstrategie des Menschen ist. Dies schliesst aber die Überlegung von NicoZorn nicht aus, dass der Mensch dafür eine Gegenleistung erwartet (nämlich Hilfe für den Fall, dass er selber sie benötigt). Ich denke aber, dass diese Strategie eher unbewusst angewendet wird und die meisten Menschen (Egoisten mal ausgenommen) keine bewusste \"Kosten-Nutzen-Rechnung\" betreiben.
Aber zurück zur ursprünglichen Frage: Ist Toleranz eine Schwäche ? Eigentlich ja, denn nur unsere Toleranz (bzw. die der Gesellchaft) ermöglichte es diesem User, so aufzutreten, wie er aufgetreten ist. Würden wir nicht in einer toleranten Gesellschaft leben, hätte er sich das wahrscheinlich nicht getraut. Toleranz senkt also die Empfindlichkeitsgrenze, ab der man mit Konsequenzen rechnen muss - und dies wird bisweilen nunmal stark ausgenutzt.
Andererseits ist Toleranz eine Schwäche, die eine Gesellschaft (und damit jeder einzelne) sich leisten muss. Denn ohne Toleranz gibt es keine Vielfalt (jede Abweichung würde sofort angegriffen), und ohne Vielfalt gibt es keine Diskussion und neue Ideen. Als Ergebnis ergibt sich dann, dass gerade die toleranten Gesellschaften überall da, wo Innovationen gefragt sind (z.B. Wirtschaft und Forschung), führend sind. Unter diesem Aspekt ist Toleranz dann als Stärke zu sehen, und Dummuser kann man dann gerne in Kauf nehmen.
Meines Erachtens überwiegen die Vor- die Nachteile, auch für den Einzelnen. Es wird einem zwar häufiger auf die Füsse getreten, aber wir profitieren eben auch von den positiven Folgen von Toleranz.