Bannbaladin vs Vorurteile

  • Meinen Gruß zuvor,

    Ich habe eine Spieltechnische Frage, da ich bisher keine Antwort gefunden habe.
    Die Situation:

    Wir haben einen Elfen Gesellschaftler, der einen ZfW von 10 auf Bannbaladin hat und in einer gewissen problematik mit einem Krieger in einer Gruppe ins Abenteuer starten soll.
    Problem an der ganzen Sache ist folgendes: Der Krieger hat Vorurteile gegen Elfen auf 12 und ist auch sonst eher primitiver Natur und äußerst impulsiv.
    Direkt beim ersten Kontakt warf der Krieger den Elfen zu Boden und nach einem äußerst interessanten Lösungsansatz des Elfens (er probierte es mit betören :D ) schlugen sie dann ein Nachtlager auf. Als der Elf den neuen Tag mit einem gepatzten Lied auf seiner Flöte begrüßen wollte rannte der Krieger den Elfen erneut um, welcher sich nur dadurch retten konnte, dass er ein weiteres Mitglied aus der Gruppe zu Hilfe bekam. Diese Situation endete in der Möglichkeit des Elfen dem Kriger den Dolch in den Rücken zu stoßen, dieser sah jedoch von der Möglichkeit ab und drückte ihm die Hand in Herzhöhe an den Rücken mit der Warnung, dass dies auch der Dolch sein könnte.


    Jetzt die Frage:
    Wenn der Elf den Kriger oft genug mit Bannbaladin verzaubert und mindestens die 7+ übrig hätte, könnte er dann durch gemeinsame Erinnerungen dieses agressive Verhalten dem Elf gegenüber verhindern/umgehen?

    Gruß,

    Varj0

  • Erstmal Willkommen in Forum, Varj0.

    Es dürfte ziemlich anstrengend (wenn nicht fast unmöglich) sein, den Bannbaladin die ganze Zeit über wirken zu lassen, besonderd, da auch die anderen Gruppenmitglieder die Beherrschung des Kriegers auf lange Sicht normalerweise nicht billigen sollten. (Im MR stehen Zauber, mit denen man andere Personen beherrscht fast auf einer Stufe mit Dämonenbeschwörung)
    Außerdem dürfte der Krieger, wenn der Zauber mal nicht schnell genug klappt und er merkt, dass er verzaubert wurde, auch extrem sauer sein.
    Ich würde es erst einmal mit einem Gespräch (vielleicht mit den anderen Mitgliedern als Vermittler) versuchen, um überhaupt herauszufinden, wieso der Krieger so aggressiv reagiert (was auch bei Vorurteilen 12 -jedenfalls für mich- als ziemlich übertrieben und untypisch wirkt)

    Edit: Weiß jetzt nicht, ob du das gemeint hast, aber wenn dein Elf den Bannbaladin in elfischer Repräsentation beherrscht, dann kann er die Variante, mit der er gemeinsame Erinnerungen erzeugt, nicht verwenden.

  • Also ich würde Charaktere wechseln. Ich sehe nicht, warum der Elf auf Dauer mit so jemand unterwegs sein sollte, jemand ständig mittels Bannbaladin die Freundschaft aufzuzwingen hört sich auch extrem unelfisch an.

  • Joa, dann fällt die Möglichkeit ja auch flach.

    Mal davon abgesehen ist der Elf ein arrogantes Mistvieh, extremer Egotrip und für sich lustig, vielleicht nicht 100% sinnvoll, aber er hat halt Charakter ^^

  • Würde der Elf ihn täglich bannbaldanieren würde es wenigstens den hohen Vorurteilwert gegen Elfen erklären.
    Weiß der Spieler auch wieso sein Krieger dieses Vorurteil hat? Dann könnte man vielleicht diesen Konflikt innerhalb der Heldengruppe ähm besprechen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Nein, die Charakter sind erst einige Stunden gemeinsam unterwegs und alle Interaktion ist oben beschrieben.
    Ich bin auch nicht sicher, ob der Cha des Kriegers vollkommen durchdacht ist, was solche Vorurteile rechtfertigt

  • Wie @Marchiali schon weiter oben beschrieben hat ist das Nutzen des Bannbaladin auf diese Art einfach nur badoc. Entweder wechselt einer der Spieler seinen Char oder der Krieger ändert sein Vorurteil und ihr streicht das bisher Geschehene zwischen Elf und Krieger.

    Im Übrigen bedeuten Vorurteile nicht, dass man auf die Straße gehen und jemanden vom betreffenden Volk umhauen muss. Man kann es auch auf Kommentare wie "Typisch Elf." oder so reduzieren und den Typen sich selbst überlassen, wenn er in Schwierigkeiten steckt. Meist führt das aber zu Missmut OT.
    Ich bin speziell bei meinen Gruppen dazu übergegangen, dass ich den Leuten Vorurteile untereinander ausrede, weil es einfach nur nervt. Es ist manchmal schon so schwierig genug die verschiedenen Gruppenmitglieder auf einen Nenner zu bringen. Da brauch man nicht noch einen weiteren Fallstrick.

  • Willkommen auf dem Orki. :)

    Wir hier schon geschrieben wurde: Elfen nutzen den Bannbaladin zur Begrüßung. Die Gildenmagier/andere Magiekundige sind es, die ihn von den Elfen übernommen und dahingehend dazu nutzen, sich andere Menschen aus pragmatischen Gründen zuneigend zu machen und das ist die Art, die Elfen nicht gut finden (das steht auch so bei der Zauberbeschreibung).

    Ist der Krieger tatsächlich ein Krieger? Vorurteile hin oder her, ein Krieger mit PT greift nicht andere einfach so an, rennt sie um und ähnliches. Vorurteile sind eben schlechte (und fasche) Meinungen und Überzeugungen gegenüber der Institution oder Personengruppe.
    Mit Jähzorn zieht man ja auch nicht die Waffe und will die unleidige Person gleich töten, oder auch nur mit den bloßen Händen verprügeln.

    Nichtsdestotrotz sind Vorurteile auf 12 schon durchaus überkandidelt stark und der Krieger hat keinen Grund, seine Zeit mit jemandem zu verbringen, von dem er vielleicht glaubt, dass sie eh nur klauen und Menschen willkürlich verzaubern oder so etwas.
    Der Elf wiederum hat keinen Grund, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche bei jemandem zu sein, der grundsätzlich nur das Schlechteste von ihm denkt, egal, wie falsch es auch ist.
    Zumal es es ja bereits schon soweit gegangen ist, dass der eine dem anderen deutlich macht, dass er ihn ja umbringen könnte, wenn er wollte. Auch wenn es positiv gemeint ist (denn es bedeutet ja "hätte, wenn ich wollte, ich will aber nicht"), kann das aber auch nach hinten losgehen (gerade bei solchen Vorurteilen, denn es kann auch bedeuten "vielleicht will ich beim nächsten Mal").

    Das ist eine unglückliche Situation und einer von beiden SC sollte da gewechselt werden, oder der Spieler des Kriegers darf seine Vorurteile zumindest deutlich schwächen (wenn das was draus werden soll, würde ich da Mindestwert nehmen und auch die IT-Bereitschaft des Kriegers/Spielers, sich nach und nach von seinen Vorurteilen zu lösen, sie also abzubauen, wenn er durch diesen Elfen merkt, dass er da Überzeugungen hat, die so gar nicht gerechtfertigt sind.
    Dann kann er sich einen anderen Nachteil statt dessen nehmen. Oder die Vorurteile gegen Elfen ganz weglassen und andere Nachteile nehmen.
    Oder wenigstens keine Vorurteile gegen Elfen sondern eine andere Personengruppe, von denen kein Vertreter in der Gruppe ist.

    Aber eine 12 ist schon sehr, sehr stark und dadurch potentiell immer eine recht kritische Angelegenheit, wenn das getriggert wird.

    Auf der anderen Seite: Ein elfischer Gesellschafter? Hat er also eine menschliche Profession, oder gar menschliche Kultur dabei? Dann hat er zwar die elfische Optik, die den Krieger reizt, aber sein Verhalten dürfte dann sehr menschlich sein und auch die Art der Anwendung des Bannbaladins erklären, bzw. überhaupt die Option auf die variante der gemeinsamen Erinnerung.
    Dann dürfte es aber auch leichter sein, den Krieger davon zu überzeugen, dass er einen Menschen mit zufällig spitzen Ohren vor sich hat, der eben doch kein Elf ist, jedenfalls nicht die Art Elf, von er er so schlecht denkt. Das setzte die Vorurteile sicherlich nicht aus, würde aber ein Tor eröffnen, da eventuell doch mal was erreichen zu können.
    Aber auch da empfehle ich, die Vorurteile zu "retconnen" und gegen etwas anderes zu tauschen oder mindestens deutlich niedriger zu setzen.

    Die Variante der Erinnerung beeinflussen gibt es auch gar nicht in der elfischen Repräsentation, das merke ich dann mal ebenfalls mit an.
    Wenn der Elf die also gar nicht hat, muss er +3 für die Variante und +X für die MR bei seinen 10 Punkten schaffen. Dazu nah ran und die Zauberdauer gegenüber jemanden, der eh kiebig wird, wenn er nah dran ist und irgendwas macht und den Krieger dabei unentwegt anschaut.
    Und nach Ablauf der Wirkungsdauer (also recht wenigen Spielrunden bestenfalls in diesem Fall) lässt die Wirkung nach und geholfen ist dann mit 10 Minuten Auszeit auch nicht. Außer dass der Krieger seine Vorurteile bestätigt sieht, weil er ja ohne Erlaubnis verzaubert wurde. Und mit ein wenig Rechtskunde schleppt er ihn zur nächsten Wache.

  • Der Elf ist ein Waldelf und hat als Kultur elfische Siedlung (Großstadt), weshalb er erst Gesellschaftler werden konnte.
    Außerdem hat er berufsbedingt betören auf 12, Mk 10, Überreden 10, Überzeugen 10. Sollte etwas davon von Interesse sein.

    Den Krieger habe ich nicht parat, aber alles was ich beschreibe entspricht dem, wie er gespielt wird.

  • Ja, alles in "elfischer Weltsicht" - langsam verstehe ich wieso der Krieger sauer wird. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Der Krieger war schon agressiv als sie das erste mal aufeinander trafen. Im Sinne des Wortes, denn der Elf hatte zwar den Krieger und seinen Begleiter gehört, jedoch hatte er weder etwas gesagt noch machen können, als dieser auf seinen Rücken auftraf

  • So ein biserl gefrotzel und Seitenhiebe innerhalb der Gruppe sind meiner Erfahrung nach schon unterhaltsam, da passen auch Vorurteile ganz gut. Als ich noch einen Horasier gespielt habe war das etwa mit unserer Thorwalerin recht nett, oder mit dieser und dem Elf. Aber: Das funktioniert nur wenn die Spieler daran Spaß haben, ihren Charakter sowohl austeilen als auch einstecken lassen und wissen wo bei ihren Gegenüber (sowohl dem Charakter als auch dem Spieler) die Grenzen sind was er hinnehmen kann oder will. Wir hatten auch schon den gegenteiligen Effekt das die beteiligten Spieler ihren Charakter in solchen Situationen nicht nachgeben lassen wollten was zu unschönen Szenen und OT Streit führte. Ich habe den Eindruck bei euch ist eher das letztere der Fall, unabhängig davon sollte man aber wohl die Vorurteile dauerhaft niedriger ansetzen oder irgendein Ereignis einbauen wodurch sich Krieger und Elf "näher" kommen (vielleicht eine gemeinsame Kampferfahrung bei der der Krieger festellt das er zumindest diesem Elf entgegen seiner Einschätzung vertrauen kann).

  • So der Elf, und so liest es sich, in der elfischen Repräsentation zaubert, kann er nach offiziellen Regeln die Variante der gemeinsamen Erinnerung nicht anwenden. Das so auf regeltechnischer Basis, so ihr euch daran halten wollt.

    Ansonsten sehe ich Vorurteile 12 als zu stark an, es da auf ein bisschen gegenseitiges Necken und Aufziehen zu reduzieren, auch wenn das nicht beinhaltet, da unbedingt körperliche Repressalien als erstes (oder überhaupt) aufzufahren.

    Dazu hat der Krieger auch seine eigene PT, die gewisse Dinge unterbinden sollte.

  • So der Elf, und so liest es sich, in der elfischen Repräsentation zaubert, kann er nach offiziellen Regeln die Variante der gemeinsamen Erinnerung nicht anwenden. Das so auf regeltechnischer Basis, so ihr euch daran halten wollt.

    Das ist jetzt die Frage, da ein Aufwachsen in Punin ja beides beinhalten könnte (elfische Siedlung/Großstadt) gibt zumindest diesen Ort an.

    Ansonsten sehe ich Vorurteile 12 als zu stark an, es da auf ein bisschen gegenseitiges Necken und Aufziehen zu reduzieren, auch wenn das nicht beinhaltet, da unbedingt körperliche Repressalien als erstes (oder überhaupt) aufzufahren.

    Dazu hat der Krieger auch seine eigene PT, die gewisse Dinge unterbinden sollte.

    Ich sehe Vorurteile 12 auch als sehr stark an, fraglich wäre für mich eher, wie er es rechtfertige würde (das erfahre ich vielleicht am Freitag, wenn die Runde sich wieder trifft), aber ich fand sein Verhalten allgemein unpassend für Aventurien.
    Was meinst du mit PT?

  • PT=Prinzipientreue

    Die normalerweise gegen solche Aktionen sein sollte.

    Der vorliegende Text ist der Sache des Dunkels abträglich und nicht zur Veröffentlichung zugelassen. - Die Tagwache

  • ST?

    Standardmäßig hat allerdings jeder Krieger Prinzipientreue 10. Das für 10 GP komplett abzubauen nur um dann 6 GP für Vorurteile (Elfen) einzustecken wäre doch eine etwas merkwürdige Vorgehensweise.

    Einmal editiert, zuletzt von Marchiali (11. Mai 2016 um 16:07)

  • Wie geschrieben: Jeder Krieger von einer Akademie (ohne Akademie ist er kein Krieger) hat automatisch eine PT, die man sich nicht aussucht, sondern vorgegeben ist.

    Eine menschliche Kultur macht aber keine nicht-elfische magische Ausbildung. Dann wäre er kein Vollzauberer, sondern eher Dilettant, aber dann dürfte Bannbaladin auf 10 eher unwahrscheinlich sein.