Moin moin,
in den letzten Tagen wurden hier ja mehrere sehr interessante und breit gefächerte Diskussionen über Balancing, Powergaming und Regeloptimierung geführt, wer es verpasst hat: hier geht es um Elfen und hier generell um Balancing und zum Schluss sehr magielastig.
Dabei scheint es vor allem darum zu gehen, dass verschiedene Spielstile verschiedene Probleme mit sich bringen und am Ende hat jeder was zu meckern.
Daher frage ich hier mal ganz offensiv:
- Was für ein Spielertyp seid ihr (bitte auch gerne mit kurzer Begründung, abstrakte Begriffe wie "Gamisten" finde ich wenig zielführend)
- Was schätzt ihr an DSA? Was mögt ihr nicht so gerne? Für wen ist DSA eurer Meinung nach besonders geeignet?
Ich mache mal den Anfang:
Für mich steht das RP im Vordergrund. Meine Helden generiere ich danach, auf was ich mal RP-technisch Lust habe. Sei es der Weißmagier mit einer (metaphorischen) Titaniumstange anstelle eines Rückrats. dem seltsamen Golgariten oder eben dem sauffreudigen Märchenonkel Skalden. Ziel ist es dabei ist für mich nicht, dass mein Held besonders gut ist und alles lösen kann, sondern dass er mir gefällt und mich beim Spielen zum einen fordert, zum anderen aber auch Spaß macht. Natürlich gehört zum Konzept teilweise auch, dass er eine besondere Kompetenz haben muss, daher habe ich z.B. mich hier auch mal ein wenig schlau gemacht, wie man einen kompetenten Magier baut. Aber das steht für mich nicht im Vordergrund.
Natürlich freue ich mich auch, wenn mal etwas besonders gut gelingt, aber dafür brauche ich keinen epischen Kampf gegen Drachen, ein einfaches Dorffest mit viel RP und vielleicht der ein oder anderen Schwierigkeit reicht mir persönlich völlig aus, um einen richtig gelungenen Abend zu haben. Dafür muss ich am Ende auch gar keine Probe gewürfelt haben, die schlechten Eigenschaften versuche ich schon so gut auszuspielen, genau wie das Wissen meines Charakters. Ich denke, man würde das am ehesten den "Narravisten" zuordnen, die Würfel sorgen nur an manchen Stellen für die richtige Portion Glück, Zufall und manchmal (OT wie auch IT)Gelächter.
An DSA gefällt mir die zumeist ruhige Welt, in der wir am Tisch spielen. Es gibt zwar auch viel "krasse Fantasy", aber eben auch gemütliche Runden, eine heimelige Atmosphäre am Lagerfeuer und - das finde ich persönlich besonders schön - eine auf die deutsche Sprache zugeschnittene Grundlage. D&D würde ich vermutlich nicht auf deutsch spielen wollen, Englisch-Deutsch-Mischmasch versaut mir persönlich die Atmosphäre und Portierungen gefallen mir oft nicht. Da würde ich "ganz oder gar nicht" gehen.
Nicht so gut gefällt mir das unübersichtliche Regelsystem. Man kann tagelang die Regeln wälzen, neue Themengebiete findet man immer wieder, und man bekommt den Eindruck, dass viele Regeln nicht ganz so durchdacht oder zumindest ungünstig formuliert sind. Da könnte man zT mit einem kleinen Zusatz viele, viele Folgeprobleme abschneiden.
Ist das Regelsystem für mich ideal?
Nein, vermutlich nicht. Aber es bietet eine schöne, abwechslungsreiche Welt, in der ich mich wohlfühle und viele optionale Regelgestaltungsmöglichkeiten, mit denen man seinen persönlichen Spielstil am besten abbilden kann. Wirklich toll finde ich auch die enorme Anzahl an Professionen (auch wenn da ein wenig übertrieben wird), da reicht manchmal einfach nur das Blättern in den WdH und mir fallen viele neue, für mich interessante Charakterkonzepte ein.
So, jetzt seid ihr dran. Ich bin sehr gespannt!