Hat TDE in Übersee Aussicht auf Erfolg?

  • Hat TDE in Übersee Aussicht auf Erfolg? 2

    1. Das wird nur die Zeit lehren... (1) 50%
    2. Auf jeden Fall!! (0) 0%
    3. Gegen D&D? Niemals! (1) 50%
    4. Hoffentlich! (0) 0%

    \"The Dark Eye\" - die amerikanische (kanadische, etc.pp) \"Variante\" von DSA - soll ja nun im Februar/März 2003 endlich auf der anderen Seite vom grossen Teich gegen den Titelverteidiger \"Dungeons & Dragons\" antreten.
    Wie schätzt ihr eigentlich die Chancen von TDE ein?

    Um meine Meinung mal vorweg zu nehmen:
    Ich denke, dass es mit TDE einen ernstzunehmenden Rivalen für D&D gibt. Dafür sprechen:
    - Das ähnliche Umfeld (zumindest was die Forgotten Realms angeht).
    - Das Spielsystem, dass nun keine wirkliche Umstellung zu D&D ist (jetzt muss man mit dem D20 eben unter einem Wert bleiben anstatt darüber).
    - Die wesentlich detailliertere Hintergrundwelt (Anders als bei D&D hat jetzt z.B. selbst \"Schwertfutter\" wie Orks, Goblins usw. eine eigene Kultur).
    - Der Erfolg der \"Realms of Arkania\"-PC-Spiele (Das hat gezeigt dass man auch in Ami-Land mal über den Tellerrand schaut).
    - Es ist eben DSA!!!

    Eigentlich gibt es (IMHO) nur zwei wirklich gravierende Gründe, die einem Siegeszug von TDE im Weg stehen könnten:
    - Fast Forward Games (der Vertreiber von TDE in Nordamerika) kommt nicht in die Gänge, und startet keine echte Werbekampagne.
    - D&D hat sich in Amerika eingegraben und ist einfach nicht wegzukriegen (Ähnlich wie etwas, das einem zwischen den Zähnen hängt und auch mit massivem Einsatz von Zahnstochern nicht loszuwerden ist).

    Doch wie seht Ihr das? Gibt es unter Euch, die mehr in der amerikanischen Materie stecken als ich und daher genaueres über den anstehenden \"Schwergewichts-Fight\" wissen?

  • Nun, ich glaube kaum dass TDE in den Staaten grosse Chancen macht gegen D&D.
    ABER eventuell wird\'s hier in Europa ein Renner, wo nicht wenige Leute froh sein werden, mal ein europäisches RPG erscheint das WIRKLICH gut ist.
    Übrigens, bedenkt doch mal dass es hier in Europa bereits eine schlafende Fangemeinde gibt für DSA. Es gibt drei Sprachgebiete wo DSA früher existierte. Leider haben die Betriebe die diese Übersetzungen veröffentlichten Mist gebaut.
    Ich glaube da wird sich was machen lassen:
    - Frankzösisch
    - Italienisch
    und (für uns hier) vor allem
    - Niederländisch.
    Wie\'s heutzutage effektiv um Franz und Ital steht weiss ich nicht. Aber hier im niederländischen Sprachgebiet ist die Fangemeinde springlebend. Bis jetzt mussten sie jedoch alles auf Deutsch kaufen. Das rettende Englisch wird ganz gewiss vielen freuen wie ich es bereits in meinen Freundeskreis erfahren durfte.
    Andererseits sind die Jungs es auch wieder leid, dass es sooooooo lange dauert. Fast jeder hat sich inzwischen schon aus Frust wieder die deutsche Ausgabe gekauft.
    FanPro :roll:.

    ======================================================

    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

    DVD-Profiler

  • eben Korazar, du sprichst an dass das System und die Welt keine große Umstellung ist...warum sollten die D&D Spieler dann eine Umstellung machen? würd sie doch auch nur Geld kosten um an Boxen etc heranzukommen... ;)
    DSA wird in Amerika auch nicht annähernd an D&D Fangemeinde herankommen...
    einige werden schon umsteigen, so das es sich für Fanpro gelohnt hat nach Amiland zu expandieren, aber du wirst dort bestimmt keine Millionenzahlen an Spielern bekommen....

  • Ich bin da auch eher skeptisch, die Argumente von Bodysnatcher klingen einleuchtend. Der Hauptunterschied zwischen DSA und Ad&D liegt doch imho in der Komplexität der Spielwelt und der Tatsache, daß die Helden in Ad&D erheblich mächtiger sind (PG-Ansätze, wie sie DSA zu verhindern sucht). Und gerade das lieben die Amis: Fantasy, die nicht zu kompliziert ist, und jede Menge Action. 8)

    Allerdings bietet Kennin ja einen Lichtblick bezüglich der europäischen Verbreitung. Englisch ist für die heutige europäische Jugend ja kein Hindernis mehr...

  • hmm... klingt alles sehr vernünftig. aber schön wär\'s ja schon. nicht jetzt unbedingt wegen dem haha-wir-exportieren-ein-euröpäisches-rpg-in-die-usa-feeling, sondern einfach auch, damit die community größer wird, vielfältiger und neue einflüsse bekommt.

    warten wir\'s mal ab...

  • Zitat

    Der Hauptunterschied zwischen DSA und Ad&D liegt doch imho in der Komplexität der Spielwelt und der Tatsache, daß die Helden in Ad&D erheblich mächtiger sind (PG-Ansätze, wie sie DSA zu verhindern sucht). Und gerade das lieben die Amis: Fantasy, die nicht zu kompliziert ist, und jede Menge Action. 8)

    Also das entspricht nicht ganz dem, was ich aus den Worten einiger Altvorderen der D&D-Gemeinde entnehmen konnte. Viele von diesen Spielern einer älteren Generation wünschen sich durchaus eine glaubhaftere und lebendigere Spielwelt. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer noch: Wo zum Teufel kommen die ganzen Orks eigentlich her? Warum versuchen die mich immer auszurauben und/oder zu massakrieren?
    Viele dieser älteren Spieler (OK, ich habe mit sieben von ihnen geredet) hatten sich von D&D 3 ein wesentlich realistischeres aber dennoch spielbares Spielkonzept gewünscht und wurden glatt enttäuscht. Was ich diesen Spielern über DSA 4 berichten konnte, hat sie glatt in extatische Verzückungen versetzt! Die Charaktergenerierung, das Talent- und Kampfsystem sind besonders gut angekommen. Auch die Tatsache, dass die Chars nicht zu göttlicher Macht heranreifen, hat ihnen sehr gut gefallen. Bisher (so wurde mir berichtet) spielten sie immer nur Chars bis zur Stufe 9, da an diesem Punkt, der kometenhafte Aufstieg der Werte anfängt. Hört sich für mich nicht nach typischen PG\'s an...
    Mir ist schon klar, dass sieben Leutchen keine representative Mehrheit sind, aber wenn auch nur ein Teil der Ur-Gemeinde von D&D ähnlich denkt, dann sehen die Chancen für TDE gar nicht so schlecht aus!

  • Ami\'s? Nicht ganz, es waren Kalifornier. :lol:
    Sie waren letzte Woche zu Besuch in unserer schönen Stadt und haben die Gelegenheit zu einem Besuch in unserem ansässigen Fantasy-Shop genutzt. Und da bin ich mit ihnen ins Gespräch gekommen.

  • Ja wird TDE in den USA erfolgreich sein. Ich persönlich glaube es schon, aber es wird Zeit brauchen. So eine RPG Fangemeinde entsteht ja nicht von heute auf morgen. Einige werden es probieren und dann wieder lassen. Doch der eine oder andere wird dabei bleiben und ab dem Zeitpunkt automatisch Mundpropagande betreiben aus dem einfachen Grund weil er Spieler brauchen wird. So wird sie wachsen und gedeihen aber das wird Zeit brauchen. Deshalb auch meinie Antwort oben \"Auf jeden Fall\" aber in welchem Zeitrahmen sich das abspielen wird ist sehr schwer einzuschätzen.

  • @Xetolosch
    Allerdings!
    1. Geringere Produktionskosten-->geringere Verkaufspreise
    2. Chance auf DSA-Filme steigt beträchtlich
    3. UNSER Spiel wird international berühmt :D

    Ingalf von Sturmfels
    Erbauer von Ingalfs Hallen
    ---------------------------------------------
    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • geringere Produktionskosten sind aufgrund höherer Auflage eher unwahrscheinlich ;)
    und die Chance auf nen DSA Film steigt auch nicht sonderlich, denn wieviele Jahre gibt es schon D&D in den Staaten und wie schei**e war der Film? ;)
    und...berühmt wirds hoffentlich nie

  • Chancen von DSA in Amerika?
    Hoffentlich ja. Wahrscheinlich nein. Sehen wir uns doch mal an was man da so rausbringen wird. Also so weit ich weiss, ist in Amerika momentan nur die Basisbox draussen? Oder? Kann mich irren. Auf jedenfall wird man sich die als erstes kaufen. Als ich mir die Basisbox gekauft hab und durchgelesen hab, hab ich mir gedacht: Geldverschwendung! Haette mir doch ehr dieses dHdR Rollenspiel holen sollen. Erst mit der Zeit, vor allem mit dem Kauf von S&H sowie Z&H, auch der Orki hat kraeftig mitgeholfen, hab ich DSA richtig kennen und lieben gelernt ;)
    Ausserdem schaue man sich an warum man sich als Ammi DSA kaufen sollte:
    1. Man mag Rollenspiele und will soviele wie moeglich kennen. Ist irgendwie nicht typisch Ammi, oder?
    2. Man moechte etwas Fantasy und Mittelalter Flair haben... Hey wir ham doch D&D, wozu TDE kaufen?
    3. Man spielt D&D und hasst es, will deshalb auf was anderes umsteigen - Naja, wenn man es hasst, warum spielt man es dann und hat nicht viel frueher aufgehoert oder ist auf andere Mittelalter RPGs umgestiegen?
    -> Chancen gering. Film waer trotzdem Klasse, da sich auch die Zielgemeinschaft und Actionvorstellung der moderne seit dem D&D Film geaendert hat, koennte der sogar gut werden! (siehe d.H.d.R). Darf natuerlich aber kein Film ueber Raidris Leben werden und muss mit der DSA Welt/Geschichte kooperieren.

  • Ich schätze mal, das TDE in Amerika sich ähnlich verbreiten wird wie z.B. Rolemaster oder Harnmaster. Das Hauptproblem bei DSA4 / TDE ist die Komplexität der Regeln. Dies dürfte auf einen Großteil der Spieler abschreckend wirken. Am wahrscheinlichsten ist es also eher, das, wenn überhaupt, sich nur eine kleine Fangemeinde für TDE entwickelt.

    @ Korazar

    Zitat

    - Die wesentlich detailliertere Hintergrundwelt (Anders als bei D&D hat jetzt z.B. selbst "Schwertfutter" wie Orks, Goblins usw. eine eigene Kultur).


    Eine Aussage, die falscher nicht sein kann. Die "Forgotten Realms" stehen, von der Beschreibung der Hintergrundwelt der von DSA in nichts nach. In einigen Punkten sind die Beschreibungen m.M. nach sogar besser, da TSR absichtlich nicht jedes kleinste Detail beschreibt, um den SL mehr Freiraum zu lassen. Und das Orks und Goblins ihre eigene Kultur haben, gibt es bei (A)D&D auch schon seit Ewigkeiten. Ich kenne 5-6 Regelwerke / Quellenbände, die sich ausschliesslich mit Orks, Goblins u.ä befassen, deren Kultur, Geschichte, Lebensweise, Religion etc. Das älteste davon, das mir einfällt, stammt, glaube ich, von 1985...

    Zitat

    - Der Erfolg der "Realms of Arkania"-PC-Spiele (Das hat gezeigt dass man auch in Ami-Land mal über den Tellerrand schaut).


    Das waren ja auch Computer-Spiele - das sollte man nicht überbewerten.

    Zitat

    - D&D hat sich in Amerika eingegraben und ist einfach nicht wegzukriegen (Ähnlich wie etwas, das einem zwischen den Zähnen hängt und auch mit massivem Einsatz von Zahnstochern nicht loszuwerden ist).


    Das klingt so, als würdest du D&D für etwas schlechtes halten....


    @ all

    Ich denke, der Hauptgrund, warum DSA sich in Deutschland so verbreitet hat, ist der, das es das erste (oder zumindest eins der ersten) deutschen Rollenspiele war. Zudem steckte das Rollenspiel damals hier in deutschland noch in den Kinderschuhen. Keiner wußte, was genau das war, nur wenige spielten es, und es gab bestenfalls eine Handvoll verschieden Spiele. Der Neueinsteiger hatte also die Wahl zwischen D&D, entweder im englischen Original oder in einer (damals z.T noch recht miesen) Übersetzung, und dem deutschen DSA. Die Unterschiede zwischen DSA und D&D waren damals sehr gering, eigendlich war DSA sogar das "schlechtere" RPG. Beschreibung der Hintergrundwelt? Wenig bis gar nichts, das dauerte dann doch schon ein paar Jahre, bis da was vernünftiges kam, während (A)D&D bereits 2-3 detaillierte Welten bieten konnte - allerdings nur auf englisch, den die Übersetzungen liefen (und laufen) nur schleppend. Der Grund, warum damals soviele sich dann doch für DSA entschieden (und es hier Erfolgreicher machten), war nicht, weil DSA besser war, sondern eher, weil DSA ein "heimisches" Produkt war, und daher in deutsch war. Und mit der Zeit konnten die (anfangs wenigen) DSA-Spieler durch Feedback an Schmidt-Spiele (damals) bzw. FanPro (heute) Einfluss auf das Spiel und dessen entwicklung nehmen, etwas, das sie bie D&D wohl nie gekonnt hätten (den was interessiert TSR die paar tausend deutschen AD&D-Spieler - die fallen in der Statistik doch kaum auf). Dadurch entwickelte sich DSA mit der Zeit zu dem, was heute einige so schön als "unser System" bezeichnen. DSA wurde hier in Deutschland und für Deutschland entwickelt und produziert, entsprechend wurde die Kritik der deutschen Spielerschaft auch entsprechend ernst genommen. Kritiken an (A)D&D mußten schon direkt an den Firmensitz in den USA gerichtet werden, und wer macht das schon?

    In Amerika kann TDE damit nicht aufwarten. TDE ist nur ein weiteres System, das, verglichen mit D&D, ziemlich komplex ist, und dem z.Z. etwas entscheidendes Fehlt - eine Hintergrundwelt. Es gibt zwar unmengen an MAterial über Aventurien auf deutsch, aber noch nichts auf englisch - und das ist ein riesen Manko, das sich so schnell nicht beheben lässt. Übersetzungen dauern nun mal ihre Zeit. Das Übersetzungsproblem war auch einer der Gründe, warum bei so vielen DSA-Spielern (die sich nur oberflächlich mit AD&D/D&D befassen) die Meinung entstand, die (A)D&D-Welten seien weniger gut Ausgearbeitet. Die Übersetzungen der englischen Regelwerke / Quellenbücher ins deutsche gehen sehr schleppend. Im Schnitt vergehen 2-3 Jahre zwischen dem erscheinen des englischen Regelwerkes und dem der deutschen Übersetzung. Und ein großer Teil wurde überhauptnicht übersetzt.

    In Amerika wird das nicht auffallen, da die deutschen Originale dort mit Sicherheit nicht in den verkauf kommen. Für die amerikaner ist es also "nur" ein neues System, das häppchenweise neue Regelwerke erhält und damit wohl erst in zwei Jahren vernünftig Spielbar sein wird (wenn endlich alle Grundregelwerke, genügend Quellenbücher mit Weltbeschreibung und ausreichend Abenteuer übersetzt sind). Bei D&D ist bereits alles da, und es kommt ständig neues material raus - und das schneller als bei DSA / TDE.

    Daher meine ich, das TDE wohl eher eines der vielen kleineren Rollenspiele in Amerika wird, mit einer kleinen Fangemeinde. Chancen gegen D&D wird es in Amerika wohl nie haben....

  • DSA mit Chancen gegen D&D... sehr witzig ;)

    D&D hat in den USA einen Marktanteil von locker über 50-60%, sprich, die eine Hälfte des Marktes ist D&D, sämtliche anderen RPGs haben nichtmal die Hälfte vom Kuchen!
    Als nächstes kommt Vampire / WOD mit 30%.

    Bisher ist es keinem noch so guten und engagiert produzierten RPG gelungen an der Vorherrschaft von D&D irgendwas zu ändern. Das wird auch so bleiben. Nebenbei steht hinter D&D ein Riesenkonzern wie Hasbro, da ist Fanpro Dreck zwischen den Schuhen gegen.
    Ich weiß, dass ihr alle davon überzeugt seid, dass DSA besser als D&D ist, aber bedenkt folgendes: Deutsche Rollenspieler wachsen meist mit DSA auf. Amerikanische aber mit D&D. Die selbe Haßliebe, die hier zu DSA herrscht, herrscht dort zu D&D. Wieviele DSA-Spieler kennt ihr, die nie im Leben ein anderes System ausprobieren würden, egal was kommt? Viele? Eben.
    Ich würde sogar soweit gehen, dass eher DSA in Deutschland von D&D verdrängt wird als umgekehrt!

    TDE kann trotzdem erfolgreich sein. Warum?
    Rollenspieler in den USA: 2-3 Millionen
    Rollenspieler in D: unter 100.000

    Eine 10.000er Auflage ist in Deutschland ein Riesenerfolg, in den USA sind das die Vorbestellungen der Comicshops, die "mal kucken was draus wird". Das einzige Pfund, mit dem DSA wuchern kann, ist der gute Ruf, den deutsche Spiele u.a. wegen Siedler von Catan haben, und das viele Material, was nur übersetzt werden muss. TDE wird sicherlich die Kosten wieder reinbekommen, aber immer ein Exot außerhalb von D bleiben. Möglicherweise verkauft TDE sogar in Europa (Niederlande, England, Skandinavien) mehr als in den USA!

  • Ich könnt mir auch einfach vorstellen, dass die Ammis einfach gar kein Rollenspiel aus Deutschland haben wollen, wo es doch etwas wie D&D gibt. Ich weiß leider nicht wie weit da der "Rollenspiepatriotismus" der Amerikaner geht....
    Was meint ihr?

    Ansonsten kann ich auch nur sagen, dass ich hoffe, dass es ein Erfolg in den Staaten wird. Realistisch ist das wohl wirklich nicht...