Forum Fortsetzungsgeschichte (ganz)

  • von Rondriquez\'s kleiner Schwester, die ihn mit großen AUgen musterte, etwas hatte sich an Rondriquez geändert... seine Gesichtszüge waren...
    härter geworden, und Rondriquez\'s Vater verstand, legte seinem Sohn eine HAnd auf die Schulter, seine Gefühlswelt tobte.
    Doch Rondriquez ließ ihm keine Zeit irgend ezwas zu sagen.
    \"Ich muss hier weg! Ich muss die Stadt verlassen!\" Er drängte sich an seiner verdutzten Schwester vorbei, die empört aufschrie, als Rondriquez sie ungewollt etwas zu grob aus dem Weg schob. \"Ihr könnt bleiben. Ich werde es so aussehen lassen, als ob ich heimlich getürmt bin. Du wusstest natürlich von der Sache nichts, spielst den Unwissenden!\"
    Rondriquez war bereits auf dem Weg in sein Gemach. Alfonso, Rondriquez\'s Vater, hatte damit bereits gerechnet. Rondriquez würde einen Rucksack vorfinden, der bereits gepackt war. Sein zweite Kleidung, eine Reisedecke, Feuerstein und Stahl, ein Wasserschlauch und eine Feldflasche, eine Haarlocke seiner Mutter, ein einfaches Zelt würde er auch mitnehmen. Außerdem hatte Alfonso noch 5 Dublonen seiner Ersparnisse genommen und in einem Lederbeutel verstaut, der auf dem Tisch lag. Hinter Rondriquez betrat Alfonso das Gemach. Rondriquez\'s Schwester sollte auf ihr Zimmer, was sie auch widerstrebend tat.
    Der Abschied war kurz aber herzlich. Rondriquez marschierte los, ging in Roichtung Stadttor. Alfonso blieb. Rondriquez war ein gutgläubiger MEnsch, und der VAter wollte ihm keine ANgst machen. Er hatte bereits die Sachen für seine Frau und seine Tochter zusammengepackt, bei einer entfernt verwandten Base würden sie in Sicherheit sein...

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  • Nachdem Rondriquez das Haus hinter sich gelassen hatte, blieb er nach einiger Zeit stehen. Er überlegte kurz und schaute auf das Haus zurück, in dem er aufgewachsen war und ein seltsam Schmerz umfing sein junges Herz. Wie eisige Krallen packte dei Angst nach ihm und ihm kam in den Sinn, das er seine Familie vielleicht nie wieder sehen würde und dieser Umstand versetzte ihn in tiefe Trauer. Nach einigen Augenblicken schüttelte er bestimmt den Kopf und wand sich ab, um das elterliche Haus endgültig hinter sich zu lassen und machte sich auf den Weg zu den mächtigen Toren der Stadt. Sein Herz schlug wild und aufgeregt näherte er scih dem Ausgang der Stadt!

    „Wer auf Elchen reitet, muss sich nicht wundern, auf die Schaufeln genommen zu werden!“ Altes, bornisches Sprichwort.

  • Nun war er bereits eine Stunde von Al´Anfa entfernt. Bei den Stadttoren hatte man ihn ohne Problme durchgelassen. Anscheinend wusste man dort noch nix vom Ausbruch in der Arena.
    Jetzt war es Zeit für eine kurze Rast. Aber ist es nicht noch viel zu gefährlich? Ganz alleine und vielleicht sogar die verfolger im Rücken. Rodriguez musste sich dennoch ein wenig ausruhen. Er setze sich in den Wald, so dass er die Strasse im Auge hatte. Nun kam der Schwierigste teil der Reise. Wachbleiben. Zunächst einmal sollte man ein Ziel festlegen. Norden. In ein Land in dem es keine Sklaverei gibt. Das Mittelreich würde sich anbieten, aber die Reise würde Lang und beschwerlich werden, und 5 Dublonen werden da wohl etwas knapp werden. Hmm, Selem vileicht...... Doch was ist das? Rodriguez sah plötzlich eine Person auf der Strasse. Er schaute genauer hin. Eine Person die das Wappen der Herrin trägt. Rodriguez überlegte ob er zu ihr gehen sollte...

  • Der Wanderer hatte ihn noch nicht entdeckt. Rondriquez traute sich etwas näher und sah die Person nun deutlicher: eine Rondrageweihte.
    Ihr Wappenrock und die Fibel zeigten, dass es sich um eine Schwertschwester handelte. Sie war fast 1,80Schritt groß und hatte lange, blonde Locken. An ihrer Seite trug sie ihr Schwert, auf dem Rücken den Rondrakamm. Sie schien ebenfalls für eine längere Reise ausgerüstet zu sein, und Gefahr schien von ihr nicht auszugehen.
    Entschlossen trat er aus einem Versteck - und bereute es sofort. Blitzschnell hatte die Geweihte ihr Schwert gezogen. \"Im Namen der Herrin! Wer bist du? Was willst du?\" \"Ich...\" begann Rondriquez, doch der Rest wurde von einem krächzen übertönt. Er räusperte sich. \"Nun?\" Herausfordert starrte die Frau ihn an. \"Ich...\" , begann Rondriquez erneut, \"ich bin Rondriquez. Ich komme aus AL\'Anfa und bin nach Norden unterwegs, da ich in Al\'Anfa gesucht werde.\" Eine Augenbraue schob sich nach oben, als die Rondrageweihte sichtlich verblüfft fragte: \"Warum?\" Offensichtlich hatte sie mit so einer ANtwort nicht gerechnet und als sie ihre Verblüffung bemerkte wurde sie sofort wieder hart. \"Sag, Bursche! Was hast du ausgefressen?\" Rondriquez fasste nun wieder etwas Mut. \"Ich habe im NAmen der Herrin einen Gladiator befreit und vor dem unehrenhaften Tod in der Arena gerettet,\" sagte er fest. Die Verblüffung war groß. \"So?\" , brachte die Frau nur hervor, anscheinend wusste sie nun nicht mehr, wie sie Rondriquez einschätzen sollte. \"Weshalb hast du einen Gladiatoren befreit und welchen? Warum nicht alle?\" \"Tja es ist so...\", begann Rondriquz. \"Ich war nicht alleine. Ein mächtiger MAgier, dem meine Familie noch einen GEfallen schuldig war, hatte das Problem, dass ein Verwandter von ihm in der Arena gefangenhalten wurde. Als er mit dem Problem zu unserer Familie kam, sah ich darin meine große Chance um Rondra etwas zu beweisen, und natürlich meinem Vorgesetzten bei dem Tempel, auf das er mir die Weihe gebe.\"
    So sprach Rondriquez, und war sich seiner Worte nicht so ganz sicher.
    Der GEweihten schien dies jedoch erst einmal zu genügen: sie senkte ihr Schwert. \"Das war ziemlich dumm, habe ich das GEfühl\", sagte die Geweihte nach einer Weile. Wieso musst du Rondra etwas beweisen?
    Ich meine: natürlich sollst du ihr zeigen das es richtig ist, wenn du ihre Weihe kriegst. Aber auf so eine Art? Also ich weiß nicht...\"
    \"Tja meinen Fehler sehe ich jetzt ein, aber dennoch muss ich fliehen. Ich versuche, einen Tempel zu finden um dort zuende ausgebildet zu werden.\"


    Die Kutsche kam. Rondriquez\'s Vater schob seine Frau und Tochter in den Wagen, die eigentlich gar nicht weg wollten. Dennoch, entschlossen schloss er die Tür der Kutsche, der Kutscher schnalzte mit der Zunge und die Pferde setzten sich in Bewegung. Wensigstens die beiden überleben, dachte er traurig. Dann ging er zurück ins Haus und wartete. Er musste nicht lange warten, wenn es darum ging, \"Staatsfeinde\" ausfindig zu machen, so war die Garde in AL\'Anfa immer sehr schnell. Er versuchte noch den Hauptmann davon zu überzeugen, dass er nichts mit der SAche zu tun hätte und er auch nicht wüsste, wo sein Sohn hingegangen sei. Es half nichts. Ein Gladiator war geflohen, es gab also eine freie Zelle...
    Und in der Verfassung, in der er sich befand, war es sicher, dass der nächste Kampf zugleich sein letzter sein würde.

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  • Mit einem sonderbaren Blick musterte die Geweihte ihn.
    \"Beweise mir, dass du ein Novize bist!\" Plötzlich schien die Geweihte misstrauisch zu sein, jedoch konnte Rondriquez stammelnd einige Gebete aufsagen, die man nur in der Rondrakirche lernt. Verwundert, warum auf einmal diese Wendung in der Geweihten vorging, wurde er erleichtert. \"Dann nehme ich dich mit nach Neetha, da will ich sowieso hin.\" Verblüfft starrte Rondriquez die Geweihte an. Obwohl er mit seinen Gedanken woanders war, schien sein Blick doch dorthin zu gehen, dass die Geweihte die Stirn krauste. Sofort schreckte Rondriquez hoch und wurde ein wenig rot im Gesicht, verlegen stand er da und wusste nicht so Recht, was zu tun sei. \"Ich...äh\", begann er zu stammeln. Unfähig, den Blick von ihren funkelnden Augen abzuwenden. Und noch etwas anderes ließ ihn immer länger in diese blauen, unergründlichen Augen starren, unfähig etwas zu sagen. ruckartig löste er sich dann jedoch, zumal das Funkeln stärker wurde. Er stand nun vor der Geweihten, dessen Namen er nicht einmal kannte. \"Wenn ich fragen dürfte...\", begann Rondriquez schüchtern... brach jedoch ab, als dieses funkeln in den Augen wiederkahm, ja diese Frau war SEHR dominant. \"Ja?\", quittierte sie kühl.
    \"Ich, äh, weiß nicht wie du wie sie heißen\", verbesserte er sich schnell.
    Halb geduckt schaute er zu ihr. Die Geweihte stutzte einen Moment, brach dann in schallendes Gelächter aus. \"Hahahahaha! Stimmt! Ich hatte ihn dir noch gar nicht gesagt! Mein Name ist Rimiona, ehemals derer von Galahan!\" Rondriquez war platt. Zwar ist die Familie des Galahan eine Familie des Nordens, doch auch hier im Süden erzählte man sich hin und wieder schon einmal von dieser Familie, dessen Erben von Rohal selbst
    auf den \"Thron\" gebracht wurden. \"Ich bin mit der Familie derer von Galahan um 2 Ecken verwandt\", sagte Rimiona wieder einigermaßen gefasst. \"Aber eigentlich habe ich nichts mit der Familie zu tun.
    ich glaube, die wissen nicht einmal, dass es mich gibt.\" Rondriquez war baff, mit offenem Mund stand er da. Solange, bis eine kleine, dennoch kräftige Hand ihm seinen Mund zuklappte. \"Willst du nun, dass ich dich mitnehme? Ich wurde in Neetha ausgebildet, ich stelle dich einfach vor!\"

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  • Dem Jungen war es gleichgültig, nur weg von Al Anfa. Weit weg.
    So ritten die beiden einige Tage zusammen durch lichte Wälder, über grüne Wiesen und an Bächen hin nach Neetha. Dort angekommen wurde er im Tempel der Rondra vorgestellt. Der Schwertbruder schaute ihn etwas schief an, als er dessen Vorgeschichte hörte, doch war er mit dem Vorschlag seitens der Geweihten einverstanden.

    So vergingen einige Monde und die Ausbildung Rondriguez\'s ging voran. Des Nachts plagten ihn Alpträume, immer und immer wieder. Da saß der Alte Man auf dem nassen Boden, Ratten um ihn herum. Dahinter ein schwarzer Mann der ihn erschlug. Immer derselbe Traum. So verging die Zeit, doch die Träume blieben.

    Nun war es fast soweit, seine Weihe stand kurz bevor, als ihn ein Brief erreichte und der Schwertbruder ihn mit strengen Blick ansah. Der Brief war noch versiegelt, doch der alte Mann sprach: \"Geh, denn sie brauchen Dich, es wird Deine Prüfung sein.\" Rondriguez schaute auf das Siegel, es war ihm unbekannt. Wer konnte das sein? Niemand der Kirche, soviel stand fest. Dann öffnete er den Brief und las ihn...

  • Lieber Rondriquez

    Wir sind in ernsthaften Schwierigkeiten. Deinen Vater haben wir seid unserer Abfahrt nicht mehr gesehen. Erst tauchten wir bei deiner Base unter, doch dort waren wir schon nach wenigen Tagen nicht mehr sicher, und als ein Stadtgardist von deiner Base abgewimmelt wurde hatten wir nur wenige Minuten zu verschwinden. Nachdem wir einen befreundeten Kapitän aufsuchten konnten wir mit einem kleinen Schiff aus Al\'Anfa flüchten, wir hoffen, der Base geht es gut. Mit dem Kapitän fuhren wir zum Dorf Omratt, dort bestiegen wir eine kleine Thalukke Richtung Selem. Doch dort sollten wir nie ankommen: ein Sturm drückte uns an die Klippen und das Schiff zerschellte. Nun sind wir im Dorf Koitan, es liegt in den Sümpfen vor Selem. Es ist eine sonderbare Schar hier: Aussätzige, Flüchtlinge und Verbrecher hausen hier zusammen. Ein netter Mann und seine Bande nahm uns auf. Er heißt Hargon und ist fast sechzig Sommer alt, aber die Meisten hier haben Respekt vor ihm. Er war einmal ein großer Krieger, bis ein Verrat dazu führte, dass er hierhin floh.
    Er spürt, dass er nicht mehr lange leben wird und sieht dann keine Sicherheit mehr für uns, sind wir doch bis auf wenige, armselige Ausnahmen, die einzigen Frauen hier. Also hat er einen Boten losgeschickt, der dir diesen Brief übergeben soll. Wir hoffen inständig, der Bote findet dich und du kommst hierher und holst uns hier heraus bevor Hargon stirbt. Derek, ein großer, bulliger Mann mit Augenklappe hat ein Auge auf mich geworfen: bin ich doch die einzig wirkliche Frau hier und deine Schwester ist zum Glück gerade erst zehn. Noch kann Hargon ihn abhalten... Bitte! Hol uns hier heraus! Der Bote wird der den Rückweg zeigen!
    gez. Deine Familie


    Grimmig entschlossen faltete Rondriquez den Brief zusammen. Sein Lehrmeister stand vor ihm, schien zu wissen was in dem Brief stand.
    Neben ihm stand Rimiona, die er in dem letzten Jahr immer mehr kennengelernt hatte. Zwar ahnte sie weiterhin höchstens, dass er sich heimlich in sie verliebt hatte, aber nun galt es erst einmal seine Familie zu retten. \"Wo ist der Bote?\"

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  • Der? Der ist gegangen, wollte schnellstens weg von hier. Verdammt!\" fluchte Rondriguez.
    Ich werde eine Weile weg sein. - Ich komme mit, meinte Rimiona. Nein, es ist zu gefährlich, bleib hier! Nur noch ein Murren und grummeln war von der stolzen Kriegerin zu vernehmen.

    So ritt er los und die Tage zogen ins Land. In seiner Tasche steckte eine Karte von dem Landstrich, in dem das Dorf lag. So kam er nach Selem, von wo er aus weiterritt. Während der ganzen Reise bekam er mehr und mehr das Gefühl, er würde verfolgt werden. An einer unüberblickbaren Stelle, versteckte er sich um seinen Verfolger aufzulauern, doch niemand kam. Sollte er sich geirrt haben? So ritt Rondriguez weiter.

    Schon von weitem sah er das Dorf am Horizont liegen, über ihm der Sonnenuntergang. Schon fast feierlich wirkte die Stimmung.
    ....

  • Rondriguez beschloß noch eine Nacht zu rasten. Er suchte sich ein etwas geschütztes Plätzchen. Noch immer hatte er das gefühl nicht alleine zu sein, und er war fest entschloßen herrauszufinden wer ihm folgte.
    Nachdem er sein Lagerfeuer entzündet hatte setzte er sich daneben und beobachtete die Straße. Trotz seines entschlusses Wach zu bleiben, schlief er schon nach wenigen Stunden ein. Er war zu Müde.
    Als Rodriguez plötzich erwachte hörte er Kampflärm. Erschrocken fuhr er hoch, sein Schwert kampfbereit. Im Schein des Lagerfeuers, welches nun fast erloschen war, nahm er zwei gestallten war. Er schaute sie an. Aber das war doch... Rimiona. Und die andere Person?? Irgendwie Kam sie ihm bekannt vor. Die Art zu kämpfen, die Bewegung, all dies erinnerte ihn an jemanden. Und als die Personen sich im Kampfe näherten, da sah er auch warum. Es war Dajinim. Haltet ein rief Rodriguez.

  • Habt Ihr komplett den Verstand verloren? Die Zwei blickten ihn fassungslos an. Dann rief Rimiona: Er wollte dich umbringen! Dajinim? Ist das wahr? Nach allem, was ich für dich getan habe? Du? Du warst nur eine Marionette! Mein Bruder hat all die Arbeit getan. Du weißt zuviel. Plötzlich durchfuhr Rioniona ein stechender Schmerz und sie sank zu Boden. Ihre Knochen wurden schwer und die Bilder vor ihr immer verschwommener.

    Die bin Ich los! Nun zu Dir mein Bürchschen. HAHAHAHA Da standen sie nun, bereit zum Kampf Auge um Auge, Zahn um Zahn. Dem Jungen schoss der Gedanke durch den Kopf: Wie soll ich einen Gladiator besiegen?! Da entbrandte der Kampf schon. Schwerter prallten aufeinander und die Zeit schien still zu stehen. ...

  • Der Kampf zog sich in die länge. Rondriguez Arme wurden schwer wie Blei. Bald konnte er dass Schwert nicht mehr halten. Er musste sich wohl mit seinem Schiksal abfinden. Nach noch längerer Zeit war es dann so weit. Dajinim war unheimlich Kräftig. Fast zu Kräftig für ein Menschen. Er wurd auch kaum Müde. Doch für Rodriguez war es vorbei. Er stolperte, verlor sein schwert und lag dann am Boden. Er fing an zu beten als sich Dajinim triumphierend über ihn stellte. Dajinim holte aus. Doch dann hielt er inne. Was... was... was mache ich hier? fing er an. Ich... aber Rodriguez... was ist geschen?? Rodriguez starrte ihn fassungslos an. Er kroch vorsichtig zu seinem Schwert, den Blick immer auf Dajinim. Er traute dem ganzen noch nicht, fing aber an Dajinim zu erzählen was geschehen war. Dajinim war fassungslos. Er konnte nicht glauben was er gehört hatte. Warum sollte er sowas tun. Er hatte sich doch selber geschworen nie wieder zu töten, ausser in Notwehr. Und das schlimmste, warum konnte er sich nicht erinnern was geschehen war? Plötzlich schoß ihm ein gedanke durch dem Kopf. Mein Bruder!!! sagte er laut. Er hatte einen beunruhigenden Verdacht. Sein Bruder war seit Tagen so seltsam, und diese Schwarze Kleidung trug er auch immer öfter. Das letzte woran Dajinim sich erinnerte war wie er Mit seinem Bruder gegessen hatte und dieser ihn komisch ansah.

  • Rondriguez\' Blick fiel auf Rimiona. NEIN! schrieh er und fiel vor ihr auf die Knie. Er blickte ihr in die offenen Augen. Der ganze Körper war verkrampft. Was war es nur, was ihr das antat. War sie tot?

  • Der Atem ging sehr flach, ihr wunderschöner Körper lag schlaff auf dem Weg. Ihre goldenen Locken vielen ihr z.T. in die Augen, welche sich gerade mühsam öffneten. Rondriquez hatte sich über sie gebeugt, während Dajinim Abstand genommen hatte. Mit gesenktem Kopf stand er da, immer noch sein blutiges Schwert in der Hand, die Spitze steckte ein wenig im Boden. Was hatte er nur getan? Oder besser: was hatte ihm nur sein Bruder angetan?

    Ihre Hand umfasste zärtlich die seine. \"Rondriquez\", hauchte sie.
    Tränen schossen in seine Augen, als er hilflos über sie gebeugt dasaß.
    \"Rondriquez ich muss dir etwas wichtiges sagen.\" Ihre Stimme versagte, sie musste neue Kraft schöpfen. Sein Blick viel auf ihren Oberkörper, eine riesige Wunde, die er mit einem Tuch seines Oberteils zudrückte, klaffte dort, wahrscheinlich ging das Schwert tief in ihre Innereien. Das erste Blut floss aus ihren Mundwinkeln, und als sie erneut den Mund öffnete
    kam nur ein wenig blutiger Schaum zum Vorschein.

    Ruckartig hob Dajinim seinen Kopf. Seine Reflexe hatte er noch. Doch bevor er sein Schwert heben konnte und Rondriquez etwas zurufen konnte, war er schon erstarrt.

    \"Lass mich mal ran, mein Junge.\" Rondriquez erschreckte fürchterlich, er hatte seine Umwelt nicht mehr wahrgenommen. Eine alte, knöchrige Hand, mit ein paar geflochtenen Bändern schob sich zu der Wunde. Rondriquez starrte mit offenem Mund ein altes, faltiges Gesicht an. Die schlohweißen Haare waren lang und wahrscheinlich seid längerer Zeit nicht mehr gewaschen worden. Ein merkwürdiger Geruch ging von dem Mann aus. Er duftete nach Kräutern. Seine Kleidung bestand nur aus einer erdbraunen Kutte. Sie war kunstvoll bestickt und überall schienen Kräuter
    angebunden zu sein. Dazu eine Umhängetasche, prall gefüllt und ein komisches Kraur hing an der Seite heraus. Um seinen Hals trug der Alte
    ein Federamulett. Ohne das der Mann etwas sagen musste lies Rondriquez ihn gewähren. Er blickte wieder zu Rimiona, die ihn ebenfalls anstarrte.
    Sie sagte nichts mehr, und der Rinnsaal aus dem Mund war versiegt.

    Rondriquez lies den Kopf hängen. \"Balsamsalabunde Heile Wunde. Balsamsalabunde Heile Wunde.\" Immer wieder murmelte der Alte diese Worte. Doch Rondriquez hörte dies nur am Rande: seine größte Aufmerksamkeit galt Rondra, zu der er betete.

    Der Alte Mann schob Rondriquez\'s Hand auf die Brust von Rimiona. \"Ihr solltet euch eure Freunde besser aussuchen. Dieser Junge jedoch ist beherrscht worden von jemand anders. Ich habe die Beherrschung gebrochen und nun habe ich deine kleine Freundin gerettet. Ich komme auf deine Schulden bei mir noch einmal zurück...\"

    Ein riesiger Stein viel ihm von Herzen, als er unter seiner Hand wieder einen Puls spürte. Das der Alte ihm noch ein paar Haare ausrupfte beim gehen, merkte er gar nicht...

    \"Oh Rimiona! Du lebst!\" Sie zog ihn zu sich heran und sie küssten sich wild und leidenschaftlich. \"Ich liebe dich.\" Tief schauten sie sich in die Augen. \"Das war es, was ich dir wichtiges zu sagen habe.\" §Rondriquez ich...\" Rimiona schrie auf, als sie Dajinim sah. Schnell griff sie zu ihrem Schwert, aber Rondriquez brachte sie zur Reason. \"Rimiona! NICHT!\"
    \"Dein Freund hat mir das Leben gertettet, ich schulde ihm nun auch eines.\"
    \"Aber wieso...\" Rimiona geriet ins stammeln. \"Sein Bruder. Er wollte mich loswerden.\" Schnell erzählten sie Rimiona alles, und die staunte nicht schlecht. Dajinim war das vorgefallene sehr peinlich. Dennoch verzieh ihm Rondriquez, und auch Rimiona schloss Frieden. So legten sich die drei noch kurz Schlafen um am nächsten Morgen Rondriquez\'s Familie zu retten.

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  • Niemand konnte mehr richtig schlafen diese Nacht. So fühlten sich die drei auch ein wenig schwach am nächsten Morgen. Doch nach einem Kühlen Bad im Bach war Rodriguez bereit den Rest seiner Familie zu retten. Die andern beiden wollten ihn auf jeden Fall begleiten. Dajinim fühlte sich durch seinen Bruder betrogen und hoffte nun das Rondriguez ihm wieder vertrauen würde wenn er ihm hilft. Rimiona hatte ganz andere Motive. Nachdem Rondriguez ihr nun endlich seine Liebe gestanden hatte, wollte sie nicht mehr von seiner Seite weichen. Noch vor wenigen Wochen hätte sie nur zu gerne einen anderen Weg eingeschlagen. Damals nervte Rondriguez sie einfach. Doch irgendetwas an ihm faszinierte sie.
    \"Wir sollten Aufbrechen\" riß Rondriguez sie aus ihren Gedanken. \"Wir haben viel vor. Ich danke euch das ihr mich begleitet,\" Sein blick wanderte von Dajinim zu Rimiona und blieb lange an ihr haften. Dann wandte er sich zum gehen. Dajinim folgte ihm und auch Rimiona kam kurz darauf nach.

    Andira wusste nicht wie lange sie schon in diesem Dorf war. Noch war das leben für sie Friedlich. Noch lebte Hargon. Doch sein zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag. Seit zwei Tagen kann er nun schon nicht mehr aus dem Bett. \"Ach wenn doch nur Rodriguez schon hier wäre\" dachte sie sich. \"Hoffentlich hat er das schreiben bekommen\" das sagte sie laut. Sie saß an Hargons Bett um ihn zu pflegen. Ihre Tochter spielte in dem Zimmer mit einer kleinen Stoffpuppe. Hargon hatte sie ihr Geschenkt. Er hatte sie von einer seiner Reisen als er noch ein Krieger war. Sie war ihm sehr wichtig, dennoch verschenkte er sie an Miltessa. Der Alte mochte das Mädchen sehr. Sie war ein ersatz dafür, dass er nie Kinder haben durfte. Miltessa ahnte nicht was passieren würde wenn Hargon zu BORon geht. Doch Andira wusste genau, dass auch Miltessa nicht lange froh sein würde. In spätestens 4 Jahren würde sich der Abschaum auch für sie interresiern. Immerhin war niemand anderes da.

    Rondriguez stieß gekonnt die Tür der Taverne auf. Er hatte keine Ahnung wo er anfangen sollte nach seiner Mutter zu suchen. Er wusste jedoch das er in diesem Dorf nicht Willkommen war. Man musterte die drei Neuankömlinge schon seit sie das Dorf betreten hatten. Und das war nun gerade mal ein paar Minuten her. Er wollte seine Mutter finden und dann nichts wie weg hier. Doch so einfach sollte das für ihn und seine zwei gefährten nicht werden...

  • In dem nach Schweiß stinkendem, dunklem Raum saßen an krummen Tischen erbärmliche Gestalten auf zusammengesuchten Stühlen und Hockern. Eine eher schlecht als Recht zusammengezimmerte Theke befand sich an der gegenüberliegenden Seite des Raumes, dahinter befand sich eine Tür. Rondriquez sah sich genau um. Es mochten vielleicht
    ein gutes Dutzend Leute sein, die sich hier versammelt hatten. Es waren ausnahmslos abgemagerte, vernarbte Männer mit eingefallenen Gesichtern und nicht mehr als ein paar fetzen am Leib. Ihre ungewaschene Haut war von der Sonne sichtbar angegriffen und hier und dort zeigten sich üble Geschwüre in deren Eiter man z.T. Fliegen sah.
    Nein. Von diesen Kreaturen ging keine Gefahr aus. Sie vegetierten nur noch noch vor sich hin, tranken ihr... was auch immer diese eklige Brühe darstellen sollte... und warteten auf den erlösenden Hauch Borons.
    Nur zwei der Männer registrierten die Neuankömmlinge überhaupt, machten aber keine Anstalten in irgend einer Art und Weise zu reagieren.
    Aus den Augenwinkeln sah er die angewiderten Züge von Rimiona, die so etwas anscheinend zum ersten Mal sah. Dennoch wusste er das Ärger in der Luft lag. Auch Rimiona und Dajinim blickten ihn mit vielsagendem Blick an. Dann drehten sie sich blitzschnell um und zogen dabei ihre Klingen. Zu dritt nebeneinander standen sie nun auf der morschen Veranda der Schenke, und sie mussten Eindruck hinterlassen haben: das halbe Dutzend Bewaffneter Männer zuckte merklich zusammen und hielten inne. Einzig ein wahrer Hüne von Mann blieb unbeeindruckt. Eine Augenklappe zierte sein Gesicht jedoch verdeckte sie die Narbe nicht ganz. Rondriquez wusste sofort wen er vor sich hatte. er trug einen Säbel, die anderen lediglich abgestumpfte Haumesser.
    \"Wir mögen hier keine reichen Pinkel!\" War die Begrüßung des Hünen.
    \"Und schon gar keine Pinkel die uns mit ihren Waffen bedrohen um Aufmerksamkeit zu erregen!\"
    Dajinim war anscheinend fest entschlossen: Seine Muskeln waren gespannt und er war bereit zum Kampf. Rimiona war etwas unentschlossener, zwar war sie geschult im Kampf, aber andererseids konnte sie diese Gegner nicht einschätzen. Rondriquez trat einen Schritt vor. \"Wir suchen jemanden,\" sagte er mit fester Stimme.
    \"Dann sucht woanders weiter,\" war die grimmige Antwort. \"Hier gibt es niemanden den ihr suchen wollt.\"
    \"Oh doch. Davon bin ich überzeugt.\" Rondriquez war ruhig. Zwar soll man im Kampf den Zorn der Herrin versprühen, aber vielleicht konnte er diesen Kampf abwenden. \"Wenn ich mich davon überzeugen kann, so gehe ich wieder.\"
    Soviel Selbstvertrauen hatte der Hüne wohl nicht erwartet, jedenfalls wurde er zornig. \"Wenn ihr nicht sofort von hier verschwindet werdet ihr gleich Boron begegnen!\" schrie er. Die anderen Männer fingen an die Gruppe einzukreisen, und bei Rimiona war ein wenig Nervosität zu erkennen. Dies entging auch nicht dem Wortführer: \"Du hast eine schöne Freundin. Ich glaube ich behalte sie hier. Wenn du jetzt gehst, darfst du noch deinen Freund mitnehmen!\"
    Zähneknirschend beherrschte Rondriquez sich. \"Schlag ihn mit seinen eigenen Waffen,\" überlegte er.
    Dann sagte er laut: \"Eben wollte ich noch gehen ohne hier jemandem weh zu tun, doch jetzt glaube ich, nehme ich deinen Skalp bevor ich gehe, Derek.\"
    Das war zuviel für den zornigen Mann, und mit einem wütenden Aufschrei
    stürzte er sich auf Rondriquez. Dennoch konnte er seine Überraschung nicht ganz verbergen: Dieser Fremde hatte gerade seinen Namen gesagt!Auch die anderen setzten sich in Bewegung: die Haumesser erhoben rannten sie auf die Dreiergruppe zu.
    Rondriquez zwang sich nicht zu lächeln. Ein wütender Gegner war ein leichter Gegner. Schon war der Hüne da und mit einem wuchtigen Schlag setzte er zum Angriff an. Im gleichen Moment sprang Dajinim ab und landete vor zweien der Schläger, die dadurch kurz aus dem Konzept gebracht wurden. Einer bezahlte dies mit seinem Leben, als das Tuzakmesser von Dajinim eine riesige Wunde in der Brust hinterließ.
    Rimiona war wesentlich defensiver, der erste Angreifer erreichte sie und sein Schlag ging ins leere. Rimiona war einen Meter nach links gesprungen, und die ungedeckte Flanke des Mannes hätte diesem zum Verhängnis werden können, wenn Rimona nicht der Herrin dienen würde.
    Mit einem wütendem Schrei schlug der Hüne zu. Darauf hatte Rondriquez gewartet: Er nutzte die Wucht für seine eigene Attacke, und als der Säbel neben Rondriquez die Luft zerteilte schmeckte sein Schwert Blut.
    Es war keine besonders tiefe Wunde, dennoch hatte er seinen Gegner gedemütigt und der Schnitt in der Waffenschulter würde nicht nur schmerzen, sondern auch die Kampfkraft beeinträchtigen.
    Wie ein Stier brüllte der Verletzte auf und mit einer Geschwindigkeit, die Rondriquez dem Hünen gar nicht zugetraut hatte, schlug dieser mit dem Säbel seitlich zu. Gerade noch konnte er sein Schwert dazwischen halten, doch die Wucht war zu groß. Er verlor kurz die Kontrolle über seinen Körper, der gefährlich nach links wankte. Sofort setzte der Riese nach.
    Dajinim war grimmig entschlossen. Der erste Gegner lag bereits auf dem Boden und den zweiten hatte er gerade entwaffnet. Demonstrativ stellte er seinen linken Fuß auf das Haumesser, die Hoffnungslosigkeit in den Augen des Gegners wurde größer. Doch der Mann war klug: er nahm seine Beine in die Hand und rannte davon. Ein dritter Angreifer kahm von der Seite, anscheinend glaubte er ernsthaft, er hätte eine Chance.
    Rimiona war nicht mehr wiederzuerkennen: zuerst die nervöse und defensive Kämpferin, wütete sie nun wie eine Löwin. Mit den Worten: \"Herrin! Führe meine Kline!\" Führte sie ihre ersten Attacken aus. Der erste Gegner war schnell überwunden und die anderen beiden waren sichtlich beunruhigt, konnten ihren funkelnden Augen nicht standhalten.
    \"Im Namen der Leuin! Lasst eure Waffen fallen oder sterbt!\"
    Rondriquez keuchte auf, sprang gekonnt von der Veranda und brachte sich so vor weiteren Ausfällen in Sicherheit. Sein linkes Bein Schmerzte höllisch, immerhin war die Klinge nicht direkt ins Bein gefahren.
    Wütend drehte sich der Hüne um und setzte zum Sprung an. Rondriquez war längst nicht mehr so selbstsicher. Einem Aufprall würde sein geprelltes Bein nicht stand halten. Da half nur... Der Anführer sprang.
    Mit einer Drehbewegung die ihm einen Schmerzenschrei entlockte als er dabei sein linkes Bein benutzte war er nebem dem Hünen und triumphierte innerlich, als er dessen Erstaunen wahrnahm, dass Rondriquez nicht zugeschlagen hatte. Doch bevor er weiterstaunen konnte schlug Rondriquez gekonnt zu. Wie erwartet parierte der Mann zwar, doch sah man ihm die Anstrenung und den Schmerz an. Der rote Fluss aus seiner Schulter setzte sich fort. Doch er war zu stolz um aufzugeben. Er schlug zu, kahm dabei ins trudeln. Für Rondriquez war es leicht diesen Angriff auszupendeln und seine Klinge stach in die Brust des aufstöhnenden Gegners. \"Für die Leiden, die du meiner Mutter antun wolltest oder vielleicht bereits angetan hast.\" Er zog die Klinge heraus und trat zurück. Derek konnte nicht einsehen, dass er verloren hatte. Er war gedemütigt und erniedrigt worden. Das war zuviel für seinen Stolz. Noch einmal schlug der Sterbende zu, und seine Säbel zerteilte dort die Luft, wo sich eben Rondriquez\'s Beine befunden hatten. Dann brach er endgültig zusammen, und eine rote Lache durchsetzt mit Gedärmen breitete sich aus. In der Zwischenzeit waren auch die anderen Kämpfe zum erliegen gekommen. Der unglückliche Gegner Dajinims lag mit zwei gräßlichen Wunden am Boden, die beiden Gegner von Rimiona standen mit erhobenen Händen vor ihr, ihre Haumesser lagen in einiger Entfernung auf dem Boden.

    Ein einzelner Schrei durchbrach die Menschenmenge, derer Rondriquez sich erst jetzt gewahr wurde: \"Rondriquez! Ich glaub\' es kaum!\" Die tränenerfüllte Stimme ließ Rondriquez die Haare zu Berge stehen: ruckartig drehte er sich um und sah seine Mutter auf ihn zulaufen. Hinter ihr kahm seine Schwester freudig dahergelaufen, in der Hand eine Puppe.
    Wahrscheinlich wusste sie nicht, in welcher Gefahr sie sich befand.
    Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal, dass es fraglich war, dass Rondriquez überhaupt hierher kahm.
    Rondriquez umarmte seine Mutter, während Rimiona gerührt daneben stand. Dajinim dagegen kümmerte sich um die beiden Gefangenen, er fing an diese zu fesseln, als eine alte Stimme rief: \"Das wird nicht nötig sein, Derek ist tot!\"

    Es dauerte eine Weile bis sich alle kennengelernt hatten, und Rondriquez erfuhr von Hargon alles über dieses Dorf. Noch in derselben Nacht schlief er friedlich ein, nachdem er einen klugen Mann zum neuen Anführer erkoren hatte. Andira war froh über die weibliche Bekanntschaft ihres Sohnes während Miltessa den \"Fremden\" namens Dajinim mit großen Augen musterte und alles über ihn wissen wollte, sie hatte eben noch die romantische Vorstellung eines großen Kriegers im inneren Auge und übertrug diese nun auf Dajinim. Sie würden das Dorf bald verlassen, nachdem Rimiona und er für die ordnungsgemäße Bestattung der armen gefallenen Seelen gesorgt hatten.

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Am nächsten Morgen war die gute Laune allerdings wieder so ziemlich dahin. Von Rondriguez\' Vater hatte niemand etwas gehört. Und so etwas wie ein Wagen war in der Ruinenansammlung, die sich dorf nannte, auch nicht aufzutreiben. Immerhin fand Dajinim nach einigem Suchen einen Handkarren, auf dem die wenigen Habseligkeiten von Rondriguez\' Mutter und Schwester untergebracht werden konnten. Nach einem mageren Frühstück und freundlichem Abschied von Hargon brachen die fünf auf, zunächst in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Als sie nach etwa einer Stunde die erste Wegkreuzung erreichten, wurde ihnen bewußt, daß sie keine rechte Vorstellung hatten, wo sie eigentlich hinwollten. Sicherlich, dort, wo Rimiona Ausbilderin gewesen war, könnten sie wohl Unterschlupf finden. Aber ihre Vorräte würden nicht ewig reichen, und Rondriguez trieb die Sorge um seinen Vater um. Seine Mutter war derzeit schlicht zu erschöpft, um sich Gedanken zu machen. Da fragte Dajinim unvermittelt:\" Hast du dir den alten Mann genauer angesehen, der diese Beherrschung gebrochen hat?\"
    \"Nee!\", anwortete Rondriguez. \"In dem Augenblick habe ich anderes im Kopf gehabt.\"
    \"Hättest du tun sollen.\", brummte Dajinim unbehaglich. \"Ich habe über das nachgedacht, was du mir erzählt hast: Wie ich unter der Beherrschung gegen zuerst Rimiona, dann gegen dich gekämpft habe, und wie Rimiona diese Krampfanfälle gekriegt hat. Letzteres kann nur ein Zauber gewesen sein, und nach allem, was ich weiß, kann auch der begabteste Zauberer nicht durch einen Magieunbegabten zaubern. Und dann muß ich an die Gestalt denken, die Hektor bei deiner Anwerbung angenommen hat. Könnte das vielleicht dieser alte Mann gewesen sein?\"
    Rondriguez zuckte die Achseln. \"Schon möglich. Aber wer weiß, mit was für Illusionen sich Hektor alles umgeben kann. Der Alte bei uns daheim sah viel gebrechlicher aus.\"
    Dajinim nickte grimmig. \"Genau das sähe Hektor nämlich ähnlich. Er bringt uns in Schwierigkeiten, holt uns dann unerkannt raus und bringt uns so in seine Schuld. Und wenn er dann jemand für Drecksarbeit braucht, zieht er die erschwindelte Schuld aus dem Ärmel.\"
    Rondriguez schaute zweifelnd drein. \"Dann ist die Masche das letzt Mal aber gründlich danebengegangen, denn als wir dich rausgeholt haben, hat er die Drecksarbeit selber machen müssen, ich hab\' kaum was beigetragen.\"
    \"Wenn die Herren mit dem Erzählen alter Geschichten fertig sind, können wir vielleicht überlegen, wohin wir jetzt gehen sollen.\", sagte Rimiona spitz. Dajinim entgegnete unwirsch: \"Falls du\'s noch nicht gemerkt hast, genau das tun wir gerade. Wenn wir uns über die Geschehnisse nicht klar werden, finden wir Rondriguez\' Vater nie und laufen garantiert in Hektors nächste Falle.\"
    \"Dann gehen wir jetzt am besten zum nächsten Rondratempel mit Ausbildungsstätte!\", sagte Rimiona bestimmt. \"Dort sind wir in Sicherheit und können in Ruhe weiter nachdenken.\"
    So richtig begeistert war keiner, aber da keinem etwas besseres einfiel, hielten sie sich nach Süden in Richtung der Schule, in der Rimiona Rondriguez ausgebildet hatte.
    Nach nicht einmal zwei Tagen kamen sie dort an. Der Weg war beschwerlich gewesen, und sie hatten kaum Gelegenheit gehabt zu reden. Das holten sie in der Schule reichlich nach, ohne zu einem wirklich befriedigenden Ergebnis zu kommen. Das Dilemma war, daß sich außer Rimiona keiner von ihnen in Al\'Anfa sehen lassen durfte und Rimiona Rondriguez\' Vater nicht kannte. Und sich nach ihm erkundigen durfte natürlich auch niemand, da er sicherlich von den Behörden gesucht wurde. Da fiel Rondriguez etwas ein.
    \"Sag mal, Dajinim, wie alt ist Hektor eigentlich?\"
    \"Keine Ahnung, älter als ich jedenfalls. Wieso?\"
    \"Weil mein Vater behauptet hat, er hätte meinem Großvater vor langer Zeit das Leben gerettet. Der ist aber schon vor meiner Geburt gestorben, das heißt, daß Hektor fast fünfzig Götterläufe gesehen haben müßte. Kann das sein?\"
    \"Nein.\", antwortete Dajinim bestimmt. \"So alt ist gerade mal meine Mutter. Und mein Vater ist auch nicht viel älter.\"
    Miltessa sah entgeistert aus. \"Glaubt ihr etwa, Vater hat gelogen?\"
    Erstmals meldete sich die Mutter zu Wort. \"Ihr alle habt keine Ahnung, wohin Algar\" - so hieß Rondriguez\' Vater - \"alles gewandert ist, auch nach eurer Geburt noch. Auch mir hat er beileibe nicht alles erzählt, aber er muß mehr als einmal auf alte Echsensiedlungen und ähnlich geheimnisvolle Orte gestoßen sein. Wer weiß, was für Mächten er begegnet ist, und mit wem er sich zusammentun mußte, um mit heiler Haut wieder heimzukommen. Aber für einen guten Handel tat er damals alles, wenn er es auch immer sorgfältig vermieden hat, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.\"
    Schließlich kamen sie überein, daß Rimiona nach Al\'Anfa gehen sollte. Sie war in Al\'Anfa fremd und konnte daher glaubhaft versichern, daß sie von Schwierigkeiten Algars nichts wußte (was streng genommen ja auch stimmte). Was ihnen Kopfschmerzen machte, war die Tatsache, daß Hektor sie kannte, aber das Risiko mußten sie eben eingehen. Rondriguez war nicht erfreut, sich so bald wieder von ihr trennen zu müssen, aber von einer Rückkehr nach Al\'Anfa konnte für ihn natürlich keine Rede sein. Rimiona wollte am nächsten Mittag aufbrechen.
    Am Morgen erlebten sie eine Überraschung. Rondrian Kelbert, der Leiter der Ausbildungsstätte, lehte es ab, Rimiona gehen zu lassen. \"Das ist zu gefährlich. Ich glaube, diesen Hektor von früher her zu kennen, und ich glaube nicht, daß er Rimiona wegen Rondriguez angegriffen hat. Er ist mit unserem Tempel schon öfter aneinandergeraten. Es ist bereits ein Bote nach Al\'Anfa unterwegs.\" Er wandte sich an Rondriguez. \"Algar ist uns wohlbekannt, und ich kann mir vorstellen, daß Hektor alles nur inszeniert hat, um ihn und dich loszuwerden. Aber keine Sorge, die Rondrakirche steht zu denen, die einmal für sie die Kohlen aus dem Feuer geholt haben.\"
    Er wandte sich wieder an alle. \"Ihr solltet inzwischen schauen, daß ihr euch nach Norden aufmacht. Am besten ins Liebliche Feld, mit einer der Akademien dort ist sowieso ein Novizenaustausch geplant. Ich werde unserern Trupp übermorgen losschicken. Ich gebe euch Bescheid, wenn wir etwas von Algar hören. Stellt mir bitte keine weiteren Fragen, ich darf euch nicht mehr sagen.\"

  • Am Morgen darauf brachen sie auf: zehn Novizen, zwei Geweihte (eine davon war Rimiona, den anderen kannte Rondriguez nicht), Dajinim, Rondriguez sowie dessen Mutter und Schwester. Die beiden letzteren saßen mit ihrem Hab und Gut in einer kleinen Pferdekutsche. Dem Namen nach führte Rimiona den Zug an, aber in Wahrheit sagte sie kaum etwas. Dem Verhalten der Novizen nach zu schließen, mußte das so abgesprochen sein, jedenfalls fragte sie niemand etwas, und die wichtigen Entscheidungen traf der andere Geweihte. Rondriguez war es nur recht, so konnten Rimiona und er ihre noch frische Liebe ein wenig pflegen.
    Es war geplant, zunächst nach Westen bis zur Küste und dann an dieser entlang nach Norden zu marschieren. Für einen Marsch durch den Dschungel fehlte es allen an der nötigen Erfahrung. Nach einem ereignislosen Tag kamen sie an der Küste an. Sie lagerten an der vom Meer abgewandten Seite einer Klippe. Auch in der Nacht geschah nichts, außer daß Rondriguez einen verwirrenden Traum hatte. Die Landschaft um ihn herum schien zu kippen. Zuerst meinte er, alles stünde auf dem Kopf, dann war das Meer plötzlich im Osten und nicht im Westen. Dann flog er über das Meer nach Norden und sah, wie ein alter, blutüberströmter Mann auf einer Insel um Hilfe schrie. Das Meer verwandelte sich in glühende Lava, Flammen leckten an der Insel empor, und auch das Blut schien plötzlich aus Flammen zu bestehen. Rondriguez versuchte, den Mann zu erreichen, als dieser vollends in Flammen aufging. Aus dem Feuer kam ein hämisches Lachen, eine Zunge aus Feuer schoß auf Ronfriguez zu, und dann erwachte er. Es war heller Morgen, aber er nahm alles nur verschleiert wahr. Erst nach einer Weile wurde er sich bewußt, daß es Rimionas Lippen gewesen waren, die ihn geweckt hatten. Dankbar schmiegte er seinen Kopf an ihren Hals, bevor er aufstand.
    An diesem Tag stand Rondriguez vollkommen neben sich. Wäre Rimiona nicht gewesen, er wäre in die falsche Richtung gegangen. Irgendetwas zog ihn mit aller Macht nach Süden. Er versuchte mehrmals, zu Rondra zu beten, aber es gelang ihm nicht. Nur wenn er nahe bei Rimiona war, am besten ihre Hand hielt, hatte er einen einigermaßen klaren Kopf. Aber zu seiner Bestürzung mußte er feststellen, daß sein Zustand auf Rimiona übergriff. Auch sie schien plötzlich unsicher über die Richtung zu werden, und ihre Augen wirkten abwesend. Daraufhin versuchten sie gemeinsam, u Rondra zu beten, und das schien zunächst zu helfen. Am Mittag jedoch wurde es Rondriguez urplötzlich schwarz vor den Augen, und als er wieder zu sich kam, fand er sich und Rimiona mit aller Kraft nach Süden rennen. Entsetzt bemerkte er, daß er nicht anhalten konnte. Nicht einmal mit Rimiona sprechen konnte er. Rimiona schien immer noch nicht bei Bewußtsein zu sein, jedenfalls waren ihre Augen geschlossen. In diesem Augenblick zwang ein fremder Wille seine Beine in eine scharfe Kurve von der See weg, hin zu einer Felswand. Rimiona folgte ihm. Er meinte schon, gegen den Felsen zu prallen, da öffnete sich der Eingang zu einer Höhle. Drinnen war es stockfinster, aber seine Beine schienen genau zu wissen, wo sie hinwollten. Nach kurzer Zeit war die Höhle in ein schwaches, rotes Licht getaucht. Rondriguez sah, daß sie sich zu einer Halle erweitert hatte. In einer Nische in der gegenüberliegenden Wand brannte ein Feuer, und dorthin zog es ihn. Als er dort ankam, sah er einen alten Mann am Feuer sitzen. Er blieb stehen. Rimiona stellte sich neben ihn. Rondriguez erkannte den Mann sofort wieder: Er hatte Rimiona gerettet und den Zauber über Dajinim gebrochen. In diesem Augenblick hörte er ein Zischen neben sich. Zur Seite blickend sah er, daß Rimiona zu sich gekommen war und durch die zusammengebissenen Zähne atmete. Gleichzeitig bemerkte er aus dem Augenwinkel, daß der alte Mann aufschaute. \"So seid ihr also beide gekommen. Das hätte ich nicht zu hoffen gewagt.\" Seine Stimme bildete einen scharfen Gegensatz zu seiner Erscheinung. Sie war tief und volltönend.
    \"Um eure Fragen im Vorraus zu beantworten: Ja, Rondriguez, ich habe deinen Großvater einst gerettet. Und dabei einen schrecklichen Fehler gemacht, der deinen Vater fast das Leben gekostet hätte. Und ja, ich habe mir dabei den Zorn der Rondra zugezogen, und das völlig zu Recht. Und um diesen Fehler wieder gutzumachen, brauche ich deine Hilfe. Dajinims Befreiung war ein Test, und da hast du noch kläglich versagt. Jetzt aber bist du reif, mir den Weg in Borons Hallen zu ebnen.\"