Viel zu schwere Waffen

  • Kennt jemand den Grund, warum viele Waffen in Aventurien weitaus schwerer sind, als irdische Vorbilder?

    Hier ein paar Beispiele:

    • Kampfaxt 12. Jahrhundert, zweihändig: 770g - Orknase, 2750g
    • Fußstreithammer/Poleaxe, 15. Jahrhundert, 2500g - Warunker Hammer, 3750g
    • Store Svante Schwert, Anderthalbhänder, ca. 1500, 1810g - Anderthalbhänder, 2500g
    • Kriegshammer, 15. Jahrhundert, 1020g - Rabenschnabel, 2250g
    • Englisches Langschwert, ca. 1545, 1270g - Schwert, 2000g
    • Claymore, 16. Jahrhundert, 5, 1820g - Zweihänder, 4000g

    Auffällig ist, dass aventurische Waffen in keinem Fall leichter sind. Bei diesen Gewichten ist es kaum möglich, bei der Ausrüstung seiner Charaktere wirklich aufs Gewicht zu achten.

    TIA

    Scheffnow

  • Bei DSA (oder anderen Rollenspielsystemen) ist so vieles nicht realistisch. Rüstungen und deren BE, Kampfmanöver und Kampfablauf, GS, schnelle Heilungen, überlebbare Verletzungen, (und, herrje, man kann sogar zaubern ;)) ... Auch die Traglastregeln oder wie sich KK zueinander verhält (zwei KK 8 Menschen sind also stärker als einer mit KK 15?, und der Tralopper Riese kann mit einem Kaiserdrachen Tauziehen machen und hat Chancen zu gewinnen?)) - alles extrem unrealistisch (und je nach Meinung nicht immer klug in Regeln umgesetzt).

    Dass dann Waffen vielleicht zu schwer sind, fällt da vergleichsweise wenig ins Gewicht, finde ich. Aber wenn ich mir da heutige Schaukampftaugliche Waffen anschaue (inwieweit die da jetzt vergleichsfähig sind, weiß ich nicht, aber sie sind in soweit "echt", als dass sie in Kämpfen eingesetzt werden können und teilweise Nachbauten belegter bestimmter Waffen), dann finde ich immerhin zweihändige Hämmer mit 3,5 Kg und Zweihänder mit 3 Kg.

    Wenn man sich in 25 Kg Kette steckt, weil die meisterlich bearbeitet weniger behindert als die Platte mit so einigen Kg weniger, dann macht es auch ebenso Sinn, dass die Waffen vielleicht mehr wiegen, denn die Vorstellung finde ich dann extrem abstrus.

    Aber nach meiner Einschätzung sind Waffengewichte dann noch mit das geringste Problem, über das man sich Gedanken machen kann, weil es "unrealistisch" ist.

  • Pferde wuchsen, sobald man ihnen eine Ausbildung zukommen ließ...

    Passe das entsprechend an, sofern es dich extrem stört, oder kneife bei der Traglastregel ein Auge zu (oder nutze sie erst gar nicht). Wir müssen bedenken, dass sich dort Leute an Regeln und Beschreibungen versuchen, die von der entsprechenden Materie keine, oder nur wenig Ahnung haben.
    Beim Zoo Botanica springt eine Freundin von mir immer noch im Dreieck (der Kronenhirsch mit dem gewaltigen Geweih, der im dichten Wald herumspringt, z.B.).

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Zitat von "Scheffnow"

    Kennt jemand den Grund, warum viele Waffen in Aventurien weitaus schwerer sind, als irdische Vorbilder?

    Kommt drauf an, wo man sich die Angaben herholt...

    Lutzerner Hammer: 10 - 14 kg - Warunker Hammer: 3750 g
    Streithammer: 3 - 5 kg - Rabenschnabel: 2250 g
    Zweihänder: 2 - 6 kg - Zweihänder (DSA): 4kg
    Dänenaxt (Skeggox) - 1,5 - 2kg - Orknase: 2750 kg

    Daran sieht man, das z.B. der Warunker Hammer viel zu leicht ist (verglichen mit seinem historischen Vorbild), der Rabenschnabel sich am unteren Ende der typischen Gewichte für sein historischen Gegestück befindet, der Zweihänder im Mittelfeld des möglichen liegt (es gab natürlich leichtere, aber auch schwerere). Bei der Dänenaxt ist es tatsächlich so, dass sie leichter als die Orknase ist, aber der Unterschied nicht so grvierend ist.

  • Zitat von "Turajin"

    Kommt drauf an, wo man sich die Angaben herholt...

    Der Lutzerner Hammer war mir bisher tatsächlich unbekannt. Danke für die Informationen. Der Begriff "Mörderaxt" passt auf das Ding ganz gut.

    Ansonsten, u.a. hierher: A club with an edge aus dem Medieval History Magazine.

    Das Klingenwaffen in Aventurien viel zu schwer sind, störte mich schon länger, als ich aber gestern Abend einen Artikel über von Wickingern verwendete Waffen las und wieder alle Waffen viel zu schwer waren, habe ich hier im Forum nachgefragt.

  • Zitat von "Sensemann"

    Wir müssen bedenken, dass sich dort Leute an Regeln und Beschreibungen versuchen, die von der entsprechenden Materie keine, oder nur wenig Ahnung haben.


    Da hast du die Erklärung.
    Zudem ist DSA eben ein Fantasy-Spiel, keine Mittelalter-Simulation, d.h. der Anspruch auf Realismus ist begrenzt.

    Ich würde auch vorschlagen: verändert die Regeln in eurer Gruppe oder lasst diese meistens überflüssigen Tragelast-Regeln weg.

  • Zitat von "Scaw"

    Ich würde auch vorschlagen: verändert die Regeln in eurer Gruppe oder lasst diese meistens überflüssigen Tragelast-Regeln weg.

    Das war lange Zeit auch mein Ansatz, da die Gruppe, in der ich DSA kennengelernt hatte, genauso verfuhr und entsprechend viele Hausregeln hatte.

    Nach einigen Auseinandersetzungen über Benachteiligung oder überproportionale Bevorzugung einiger Charaktere durch Hausregeln, bin ich derzeit der Meinung, dass so weit es geht, nur nach offiziellen Regeln gespielt werden sollte. Dann kann sich die Gruppe zumindest gemeinsam über die Redaktion aufregen. ;)

    Es hätte ja auch einen Grund haben können, warum die Waffen so schwer sind. Z.B. um Bewaffnungsorgien zu verhindern. Daher meine Frage.

  • Zitat

    warum die Waffen so schwer sind. Z.B. um Bewaffnungsorgien zu verhindern.


    Das kann ja vielleicht auch sein.
    Einige der DSA Regeln, die nicht realistisch sind, beruhen gewiss auch auf einem Versuch, eine gewisse Spielbalance zu halten. Vielleicht spielt da auch das Gewicht der Waffen mit hinein.
    Aber 4 Kg für einen Zweihänder finde ich jetzt nicht so unbedingt unpassend oder abseits vom Schuß. Ich kann so einiges am System bekritteln, aber beim Gewicht der Waffen bin zumindest ich noch nicht angekommen.^^

  • Zitat von "Schattenkatze"

    Ich kann so einiges am System bekritteln, aber beim Gewicht der Waffen bin zumindest ich noch nicht angekommen.^^

    Es ist nicht so schlimm, dass ich unbedingt was ändern möchte. :lach:

    Ich habe einfach mal versucht, einen KK17 (!) Krieger auszustatten und mit den Gewichten aus den Regelbüchern und dem Spielleiterschirm hätte er schon bei durchaus spärlicher Bewaffnung eine zusätzliche Behinderung aufgrund des Gewichts hinnehmen müssen. (Mit den Gewichten irdischer Waffen und Rüstungen, ging es gerade so.)

  • Viele Sachen stehen zwar in einem Verhältnis zueinander, können aber gleichzeitig nebeneinander nicht existieren:

    Gewicht von Ausrüstung - Tragkraftregel - Kraftzuwachs bei Muskelaufbau
    Verdienst pro Monat - Lebenskosten - Kosten des Hausbau
    etc.

    Es ist vielmals der Fall, dass Regel A von Autor A entwickelt wird, Regel B von Autor B und dergleichen weiter. Das Ganze wird dann in einen Topf geworfen, Regelwerk genannt und verkauft. Am Ende kommen Spieler auf die Idee, solche Regelkombinationen einmal auf Sinnigkeit zu überprüfen und das Ganze fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Zitat von "Sensemann"

    Es ist vielmals der Fall, dass Regel A von Autor A entwickelt wird, Regel B von Autor B und dergleichen weiter. Das Ganze wird dann in einen Topf geworfen, Regelwerk genannt und verkauft. Am Ende kommen Spieler auf die Idee, solche Regelkombinationen einmal auf Sinnigkeit zu überprüfen und das Ganze fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

    Dann tun ich doch einfach so, als ob das Haus noch stehen würde :zwinker:

    Danke für eure Antworten :)

    Scheffnow

  • Oder pass die Waffen gewichtstechnisch an.
    laut meinem Arsenal sind 10% immer drin ohne das isch werte Verändern.
    Ist zwar nicht viel aber bei Maße tut sich zumindest en bissel was.