Der Knappe liebt seinen Mentor. Wörtlich.

  • Moin Mitorks (nein, eigentlich eher N'Abend),

    also, ich hoffe mich hält jetz keiner für irgendwie bekloppt, aber aus gewissem Anlass wollte ich mal ein paar Meinungen zu folgendem Problem hören:

    In Aventurien darf es ja durchaus Ritterinnen/Knappinnen geben. Folgendes Szenario hat sich in einer Hintergrundgeschichte daraus ergeben:

    Wie ist das, wenn eine Ritterin einen männlichen Knappen an nimmt und der sich in sie verliebt?
    Oder anders herum, wenn ein Ritter eine Knappin hat?
    Oder wird darauf geachtet in Aventurien, dass Ritterinnen Knappinnen haben und Ritter Knappen?
    Läuft das dann auf so was aus wie: Lehrer-Schüler-Verhältnis = böse?
    Wie steht die Aventurische Gesellschaft dazu? (hm... klingt ein wenig komisch, zugegeben :iek:)
    Wie das ist, wenn ein männlicher Knappe in seinen männlichen Ritter verliebt sein sollte, will ich gar nich anfangen :lach:

    Und wenn der Knappe dann zum Ritter geschlagen ist, kann ja sein, dass er dann immer noch verliebt ist (oder eben die frische Ritterin in ihren ehemaligen Mentor), wird dann trotzdem noch getuschelt (naja, getuschelt wird immer, aber ich denke ihr meint wie ich das sagen will).

    Gibt es sowas wie Ständegrenzen bei der Liebe (Rahja-Kirche würde da wahrscheinlich negieren).

    Und noch eine Frage, die jetz mit obigem Thema mäßig zu tun hat: dürfte ein Adelsbastard Ritter werden, oder würde der auf die nächstbeste Kriegerschule abgeschoben? Dürfte er überhaupt einem "ehrenvollen Kriegerhandwerk" nachgehen?

  • Ich wüsst nich, warum ein Ritter(in) - Knapp(e/in) - Verhältnis in Aventurien Probleme machen sollte. Könnt mir sogar vorstellen, dass nich mal so selten is.

    Wegen der Ständegrenze und Heirat - das gibt es durchaus, ähnlich wie im Mittelalter. Wobei ich persönlich es nicht ganz so "schlimm" wie damals sehen würde - schließlich gibt es immernoch Travia und Rahja und die wahre Liebe :D

    Der Barde steht vor der Amazonenfestung.
    &WCF_AMPERSAND"Hey - eine Burg voller Frauen, was soll da schon schief gehen?&WCF_AMPERSAND"

  • Verhältnisse zwischen Knappen/in und Ritter/in sind geregelt. Es darf sie nicht geben (von offizieler Seite her), da der/die Ritter/in Sorge für die Ausbildung und moralischen Grundsätze seines/ihres Zöglings hat. Und dazu gehört (vom Adelswesen her) eine ordnungsgemäße Behandlung des Zöglings, welche keine körperlichen Zärtlichkeiten erlaubt.
    Rahja hätte nichts dagegen, wenn sie sich darüber hinwegsetzen würden, das steht außer Frage.
    Sobald der Zögling dann allerdings seinen Rittersschlag erhalten hat, ändert sich die Geschichte.

    Und auch Bastarde dürfen Ritterausbildungen eingehen, sie müssen dafür noch nicht einmal akzeptiert sein.
    Wenn selbst Bastarde bedeutende Lehen erhalten können, denke ich nicht, dass einer Ritterausbildung etwas im Wege stehen sollte.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Zumindest können zwischen Knappe/Knappin und Schwertmutter/-vater sehr enge Bindungen entstehen, die durchaus die zu den Eltern übertreffen können, laut der Spielhilfe in SdR. Das klingt allerdings nach eher elterlicher Beziehung, wie es zwischen Liebesbeziehungen aussieht, steht da nichts zu drin, meine ich (ich hatte das letzte Tage aus anderem Anlaß noch mal überflogen).

    Zu den Ständen wurde ja schon gesagt: Knappe kann nur werden, wer adelig ist (hingegen auch zum Ritter ehrenhalber geschlagen werden kann, der nicht adelig ist), von daher ist der Adelsstand dann schon mal gewahrt (natürlich kann irgendwer nicht damit glücklich sein, wenn sich Kind eines Junkers in den Baron verguckt, aber Liebesheirat im Adel dürfte eh eher die Ausnahme als die Regel sein).
    Und ein anerkannter Bastard darf ja sogar das Familienwappen führen (mit dem Bastardbalken), der kann dann also auch in die Ausbildung zum Ritter gehen. Bei nicht anerkannten weiß ich es nicht.

    Sensemann: Hast Du eine Quelle, dass eine Liebesbeziehung nicht sein darf?
    Ich würde mich nämlich jetzt so spontan nicht entscheiden können, ob das in Ordnung ginge oder eben nicht, weil halt die Beziehung eher mütterlich/väterlich sein sollte (wie der Name Schwertmutter/-vater ja schon nahelegt), oder ob mehr toleriert werden würde, wenn der Ritter/die Ritterin ihren ausbilderischen Pflichten weiterhin angemessen nachkommt.

    Wenn beide Ritter sind, sehe ich da aber auch kein Problem mehr (es sei denn, da ist eine Verlobung mit jemand anderem bereits von den Eltern irgendwann mal bereits arrangiert worden).

  • Keine DSA-Quelle, aber althistorische Knappenregeln, die ich genutzt habe, aufgrund mangelnder Beschreibung der Knappen (man kann ja auch nciht alles niederschreiben).
    Und laut den alten Regelsätzen war es dem Knappen nicht erlaubt, am 'normalen' Umgang teil zu haben. Keine Freundin, keine Duelle, kein eigenes Pferd (sondern nur vom Ritter geliehen), kein WAppen (für die Ausbildungszeit), etc.
    Ein Knappe fängt ganz von Unten an und erarbeitet sich sein Vorrecht auf die ganzen angenehmen Dinge des Lebens erneut.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ah, gute Sache.
    Ich habe gerade die Ritter-Spielhilfe noch mal durchgelesen, aber da steht dazu wirklich nichts drin, obwohl es da ein Unterkapitel gibt zur Minne. Dort wiederum heisst es, dass Knappen in ihrer Ausbildungsteit lernen, dass Rondra im Zentrum ihres (ritterlichen) Lebens stehen muss, und dass, wenn man sich als Ritter verliebt (und man schon verheiratet oder wenigstens verlobt ist, wie es beim Adel halt durchaus normal ist), man dies natürlich nicht ausleben darf, sondern dies nur über den Weg der Minne machen darf, und das ist dann auch in Augen eines etwaigen Ehepartners (und der Traviakirche und unter Berücksichtigung der Ehre) auf diesem Wege in Ordnung.

    Das kann man zusätzlich auf Knappen übertragen, allerdings sind SC meist diejenigen Adeligen, die nicht im Kinderalter verlobt und zwischen 16 und 18 dann fix heiraten.^^
    Aber da das dann irdisch so eindeutig ist und der aventurische Ritter dem irdischen Ritter (oder wenigstens dessen romantisiertem Idealbild^^) nachempfunden ist, kann man das wohl wirkich gut übertragen.

  • Das mit der hohen Minne habe ich auch gelesen. Wäre es denn ein Frevel an Rondra (die ja quasi in der entsprechend geminnten Person sich wiederspiegelt), wenn der Minnende (in diesem Fall der ehemalige Knappe, nun Ritter) zwar eigentlich den rondrianischen Prinzipien des Ritterstandes folgen will, aber irgendwie merkt, dass er doch gerne mehr als nur anschmachten würde (was ja letztlich quasi darauf hinausläuft, dass er gener was mit Rondra hätte, wenn ich die Erklärungen richtig verstanden habe :iek: ).

    Ahja: beide Parteien ledig.

  • Der hohen Minne zu folgen ist ja eine Frage der persönlichen Entscheidung. Man kann ja auch der niederen Minne folgen. Nur bei der hohen sucht sich der Ritter in einer derischen Person sozusagen Stellvertreter Rondras, der man seine Ehrerbietung darbringt (weswegen es ein böses Erwachen für den Ritter geben kann, wenn diese Person das aber nicht ganz so platonisch haben möchte^^), bei der niederen Minne ist schon die Person auch gemeint, die man anschmachtet und verehrt.
    Und wenn beide frei sind, nicht verlobt, niemandem versprochen, beide Ritter sind, dann sollte ihnen nichts mehr im Wege stehen (außer vielleicht Eltern, die nicht wollen, das sich Junkerskind und Grafenkind beispielsweise finden, aber davon mal abgesehen ...).