Spielen eines Rondrageweihten

  • Hi!

    Bei der letzten DSA-Sitzung kam es zu einigen Unstimmigkeiten bzgl. der Spielweise meines neuen Rondrageweihten.

    Ich würde mich über eure Tipps, Ansichten, Verbesserungsvorschläge etc. sehr freuen!

    Konkrete Situationen:


    1. Ein großer Drache und viele kleine Meckerdrachen terrorisieren umliegende Dörfer, beuten sie aus, nehmen Jungfrauen als Pfand etc.

    Meine Reaktion: Ohne zu zögern einen Suchtrupp organisieren, der gegen den Drachen gewappnet ist, um diesem den Garaus zu machen.

    Frage: Ich kann mich mit einem Drachen wohl kaum duellieren. Was machen meine Prinzipien? Darf ich nur alleine gegen einen Drachen ziehen? Im Endeffekt kam eine Gruppe Zwerge mit einem Drachentöter mit, hätte ich sie etwa wegschicken sollen? Todesmut oder Schlachtplanung?


    2. In der Dorfscheune scheint ein Drache gefangen worden zu sein (war im Endeffekt nur ein Meckerdrache, wusste man aber nicht). Aus der Scheune dringen Schmerzensschreie. Vor der Scheune stehen 20 Bauern mit Arbeitsgerät und bewachen die Scheune. (Was sie wussten, wir aber nicht: 3 Söldner foltern einen Meckerdrachen, um herauszufinden, wo Papa steckt).

    Meine Reaktion: Zusammen mit den Zwergensöldnern laufe ich zielstrebig auf die Scheune zu.
    "Aus dem Weg, Gemeine!", ruft der 2,05m große, vernarbte, einäugige Rondrageweihte und zieht seinen Rondrakamm, um durch das Scheunentor zu seinen Feinden zu gelangen.

    Meisterreaktion:
    Die Bauern strecken mir ihre Waffen entgegen und hindern mich am Vorbeikommen.
    Weiterhin "diskutiere" ich mit besagten Bauern, während meine Gefährten sich um die Scheune herumschleichen und durch das Fenster einbrechen, und nach einem Streitgespräch mit den Söldnern kommt es zum Kampf.
    Naja, und der Rondrageweihte "diskutierte" weiter mit den Bauern.

    Es gab wohl ein Missverständnis zwischen mir und dem Meister. Er war der Ansicht, dass ich durch das Ziehen der Waffe meinen Geweihten-Respekt kurzfristig verloren hätte; ich wiederum zog natürlich meine Waffe, weil ich ja einen Drachen hinter dem Scheunentor erwartete und nicht unbewaffnet ins Kampfgeschehen stolpern wollte.

    Wie hättet ihr als Spieler/Meister reagiert? War das Verhalten der Bauern angemessen?

    3. Endlich ist auch der Rondrageweihte in der Scheune und stürmt auf einen anderhalbhänderschwingenden Kämpen zu. Als dieser bezwungen ist - seine Waffe zerbricht nach meinen wuchtigen Hieben - ist die Situation schnell beschrieben:
    Meine zwei Gefährtinnen, eine Wundheilern (eigentlich: Informantin) und eine Kräuterfrau (eigentlich: Hexe) kämpfen mit einem Dolch und einem Wanderstab gegen eine blutrünstig dreinblickende und wundenignorierende säbelschwingende Söldnerin; nur wenige Augenbicke später geht die Wundheilerin zu Boden.
    Währenddessen läuft mein bezwungener Gegner zum nächsten Fenster.
    Die Scheune beginnt zu brennen (die Bauern?).

    Da war ich ziemlich überfragt, was mein RG jetzt tun sollte - letztlich ließ er den bezwungenen Gegner laufen und zog die verletzte Wundheilerin aus der Scheune, da er nicht in das Duell zwischen Söldnerin und Kräuterfrau eingriff.

    Frage: Kann das der Sinn rondrianischer Prinzipien sein? Darf ich offensichtlichen Zivilisten im Kampf gegen professionelle Kämpfer nicht im Kampf beistehen, da ich die Grundregel des rondrianischen Zweikampfs beachten muss?
    Und was ist mit meinem entwaffneten Gegner - er hätte ja noch einen Dolch ziehen können, war es sinnvoll, ihn laufen zu lassen? Frei nach dem Motto: Mein Vertrauen in Rondra ist unerschütterlich, das wird er nicht wagen!

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    Unterm Strich... :lol:

    ...muss man sagen, dass die Gruppe mein Verhalten als zu draufgängerisch empfand. Allerdings habe ich dem RG nicht grundlos impulsiv und Jähzorn gekauft, zumal er auch bereits in mehreren Schlachten kämpfte (BG-Bildung: Leichte Infanterie) und demnach weiß, dass Zögern manchmal Leben kosten kann (auch wenn er umso besser weiß, dass unvorbereitetes Vorgehen ebenso tödlich ist - doch hatte ich ja die 7 Zwergensöldner mit Drachentöter im Schlepptau!)

  • Ich finde es sehr merkwürdig, dass man einem Rondrageweithen den Weg verstellt.... Grade wenn dieser eine gezogene Waffe hat, sollte jedem klar sein, er handelt im Auftrag seiner Göttin (sollte es jedenfalls).

    Grade das Verhalten von NSC's gegenüber Geweithen bedarf eines Meisters mit viel Fingerspitzengefühl. Selbst wenn jemand deutliche Ablehnung gegen einen Geweithen hat, wird er es kaum zeigen... Das wäre selbst für einen gegner der 12e sehr dumm sich durch offensichtliches Rütteln an den Grundfesten deres zu veraten.

    Das "Duell" zwischen einem deutlich überlegenen Gegner und einer "Kräuterfrau" ist nicht der Rondra gefällig...
    Man hätte es mit "Im Namen Rondras! Such dir einen wirklichen Gegner!" unterbrechen können. Das Verhaöten gegenüber Schwächeren fällt beim Ronni unter "Verhältnissmäßigkeit": Er darf selbst keinen schwächeren mit der geweithen Waffe angreifen (was schwächer ist ist relativ). Da reicht manchmal schon ein Faustschlag, um sich eines Bauerns zu erwähren.

    So muss zu meinem Kind, mehr gibts evtl. späer.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Das Verhalten so manscher NSC fand ich, wie du es beschrieben hast, auch etwas merkwürdig. Wobei ich nicht weiß, wo das spielte und was weitere Bedingungen sind..

    Dennoch muss ich sagen - das meiste, was du ansprichst an Problemen, die dein RG hatte, ist mMn genau das, weswegen ich, wenn, dann überhaupt einen RG spielen würde. Bei solch einem Char geht es gerade mit darum, die hohen theoretischen Anforderungen, die die Kirche stellt und denen es zu folgen gilt, mit der Praxis in Einklang zu bringen. Und das ist sehr oft nicht so einfach und führt zu Zwiespalt, Unsicherheit und Gewissensbissen im RG selbst. Welche der vielen Handlungsmöglichkeiten wäre DIE Richtige im Sinne der Göttin gewesen?! Gibt es sie überhaupt ?! Wie findet man es raus?! Und was, wenn man im Nachhinein veststellt, dass man eigtl. falsch gehandelt hat?!

    Das, genau das, ist dann das Rollenspiel, wo es interessant werden kann ;)
    Und wo jeder RG seinen "eigenen" Weg finden muss.

    Der Barde steht vor der Amazonenfestung.
    &WCF_AMPERSAND"Hey - eine Burg voller Frauen, was soll da schon schief gehen?&WCF_AMPERSAND"

  • Zu 1)
    Niemand tritt allein gegen einen großen Drachen an, es sei denn, man möchte Selbstmord begehen, aber ich bezweifle, dass Rondra sinnlose, dumme und überflüssige Tode zu schätzen weiß (es wird weder ihre noch sonst jemanden Ehre verteidigt, Schwache beschützt, der Glaube verteidigt, etc.)
    Einen Baumdrachen oder Tazelwurm - das ist eine Sache, die man angehen kann, aber was darüber liegt, ist eigentlich außer Reichweite eines einzelnen Kämpfers (die Drachentöter der Geschichte waren meist Gruppen, oder aber Einzelne, die viel Glück hatten und dabei dann in der Regel auch selber den Tod fanden).
    Paktierer und Döämonen fallen üblicherweise nict unter die Zweikampfregel,auch wenn es einem RG natürlich frei steht, zu entscheiden, ob er nicht doch ein Duell gegen so jemanden für einzig ange,essen hält.
    Aber ein großer Drache, der neben seiner gewaltigen Kraft und Größe noch über Magie verfügt und bei dem ein Kampf von einer Handvoll Leute gegen ihn noch nicht gleich wäre (zu Ungunsten der tapferen Recken, nicht des Drachens) würde ganz gewiß keinen Ehrverlust darstellen, mit mehreren gegen ihn zu kämpfen.
    (Ich spiele einige sehr rondrianische Charaktere, und die meisten von ihnen treten auch gegen einige Dämonen noch allein an und verbieten sich jegliche Einmischung von außen, weil das unehrenhaft wäre, aber bei beispielsweise einem Kaiserdrachen gibt es nicht mal für diese Charaktere ein Überlegen, ob man nicht eigentlich allein zum Kampf schreiten müsse.)

    zu 2)
    Die Bauern sind es, die sich falsch verhalten. Ein Geweihter ist eine Respektsperson. Man stellt sich nicht einer solchen Autorität entgegen. Schon gar nicht bedroht man einen Geweihten mit einer Waffe - Geweihte sind Stellvertreter der Götter auf Dere. Wer einen Geweihten angreift, bekommt das Mal des Frevlers.
    Man verliert keinen Respekt als RG, weil man die Waffe zieht. Vor allem ist es nicht an Bauern, Bürgern, einfachen Leuten, zu bestimmen, ob ein Geweihter falsch handelt und überhaupt, eine Situation zu beurteilen und dann dem Geweihten vorzugeben, wie er zu reagieren hat. das können sie nicht, das dürfen sie nicht, und eigentlich wissen sie dies als Selbstverständlichkeit und sollten erst gar nicht auf die Idee kommen. Und sollten sie doch anderer Meinung sein, dann äußert man dies nicht mit einer Waffe und damit einer eindeutigen Drohung, sondern mit Respekt und auf solche Art vorgebrachten Worten.

    zu 3)
    Natürlich kann und sollte er jenen, die keine Kämpfer sind, und in einen Kampf gebunden sind, helfen im Notfalle. Ebenso natürlich sollte er sich nicht einfach auf den Gegner drauf werfen.
    Meine Rondrianer machen das, in dem sie entweder ihren Gefährten fragen (während sie bereits dorthin eilen), ob sie den Kampf übernehmen sollen (was sich wirklich mit den 3-6 erlaubten Worten machen lässt), oder/und aber lenken den Gegner auf sich (ein Zuruf, eine Herausfordrung zum Kampf). Damit ist dem Umstand Rechnung getragen, sich nicht in einen laufenden Kampf einzumischen, damit läuft man nicht Gefahr, sich in einen Kampf zu werfen, den der andere vielleicht doch selber ausfechten möchte, und man hilft jenen Gefährten, die man auch beschützen möchte.
    Davon abgesehen muss jeder Geweihte vor sich und Rondra ausmachen, was für ihn ehrenhaft und die höchste Verantwortung ist, und wie er das umsetzt (je nach der Strömung, der er angehört, wird das ohnehin etwas variieren).

    Der entwaffnete Gegner - man könnte versuchen, ihn mit einem Knauf- oder Betäubungsschlag auszuschalten. Leider sind diese Manöver eher uneffektiv, so dass man u.U. mehrmals zuschlagen müsste, was kostbare Zeit kostet. Eventuell ihn daran erinnern, dass sein Leben in des Geweihten Hand lag und er deshalb nicht flüchten sollte (auch wenn man darauf natürlich am wenigsten hoffen sollte), oder aber ihn vor vorgehaltener Waffe aus der Scheine drängen und ihn den BNauern draußen übergebebn. Das aber dauert noch länger, und das könnte u.U. (oder wohl wahrscheinlich) dazu führen, dass die Gefährten im Kampf unterliegen.
    Ansonsten entscheiden, ob Gefangennahme wichtiger ist als beistehen der Gefährten, da diese bislang womöglich eigenständig gut zurecht kommen. Das kann aber auch ins Auge gehen, dessen sollte man sich bewusst sein, aber wie Haqim schon sagte - gerade den Idealen und Pflichten eines RG ist nicht immer gleichzeitig zu folgen und der Geweihte muss für sich kurzfristrig im Notfalle entscheiden, welche in der jeweiligen Situation für ihn Priorität hat, dabei aber halt nach Möglichkeit immer noch sich an möglichst alle halten, und hinterher Buße tun.

  • Vielen Dank soweit!

    Allzu viel nachdenken wird mein RG in solch brenzligen Situationen ohnehin nicht, da die Konstellation aus KL 9/IN 14, Jähzorn 8 und Impulsiv ein forsches Vorgehen begünstigt.

    Ich denke, es war einfach von Spieler- und Meisterseite ein Unding, im laufenden Spiel bzw. im laufenden Kampf Überlegungen darüber anzustellen, was MEIN Rondrageweihter jetzt wohl tun würde.
    Zum einen ist es gänzlich meine Sache, zum anderen ist kein Rondrageweihter unfehlbar und gerade mein sehr auf sein Bauchgefühl vertrauender Charakter mag im Nachhinein seine Handlungen überdenken und zum Schluss kommen, dass sein Verhalten nicht gänzlich rondragefällig war und demnach Buße tun.

  • heyho,

    ich empfinde es generell als eine gewisse Unsitte während einer solchen Situation über Prinzipien zu streiten. So etwas sollte man mMn ingame klären, denn es kann ja sein, dass der RG falsch handelt doch kann man das durch geschickte Fragestellung im Spiel zu einer sehr schönen und stimmungsvollen Unterhaltung und Auseinandersetzung mit dieser Religiösen Frage werden lassen. Dies halte ich für die allemal geschicktere und Rollenspielgerechtere Lösung als das stets OT versuchen zu ergründen "würde er, würde er nicht".
    Ansonsten stimme ich mit meinen Vorrednern überein. RG=!notorischer Selbstmörder sondern nur, wenn er dadurch das Leben seiner Gefährten aus akuter Not retten würde (beispielsweise), da dies ja eine ehrenhafte Tat ist (Schutz der Schwachen) usw.

    E=mc ... wo ist mein Notizblock ...
    &WCF_AMPERSAND"Auf der französischen Autobahn A5 kamen heute 5 Menschen und 1 Franzose ums Leben&WCF_AMPERSAND" (n-TV)

  • Zitat von "Schatti"

    Ein Geweihter ist eine Respektsperson.


    Soweit volle Zustimmung

    Zitat

    Man stellt sich nicht einer solchen Autorität entgegen.


    Kommt drauf an. Reden wir hier von tiefst-andergastschen Bauern die jeden Praiostag Besuch vom Sumupriester bekommen, von horasischen Landbauern, deren Tsatempel denen alle drei Tage ein Ohr von Demokratie und Freiheit abkaut oder von Greifenfurter Leibeigenen, die jeden Praiostag zum Gebet an den Götterfürsten in die große Stadt pilgern?

    Zitat

    Schon gar nicht bedroht man einen Geweihten mit einer Waffe - Geweihte sind Stellvertreter der Götter auf Dere.


    Das wiederum stimmt.

    Zitat

    Wer einen Geweihten angreift, bekommt das Mal des Frevlers.


    Wenn es doch nur so wäre... Aber leider gilt das nur "unter Umständen", wie es im GKM heisst, und das bedeutet nichts anderes als "liegt in Meisterhand".

    Zitat

    Natürlich kann und sollte er jenen, die keine Kämpfer sind, und in einen Kampf gebunden sind, helfen im Notfalle. Ebenso natürlich sollte er sich nicht einfach auf den Gegner drauf werfen.


    Nicht nur "kann" sondern "muss". Einem offensichtlich unterlegenen Freund, der gegen einen übermächtigen Gegner kämpft, HAT ein Ronni beizustehen, es nicht zu tun wäre falsch an der Grenze zum Frevel (meiner Meinung nach)
    Mein Rondrageweihter und meine -gläubigen Charaktere greifen dann halt mit einem lauten Kampfschrei an oder halt etwas, das den Gegner nicht unvorbereitet trifft, auch wird der "Zivilist" angewiesen sich zurückzuziehen. Im Extremfall würde mein Ronni wahrscheinlich nicht angreifen sondern nur parieren bis sich der "zivilist" zurückzieht.

    Zitat

    Ansonsten entscheiden, ob Gefangennahme wichtiger ist als beistehen der Gefährten


    Ein Rondrageweihter hat die Pflicht die Gläubigen zu schützen. Es sollte (Konjunktiv weil es meine eigene Interpretation ist) für ihn wichtiger sein einem Freund und Gläubigen zu helfen, gar das Leben zu retten, als einen Verbrecher zu fangen. Wenn natürlich beides möglich ist dann ist das klasse, wenn nicht sollten aber klare Prioritäten vorhanden sein.

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Interessanterweise häufen sich die Topics in verschieden Foren, in welchen es um Rondrageweite und ihre Spielweise geht. Und wie sooft bei Glaubensfragen, gibt es da verschiedene Ansichten. Deshalb denke ich, dass da jede Gruppe ihr Rondrageweihtenbild selbst finden muss. Herr Harnischmacher sollte sich mit der Spielrunde zusammensetzen und mal darüber reden, wie stellen wir uns Rondrageweihte vor und was sollen die so tun. Damit man irgendwo einen gemeinsamen Nenner findet, auf den man aufbauen kann. Natürlich wird sich dennoch jede Situation sehr individuell entwickeln. Vielleicht hat ein Bauer auch eine schlechte Meinung von Rondrageweihten, weil dieser Leute mal das Wohl der Allgemeinheit über des Bauern Tochter gestellt hat.

    I ♡ Yakuban.

  • Man sollte zwischen den verschiedenen Strömungen der Kirche unterscheiden, da kann man ganz klar unterschiedliche Wertungen der Ehre, Schutz der Schwachen und ähnlichem herauslesen.
    Dazu kommen die Interpretationen der Spieler (es gibt tatsächlich Spieler und damit auch RG, die der Überzeugung sind, dass ein ehrenhafter Kampf der ist, der von bveiden Seiten so geführt wird, und wenn der Gegner nicht ehrenhaft kämpft, muss es der RG auch nicht - eine Sichtweite, der ich mich unter keinen Umständen anschließen kann, denn so einfach ist es mit dem ehrenhaften Kampf, den ein RG zu führen hat, dann bei weitem doch nicht).
    Ich sehe es aber als durchaus mögliche Option an, dass der RG zu dem Ergebnis kommt, dass der Gefährte von ihm sich gut genug im Kampf behaupten kann, um ein paar Herzschläge Zeit zu haben. Wenn der Gefährte in der Zeit aber dann in einer schnellen Wendung den Kampf verliert, verletzt wird, etc., dann muss der RG sich der Einsicht stellen, dass er versagt hat in seiner Einschätzung damit in seiner Auflage, zu schützen und zu verteidigen.
    (Es könnte allerdings auch der Gefährte nach Hilfe rufen, das würde die Sache ganz einfach und eindeurtig machen.)
    Vielleicht weiß er auch, dass da der Gefährte seinen Kampf ebenfalls allein ausfechten möchte (ich kenne die SC und die genaue Situation nicht, aber es gibt SC, die sich von den Überzeugungen eines Rondrianers so sehr überzeugt sehen, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeit diesem nacheifern, jedenfalls so lange sie dazu kämpferisch in der Lage sind).
    Grundsätzlich aber, und das habe ich geschrieben und als erste Wahl gesetzt und mit einem "natürlich" versehen, sollte er dem Gefährten sofort helfen, und das andere wurde ausdrücklich so gekennzeichnet, dass es eine u.U. mögliche Option ist (bzw. sind, es waren mehrere), die aber ganz übel daneben gehen können und zu einem eindeutigen Versagen des Geweihten in seinen Pflichten führen können, und das habe ich auch mit dabei erwähnt. Es war aber nach weiteren Möglichkeiten gefragt worden, was man vielleicht hätte machen können mit dem Entwaffneten, und ich habe aufgezählt, was mir spontan dazu einfiel, zusammen mit den (möglichen/wahrscheinlichen) Konsequenzen, wenn man sich erst um ihn kümmert, statt um den bedrängten Gefährten. (Meine Rondrianer würden sofort helfen, was das angeht, und den Entwaffneten dabei auch sausen lassen.)

    Zitat

    Nicht nur "kann" sondern "muss".


    Mit Verlaub, das ist aus meiner Warte Haarspalterei, denn mit das wiederholte "natürlich" und "kann und soll", so war es jedenfalls gemeint, sollte (also muss) deutlich machen, dass er nicht zögern soll (muss) aus meiner Warte, da sofort helfen einzugreifen, aber nicht, in dem er nun mit seinem Gefährten zusammen den einen Gegner angreift, sondern den Kampf allein übernimmt, ohne seinen Gegner von hinten, der Seite, überraschend und ungewarnt oder zu zweit angreift.
    Es mag sicherlich Situationen geben, in denen es vielleicht doch nicht anders geht, diese Situation ist nicht eine solche, jedenfalls nach der bislang gegebenen Beschreibubng, und in einer solchen Situation muss sich der Geweihte entscheiden, ob er sich lieber daran hält, nicht von hinten den Überraschungsangriff zu starten, oder aber solcherart zu handeln um zu schützen. Wie er sich entscheidet, und mit den Konsequenzen der Entscheidung umgeht (denn einer Auflage kommt er auf jeden Fall nicht nach), ist dann wieder ihm überlassen.

    Geweihte sind zwar die Stellvertreter der Götter auf Dere (so wird es pauschal beschrieben), aber sie sind menschliche Stellvertreter und können (und werden vermutlich, nicht müssen) fehlen und falsche Entscheidungen treffen.
    Wer einen Geweihten angreift (Ausnahmen sind RG und Korgeweihte im Felde und getarnte Phexerl) oder einen Tempel, der begeht einen Frevel.
    Dass hinter den Göttern OT jeweils ein SL steht, ist zwar richtig, darf aber eigentlich nicht IT gewertet werden, und IT sollte jeder (gebürtige) Zwölfgöttergläubige wissen und mit der Muttermilch aufgenommen haben, dass man Geweihten mit Respekt begegnet, und dass man sie weder angreift noch ihnen ein paar langt, wenn man sie auf persönlicher Ebene für Ekel hält oder glaubt, sie würden falsch handeln, oder ihren Geldbeutel haben möchte.
    Dass es trotzdem immer mal wieder Straßenräuber und Rausschmeißer gibt, oder in diesem Fall Bauern, oder gar SC, die gerne auch Autorität mit Füßen treten, steht auf einem anderen Blatt, und im Zweifelsfall sollte man sich gruppenintern einigen, wie das Aventurien, in dem man spielt, genau in diesen Punkten funktioniert.

    Zitat


    Kommt drauf an.


    Jein, bestenfalls. Glaube und Religionsausübung variieren war je nach Region, aber der Umgang mit Geweihten ist pauschal gültig in den Zwölfgöttlichen Regionen/Mittelaventurien. "Man mag einem Geweihten negativ gegenüber stehen oder sogar generell alle Angehörigen seiner Kirche für Ausbeuter, Betrüger oder Spielverderber halten, offen zeigen wird das nur der größte Rüpel der Stadt - mit entsprechenden Konsequenzen." (GKM, S.8)

  • Zitat

    Ich sehe es aber als durchaus mögliche Option an, dass der RG zu dem Ergebnis kommt, dass der Gefährte von ihm sich gut genug im Kampf behaupten kann, um ein paar Herzschläge Zeit zu haben.


    Natürlich, aber so war die beschriebene Situation ja nicht, ich bezog mich natürlich auf diesen Fall. Der Geweihte muss abwägen, ein Kampf kann immer in Sekundenbruchteilen plötzlich tödlich sein, sei es weil der Söldner einen glücklichen Schlag landet, weil sein Gegner stürzt etc., und wenn es das Risiko wert ist dann ist das halt so.

    Zitat

    Vielleicht weiß er auch, dass da der Gefährte seinen Kampf ebenfalls allein ausfechten möchte (ich kenne die SC und die genaue Situation nicht, aber es gibt SC, die sich von den Überzeugungen eines Rondrianers so sehr überzeugt sehen, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeit diesem nacheifern, jedenfalls so lange sie dazu kämpferisch in der Lage sind).


    Da hab ich mal das Wichtige hervorgehoben ;)

    Zitat

    Grundsätzlich aber, und das habe ich geschrieben und als erste Wahl gesetzt und mit einem "natürlich" versehen, sollte er dem Gefährten sofort helfen, und das andere wurde ausdrücklich so gekennzeichnet, dass es eine u.U. mögliche Option ist[...]


    Ich weiß, mein beitrag war eher als Ergänzung denn als Kritik gemeint.

    Zitat

    Wer einen Geweihten angreift (Ausnahmen sind RG und Korgeweihte im Felde und getarnte Phexerl) oder einen Tempel, der begeht einen Frevel.


    Ist es denn schon ein Angriff die Waffe zu ziehen? Die Frage ist mMn wer zuerst zuschlägt (wobei das auch wieder vonGottheit zu Gottheit unterschiedlich ist, Tsa mag dem zuerst zuschlagenden Tsageweihten das Mal reindrücken, Praios dem zuerst zuschlagenden Praioten nicht sondern seinem Gegner).
    Klar, wer in einer normalen Konfliktsituation einen normalen Geweihten angreift frevelt, auf jeden Fall, aber wer sich gegen einen großen starken Mann mit riesiger Waffe zur Wehr setzt der mit Waffengewalt durch eine Tür will auch?
    In diesem konkreten Falle hätten die Bauern meiner Ansicht nach ein Mal bekommen wenn der Geweihte angegriffen hätte und sie sich gewehrt hätten, auf jeden Fall, da sie sich ihm hätten fügen müssen. Das aber erst in dem Moment in dem sie seine Schläge nicht nur abwehren sondern zurückschlagen. Wenn die Bauern nur parieren gibt's auch kein Mal weil sie eben keinen Geweihten angreifen, dies sogar bewusst vermeiden.

    Nebenbei dürfte der Ronnie die Bauern so vor ein Gericht bringen können weil sie ihn mit Waffengewalt bedroht und von seiner Pflicht (die Untersuchung der Vorfälle) abgehalten haben.

    Zitat

    "Man mag einem Geweihten negativ gegenüber stehen oder sogar generell alle Angehörigen seiner Kirche für Ausbeuter, Betrüger oder Spielverderber halten, offen zeigen wird das nur der größte Rüpel der Stadt - mit entsprechenden Konsequenzen."


    Klar, das hat aber nichts mit Respekt oder sonstwas zu tun sondern einfach damit, dass man für sowas, man verzeihe die Wortwahl, derbe auf die Fresse bekommt.

    Übrigends: Ich nehm gerne deine Beiträge zum Kommentieren und wiedersprechen, Schatti, weil sie im Kern meistens meine Meinung treffen und ich daran recht gut Detailfragen bearbeiten kann. Alles was ich nicht kommentiere kannst du als unterschrieben ansehen ;)

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Wie sich die Kräuterfrau im Kampf schlug steht nicht bei. Die Wundheilerin ging schnell zu Boden, die Kräuterfrau wurde nicht weiter erwähnt. Daher die Option (die ich selber, wie schon erwähnt, für keine gute halte, weil nämlich in der Tat so ein Kampf mit einem Schlag ganz plötzlich entschieden werden kann, was ich ebenfalls erwähnt habe - aber es ist eine Option, und sie kann erfolgreich wahrgenommen werden, es könnte aber auch Blut und/oder Leben der Kräuterfrau kosten), dass für den Fall, sie deshalb nicht weiter erwähnt wurde, weil sie sich im Kampf gut hielt und in (noch) keiner Bedrängnis war.

    Ein Angriff ist ein Angriff. Die Bauern bedrohen den Geweihten mit ihren Mistgabeln, das ist kein Angriff und habe ich auch nie behauptet. Ich halte aber allein diese Drohung für einen Akt, den ein Bauer nicht begehen wird, aus den von mir oben aufgeführten Gründen.
    Das Mal des Frevlers war der Hinweis, dass diese Bauern in dem Moment, in dem sie den Geweihten mit einer Waffe bedrohen, sehr, sehr nah vor dem Akt der Frevelei stehen, das hätte ich vielleicht ausdrücklicher deutlich machen sollen. Aber allein überhaupt diese Drohung ist nach meiner Auffassung in dieser Situation ein Unding und sollte nicht (muss nicht^^) sein.

    Da der große starke Mann ein Geweihter ist, gut kenntlich und den Dörflern auch schon durch vorherige Anwesenheit bekannt, der auch noch vorher ganz deutlich Durchlass verlangt hat, weil innen offenbar jemand in Gefahr war, wie der Schmerzensschrei laut verkündet hat, müssten sie ihn IMHO durchlassen, oder wenn sie versuchen, ihn aufzuhalten, dann auf ganz andere Art.

    Der Geweihte kann auch selber das Gericht einberufen und in ausführender Funktion daran partizipieren, so ein "richtiges" Gericht nicht innerhalb weniger Tage erreichbar ist.
    Aber hier lag ja OT ein Missverständnis vor, das sollte geklärt werden OT, und dann IT ggf. Feintuning dran vornehmen, bevor man gleich soweit geht, schlimnmstenfalls die Leute vor Gericht zu zerren. Denn wenn der SL da wieder etwas anders sieht, wird der RG da ins Leere laufebn und doof dastehen, was nicht wünschenswert wäre.

    Mein Zitat hat insoweit etwas mit Respekt zu tun, weil man aus diesem Grunde einem Geweihte nicht ein paar feuert oder ins Gesicht sagt, dass man ihn für ein A**** hält, und wenn doch, damit sich mehr Ärger einhandelt, als man vertragen kann, weil nämlich in jenen Landen jeder weiß, es quasi mit der Muttermilch aufnimmt, wie man mit Adeligen und Geweihten umgeht, dass man ihnen Respekt entgegenbringt, weil sie die Stellvertreter der Götterauf Dere sind (und meinetwegen auch, aber höchstens ganz weit hinten, weil man weiß, dass man ein paar auf die Fresse bekommt). Aber der Umgang mit Geweihten ist eben nicht primär durch Angst geprägt, auch nicht sekundär, dafür haben sie viel zu wichtige Rollen im Leben von jedem Gläubigen, von daher würde ich dies als Grund für den Umgang mit Geweihten nicht als erstes anführen.

    Zitat

    Übrigends: Ich nehm gerne deine Beiträge zum Kommentieren und wiedersprechen, Schatti, weil sie im Kern meistens meine Meinung treffen und ich daran recht gut Detailfragen bearbeiten kann. Alles was ich nicht kommentiere kannst du als unterschrieben ansehen


    Aha.^^
    Ich diskutiere aber sozusagen gerne zurück, wenn ich meine, dass wir in einigen Punkten doch differenzieren, oder um Ungenauigkeiten von mir zu spezifizieren.^^ ;)

  • :zwerghautelf: Hilf dem der bei euch beiden, mal eine Frage stellt, euer Diskurs war wirklich interessant.

    Noch ne Anmerkung, wenn ein Geweihter sich nach Einschätzung des Meisters zuviel erlaub, was seiner Gottheit zu wieder geht, kann er ihn ja mit erschwerter Karmaenergie Rückgewinnung, wieder auf dem Weg der Tugend bringen, schlimmsten Falls ihn das bis zum Abschluss einer Queste verweigern.