Körperkraft und Körpergewicht

  • Generell gibt es für das Gewicht ja eine einfache Formel: Größe - 100.
    Allgemein finde ich diese Formel schwierig, weil sie bedeutet, dass große Charaktere häufig Über-, kleine Charaktere dafür potenziell Untergewicht haben.

    Aber dann gibt es da noch die Körperkraft (Muskeln sind schwerer als Fett), die von den offiziellen Regeln komplett ignoriert wird.
    Es kann doch nicht angehen, dass eine bücherverliebte Magierin mit KK7 dasselbe wiegt wie ein durchtrainierter Holzfäller mit KK 17.
    Doch wie soll man das hausregeln?
    Eine Option wäre, die Standardkörperkraft zu nehmen (11 für Mittelländer und Tulamiden), und für jeden Punkt darüber/darunter das Körpergewicht um 5% zu heben/senken.
    Ausgangsgewicht * ( 1 + [KK - 11 - KK Mod.*]/20 ) = KK-relatives Gewicht.
    Für die Thorwalerin mit Ausgangsgewicht 75 Stein und Körperkraft 15 kämen wir auf 75 * 1.15 = 86 Stein.
    Ein Waldmensch mit Ausgangsgewicht 60 Stein und KK 7 wäre demnach 60 * 0.85 = 51 Stein leicht.
    Die beiden sind (regelgemäß) gleich groß. Aber die sehr viel kräftiger gebaute Frau des Nordens bringt jetzt wirklich deutlich mehr Gewicht auf die Waage als der kränkliche Dschungelmann.
    Sollten die beiden ihre Muskeln bis zum Maximum durchtrainieren käme die kleine Thorwalerin mit KK 23 auf ein beeindruckendes Gewicht von 116 Stein, der große Waldmensch hingegen wäre immernoch ein Halbweltergewicht mit 63 Stein.

    * Nur die Rassenmodifikation, nicht die Kulturmodifikation. Die Fjarninger sind generell etwas stärker als die anderen Thorwaler. Das sollte sich auch im Gewicht widerspiegeln.


    Jetzt werdet Ihr euch sicherlich fragen: "Wozu der ganze Aufwand?"
    Da habe ich keine gute Antwort drauf. Aber irritiert das Gewicht in DSA Euch nicht auch? Wie handhabt Ihr das im Spiel?

  • Sehr gute Idee, dann gibt es dafür auch mal eine schöne Formel für Leute, die eine haben möchten. :)

    Wir handhaben dass einfach so, dass man sich grob am vorgegebenen Standard orientiert und das nach eigenem Ermessen an Körperkraft und gedachte Statur des Chars anpasst. Wir hatten auch noch nie einen Char in der Runde, dessen Gewicht exakt der Vorgabe entsprach.

    Beispiel: Mein Lieblingschar Thorwulf (KK19) hat in der aktuellen (und hoffentlich finalen) Version von mir ein Gewicht von 142 Stein bei einer größe von 2 Schritt 17 Halbfinger verpasst bekommen, irgendwo muss die Kraft ja auch herkommen.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

    Einmal editiert, zuletzt von Thorwulf (3. Juni 2015 um 20:10)

  • Jep, viel Muskelmasse wird vom Regelwerk her nicht bedacht.
    Was für mich persönlich kein großes Problem ist oder je war, ich haue entsprechend bei stärkeren Charakteren halt bis zu ein paar Kilo mehr drauf und bei einem Hungerhaken gebe ich auch weniger. Zumal ich Größe -100 sowieso für etwas schwer gewichtig halte, ich richte mich generell bei dem Gewicht meiner SC mehr den Gewichten, die ich wiege, mal gewogen habe oder gerne (wieder) wiegen möchte (je nach Zeit^^) und gebe für viel KK eben noch was drauf Pie mal Daumen.

    Mit Formeln dafür gebe ich mich erst gar nicht ab, wie viel genau jemand wiegt, fand ich noch nie für irgendwas relevant.

  • Generell eine gute Idee. Aber mir der Formel gehe ich noch nicht ganz konform. Also je höher der KK Mod desto leichter wird die Person? Würde ja wiederlegen, dass Fett leichter als Muskeln ist. Oder habe ich einen Denkfehler?

  • Ich gehe generell auch ungefähr Pi mal Daumen bei Gewichtsfragen, wobei bei mir Frauen entgegen Aventurier Maßstäben dann doch immer ein wenig leichter ausfallen als Männer. Aber ich mag Regeln, an die ich mich halten kann. Daher denk ich mir dann gerne so etwas aus.

    @Maelström
    Ich nehme einfach an, dass der generell kräftigere Bau eines Thorwalers bereits im Standardgewicht verbucht ist. (Mittelländer haben Größe - 100 zur Gewichtsbestimmung, Thorwaler haben Größe - 95). ich wollte bei der Erstellung des KK-relativen Gewichts nicht das Standardgewicht verändern. Wenn aber eine Rasse mit einem generellen +2 auf KK nach demselben Standard von 11 bemessen wird, so werden die im Schnitt 10% schwerer.

  • Aber dann gibt es da noch die Körperkraft (Muskeln sind schwerer als Fett), die von den offiziellen Regeln komplett ignoriert wird.


    Nö. "Niedrige Konstitution geht häufig mit niedrigerem Gewicht einher, größere Körperkraft mit höherem Gewicht". (WdH S.24)

    Im Spiel kann das bei mir jeder halten, wie er will. Erstens ist das bei uns nur von marginaler Bedeutung, zweitens kann ein hoher KK-Wert auch bedeuten, dass der der Held seine Kraft besser einzusetzen weiß als jemand mit mehr Muskeln und drittens halte ich es in einer Welt, in der lebensgefährliche Verletzungen innerhalb von 10 Tagen auskuriert sind, nicht für unmöglich, dass manche Muskeln effektiver sind als andere.

  • @Thorwulf hast du dich vertippt? 172 Stein wären 172 Kg... das fände ich dann selbst für Muskelmann Verhältnisse mit der Körpergröße ein bisschen viel um nicht zu sagen schwer Übergewichtig...

    Danke! Ja, ich habe mich tatsächlich vertippt, da gehört eine 4 statt der 7 hin.


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  • Die Formel ist eine nette Idee, aber wie war das nochmal mit dem Ausgangsgewicht? Größe minus 100 passt auch in der realen Welt nicht - auf der einen Seite haben wir einen Rainer Calmund, auf der anderen Heidis Models. Okay, die Formel gibt nur das Normalgewicht her, nicht das Idealgewicht, da ist kein BMI drin, kein Körperfettprozentsatz... man darf also anpassen.

    Wenn man das im Hinterkopf behält, dann frage ich mich (und euch):
    Sollte der TaW Athletik Prozentpunkte hinzugeben?
    Welche Rolle spielt die Konstitution?
    Passt die Formel auch für Zwerge?

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Athletik sehe ich ebenso wie KO nicht mit dem Gewicht kausal zusammenhängend, Zwerge sind laut Beschreibung eher schwer (und haben vermutlich eine andere Gewichtsberechnung).

  • Athletik könnte kausal mit Muskelbildung zusammenhängen. Das muss sich natürlich nicht auf das Gewicht auswirken - aber Muskelmasse wurde hier schon erwähnt.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • "Athletik" stellt ja die Fähigkeit dar, "Kraft, Gewandtheit und Konstitution auf einen Punkt zu konzentrieren." Explizit gilt das auch, um punktgenau schwere Lasten zu stemmen, mithin also mit der Muskelmasse zusammenhängt. Da aber auch noch andere Faktoren reinspielen, glaube ich nicht, daß man das so einfach prozentual runterbrechen könnte. Andererseits ist 1/3 der Probe auf KK. Vielleicht dann auch 1/3 des TaW?

    KO steht mit Muskeln nicht direkt im Zusammenhang. Stichwort drahtiger Läufer und kurzatmiger Hantelschubser ^^

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Ich würde es so sehen, dass das Stemmen schwerer Lasten zwar natürlich mit der Muskelmasse zusammenhängt, aber das Athletik schon rein die technische Komponente des Gewichthebens mit abdeckt. Also mit einer vorhandenen Menge an Muskelkraft möglichst effektiv eine Leistung erledigen. Wenn ich mich recht erinnere ist ja in Athletik z.B. auch Dauerlauf eine Spezialsierung und da wäre man ansonsten auch wieder beim drahtigen Läufer, der ja nicht große Muskelkpakete mit sich rumschleppt, obwohl er eben auch sehr athletisch ist.

  • Klar. Beim drahtigen Läufer ist der Körperfettanteil gering - weniger Masse im Verhältnis zur Kraft, d.h. der darf bei gleicher KK leichter sein?

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Ich sehe da ebenfalls einigen Spielraum. In der heutigen Zeit sind Langstreckenläufer oder Hochspringer ja wirklich richtige Leichtgewichte und insgesamt wird es schon eine ziemliche Spanne bei möglichen Gewichten für einen Charakter geben. Jedoch denke ich nicht, dass man das alles in eine vernünftige Formel reinbekommt. Einen weitaus besseren Anhaltspunkt als das aktuelle "Gewicht-Fixwert" würde obige Formel oder eine Variante davon natürlich schon bieten, aber ich denke ich würde das ganze immer noch individuell anpassen. Natürlich ist jemand mit mehr KK tendenziell schwerer und jemand mit einem hohen Athletikwert wird vermutlich relativ oft auch austrainiert sein, aber es gibt einfach zu viele Dinge, die so ein paar Werte nicht abbilden können. Bei ähnlichem Kraftpotenzial schwankt ja auch irdisch das Gewicht mal in die eine oder andere Richtung und der DSA Athletikwert wirft ja doch sehr viele Sportarten zusammen. Wer hier gut Gewichte heben kann, ist ebenfalls ein guter Sprinter und Langstreckenläufer, obwohl jede Sportart irdisch ja doch ziemlich unterschiedliche Körperformen und Definition mit sich bringt.

    Im Zweifelsfall findet man ja auch sicher einige irdische Vorlagen, um einschätzen zu können, was ein passendes Gewicht ist.

  • Eine umfassende Formel ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz, da Eigenschaftswerte wie KK oder Talente wie Schwimmen oder Athletik nicht viel über das Gewicht aussagen. Es fließen einfach viel zu viele Komponenten in diese Überpunkte ein. Ganz abgesehen davon, dass man nicht zwangsweise jeden Punkt KK auch auf der Waage bemerkt.

    Sinnvoller ist es daher zunächst mit dem Erscheinungsbild an zu fangen und von diesem auf mögliche Gewichtsänderungen ein zu gehen.

    So kann man Begriffe wie "athletisch", "kräftig", "bullig" etc. mit bestimmten Veränderungen am Gewicht verknüpfen (eher als Orientierungshilfe, denn als feste Regel).

    Die einzelnen Begriffe könnte man zwar bei Bedarf noch mit Eigenschafts- oder Talentvoraussetzungen verknüpfen, aber durch die o.g. unklare Abgrenzung ist das oft kaum zu bewerkstelligen.

    Eine Einordnung nach Gefühl des Spielers und/oder anhand vorhandener TAW, Eigenschaftswerte etc., sowie Profession u.ä. Dingen dürfte das bessere Ergebnis erzielen als fixe Bedingungen.

    Mein Held ist bullig -> also nach "Liste" z.B. Gewicht +30% - ob der Spieler das nun wirklich anhand von Werten fest macht "mein Held hat ziemlich viel KK und auch noch einen hohen TAW Athletik und ne Spezialisierung auf Kraftakte" oder ist halt "ein Thorwalersöldner" spielt da mMm keine wirkliche Rolle.

    Im Endeffekt ist das Bild in den Augen des Spielers ohnehin wichtiger als jede Formel und so lange es irgendwie glaubhaft erscheint passt das schon. Zumal ein Spieler wohl kaum den "Muskelprotz" beschreibt, aber KK 8 auf dem Bogen stehen hat. Ob der Held für diese Einschätzung KK 16 oder 18 hat, dürfte hingegen nicht wirklich relevant sein.

    Allerdings könnte man gerade bei den Eigenschaften auch eine Einteilung wie die aus dem DSA5 Betaregelwerk (S. 16) nutzen. In diesem Fall ist dann klar geregelt in welche grobe Einteilung man mit einem bestimmten Wert fällt "Wert 8-9 = schwach, dümmlich, feige...; Wert 10-11 usw. ; dann ist man eben wirklich nur dann "Muskelprotz" wenn man auch KK 18+ hat und nicht vorher...

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (9. Juni 2015 um 13:35)