Talent vs. glücklicher Wurf

  • Ich will es mal genauer wissen.

    Angenommen mein Charakter ist auf Fesseln geskillt und hat da einen Talentwert von 7. Er fesselt also jemanden der gerade bewusstlos ist. Dieser erwacht dann und versucht sich zu entfesseln, hat dort aber meinetwegen einen Talentwert von 0 oder gar Minus, würfelt jedoch dummerweise einen halbwegs glücklichen Wurf. Kann er sich dann einfach so entfesseln?

    Das Leben ist ein Würfelspiel, nur dass der Oberspielleiter leider gezinkte Würfel hat.

  • Hey, wie schon erwähnt, würde ich bei der Entfesselungsprobe eine Erschwernis um die die TaW* (übrigen Talentwertpunkte der Fesselnprobe) verlangen, sonst entsteht da ein Missverhältnis.

    Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.
    Jean Paul (21.03.1763 - 14.11.1825)
    deutscher Schriftsteller

  • Was ist ein halbwegs "glücklicher" Wurf? Er ist entweder glücklich (Doppel- oder gar Dreifach-1), oder er ist nicht glücklich. Gegen eine glückliche Probe ist kein Kraut gewachsen.
    Man kann, wie schon im anderen Thread angeführt, zwar Probe mit Gegenprobe kontern, wobei die Gegenprobe um TaP* erschwert ist, und bei DSA 3 ist es ja - leider - relativ leicht, Punkte unterzubringen.
    Aber in diesem Fall ist die Fesselung ja wohl überlegt und breitflächig angelegt worden, und als SL (oder auch als Spieler selber) kann man auch mal eine Probe verweigern, mit der Begründung, dass der TaW einfach nicht die nötigen Voraussetzungen erfüllt. Und 0 oder noch schlechter bedeutet nun mal, dass der Betreffende davon absolut keinen Schimmer hat. Eindach drauf hoffen, dass das Würfelglück holt ist, finde ich etwas mau. Das führt dann dazu, das der Jäger mit TaW 10 nichts findet, weil sein Spieler einfach mies würfelt, und der Streuner mit Fährtensuchen z.B. -3 sagen kann, dass ein Reh vorbei kam und wann, weil sein Spieler eben die Punkte der Erschwernis unterbringen konnte.
    Man sollte sich klar sein, dass Minuswerte oder auch nur niedrige Werte im Plusbereich bedeutet, dass man etwas rein gar nicht oder nur marginal kann, finde ich, und danach handeln, und nicht einfach mal würfeln um zu schauen, ob man das nötige Glück hat.

  • DSA3 ist in dieser Regelung auch etwas unglücklich, da man mit einem niedrigen Wurf alle negativen Punkte auf einmal kompensieren kann. Ich weiß nicht inwiefern die Regeln bei DSA3 alle schon vorhanden sind, da ich die Bände auch gerade nicht hier habe, aber eventuell lassen sich ja auch manche Sachen als Hausregeln in einer Gruppe einführen, wenn alle Spieler das ähnlich sehen.

    Ich denke für so einen Fall sind immer vergleichende Proben gut, wo man Punkte ansammeln muss. Also der Fesselnde macht z.B. 2 Proben und es werden die Punkte daraus notiert. Derjenige, der sich entfesseln will würde nun so lange Proben würfeln, bis er diese Punktzahl erreicht. Hat er einen negativen Wert oder 0 Punkte, würde eine bestandene Probe nur mit einem Punkt gewertet und es würde zumindest recht lange dauern, bis man sich daraus befreien kann. Statistische Ausreißer lassen sich damit einigermaßen gut ausgleichen, aber man muss eben schon recht viel Würfeln.

    Auch könnte man nachdenken bei Proben mit negativem Wert die DSA4 Regelung zu übernehmen. Hat man in DSA3 eine Probe, die den Talentwert auf -4 senkt durch eine Erschwernis und die Attribute 12/12/12, so reicht es im Grunde, wenn man im ersten Wurf eine 8 schafft und danach muss man nur noch die 12er unterwürfeln. Nach DSA4 werden hingegen alle Attribute gesenkt. Man muss also 8/8/8 unterwürfeln.

    Generell sollte man aber auch als Spieler einfach mal beachten, ob es jetzt realistisch ist, dass der Charakter mit schlechten Werten etwas überhaupt versucht. Ich finde es z.B. immer unpassend, wenn irgendwo Tierspuren zu finden sind und jeder seine Würfel auspackt, weil mit etwas Glück ja auch der Stutzer erkennen könnte um was es sich da handelt. ^^ Wenn sich keiner bevormundet vorkommt, könnte der Spielleiter auch vorher eben entscheiden, ob er Proben überhaupt zulässt, wenn die Fähigkeiten zu gering sind.

    EDIT: Und schon wieder zu spät. ^^

  • Ich werde das mal in einer ruhigen Minute mit meinem SL abkaspern. Danke.

    PS: halbwegs glücklicher Wurf bedeutete für mich halt unter seinen Eigenschaften zu bleiben. Also ohne eine 1 gewürfelt zu haben.

    Das Leben ist ein Würfelspiel, nur dass der Oberspielleiter leider gezinkte Würfel hat.

  • Zitat von "Wechselbalg"

    Auch könnte man nachdenken bei Proben mit negativem Wert die DSA4 Regelung zu übernehmen. Hat man in DSA3 eine Probe, die den Talentwert auf -4 senkt durch eine Erschwernis und die Attribute 12/12/12, so reicht es im Grunde, wenn man im ersten Wurf eine 8 schafft und danach muss man nur noch die 12er unterwürfeln. Nach DSA4 werden hingegen alle Attribute gesenkt. Man muss also 8/8/8 unterwürfeln.


    Diese Regelung haben wir schon weit vor DSA4-Zeiten verwendet, nur wurde sie offiziell erst ab DSA4 übernommen. Die Idee an sich existiert schon seit längerem (etwa seit 5-6 Jahren) und wurde auch rege genutzt, weil die negativen Talentwerte in DSA3 einfach viel zu lasch wirken.
    Grundsätzlich ist Beides eine sehr gute Idee. Punkte ansammeln, oder mit eventuell verminderten Werten würfeln müssen (bei effektiv negativen Talentwert), wobei ich die Idee mit dem ansammeln besser finde.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Ich muss sagen das ich das von anfang an so gespielt habe mit unserer Gruppe da man ja auch nicht davon ausgehen sollte das jeder alles kann ob gut oder schlecht so ist bei uns zum Bsp. Jeder der ein Talent unter -3 hat von dem Wurf ausgeschlossen damit man auch es darstellen kann das jemand es nicht kann. Ich kann auch nicht Klettern und in Real und kann dann auch nicht 3meter hohe Wände hoch Klettern weil ich nen guten Tag erwischt habe ;)