Anfänger mit falschen Vorstellungen?

  • Liebe "Orkenspalter!"

    Schon vor vielen Jahren habe ich von DSA gehört und wollte es eigentlich immer spielen hat sich aber nie ergeben da die passenden Spieler dazu fehlten. Ich erhoffte mir, ähnlich einem guten Buch, in eine Phantasiewelt einzutauchen, die einen nicht mehr los lässt. Aber ...

    Erster Versuch:
    Letzten Sommer habe ich mich mal informiert und gesehen, dass es auch Solo-Abenteuer gibt und mir das Basisregelwerk gekauft. So als Einzelkämpfer hab ich mir schon sehr schwer getan überhaupt mal einen Helden zu erstellen und mit dem Solo-Abenteuer bin ich auch nicht warm geworden... 20 Seiten vor, 5 zurück, wieder 30 vor ... Im Spiel also 2 Zimmer vor, eins zurück nächstes Zimmer ... dann Würfeln 5 Kampfrunden und mein Held war tot. Naja, das ist es also oder hab ichs nur nicht richtig kapiert???

    Neuer Versuch:
    Ich kaufe mir Drakensang für den PC. Schöne Aufmachung, schöne mystische Atmosphäre. Bin erstmal begeistert. Spiele es jetzt seit einiger Zeit und suche Personen, die mir sagen, dass ich wieder andere Personen suchen soll. Zwischendurch mal ein Kampf... und lese alles auf, was ich so finde ... Hm... wieder nicht mehr???

    Fazit bisher:
    Ich hatte gehofft in eine Phantasiewelt einzutauchen, wie bei einem Roman, oder sogar noch viel tiefer. Aber bisher empfinde ich es nur als hin und her geschickt zu werden und irgendwie seicht... ich komm da nicht wirklich "rein". Keine Spur von Faszination oder Erlebnis. Ich arbeite einfach ab ...

    Helft mir bitte:
    Ist DSA auch überhaupt für Erwachsene (Ende 30) gedacht bzw. möglich? Würde sich das alles auflösen, wenn ich mich einer Spielergemeinschaft anschließe? Wie alt sind denn die Spieler bei Euch so in der Regel. Oder gehe ich da einfach falsch ran? Euch fasziniert es ja auch. Da muss doch was dran sein und wenn ich ins Basisregelwerk so herumblättere, dann kann ich mir schon vorstellen, dass das richtig begeistern sollte ...

    Gruß
    hafgan

  • Deine Versuche waren leider nicht optimal. In DSA steigt man am besten über eine erfahrene Gruppe ein, die einem alles erklärt und z.B. beim Helden erstellen hilft. Solo-ABs liefern nicht annähernd, NICHT ANNÄHERND das Gefühl eines richtigen DSA-Spieleabends, mit dem man ebenso tief eintauchen kann wie in ein gute Buch. Auch ein Computerspiel kann das nicht ersetzen.
    Ja, DSA ist für Erwachsene gedacht, für Kinder ist es eher zu kompliziert. ;)
    Du brauchst eine erfahrene Gruppe und da gibt es auch eine Ü30-Fraktion, wenn dir daran etwas liegt. Gehe doch mal in die Gruppen- und Spielersuche hier auf dem Forum und versuch dein Glück.

  • Um Abtauchen zu können brauchst Du Mitspieler, die mit Dir gemeinsam abtauchen. Das schwere an der Sache ist diese Mitspieler zu finden, die zu Dir passen.
    Aber nein, man wird dafür nicht zu alt. Ältere Menschen (über 30 :D ) finden es nur manchmal etwas albern sich Kinderträumerein hinzugeben und meinen im harten Alltag zwischen Job, Familie und anderem wäre keine Zeit für unnützes Tagträumen. Dabei tut es so gut. Wir nennen unsere Rollenspielrunde auch "Windelflucht".

    Wo kann man also Mitspieler finden? Im Internet gibt es Börsen zum Suchen oder hier im Forum. Man kann eine Convention in der Nähe besuchen und hoffen dort fündig zu werden. Wenn es nicht klappt gibt es auch Spielrunden, die sich online treffen und über Voice-Chat kommunizieren oder Du versuchst es mit Rollenspiel über ein Forum. Wie das geht? Am besten in irgendeinem Einlesen, kommt vielleicht einem Roman am nächsten.

    I ♡ Yakuban.

  • Wenn ich vorhin in deinem Profil einen Wohnort gefunden hätte, hätte ich dir schon naheliegende Conventions und/oder Bekannte genannt...

    Alte SL Weis­heit :„Wür­fele eine Zahl von Wür­feln, die sich gut anfühlt, gegen einen Mindest­wurf, der sich gut anhört, igno­riere das Ergeb­nis und sage das, was der Story am besten dient“

  • Ich war erst im März auf der Ork-CON.

    "Lacho calad in Simia, drego morn in Borbarad!!!" Erflamme Licht des Simia, weiche Finsternis des Borbarad!!! Letzter Schlachtruf der "Elfenkönigin Oionil Tauglanz" von den Waldelfen bei der 3. Dämonenschlacht an der Trollpforte vor den Toren Gareths. 21. Ingerimm 1021 BF

  • Was heißt hier alt? Ich gehe auf die 45zig zu. Und würde meine Freizeit nicht druch die Arbeit arg beeinflußt werden ,würde ich sofort mit den richtigen Leute in Aventurien die Sau rauslassen (jedenfalls als Thorwaler).

    Ohne echte Mitspieler und den richtigen SL gibt es leider keine Atmosphäre.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Willkommen auf dem Orki und bei DSA, hafgan. :)

    Für Solos muss man wohl die richtigen Gene haben. Ich wurde mit den wenigen, die ich mal gespielt habe, auch auch nie warm und habe sie, damit sie zum jeweiligen Charakter und in dessen Hintergrund passen, nachträglich immer umgestrickt.
    Wenn Du mit nur ihnen keinen "Aha!" -Einstieg nach Aventurien hattest, kann ich das gut verstehen.
    Ebenso bei Computerspielen, aber mit denen habe ich es generell nicht so.^^

    Daher empfehle ich zumindest noch einen weiteren Spieler. Zu zweit kann man 1:1 spielen, einer ist SL, einer Spieler. Von der Art her ähnlich wie ein Solo mit nur einem SC, aber ein SL ist flexibler als das vorgefertigte Solo beim Darstellen der Umwelt, daher auch gerade bei Gesprächen und sonstiger Interaktion und kann eher den Aktionen des Charakters anpassen, was das fertige Solo nun ebenfalls nicht kann.
    1:1 können durchaus wunderbare Spielatmosphäre schaffen (weniger Leute für weniger OT-Gequatsche^^), ein AB kann ganz und gar auf den SC zugeschnitten sein. Aber ein Gruppen-AB ist wieder etwas anders vom Gefühl her (nicht schlechter, nicht besser, anders), obendrein gibt es für Gruppen mehr AB, bzw. für ein 1:1 müsste sehr angepasst oder besser sich gleich etwas eigenes ausgedacht werden.

    Neben den genannten Vorschlägen zur Gruppensuche gibt es auch (die weniger werdenden) Rollenspielläden. Da spielen oft Gruppen, man kann Kontakte zu Spielern knüpfen und dort, wenn man nett fragt, womöglich auch ein Gesuch aufhängen.
    Schwarze Bretter der Uni eigen sich für Rollenspielgesuche auch sehr gut. :)

    Handlungslose Interaktion gibt es es hier in der Taverne, oder vielleicht mal ein FAB testen? Mit kleinem Einführungscrashkurs vorweg: Rund um Foren-Abenteuer (FABs)

  • Wichtig: Zum RPGler wird man nicht geboren, man muß "hineinwachsen" ... ist ja fast wie Schauspielerei - mit nur mehr Spaß.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • das mit dem mehr Spaß kann ich als (amateur-) Schauspieler nicht unterschreiben, ich hatte da genauso viel Spaß :D

    WIr brauchen ein DSA-Horror-RPG! Wie wärs mit S.H.A.F.I.R - Shadow of Arcanobyl?

  • Willkommen hafgan!

    Immerhin bist du trotz der gescheiterten Versuche dran geblieben. Etwas muss dich also nach wie vor reizen. :) Auch ich empfehle dir wärmstens, dir Mitspieler zu suchen - offline oder online. Ob nun ein Forenabenteuer hier oder eine andere Online-Runde, z.B. via Drachenzwinge(habe mit letzterem aber keine Erfahrung).

    Nur mit echten Menschen kommt Stimmung auf. Kreative Ideen bringen Abenteuer voran, Interaktion lässt Charaktere erst richtig wachsen, stimmt´s @sarahpezzini ;)

    Und was die Altersfrage angeht: Wir freuen uns schon, in der Rente mehr Zeit zum Spielen zu haben ^^ und sind (fast) alle über 30. Und es wird mit den Jahren eher besser als schlechter, weil Spieler und SL immer besser wissen, wer woran Spaß hat und sich sicherer in Aventurien bewegen.

  • Wichtig: Zum RPGler wird man nicht geboren, man muß "hineinwachsen" ...

    Quatsch. Mit Rollenspiel wird man geboren, man tendiert nur dazu mit dem Erwachsen werden zu vergessen wie es geht. ;)
    Der 2jährige Nachwuchs geht alleine in den Garten, kommt mit einem Ast zurück und erklärt stolz, dass er jetzt einen Zauberstab hat. Mehr so "Potter"-Größe, aber unser Garten hat auch nicht so die Auswahl. Dafür konnte er damit die Mami in einen Frosch verwandeln. X/

    I ♡ Yakuban.

  • Die Zwölfe zum Gruße hafgan!

    Man ist nie zu alt zum DSA spielen, da kann ich Jinx nur zustimmen. Und aus meinen mittlerweile 24 Jahren Spielerfahrung kann ich bestätigen, dass es mit erwachsenen Spielern durchaus mehr Spass macht, da nicht jedes Klischee bedient werden muss. Such Dir ein Ründchen und teste Dich aus!


    Nur mit echten Menschen kommt Stimmung auf. Kreative Ideen bringen Abenteuer voran, Interaktion lässt Charaktere erst richtig wachsen, stimmt´s @sarahpezzini ;)

    Und wie das stimmt!

    Die Dummheit ist eine furchtbare Stärke. Sie ist ein Fels, der unerschüttert dasteht, wenn auch ein Meer von Vernunft ihm seine Wogen an die Stirne schleudert.

  • Zum hier drölften mal, man ist nie zu alt zum spielen. Dazu fällt mir ein hübsches Zitat ein:

    Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen!
    Oliver Wendell Holmes
    (1809 - 1894)

    Unsere Gruppe ist ein wenig gemischt unser jüngster Spieler ist schlanke 24 Jahre Jung, unser Spielleiter 39 Jahre, meine Wenigkeit geht stramm auf die 34 zu, der dreckige Rest irgendwo dazwischen.

    Solospiel und PC können natürlich niemals eine lebendige Spielrunde ersetzen, sie sind aber eine nette Ergänzung um den nächsten Termin zum Rollenspiel zu überbrücken. Mir zB haben die beiden Maraskan-Solo-Abenteuer "Am Rande der Nacht" und "Die Ungeschlagenen" viel Freude bereitet. (Wobei ich Solo-ABs aber nie mit meinen Spielcharakteren spiele, sondern sie als One-shot, quasi als interaktive Geschichte lese - das Missbrauchspotential ist uns einfach zu hoch um Soli als "kanonisch" für unsere Gruppe gelten zu lassen --> "klar, du hast im Solo 100 Dukaten gefunden"...).

    Wie steige ich am besten in Pen&Paper DSA ein?

    - Der leichteste Weg dürfte, wie von Windweber vorgeschlagen, eine Rekrutierung einer bereits vorhandenen Gruppe sein (da kann man im Forum in der Spielersuche ja mal schauen ob Gruppen in deiner Umgebung noch Mitspieler suchen - da gibt es auch noch diverse andere Foren, die auch jeweils ähnliche Forenbereiche unterhalten). Die variante ist aber nicht unbedingt etwas für Jedermann, gerade Introvertierte Leuten fällt es oftmals schwer sich fremden Leuten so zu öffnen, wie es für ein Rollenspiel angebracht ist --> Scham.

    - Reaktivieren von ehemaligen Rollenspielern - Gerade in unserer Generation (30+) gibt es SEHR viele Leute die in ihrer Jugend mal Rollenspiel ausprobiert haben und gerne weitergespielt hätten, aber auf einmal war das andere Geschlecht, Sex, Drogen und Rock'nRoll wichtiger als Rollenspiel - die Gruppe wurde aufgelöst. Mittlerweile sind ja viele aus der "Jedes Wochenende saufen!" Haltung raus und man kann wieder das gute Rollenspiel auspacken - einfach vielleicht mal beim nächsten Fussball-, Cocktail oder Was-Weiß-Ich-Was-Abend, das Thema Rollenspiel und DSA ansprechen.
    (So ist meine Runde (neu) entstanden).

    - voller Neustart - Einfach den Fantasyinteressierten von der Kiste erzählen udn fragen ob nicht Lust besteht mal was neues - Laientheatermäßiges - auszuprobieren. Fertig!
    Heißer Tipp: den Leuten unbedingt sagen, dass sie bereit sein müssen dafür ein Buch zu lesen. ^^


    Quatsch. Mit Rollenspiel wird man geboren, man tendiert nur dazu mit dem Erwachsen werden zu vergessen wie es geht. ;)

    Der 2jährige Nachwuchs geht alleine in den Garten, kommt mit einem Ast zurück und erklärt stolz, dass er jetzt einen Zauberstab hat. Mehr so "Potter"-Größe, aber unser Garten hat auch nicht so die Auswahl. Dafür konnte er damit die Mami in einen Frosch verwandeln. X/


    und dieser vorzüglich schmeckende "Sandkuchen" - exquisit. ^^

  • Hallo Leute,

    danke für die nette Aufnahme hier!

    Stimmt, irgendwie hab ich das Gefühl, dass das doch besser sein muss als mit dem PC Spiel bzw. Solo.

    Hab ja nun auch in der entsprechenden Rubrik die Suche gestartet und habe auch schon mit 2 Leuten Kontakt und die haben wieder Kontakt. Also das könnte was werden! :)

    In der Zwischenzeit nehme ich mir mal ein Hörbuch vor um etwas vertauter mit Aventurien zu werden. Falls ihr mir noch was gutes empfehlen könnt. Im Moment höre ich "Das Jahr des Greifen".

    Frohe Ostern!
    hafgan

  • Wir sind in einer glücklichen Zeit wo man das Kind in Sich behalten darf, auch als Erwachsener sich wie ein Thorwaler am Tisch benehmen kann - jedenfalls innerhalb der RPG-Gruppe. Das war nicht immer so - und nicht jeder Mensch kann sich so leicht wie ein Kind aufführen - ich hab es in meinen Gruppe erlebt.
    Ich bin - ähm - über 40zig und dürfte mir öfters von einen Kollegen anhören: "Sei mal erwachsener!" Ich darauf: "Wozu?" :)
    Alles eine Einstellungssache! Habt Spaß - und macht diese verdammten Orks nieder!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich kann nur Rabensturm und Rabentod empfehlen, beides sehr gute Romane die in Aventurien spielen und dieses auch stimmig darstellen (nicht überall wo DSA draufsteht ist auch DSA drin). Ich persönlich finde ja Rabensturm besser, aber das hat wohl auch mit dem persönlichen Geschmack bzgl. des Settings zu tun. Rabensturm spielt in einer nahöstlich angehauchten Gegend; Rabentod im skrupellosen Al'Anfa, der Stadt von Sex, Drugs & Schwarzmagie, wenn dus so willst - Sklavenhandel, ungehemmte Orgien und Menschen die den Müll von der Straße fressen, weil es niemanden kümmert, wie es einem anderen geht.

  • Bernhard Hennen: Drei Nächte in Fasar (heißt jetzt Rabensturm) - Sammelband mit drei Büchern: Der Tanz der Rose (1996), Die Ränke des Raben (1996), Das Reich der Rache (1996)
    Karl-Heinz Witzko: Westwärts, Geschuppte! (2002)
    Ulrich Kiesow: Der Scharlatan (1995) und Das zerbrochene Rad (1997)

    Hennen schreibt gerade die Romanfassung der Phileasson-Saga. Das lässt sich dann sogar nachspielen.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF