• Da ich bisher noch keine Diskussion zu diesem Film gefunden habe, mache ich die Diskussion einfach auf.

    Ich komme gerade vom Kino zurück. Insgesamt kann ich sagen, dass der Film wirklich gelungen ist. Er hat zwar eine sehr düstere Grundstimmung, doch passt diese sehr gut zur Geschichte von Krabat, die sich ja um die Themen Teufelspakt und Freiheit dreht.

    Auch handwerklich ist der Film gut gemacht. Die Szenenbilder sind sehr stimmungsvoll aufgebaut. Die Kameraführung passt sehr gut zu den jeweiligen Stimmungen. Auch die Spezialeffekte stehen den großen Hollywood-Produktionen in nichts nach.

    Ebenfalls positiv ist die Besetzung zu vermerken. An wirklich bekannten Gesichtern sind nur Daniel Brühl (Goodbye Lenin; Die fetten Jahre sind vorbei), Charly Hübner (Das Leben der anderen), Anna Thalbach (Der Untergang; Der Bader-Meinhof-Konmplex) und Christian Redel (Der Untergang) aufgefallen. Alle anderen Schauspieler sind mir noch nicht sehr aufgefallen. Auch die Hauptrolle des Krabat ist mit dem recht unbekannten David Kross besetzt.

    Leider merkt man dem Film gerade im zweiten Drittel doch an, dass die Romanvorlage deutlich gekürzt wurde. Der harte Kern der Krabat-Fans wird jetzt natürlich aufschreien und sagen "Wie konntet ihr nur!" Und tatsächlich merkt man dem Film in diesem Abschnitt an, dass Teile der Geschichte fehlen. Die Geschichte wirkt einfach unnatürlich verkürzt, nachdem der Film am Anfang eine sehr fesselnde Stimmung aufbaut. Das Finale ist dann wieder sehr spannend und dicht erzählt, auch wenn es vom Orginal in einigen Punkten abweicht.

    Ebenfalls bedenklich finde ich die FSK-Freigabe von 6 Jahren. Für dieses Alter ist der Film einfach zu düster und an einigen Stellen auch notwendigerweise zu brutal. Ab 12 Jahren halte ich den Film aber für unbedenklich.

    Insgesamt kann ich ein positives Fazit des Films ziehen. Wer hier einen deutschen Harry Potter erwartet, wird seine Erwartungen freilich nicht erfüllt sehen, und das ist auch gut so! Wer aber einen wirlich gelungenen deutschen Fantasy-Film sehen möchte, dem kann ich diesen Film nur empfehlen.

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • Ich war am Freitag in Krabat und muss sagen das auch mich der Film positiv überrascht hat.
    Die Personen waren echt und charakteristisch dargestellt. ( Wobei ich mir noch ein wenig mehr "Macht" Darstellung des Meisters gewünscht hätte )
    Der Sinn und die Idee hinter dem Buch sind meiner Meinung nach sehr gut herausgearbeitet worden, jedoch muss ich sagen, das mir der Film noch zu "hell" war und ich mir die Stimmung noch düsterer gewünscht hätte.
    Die Landschaftsaufnahmen hingegen waren absolut Top :lol2: ganz großes Lob ...ich glaube sie haben es in Bulgarien gedreht, aber ich bin mir nicht ganz sicher.
    Was mir jedoch wie schon angedeutet sauer aufgestoßen ist, dass einige wichtige Details, entweder weggekürzt oder nicht gerade zum besseren verändert wurden. Es wäre z.B. sehr angenehm gewsen, wenn man noch ein wenig mehr über den Hintergrund des Meisters hätte erfahren können, und so seine Motivation auch eher nachvollziehbar gewesen wäre.
    Außerdemhatte der Roman genug Passagen, die diesem Film Actionszenen ermöglicht hätten ohne das man das komplette zweite Lehrjahr hätte weglassen müssen.

    Insgesamt aber sehenswert. 6/10 Punkten

    Edtit: Was ich aber als sehr stylisch empfand, war, dass man wenn man in den Film gegangen ist, zumindest in unserem keine für jeden Besucher eine abenfeder bekam , mit welcher man schreiben konnte.(Kugelschreiber ...und keine echte Rabenfeder ...aber egal sieht trotzdem sehr "düster" aus.

    Was ist die Farbe der Verführung?
    Die einfache Antwort ist rot, erst auf den zweiten Blick ist sie falsch. Rot ist schonungslos ! Verführung jedoch ist wie eine Feder, die über die Haut an der Innenseite des Oberschenkels gleitet.Zart.Neckend.
    Ich denke, Verführung hat die Farbe von Cappuccino, Schwarzer Kaffe mit Schlagsahne.

  • Der Grund, weshalb man nichts über die Herkunft des Meister erfährt, liegt wohl in der falschen, zeitlichen Einordnung des Films. Das Buch spielt während des großen, nordischen Krieges (Anfang des 18. Jahrhunderts) während der Film in die Endphase des dreißigjährigen Krieges gelegt wurde (also ein halbes Jahrhundert früher). Dies ist wohl ein Zugeständnis an das geschichtliche Unwissen der Amerikaner. Doch dadurch hätten sie die Vorgeschichte des Meisters wohl zu sehr anpassen müssen.

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • Mochte den Film nicht so..
    Der Kick durch die Zauberei kamm mir zu wenig raus, stattdessen gab es diesen blödsinnigen Kampf mit den Stöcken im Dorf...
    Gab da um einiges schönere Szenen im Buch wo man die Macht der Magie und des Meisters hätte demonstrieren können.
    Und mir wurden auch zu viele Phrase im Sinne von Freiheit und Unsterblicher Liebe gedrochen.( Das erklärt sich natürlich durch die Ami-Produktion)
    Im Buch gibt es einen Ultimativen Satz bezüglich diesem Liebe stärker als alles andere. Und der fehlt dann auch noch im Film dabei ist das ein so schöner Abschlusssatz

    Krabat:Woran hast du mich erkannt?
    Kantorka: An deinem Herzen es schlug schneller aus Angst um mich

    die anderen Müllerburschen und die Szenerie ,Leben im Dreck und die Landschaftsaufnahmen fand ich dagegen sehr gelungen.

    Alles in allen 4von10 Rabenfedern.
    P.s. Ne richtig gute Umsetzung ist der Krabat Liederzyklus von ASP.
    Das Hauptlied Krabat in Kombination mit dem alten Tschechischen Zeichtrickfilm trifft meiner Meinung nach das Buch am besten .
    siehe hier: http://de.youtube.com/watch?v=vh69Az_F8Ss

  • Der Film hat mich eher enttäuscht, er bleibt in jeder Phase nur durchschnittlich. Er fängt relativ dicht an, kann das natürlich über die Länge des gesamten Films nicht durchhalten. Ist zwar schon lange her aber ich vermute, dass sich das Buch für die Stimmung Zeit lässt, während der Film eben nur 2 Stunden hat und sich beeilen muss. Trotzdem hätte da noch mehr gehen können, vielleicht mit mehr Anlehnungen ans Horror-Genre, um die düstere Stimmung noch zu verstärken.

    - Die Kampfszene im Dorf ist mit die schlimmste Szene, da versucht man durch schnelle Schnitte schlechte Choreographie wett zu machen.
    - Auch der Meister ist nicht bedrohlich genug und nicht die optimale Besetzung, die Magie zu unspektakulär (damit meine ich jetzt nicht Special Effects, die waren bis auf die 'Geistwanderung' ok), es wird überhaupt nicht deutlich, warum die Magie so eine Anziehungskraft ausübt.
    - Die Musik ist auch schlecht. Damit versucht man Stimmungen zu erzeugen, die von dem, was sich auf der Leinwand abspielt, nicht erreicht werden können. Und dann dieses ...ich nenne es mal "Elektro" Lied zum Outro ("Wir sind allein", k.a. wie das wirklich heißt), passt überhaupt nicht zu einem düsteren Fantasy/Märchen-Film.
    - Krabats Bart in der zweiten Hälfte des Films ist schrecklich. Wenn der Junge sich keinen eigenen Bart wachsen lassen kann, hätte man ihn einfach weg lassen sollen, anstatt ihm einen schlechten Bart anzukleben, der in jeder Szene anders aber falsch sitzt.

    Ganz gut gefallen haben mir einige Landschaftsbilder und das schmutzige Leben auf dem Hof. Die Schauspieler haben auch ganz gut gespielt, nur hat man leider zu oft bemerkt, dass sie Schauspieler sind.

    Achso, 4 bis 5 von 10 Punkten.