Elfen-Abenteuer-Idee

  • Moin allerseits,

    ich meistere eine Gruppe, die in absehbarer Zeit in Nordaventurien unterwegs sein wird (Uhdenberg, oder wie das heisst). Unter anderem, weil eine Spielerin mit Halbelfen-Jägerin gern einen Elfenspeer hätte (Papa war Elf und Jäger, hatte auch so einen). Leider reichte das Startkapital der Heldin nicht, so dass es nun ihr Ziel ist, sich im Laufe der Abenteuer einen solchen Speer zu besorgen. Steilvorlage für den Meister! Darum also meine Kampagne nach Uhdenberg verlegt.

    Ich stelle mir das so vor, dass sie da irgendeinen Elfen anschnackt und fragt, ob sie einen Speer kaufen kann. Und ich stelle mir das weiter so vir, dass sie ihr den Speer nicht einfach so verkaufen wollen (ähnlich dem Elfenbogen, den sie als Besonderen Besitz von Papa bekommen hat). Ich würde da gern eine kleine Seitenqueste einbauen, in der sie sich als elfenwürdig und nicht menschlich verkommen beweist, so dass sie am Ende ihren Speer bekommt. Vielleicht sogar als Persönliche Waffe? Das wär doch was, finde ich.

    Nun meine Frage: Was könnten die Elfen wollen? Etwas, was sie nur mit ihren menschlichen Begleitern schaffen kann? Diplomatische Mission oder so? Etwas Schönes erschaffen? Lied, Bildhauerei, sowas? Und wenn es sogar eine Persönliche Waffe sein soll, dann stelle ich es mir so vor, dass sie zu einer Sippe hin muss (vielleicht sogar Firnelfen, die sind so gruselig und unberechenbar). Dieser Sippe kann sie dann einen so großen Gefallen erbringen, dass sie am Ende Ihren Speer +1 kriegt.

    Was mein Ihr? Ideen? Ich habe sehr wenig Erfahrung mit Elfen, denke da immer gleich an Elrond (alter Unsympath) :)

    Gruß, Martin

  • Zunächst einmal: Die Elfen bei DSA sind ganz anders als die Elfen bei Tolkien. Du solltest dir eines der beiden Hintergrundbücher zu den Elfen besorgen, am besten "Aus Licht und Traum" bzw. das alte "Dunkel Wälder, Lichte Städte". Stelle bitte die DSA-Elfen auf keinen Fall wie die Elfen von Bruchtal da. Da sind die Elfen von Lothlorien schon wesentlich näher an DSA dran.

    Ich haber mal ein paar Fragen:

    1. In welcher Edition spielt ihr? Ich vermute mal 4.0 oder 4.1.
    2. Wenn ja, welche Kultur hat die Halbelfe?
    3. Lebt der Vater der Halbelfe noch? Normalerweise trennt sich ein Elf niemals freiwillig von seinem Bogen.

    Weitere Ratschläge sind von den Antworten abhängig.

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • Wir spielen Version 4.1, mir ist schon klar, wie aventurische Elfen zu sein haben (nur halt wenig Erfahrung mit dem Spiel) und die Elfe ist, ui, weiß ich aus dem Kopf gar nicht. Nordaventurische Städte? Sowas?

    Was den Bogen angeht halte ich es wie mit allen anderen Regeln auch: Wenn der Spieler eine gute Idee hat, dann ist das in meinem Aventurien halt anders als in Deinem. Ich bin auch gern bereit Schneetiger durch den Dschngel laufen zu lassen, solange das für den Spielspass gut ist. Sie hat ihn also von ihrem Vater "verliehen" bekommen, nachdem sie im Rahmen ihrer "Ausbildung" für würdig erachtet wurde. Meines Wissens lebt der Vater also noch.

    Gruß, M

  • Es gäbe eine gute Erklärung, weshalb ihr Vater ihr den Bogen übergibt: Der Vater ist genau so badoc, wie die Halbelfe selbst.
    Da sie aus den nördlichen Siedlerstädten stammt, ist sie unter Menschen aufgewachsen. Folglich ist sie selbst nicht sehr elfisch, sondern eher menschlich. Das ist durchaus kein Problem, denn beiden Halbelfen gibt es im Grunde drei Ansätze:
    Wenn sie in einer elfischen Kultur aufgewachsen sind, haben sie die elfische Weltsicht und sind genau so elfisch, wie richtige Elfen.
    Wenn sie in einer menschlichen Kultur aufgewachsen sind, sind sie meist genau so badoc, wie die Menschen.
    Und dann gibt es noch Halbelfen, die in keine der beiden Kulturen so richtig passen. Sie durchlaufen einen Selbstfindungsprozess, bei dem sie den Elfen nahe kommen können, jedoch kaum in einer elfischen Gemeinschaft aufgenommen werden.

    So wie du mir die Halbelfe geschildert hast, sieht sie sich eher zur Menschenwelt gehörend. Daher wird sie einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, bis die Elfen ihr halbwegs vertrauen.

    Wie gewinnt man das Vertrauen der Elfen? Der grundlegende Unterschied zwischen Elfen und Menschen ist das Streben. Elfen streben nicht, weder nach Reichtum oder eigener Verbesserung. Sie haben ihre Aufgabe in der elfischen Gemeinschaft und die erfüllen sie.
    Menschen hingegen streben immer nach etwas. Wenn also die Halbelfe das Vertrauen der Elfen gewinnen will, dann muss sie zeigen, dass eben nicht wie die Menschen ständig nach etwas strebt.
    Ein elfischer Handwerker wird der Elfe einen elfischen Speer geben, weil er davon überzeugt ist, dass die Halbelfe den Speer unbedingt braucht. Nicht etwa weil sie ihn darum bittet.

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  • Hm, das ist gut, das ist ja schonmal schwierig genug. Warum braucht man einen Elfenspeer, wenn man schon einen Jagdspeer hat? Das müsste sich im Zweifel die Spielerin einfallen lassen. Eventuell müsste sie eine Weile mit Elfen leben (ziellos, nur halt so), und wenn ihr Jagdspeer dann kaputt geht, dann braucht sie halt einen Neuen. Oder? Die Frage ist halt: Welche Aufgabe innerhalb einer Elfengemeinschaft können ein Haufen zusammengewürfelter Abenteurer übernehmen? Was könnten die Elfen brauchen, was die Helden dann liefern (im weitesten Sinne brauchen - kann ja auch eine gute Geschichte oder so sein)? Nicht als "wenn Du das machst, dann baue ich Dir einen Speer, sondern als "Ich baue Dir keinen Speer, Du hast doch einen, was willst Du mit 2? Ende der Debatte. Könntest Du Feuerholz holen und was zum Essen schießen? Ich komme heute nicht dazu." Also sehr platt, aber ist ja am Anfang der Planung...

  • Es kommt ein wenige darauf an, mit welchen Elfen du es zu tun hast:

    Eine Auelfensippe würdewohl am ehesten eine nichtmenschliche Gruppe für einige Tage als Gäste bei sich aufnehmen, z.B. damit diese sich von schweren Verwundungen erholen können, jedoch darauf bestehen, dass die Gruppe weiterzieht, sobald sie dazu in der Lage ist.

    Eine Waldelfensippe ist Menschen gegenüber extrem reserviert. Normalerweise lässt sie keine Menschen bei sich bleiben, schon garnicht als Gäste. Nur wenn ein Mensch sich das Vertrauen und die Freundschaft der Sippe erworben hat, würde er wohl als Gast geduldet.

    Am schwierigsten sind die Firnelfen. Da das Leben im hohen Norden ihnen nichts schenkt, kennen sie auch keine Gastfreundschaft, weder für Menschen, noch für andere Elfen.

    Wie können also die Heldengruppen in ein Abenteuer mit den Elfen gelangen?

    Ganz einfach: die Elfensippen sind allesamt weltfremd. Deshalb verstehen sie viele Gepflogenheiten der Menschen nicht, z.B. Adels- und Grundherrschaft, Geld etc.

    Hier ein paar mögliche Szenarien:

    Spoiler anzeigen

    1. Eine Flüchtlingsgruppe aus Tobrien erhält von der Weidener Herzogin die Erlaubnis, in Nordweiden ein neues Dorf zu gründen. Was die Herzogin nicht weiß: In dem Wald lebt ein Waldelfenstamm, der vor über hundert Jahren mit einem ihrer Vorfahren einen Vertrag geschlossen hat, dass die Menschen dort niemals siedeln dürfen (vielleicht wurde ein Bach als Grenze vereinbart und die Siedler haben diesen Bach überquert). Die Elfen pochen nun aus die Einhaltung des Vertrages, während die Menschen sich nicht einfach vertreiben lassen. Können die Helden durch Verhandlungen ein Blutbad vermeiden?

    2. In einem Wald in Südweiden verschwinden einige Holzfäller spurlos. Die Helden sollen der Sache nachgehen. Sie finden heraus, dass der Wald von einem Elfenstamm bewohnt war, die eine ungewöhnliche Symbiose mit den Bäumen eingehen können. Sie können ihr Bewustsein in Bäume verpflanzen. Als vor einiger Zeit eine unbekannte Baumkrankheit den Wald bedrohte, verbanden sich die Elfen mit den Bäumen und heilten diese so. Unglücklicherweise kamen kurz darauf Holzfäller in den Wald, die dutzende leblose Elfenkörper. Da sie nicht wussten, wass sie mit den Elfen tun sollten, warfen sie diese kurzerhand in einen See. Außerdem fällten sie zwei Bäume, in denen die Seelen von Elfen steckten. Daraufhin nutzten die Elfen ihre Magie, um Eindringlinge zu vertreiben. Dies wird auch den Helden geschehen. Als wir das Abenteuer spielten, haben ein NSC-Holzfäller und mein Magier die Körper getauscht. Um den Tausch rückgängig zu machen, mussten wir einerseits verhindern, dass die Holzfäller mit dem Wald und den Elfen kurzen Prozess machen, andererseits die Körper der Elfen bergen und die Seelen der Elfen wieder in die Köper verpflanzen.

    3. Das Abenteuer "Für eine Hand voll Taler" aus der WunderWelten 42 spielt in der Goldgräberstadt Oblarasim. Das Setting ist das eines Western: Die Goldgräber zerstören die Landschaft und wecken mit ihrer Gier den Zorn der Waldelfen (=Indianer). Als es zu einer geheimnisvollen Mordserie an Goldgräbern und Elfen kommt (wobei jedesmal die Gegenseite beschuldigt wurde), drohen die Waldelfen damit, den Ort zu zerstören. Die Helden haben nun 24 Stunden Zeit, die wahren Mörder zu finden und so die Waldelfen zu besänftigen.

    Ist nicht unbedingt ein Elfenabenteuer, aber um einen ersten Kontakt mit den Elfen herzustellen ist es ganz gut geeignet, zumal die Verhandlungen mit den Elfen ausgespielt werden können.

    Ich hoffe, das hilft dir weiter.

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • Sehr. Vor allem sehe ich, dass ICH den Erstkontakt zu den Elfen herstellen muss, nich die Spielerin. Die wird Schwierigkeiten haben. Evtl. lasse ich sie abblitzen, und spiele dann Vorschlag 1 durch (wobei Nr. 2 natürlich der Hammer ist. Warst Du Meister? Hast Du Notizen?). Sowas wie "Hey Ihr, ihr wart doch grad bei den Langohren, geht mal hin und verscheucht die von unserem Bach!".

    Fein, fein, ein paar Wochen hab ich noch, bevor es losgeht, da kann ich noch etwas rumspinnen. Vielen Dank. M

  • Ich habe Vorschlag 2 als Spieler mitgespielt. Leider habe ich keinen Kontakt mehr zum Meister, kann ihn also nicht mehr fragen. Wir sind jedenfalls einfach in den Wald marschiert, und als wir auf die Lichtung der Elfen traten, schlug der Zauber zu.
    Die Aufklärung des ganzen kam dann durch einen vermeintlich irren alten Mann, der damals dabei war. Er hat immer von den "leblosen Augen der Elfen" gefaselt. Nachdem wir erkannt hatten, was passiert war, wussten wir auch, was der Alte wollte. War auf jeden Fall schon ein derber Schock, als es meinen Magier erwischt hat. Und dabei hat der Meister noch nichtmal eine Probe auf die MR zur Abwehr zugelassen.

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  • Vorschlag 2 hab ich schon gemeistert - es ist ein AB, was irgendwo im Netz rumgeistert. Sehr schön gemacht - eines der besten freien glaub ich. Ich schau heut abend mal, wie es heißt.

    Der Barde steht vor der Amazonenfestung.
    &WCF_AMPERSAND"Hey - eine Burg voller Frauen, was soll da schon schief gehen?&WCF_AMPERSAND"

  • OK, hab es gefunden :)

    Es heißt "Die Schattenlichtung" und ist übrigens vom gelichen Autor, der auch "Wenn der Torwächter spricht" geschrieben hat - was ich gespielt habe und ebenfalls sehr sehr empfehlenswert ist.

    Das AB gibt es (natürlich) auch im orkischen Downloadsektor :)

    Da hab ich sogar an einigen stellen direkt draus vorgelesen, weil es so stimmungsvoll geschrieben ist - auch, wenn ich das wohl beim nächsten Mal anders gemacht hätte.

    Der Barde steht vor der Amazonenfestung.
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