Tarnidentität für Phex-Geweihte

  • Ich habe schonmal nachgedacht, ob ich einen Phex-Geweihten spielen soll, jedoch bisher noch nie dazu gekommen bzw dazu durchgerungen. Auch habe ich schonmal interessiert folgendes Thema über Phex-Geweihten gelesen: [url=http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,1141.0.html]Phexgeweihter[/url]
    Eine Frage habe ich mir aber trotzdem bereits gestellt und wäre da mal gespannt auf Vorschläge.

    Welche Tarn-Identitäten könnte ein Phex-Geweihter annehmen?
    Naheliegend ist natürlich ein Händler. Als Streuner kann er sich durchaus auch ausgeben, wobei dies kein wirklicher Beruf wäre. Magische Professionen fallen eigentlich ziemlich komplett raus (da dies im verlinkten Thread erwähnt war), da magische Professionen in der Regel zeitaufwändig sind. Also ist es nicht machbar, einen "richtigen" Magier als Tarnidentität zu nutzen. Selbst Scharlatan ist nicht möglich.
    Weitere erwähnte Ideen waren Jäger, Medicus/ Wundheiler und auch Söldner. Wobei beim Söldner auch entsprechende Kampftalente und beim Jäger auch Kenntnisse in Natur erforderlich sind...
    Bei einem Magiedilettant besteht auch die Möglichkeit Mirakel durch übernatürliche Begabungen zu erklären.

    Welche Ideen habt ihr und vielleicht könnt ihr auch gleich eine Umsetzungsidee (Rolle, evtl Hintergrund) in Kurzform mitliefern? So kann dieser Thread dann möglicherweise bei der Generierung eines Phex-Geweihten helfen.

    Ein anderes Thema wäre die Auswahl der Liturgien, womit ich mich bisher allgemein noch nicht befasst habe. Vielleicht kann auch da mal jemand einige Tipps bei der Generierung und zur Auswahl bzw dem Einsatz von Liturgien was schreiben?


    Ich bin mal gespannt wie kreativ ihr in diesem Bereich seid ;)

  • Das ist nicht ganz richtig, dass Magier und Phexgeweihter nicht möglich ist. Oder vielmehr: Magier ist eine zeitaufwendige Profession und daher regeltechnisch mit nichts kombinierbar, andererseits steht bei der Weihe von Magiebegabten bei, dass ein Phexgeweihter aus Tarnungsgründen sämtliche mögliche Ämter behalten darf, nicht aus der Akademieliste gestrichen wird, Siegel behalten darf, etc. Des weiteren ist der Standardgeweihte durchaus mit anderen (nicht zeitaufwendigen) Professionen kombinierbar (erst die zeitaufwendigen Varianten nicht).
    Soll der Geweihte also ein Magiebegabter sein, würde ich mit dem SL absprechen, ob das nicht doch ausnahmsweise möglich ist (aber eben nur mit dem Standard, nicht mit einer der Varianten), obwohl magische Professionen zeitaufwendig sind und wenn man bereit ist, die Kosten für zwei Professionen und BGB aufzubringen. Oder aber einen Magiebegabten, der von Anfang an einen starken Phexglauben hat, nehmen und dann die Spätweihe möglichst schnell anstreben (nach entsprechenden IT-Erlebnissen)

    Des weiteren wäre ein Spieler eine Möglichkeit (auch wenn das keine regeltechnsiche Profession ist), oder ein Barde. Händler sind nach DSA 4 durchaus Professionen, nicht zu vergessen die unzähligen handwerklichen Professionen. Auch Seemann oder Pirat soll schon Tarnung gewesen sein.
    Ob ein Geweihter einer anderen zwölfgöttlichen Kirche als Tarnung geeignet ist, ist in der Spielerschaft ein wenig strittig. (Ich bin dagegen, s. unten verlinkten Thread.) Oder man ist ein Adelssprößling (Taugenichts z.B.) und lebt in den Tag hinein.
    Will sagen: im Grunde ist fast alles möglich, auch ein Söldner oder etwas anderes kämpferisches.

    Auswahl der Liturgien: Die sind ja eh schon beim Phexgeweihten mit vorgegeben, welche man hat und welche verbilligt sind.
    Ich für meinen Teil halte gerade die Phexgeweihten Liturgien für sehr schön (die der Hesindekirche auch), aber manche muss man sich ohnehin erst verdienen, in den man einen Lehrmeister findet, da einige Liturgien geheim sind.

    Weiterhelfende Threads zu dem Thema: [url=http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,5890.0.html]Geweihte: geeignete Tarnungen für Phexgeweihte?[/url], noch mal [url=http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,3619.0.html]Phexgeweihter[/url], vielleicht auch im weiteren der [url=http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,6203.0.html]enttarnte Phexgeweihte[/url]. Für den Fall der Variante mit der Spätweihe: [url=http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,7464.0.html]Phexgefällige Queste zur Erlangung der Spätweihe?[/url]

  • Händler
    Die wohl einfachste und naheliegenste Tarnung wäre als Händler.
    So kann er auch in seiner Tarnung zu Phex stehen ;)

    Politiker
    Über Intrigen und durch Ziehen an den richtigen Fäden Profit erwirtschaften.

    Handwerker
    Ein passendes Handwerkstalent zu steigern sollte keine großen Probleme darstellen und auch glaubhaft Gefährten und NSCs verkauft werden können.
    Dazu kann man möglicherweise auch in seinem Tarnberuf noch einige gute Geschäfte abwickeln.

    Wundarzt
    Ein wenig Heilkunde Wunden, vielleicht noch Heilkunde Krankheiten und schon kann man sich als Wundarzt/ Zahnreißer ausgeben. Gibt man sich als Medicus aus, so ist man auch gleich noch ein Hochstabler...

    Streuner, Taugenichts
    Sind zwar keine Berufe, jedoch haben damit ja "normale" Helden dieser Professionen damit kein Problem ;)

    Söldner (als Beispiel für kämpferische Berufe
    Auch als Söldner ausgeben ist machbar, jedoch wird hier die "Unfähigkeit" wohl zu schnell offensichtlich und somit ist es ein "teurer" Tarnberuf, da die Kampftalente auch nicht gerade günstig zu steigern sind.

    Barde
    Sich als Barde zu tarnen ist auch noch eine recht einfache Möglichkeit. Selbst wenn die Künste nicht so gut sind, muss das noch nicht so auffällig sein, da es ja auch Barden gibt, die keinen Ton treffen *g*

    Gaukler
    Sollte es sich um einen Fassadenkletterer handeln, bietet sich auch ein Gaukler an. Körperliche Talente gehören so zu seinem Tarnberuf und auch seiner wahren Identität.


    Das ist erstmal lediglich eine Auflistung einiger passenden Professionen. Möglicherweise kann jemand Rollen und Umsetzungsideen und auch weitere Ideen (passende Professionen) dazu liefern.

    @ Schattenkatze:
    Aha, geantwortet, während ich am Schreiben war...

    Ich gehe momentan von einem neuen Helden aus. Nicht von einer Spätweihe. Diese ist teuer, aber eigentlich für (fast) alle Helden offen.
    Den Thread zu den Tarnberufen habe ich noch gar nicht gefunden, schau ich gleich mal rein

  • Also meine besten NPC Phexler, die nciht aufgeflogen sind waren:

    1. Ein khunchomer Gelehrter mit starkem Hang zu Nandus. Verarmt und daher Marktschreiber geworden. Von seiner Sicht aus: ideal, weil man viele kleine Geheimnisse mitbekommt. Aus Sicht der Helden: schwer zu durchschauen da das eben alles einen Sinn gemacht hat. Auch ein SC mit diesem Tarnhintergrund wäre glaubwürdig und nützlich, wenn er bereit ist wenigstens ein wenig in seine Wissenstalente zu investieren. Besonders geeignet erscheint hier der Sprachenkundler, da man auch als Phexler gut Sprachen gebrauchen kann und andererseits diese billig genug sind, das man sie trotz Geweihtenfähigkeiten gut steigern kann. Auch einige Verständigungsliturgien fallen wesentlich weniger auf...

    2. Ein Wirt mit Schmuggler Hintergrund. Vorteil: ein bisschen Geheimniskrämerei betreibt auch die "Deckperson" aber wenn die Helden oder andere nachforschen und früher oder später auf seine Schmuggelkontakte stoßen, werden sie eventuell glauben dies wäre schon sein "dreckiges Geheimnis" und aufhören zu bohren. Besonders gut geeignet ist dann das reumütige Bekenntnis des scheinbaren Wirtes "ja ich habe ein Geheimnis vor euch gehabt, bitte vergebt mir....". Gleichzeitig ist Schmuggel aber kein so schlimmes Verbrechen als das man da nicht mal ein Auge zudrücken würde...

    Noctum Triumphat

  • Über die Suche lässt sich noch mehr zum Thema Phexgeweihten finden, das oben waren jetzt die mit einem sehr nahen Themenbezug vom Titel her.

    Zum Söldner: Nun, was anderes macht der RG, der Waffen und körperliche Talente steigert, Liturgien lernt, priesterliche Talente steigert und sich an all dem auch doof und dämlich zahlt?
    So gesehen ist Söldner oder Soldat oder Statdtgardist (haben wir auch einen Thread zu, meine ich) durchaus eine bezahlbare Professionstarnung, da er ja auch nicht zusätzlich (wie der RG) der Paradekämpfer mit möglichst vielen Waffentalenten sein muss, sondern mit einer Waffe auskommen und nicht gleich der neue Schwertkönig in Sachen TaW sein muss.^^

    Der Vorteil einer Spätweihe ist, dass man vorher regelkonform wirklich jede Profession wählen kann, bei der Generierung auch die phexischen Talente mit steigert (so ein Phexbezug gegeben ist) und man dann nur auf die Spätweihe hinarbeitet. Die kostet zwar ordentlich (erst recht bei Magiebegabten) und ist damit nach DSA 4 nicht in den ersten 2 oder 3 Stufen zu erringen, dafür kann man dieses einschneidende und wichtige Erlebnis IT richtig ausspielen und auch die Erfahrungen, die zu der Weihe hinführen, was bei einer Weihe bei Generierung immer wegfällt. Außerdem stelle ich es mir sehr spaßig vor, den Weg zur Weihe in der Gruppe mit den anderen auszuspielen, ohne dass diese zumindest IT davon wissen.

    Eine weitere Möglichkeit wäre der Schreiber: man steht auf dem Markt, durch das Schreiben kann man auch schon etwas erfahren und je nach Dienst landet man auch schon mal in einem gut situiertem Haus.
    Bei den handwerklichen Professionen wäre vielleicht der Goldschmied herauszuheben, das erklärt gelenkige Finger, Wissen um Gold und Schmuck und niemand wundert sich, dass er so etwas hat.

  • Ich verstehe den Sinn dieses Threads nicht so ganz. Bezieht sich das auf eine sinnvolle regeltechnische Verknüpfung von "breitgefächerter Bildung" oder ist das beim Phexgeweihten generell vorgesehen, dass er einen zweiten Tarn-Beruf hat, bzw. muss der denn dann auch tatsächlich als Profession gezahlt werden? Ich denke doch mal nicht...

    unabhängig von regeltechnischen Vorgaben:
    alles kann eine Tarnidentität sein. Ein Phexgeweihter wird sich da auch nicht unbedingt festlegen wollen, aber wahrscheinlich ein begrenztes Repertoire an Rollen haben, die er überzeugend spielen kann.

    Warum sollte sich ein Phexgeweihter zB nicht als Magier ausgeben? Eine Robe mit arkanen Symbolen, ein Stab mit Symbolen, einige Fremdwörter und schon ist man ein Magier.
    Das Problem, dass er nicht zaubern kann, ist gesellschaftlich kein Problem. Kein Magier muss im Alltag seine Fähigkeiten beweisen, damit man ihm glaubt, dass er ein Magier ist.
    Erst in der Abenteuergruppe und durch die Erwartung der Spieler, dass der Magier in bestimmten Situationen zaubert und ihre Kenntnis der Regeln, wird die mangelnde Zauberfähigkeit zum Problem. Das lässt sich aber auch halbwegs überwinden: in bestimmten Situationen würfelt der Spieler einfach entsprechende Proben (das muss eben mit dem Meister abgesprochen sein und er muss mitmachen). Dann tritt entweder kein Effekt ein, der Zauber scheitert und der falsche Magier "streicht" sich die AsP von seinem Bogen, oder der Meister beschreibt einfach eine Wirkung (die eine andere Ursache hat) und gibt sie als Zauberwirkung aus. Z.B. rennen Gegner nach einem Flim Flam schreiend weg, sie sind aber gar nicht geblendet, sondern fürchten sich einfach vor dem Magier, der sie gerade "verzaubert".

  • Er könnte sich vielleicht als Scharlatan (a.k.a. Jahrmarktzauberer) ausgeben. Sich als richtiger Magier auszugeben hat einige bedenkliche Haken:

    Er hat kein Siegel, kann also im Zweifelsfalle seinen Stand nicht nachweisen...

    Wenn er auf einen Magierkollegen trifft, wird das Fachsimpeln bereits ziemlich schwer...

    Irgendwann fällt auf, das er nicht Zaubern kann...

  • Wenn man sich als Magier tarnt, dann sind Hellsichtsprüche auch sehr gut geeignet: Es ist schwer, die Wirkung nachzuprüfen, denn einen sichtbaren "Effekt" gibt es nicht. Und wenn der "Magier" tatsächlich etwas herausfinden soll, so kann er entweder eine alternative Herangehensweise versuchen (geschicktes Verhör + Suggestion statt eines "echten" Respondami), eine passende Liturgie wirken oder ganz einfach lügen/raten ("Nein, dieser Ring ist nicht magisch").

    Diogenes suchte einen ehlichen Anwalt. &WCF_AMPERSAND"Wie läuft es?&WCF_AMPERSAND", fragte man ihn nach einigen Tagen.
    &WCF_AMPERSAND"Nicht schlecht&WCF_AMPERSAND", antwortete Diogenes. &WCF_AMPERSAND"Ich habe meine Laterne noch.&WCF_AMPERSAND"

  • Zitat von "Turajin "


    Er könnte sich vielleicht als Scharlatan (a.k.a. Jahrmarktzauberer) ausgeben. Sich als richtiger Magier auszugeben hat einige bedenkliche Haken:

    Er hat kein Siegel, kann also im Zweifelsfalle seinen Stand nicht nachweisen...

    Wenn er auf einen Magierkollegen trifft, wird das Fachsimpeln bereits ziemlich schwer...

    Irgendwann fällt auf, das er nicht Zaubern kann...


    Natürlich ist es schwerer, sich als Magier auszugeben, als sich als Scharlatan auszugeben, aber darin liegt doch gerade auch der Reiz.
    Ich finde für einen Geweihten sind 2 Varianten von Tarnidentitäten besonders legitim:

    Variante A: Eine Tarnidentität, die situativ etwas bringt. Ein Söldner, der als Begleitung für eine interessante Expedition angeheuert wird oder ein Dienstbote, der dadurch Zugang zu wichtigen Informationen/Schätzen o.ä. erhält.

    Das Problem bei Variante A ist natürlich, dass die restlichen Gruppenmitglieder im Regelfall nicht mitbekommen sollen, wie häufig der SC den Beruf wechselt.


    Variante B: Eine Tarnidentität, die generell mit viel Prestige und Einfluss verbunden ist und somit auch in vielen Situationen vorteilhaft sein kann. Also ein Adliger, ein Magier, ein Beamter, ein Gelehrter, ein Diplomat, usw.

    Und dann gibt es noch die Sorte von Tarnidentitäten, die ziemlich häufig vorkommen, aber auch recht ausgelutscht sind (oben auch schon von Xetolosch erwähnt): also der Händler, der gleichzeitig Betrügereien durchführt, der Gaukler, der Einbrüche begeht).

  • Ich kenn einen :) der ist einfach Koch*g* unser schelm hat einen guten grund gefunden ihn mitzunehmen.... Frage zur Schwarzmagiern:"Kannst DDUUUU kochen¿"
    Sie: "ähm Nein natürlich nicht...."
    Schelm:" Siehste DESWEGEN BRAUCHEN wir einen KOCH"

  • Zitat von "Scaw "


    Ich verstehe den Sinn dieses Threads nicht so ganz. Bezieht sich das auf eine sinnvolle regeltechnische Verknüpfung von "breitgefächerter Bildung" oder ist das beim Phexgeweihten generell vorgesehen, dass er einen zweiten Tarn-Beruf hat, bzw. muss der denn dann auch tatsächlich als Profession gezahlt werden? Ich denke doch mal nicht...


    Der Tarnberuf sollte regeltechnisch machbar sein. Sich als Magier auszugeben ganz ohne zaubern zu können, halte ich für nicht sinnvoll. Magier, Scharlatan usw. sind ja regeltechnisch nicht machbar.
    Für manche Berufe benötigt man keine komplette Profession, sondern evtl nur einige wenige Talente, welche man dann steigern kann.

    Mir geht es hier um passende Tarnberufe/ -identitäten und möglichst einige Anregungen für eine interessante Umsetzung.


    Eine andere herangehensweise mit mehr Möglichkeiten ist natürlich einen normalen Charakter zu machen (Magier, Scharlatan, ...) und dann einfach per Spätweihe zum Geweihten zu werden (wie bereits schon erwähnt). Dann kann man sich auch erstmal in den Charakter hineinfinden, in die richtige Richtung lenken und dann, so man es bis dahin noch wünscht, die Spätweihe abholen ;)

  • Ich bin ja ein ausgesprochener offener und selbstdarstellerischer Mensch, der grundsätzlich offen für alles steht, was er ist und tut. Daher habe ich ziemlich wenig Erfahrung mit Heimlichtuerei. Aber da ich Rollenspiel immer als Arbeit an meiner Persönlichkeit verstanden habe und mir klar ist, dass unterdrückte Schattenseiten immer eine Schwäche bedeuten, habe ich mir einige Charakter verordnet, die Phexgeweihte waren oder so etwas ähnliches.

    Ich hatte z.B. viel Spaß mit Gesandten, bevorzugt der offensichtlich windigen Art. Umso lustiger, wenn sich herausstellt, dass ausgerechnet der aalglatte, aber unzuverlässige Typ in Wirklichkeit heimlich für höchste Ideale eintritt. Besonders gut eignen sich Kleinstaaten, die keiner ernst nimmt, wie Andergast oder der Lowanger Städtebund (derzeit im Exil). Ein Vinsalter oder Gesandter des Kalifen wird sofort überprüft. Aber was sollte eine Hochstapler davon haben, sich als Popanz auszugeben?
    Unknackbar als Tarnung war auch ein Festumer: "Nein, nein, ich bin nicht offizieller Gesandter des Bornlandes. Ich vertrete eine Runde aller Kaufleute, die nicht zu Stoerrebrandt gehören. Eine Art Überlebens-Allianz - aber ich habe das natürlich nie gesagt."
    Auf einer Auktion magischer Artefakte habe ich einmal einen Schnösel gespielt, der offensichtlich zu wenig Geld hatte, um mitzubieten, aber sich gerne wichtig vorkommen wollte, indem er dabei war. In Wirklichkeit war ich Geheimagent mit dem gezielten Auftrag zu verhindern, dass ein gewisses Artefakt ausgerechnet an namenlose Kultisten versteigert wurde.

    Typisch für diese Rollen ist also, dass sie im Grunde immer drei Ebenen haben: Die erste ist die vorgebliche Rolle. Die zweite ist die, die jeder Beobachter mit Menschenkentnis sich als die wahre ausrechnet. Die dritte ist die echte - die des Phexdieners.

    Denn grundsätzlich muß die Rolle ja auch den Mitspielern Spaß machen und eine Chance geben, zu entdecken, dass sie doppelbödig ist.

    Don Diego de la Vega (Zorro) oder Bruce Wayne (Batman) sind Archetypen, zu denen auch der Phexgeweihte gehört; aber ich fand es nie spannend, einen REICHEN Schnösel zu spielen, der für das gute kämpft. Entweder löst du das Problem mit Zaster und Connections oder du kommst heimlich. Wo ist die Herausforderung?

    Neben dem Spaß, den Mitspielern trotz ihrer Einfühlung eine Identität voraus zu sein, ist, finde ich, der zweite, eine Rolle vorzutäuschen, die ich eben nicht immer darstellen kann. Wie reagiere ich, wenn ich plötzlich tatsächlich andergassische Lokalpolitik kennen, als Söldner ein Schwert schwingen oder als Gaukler Tricks vorführen soll?
    Zur Entwicklung der Rolle gehört dann, ab und zu auch Schrott zu lernen, der nur dazu dient, deine vorgetäuschte Rolle zu spielen.

    Alles über Hadmars magische Experimente auf
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  • Zitat von "Xetolosch-SohnDesAtosch"


    Der Tarnberuf sollte regeltechnisch machbar sein. Sich als Magier auszugeben ganz ohne zaubern zu können, halte ich für nicht sinnvoll. Magier, Scharlatan usw. sind ja regeltechnisch nicht machbar.
    Für manche Berufe benötigt man keine komplette Profession, sondern evtl nur einige wenige Talente, welche man dann steigern kann.

    Mir geht es hier um passende Tarnberufe/ -identitäten und möglichst einige Anregungen für eine interessante Umsetzung.


    Was stellt denn für dich den Reiz dar, einen Phex-Geweihten zu spielen?
    Für mich liegt der Reiz auch vor allem darin (zumindest zu Beginn und dann weiter möglichst lange), so wie Hadmar es auch beschrieben hat, die Mitspieler zu täuschen.
    Zur Spannung gehört da auch, sich Situationen auszusetzen, aus denen man sich herausreden muss. Also warum kann denn der Stutzer gar nicht fechten, warum zaubert der Magier nicht?

    Dann sollte die Tarnidentität, wie gesagt, einen gewissen Nutzen für die Phexkirche besitzen. Wenn ich mich als Koch plausibel irgendwo anhängen kann oder Zugang zu herrschaftlichen Häusern (eben als Koch) bekomme, ist das ok, das Problem dabei ist nur: wer spielt schon einen einfachen Koch? Gut, gelegentlich kommt das vor, aber da wird doch jeder Spieler sofort misstrauisch. Entweder erwartet man dann irgendwelche ungewöhnlichen oder teuren Vorteile (Glück, Schlangenmensch,...) oder man erwartet eben eine Tarnidentität. Wenn man also auch die Mitspieler täuschen will, vermeidet man entweder solche Tarnidentitäten, die wenig GP kosten oder man versucht, diese Gedanken zu antizipieren, in dem man den Spielern eine andere Tarnidentität vortäuscht. Im Fall des Kochs würde ich z.B. an einen Alchimisten denken. Ein Giftmischer, der sich eben als Koch ausgibt, weil er sein Handwerk nicht jedem auf die Nase binden will. In Wirklichkeit ist er aber Phex-Geweihter.

  • Als Phex-Geweihter würde ich mir immer eine "mindestens" Zweistufige Tarnidentität zulegen.

    Zunächst einmal etwas regulär weltliches, was von Tänzer, Gaukler über Händler etc. reichen kann, also die klassische Tarnidentität. Darunter sollte sich dann eine zusätzliche Täuschungsebene befinden, mit der sich 90% der Leute zufriedengeben werden, weil sie etwas gefunden haben, was man zu verstecken versuchte. Diese Ebene sollte etwas Zwielichtiges sein, wie Dieb, Schmuggler, Einbrecher, was weiß ich. Erst darunter sollte sich dann das Phexerle ausmachen lassen. Die zusätzliche Täuschungsebene erlaubt dir ein wenig Geheimniskrämerisch zu spielen und jederzeit mit einer plausiblen Erklärung aufwarten zu können ohne deinen Geweihtenstatus preisgeben zu müssen.

    "Rondra ist n Mädchen" (Leviathanas) Ich finde, das musste mal gesagt werden.

  • Hmm, ich habe mir auch mal einen Phexgeweihten überlegt (aber der ist nie über dieses Stadium hinausgekommen), und dessen Tarnidentität war (bitte schlagt mich nicht): Tsa-Geweihter!
    Eigentlich darf man sich ja nicht als Geweihter eines Gottes ausgeben (ich glaube, das ist sogar Frevel), aber der gute Mann ist ja selbst Geweihter, und wenn man mit Regenbogenfarbenen Gewändern ausstaffiert und ein bisschen das Klischee des liebenswürdigen Pazifisten ausspielt, wird schon keiner fragen "Hey, bist du wirklich Tsa-Geweihter?". Und selbst da kann man noch ohne allzu offensichtliche Lüge herauswinden, einfach indem man den anderen belehrt, dass ein Priester immer auch den anderen Göttern gegenüber verpflichtet ist und das es da eine ganz faszinierende, neue Lehrmeinung gibt, nach der sogar alle Zwölfe gleich verehrt werden.
    Außerdem passt es sogar von der Einstellung von Phexgeweihten zu Gewalt: Wenn du ein Schwert heben musst, ist dein Plan schiefgegangen und wirklich existentiell jemandem durch Dieberein zu bedrohen ist ebenfalls nicht drin.
    Die zwölf Segnungen kann ohnehin jeder Geweihte, dass da ein paar spezielle fehlen, sieht ebenfalls keiner. Das einzige was man vielleicht lernen sollte, ist ein wenig von allem (Tsa eben), was an sich interessant ist.
    Selbst mit dem Namen kann man dann großzügig sein, denn wie viele Spielercharaktere heißen wirklich noch Rondrian, Praiodan, Boromil o.ä. Und wenn einer fragt, warum man eigentlich Phexlieb heiße, antworte man unbekümmert, das ein wenig Glück noch keinem Menschen geschadet habe.