Antisemitismus oder nur ein kleiner Witz?


  • Der antisemitische Inhalt des obigen Bildes steht außer Frage. Hier wird ganz allgemein das Judentum (symbolisiert durch Menora und Davidstern) als das Böse dargestellt/abgewertet. Adolf hätte seine Freude daran gehabt, wenn auch das Kreuz höchstwahrscheinlich durch eine Swastika ersetzt worden wäre. Wer das nicht einsehen mag, sollte mal fix googeln, was das Wort wohl bedeuten mag und wie es mit Inhalt zu füllen sei.


    Juristisch ist das Bild tatsächlich mehr als prekär, nämlich strafbar, und die Admins sollten es daher besser entfernen, bevor wegen so eines "Fauxpas" noch der Verfassungsschutz Stress macht. Da braucht es keinen piefigen Zentralrat der Juden für.

    ANTISEMITISCH? PER DEFINITIONEM: JA!
    PUNKT. AUS. MAUS.

    Da leg ich ja ´n prima Einstand hier ab :thumbsup:


    Den Einstand finde ich nicht gelungen.
    Mich stört v.a. der Absolutheitsanspruch deiner Aussagen, als wenn es in diesen Dingen immer die absolute Wahrheit gäbe.
    Beim Betrachten des Bildes kam mir auch sofort (wie wohl den meisten) die Assoziation Jude-Jesus. Warum aber MUSS (so interpretiere ich zumindest deinen Beitrag) das Spiel mit Stereotypen sofort Antisemitismus bedeuten?
    Ich bin kein Jurist, kann mich deshalb zur Aussage "eindeutig strafbar" nur als Laie äußern und hoffen, dass solche Karikaturen in Deutschland von der Meinungsfreiheit geschützt sind - unabhängig, ob mir deren Inhalt gefällt oder nicht.
    Ich empfinde es auch als unhöflich, den Vertretern der Gegenposition Unwissen zu unterstellen und sie gönnerhaft auf Google zu verweisen, für mich schlechter Diskussionsstil.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Nach wie vor. Zeige ein Gesetz, was die Darstellung des Bildes als ungesetzlich ausweist. >Du stehst in der Bringschuld, wenn du hier so krude Aussagen tätigst!

  • Ok, dies als mein letzter Beitrag zu diesem Thema:
    Wie ich just vor einer Stunde schrieb, habe ich diese Behauptung bereits revidiert. Mea culpa!

    Bin ja kein Jurist - sowie sich hier wohl auch nur wenige Sozial-, Politikwissenschaftler oder Mitglieder einer Ethik-Kommission befinden ;)

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Würde hier darüber diskutiert, ob die Erde eine Flache Scheibe sei, wären mir dies bestätigende Beiträge auch keiner größeren Erörterung würdig.

    Die Festlegung, was Antisemitismus bedeutet, habe übrigens nicht ich persönlich erfunden. Wie bereits beschrieben, beziehe ich mich auf fachliche Hintergründe. Die Kriterien sind da eindeutig, sorry! Da ändern auch persönliche Befindlichkeiten nichts dran. Hab sogar ne sachliche Quelle geliefert. Der offizielle Demokratische Konsens (bitte googeln) ist mein Argument, mehr nicht.

    Du hast eine Quelle zitiert, ohne einen Bogen zu deiner Behauptung zu schlagen. Wie im Text steht, geht es bei Antisemitismus um Aussagen gegen Juden, als Personen. Nicht gegen das Judentum als Religion. Aus demselben Grund hat etwa Kritik am Staat Israel nichts mit Antisemitismus zu tun, denn auch dies ist keine Person. Außerdem kann aus der Aussage „Antisemitismus existiert in visueller Form“ nicht die Aussage „ein Bild, das jüdische Symbolik enthält, ist antisemitisch“ abgeleitet werden.

    Zitat

    Der Vergleich mit antijüdischer Hetzpropaganda stößt hier übel auf? Um mich mal auf Godwin´s Law zu beziehen: Er beschreibt damit abstruse Analogien, Hitlervergleiche als unangemessenes (!) rhetorisches Mittel, um Gegnern das Maul zu stopfen. Ich vermute, dies ist der einzige "Chat", wo ein solcher Vergleich überhaupt passt - hoffe ich jedenfalls...

    Die Nazipropaganda richtete sich gegen Juden als Personen aufgrund ihrer Abstammung, hier geht es um ein Bild, das eventuell als Diskreditierung der jüdischen Religion verstanden werden kann. Schon allein deshalb ist der Vergleich unangemessen. Darüber hinaus existiert Godwin's Law aber vor allem deshalb, weil die Nazis es nicht bei Propaganda belassen haben. Ein Nazivergleich impliziert immer eine slippery-slope-Argumentation im Sinne von „wenn man das so stehen lassen darf, steckt man demnächst auch wieder Juden ins KZ“. Deshalb ist der Nazi-Vergleich so gut wie immer unangemessen. Selbst und oft insbesondere dann, wenn es um Juden geht.

    Zitat

    Des Weiteren habe ich erkannt, dass dies der gänzlich falsche Ort für Dispute weltlichen Inhalts ist (mein Fehler). Jeder hat schließlich das Recht ein politischer Idiot zu sein. Halt ich locker aus...

    Tut mir Leid, aber mit jemandem, dessen Argument Überheblichkeit ist, diskutiere ich nicht.

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Ok, dies als mein letzter Beitrag zu diesem Thema:
    Wie ich just vor einer Stunde schrieb, habe ich diese Behauptung bereits revidiert. Mea culpa!


    Akzeptiert


    Bin ja kein Jurist - sowie sich hier wohl auch nur wenige Sozial-, Politikwissenschaftler oder Mitglieder einer Ethik-Kommission befinden ;)

    Eben deswegen ist es oft angebracht, die eigene Meinung mit weniger Absolutheitsanspruch zu vertreten.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Aus gegebenem Anlass möchte ich noch was loswerden:

    Habe einem jüdischen Freund das Werk gezeigt (und er ist kein Freund der Israelischen Außenpolitik). Ich wollte von ihm wissen, ob er das auch witzig fände - bin ja selbst humorig resistent gegen auf mich bezogene schwulenfeindliche Blödkommentare irgendwelcher Sexisten, auch ein Afro-Amerikaner kann - je nach Sender - über das Wort "Nigger" lachen. Hier beschwerte sich ja jemand, dass sich kein Jude äußert...

    Die Antwort fiel erwartungsgemäß negativ aus. Er sieht mich - und die Deutschen per se - übrigens nicht als Täter. Seine Großeltern sind damals von den Nazis ermordet worden, seine Eltern werden bis heute von Alpträumen gequält, aus denen sie schreiend erwachen, kurz: Das Trauma zieht sich bis in die dritte Generation. Soviel zu "Alter Käse, will kein Mensch mehr hören."

    Der "betroffene" Freund hat vor allem zu dem unsäglichen Diskurs, den ich ihm als "Best Of" zukommen ließ, herbe bis derbe Worte gefunden. Der Hinweis, die jüdisch-christliche Kultur sei der Ursprung der Homosexuellenverfolgung empfand er im Vergleich noch als harmlos - davon ab, dass diese simple Behauptung jeglichen sexualhistorischen Beweis entbehrt: Tatsächlich gab es Homophobie in unterschiedlichen Kulturen, wie bei den Germanen, auch Asien brauchte dafür keinen Monotheismus, vom afrikanischen Kontinent mal abgesehen; sogar im antiken Griechenland war Sex unter Männer (bzw. Erwachsenen mit Kindern) streng reglementiert und nicht jedermanns Privatsache.
    Besonders pikant ist der Vergleich menschlicher Greueltaten mit dem Holocaust. Es gilt als internationaler Konsens, dass dieses Verbrechen mit keinem sonstigen Völkermord oder Massenverbrechen vergleichbar war oder ist. Befreundete Lehrer würden subito vom Amt suspendiert, wenn sie im Unterricht so einen Unfug verbreiten. Aber hier wird unbedarft schwadroniert, dass sich die Zehennägel biegen.
    Auch Berufung auf das Recht der freien Meinungsäußerung wird hier sehr naiv im Sinne eines ausgelegt. Ich kann verstehen, dass es so manchem Freigeist nicht passt, doch dieses Recht ist eben ein Recht, heißt: Rechtlich im Grundgesetz eines Rechtsstaates verankert - selbstverständlich mit einem erklärenden Gesetzestext, vor allem mit einer verbindlichen Liste an Einschränkungen: „Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ (Art. 5 Abs. 2 GG). Ja da staunt der Philosoph nicht schlecht. Die meinen ja was ganz anderes als das Recht, jeden Senf von sich geben zu dürfen. Ja, America the Beautiful geht das Ganze etwas laxer an, Europa jedoch nicht.
    Rassendiskriminierung ist dort z.B. für Privatpersonen gar nicht strafbar. Was dort als American Way verteidigt wird, gilt hier als Volksverhetzung. Diese ist gewährleistet, wenn jemand (noch ein Zitat) "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet." Das kann mit Freiheitsentzug von bis zu fünf Jahren geahndet werden- ist übrigens recht aktuell.

    Womit wir zum Grund des Anstoßes kämen: Dieses Motiv würde garantiert nicht lange als Cover eines Mediums im Umlauf sein, soviel ist sicher. Denkt mal nach, warum!

    Der oben genannte Freund ist ziemlich angepisst über den hier niedergeschriebenen bunten Strauß an [...] und will das weiterleiten. Das ist sein gutes Recht. Bin mal gespannt...

    Wer sich jetzt wundert, dass ich Gesetzestexte zu zitieren vermag, obwohl ich kein ausgewiesener Jurist bin: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! (für der Lateinischen Sprache unkundige: Wage es, weise zu sein!)
    ist von Kant, mit Voltaire kenn´ ich mich nicht aus...

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    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Leute, die nicht deiner Meinung sind "schwadronieren", sind "naiv" usw.? Warum bedienst du dich wiederholt herabsetzender Vokabeln anstatt dich rein inhaltlich mit anderen Beiträgen auseinanderzusetzen?
    Den Holocaust kann man nicht mit anderen Massenmorden vergleichen? Ist dir der Unterschied zwischen "vergleichen" und "gleichsetzen" bekannt? Ich hoffe sehr, dass in keinem Bundesland ein Lehrer entlassen würde, weil er die hitlerschen Verbrechen mit denen z.B. Stalins vergleicht.
    Dein "jüdischer Freund" will diesen Faden hier "weiterleiten" - du bist "gespannt", mir schlottern die Knie vor Angst. Was kommt jetzt, der Mossad? Der Generalstaatsanwalt? Das die Karikatur deinem jüdischen Freund nicht gefällt, ist völlig legitim, Kunst ist eben weitgehend Geschmackssache - ich finde sie auch nicht übermäßig gelungen, ohne antisemitischen Kontext sehe ich sie aber auch nicht als antisemitisch an - aber das ist eben nur meine Meinung, ohne Anspruch auf "Wahrheit".


    Mir ist auch nicht klar, was die Einstellung deines jüdischen Freundes zur israelischen Außen(?? -warum ausgerechnet die???)politik mit seiner Rezeption der Karikatur zu tun haben soll?
    Auch deiner Argumentationskette zur Homophobie im judäochristlichen Religionsfeld kann ich nicht folgen, was aber natürlich an mir liegen kann. In der Bibel gibt es ganz klare Positionen gegen (männliche) Homosexualität. Ähnliche Positionen gibt es in anderen Religionen bzw. Kulturkreisen auch, aber hat das hier im Faden jemand bestritten? Dann muss ich den Beitrag überlesen haben - der Zusammenhang mit der Karikatur ist mir aber auch nicht klar.

    Was soll uns das Kantzitat sagen? Brauchen deiner Meinung nach hier einige "Unmündige" Anleitung? Falls ja, durch wen? Was hat das Zitat mit deiner Fähigkeit, Gesetzestexte zu zitieren, zu tun?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

    3 Mal editiert, zuletzt von Eisvogel (19. Dezember 2014 um 20:03)

  • Seine Großeltern sind damals von den Nazis ermordet worden, seine Eltern werden bis heute von Alpträumen gequält, aus denen sie schreiend erwachen, kurz: Das Trauma zieht sich bis in die dritte Generation. Soviel zu "Alter Käse, will kein Mensch mehr hören."

    Damit ist die Diskussion auf dem Niveau „denkt denn keiner an die Kinder“ angekommen. An der Stelle möchte ich nicht weiterdiskutieren, denn sobald man persönliche Schicksale als Totschlagargumente missbraucht, ist es kein Diskurs auf objektivem Niveau mehr möglich. Ich wüsste auch nicht, was ich zu diesem Wust aus bereits widerlegten Argumenten, persönlichen Angriffen, Selbstbeweihräucherung und Drohgebärden sonst noch sagen sollte.

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    •••
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  • Der oben genannte Freund ist ziemlich angepisst über den hier niedergeschriebenen bunten Strauß an [...] und will das weiterleiten.

    Oh, herrlich. Dazu muss ich doch gleich nochmal ein Bild loswerden:

    https://static.fjcdn.com/pictures/Cyber_5dd2a7_793548.jpg


    Ich leg mir dann schon mal selbst die Handschellen an, ja?

    Wir verfolgen im Grunde dasselbe Ziel:

    Ich möchte euch nicht töten und Ihr möchtet nicht tot sein.

    Handelt entsprechend.


  • Den Hinweis auf seine Familie als "Totschlagargument" zu bezeichnen, ist unterirdisch - ach, und Mitleid war keine Intention.

    Dann noch Fragen, die keiner Antwort mehr bedürfen, denn selbstverständlich bezog ich mich auf Beiträge, was denn sonst? (Ein Satzzeichen soll mir genügen) Der Kontext macht übrigens überdeutlich, dass ich "vergleichen" weniger spitzfindig, dafür offenbar grob fahrlässig, mit "gleichsetzen" äh ja gleichsetzte. Das ist natürlich unstatthaft. Doch ich ahnte in meiner Naivität nicht, dass die germanistisch Sensitiven sich an derlei Kinkerlitz hochziehen.

    "Objektives Niveau"? "Bereits widerlegte Argumente"? Ach so einfach ist das hier. So kann man vielleicht Regelstreitigkeiten mit dem Meister klären, klingt auch manchmal fast schon akademisch... aber eben nur fast.

    "Drohgebärden"? Interpretationsfehler, setzen, sechs. "Mossad"? Ich glaub´ es hackt...

    Schließe mich der Ansicht einiger anderer an, dass Internet-Foren (noch dazu keine politisch geprägten) einfach der falsche Ort für solcherlei Inhalte sind. In einem öffentlichen Diskurs würden eure "Argumente" dermaßen zerrissen... aber hier seid ihr ja sicher. Bin es selbst schuld, ich wurde vorab schließlich von Freunden mit Foren-Erfahrung jeglicher Couleur gewarnt. Sie hatten alle Recht, was Politik, Religion und vermutlich auch Fußball in derartiger "Mediendemokratie" angeht.
    Daher räume ich nun leichten Herzens zugunsten selbstverliebter Sophistik und sinnloser Rabulistik das Feld... dann müssen sich empfindsame Gemüter auch nicht mehr beleidigt fühlen. Oder unnötig ärgern, auf dass nicht die Finger beim Tippen zittern, denn Wichtig ist anders.

    Werde mich hier stattdessen auf große Themen von gesamtaventurischer Relevanz beschränken. Das war ja meine ursprüngliche Intention.

    Wünsche schöne Unterhaltung beim objektiv niveauvollen Austausch von Argumenten über Meinungsfreiheit, subtheologische Bedeutsamkeiten und den Sinn des Lebens im Allgemeinen :sleeping:

    PS: Und dennoch Danke an alle für diese schnelle Erfahrung, hat sogar auch Spaß gemacht. Zumindest blieben mir die Esoteriker erspart. Aber jetzt lass ich´s mal gut sein.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Entweder hab ich etwas überlesen ... wo sagt jemand etwas gegen den Holocaust oder verniedlich ihn? Ich ginge bisher davon aus, daß jeder in dieser Diskussion genau weiß, um was es dabei ging - radikal durchdachte Auslöschung wie es nur ein Mensch in modernen Zeiten möglich ist.
    Was das Swastika (Swastika – Wikipedia) angeht, es wäre mM klug dem Symbol seine ursprüngliche Bedeutung zurückzugeben. Man stelle sich vor, die Nazis hätten ein normales Kreuz benutzt ... ein Verbot für ein Symbol, daß in einigen Kulturen zum Alltag gehört, wegen seinem Mißbrauch zu verbieten, bringt nichts. Nur wenn jeder wieder erkennt, wofür es wirklich steht, nimmt man einigen dummen Menschen schon mal eine Schmiererei aus der Hand.
    Aufklärung hat Europa in die "Neuzeit" gebracht und nicht Verbote.
    PS: Ein Glück das Fußball mich nicht interessiert :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • angepisst

    Schließe mich der Ansicht einiger anderer an, dass Internet-Foren (noch dazu keine politisch geprägten) einfach der falsche Ort für solcherlei Inhalte sind. In einem öffentlichen Diskurs würden eure "Argumente" dermaßen zerrissen... aber hier seid ihr ja sicher. Bin es selbst schuld, ich wurde vorab schließlich von Freunden mit Foren-Erfahrung jeglicher Couleur gewarnt. Sie hatten alle Recht, was Politik, Religion und vermutlich auch Fußball in derartiger "Mediendemokratie" angeht.

    Daher räume ich nun leichten Herzens zugunsten selbstverliebter Sophistik und sinnloser Rabulistik das Feld... dann müssen sich empfindsame Gemüter auch nicht mehr beleidigt fühlen. Oder unnötig ärgern, auf dass nicht die Finger beim Tippen zittern, denn Wichtig ist anders.

    Dann leier doch bitte mal eine nach deiner Meinung "richtige" Diskussion an, anstatt hier einfach allen zu erzählen, wie doof sie doch sind. Und wenn du das schon tun musst, dann erkläre doch mal bitte ausführlich und glaubhaft, weshalb sämtliche Argumente hier schlecht sind und sofort "zerrissen" werden würden - abgesehen davon, das du bereits seit zwei oder drei Beiträgen hier erzählst, du würdest dich zu dem Thema nichtmehr äußern.

    Beispiel: Kommst du zu einer Diskussion dazu und sagst "ihr seid einfach blöd und eure Argumente haltlos", dann wirst du ausgelacht oder bekommst Eins aufs Maul - erklärst du den Leuten vernünftig und sinnvoll, wo sie falsch liegen, gibt's dafür Anerkenneung und Respekt.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

    Einmal editiert, zuletzt von Thorwulf (20. Dezember 2014 um 00:05)

  • Könnten wir uns wieder auf ein Thema einfinden - oder sind wir so (Von Brandstiftern zu Brandstiftern — BILDblog) blöd auf so ein Niveau herabzusinken?
    Bitte sachlich bleiben - auch wenn's schwer fällt ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Danke für den Einwand, habe meinen letzten Post mal als Spoiler gesetzt.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Ok, ich fange mal weit vorne an, die letzten 2 Seiten aufzuarbeiten.

    Hätte man sie einfach nur erschossen, krähe kein Hahn danach.

    Sehe ich nicht so. Zumal die Gaskammern ja auch erst relativ spät kamen. Viele der Toten wurden durch erschießen und das Zu-Tote-Schinden ermordet (Gut der Begriff Mord passt hier genau gesehen auch nicht so, aber ihr wisst, was ich meine). Ich denke, dass es wirklich weniger um das Wie geht, sondern um den Unbedingten Drang der Ausrottung und dass einfach keine Mühen gescheut wurden, um diese Verbrechen zu begehen. Zumal diese Toten ja nicht die einzigen sind, die als verabscheuungswürdig gesehen werden, Hexenverbrennungen sind ziemlich grausam gewesen, russische Gullags, die nahezu fetischistische Nutzung von extremen Foltergeräten der Inquisition und natürlich das Kolosseum, in dem Menschen unter dem Gelächter der Massen abgeschlachtet wurden. Hier finde ich es auch ziemlich grenzwertig, dass man diese Sklaven mit Filmen wie Spartacus verherrlicht.

    Aber die Nazi-Idiotogie war perfekt durchdacht - ja fast religiös mit ihren ganzen Symbolen etc.

    So perfekt war es auch nicht durchdacht. Wenn man mal so die Genozide der Weltgeschichte durchsucht, merkt man, dass dies lange Zeit ziemlich einfach zu bewerkstelligen war. Aber religiös ist wohl der falsche Begriff, da dies den Glauben an ein mystischen Wesen/Prinzip erfordert, in dessen Sinne man handelt. Zwar waren vor 45 fast alle Deutschen evangelisch oder katholisch und auch Hitler nahm in "Mein Kampf" oftmals Bezüge auf Gott und dass er dessen Wille vollbringe, aber trotzdem war die Naziidiologie nicht wirklich mit einer Religion gleichzusetzen, da einfach gewisse Kernelemente fehlen.

    Was wir nicht verstehen, fürchten wir. Was wir fürchten, vernichten wir.

    Dieser Satz wird ziemlich überbenutzt und stimmt meiner Meinung nach nicht, zumindest nicht als allgemeine Regel. Die meisten Sacchen, die wir nicht verstehen, versuchen wir zu erforschen, sei es das Weltall, die Welt der Mikroorganismen, unsere eigene Geschichte, der Verstand des Menschen, die Entstehung unseres Planeten und wie er so geworden ist, wie er jetzt ist, etc. Klar gibt es im Unbekannten immer auch die Möglichkeit einer Gefahr und ein gewisses maß an Vorsicht und Angst ist rational und dient unserem Schutz, aber sobald man darüber nachgedacht hat und Vorkehrungen trifft, dann geht`s los ins Unbekannte. Dass wir Sachen, die wir nicht verstehen immer kaputt machen, habe ich so nicht erlebt, zumindest nicht als Regel. Vielmehr ist das die krasse Ausnahme und wird allgemein als falsch angesehen. So gibt es Tigerarten, die ausgestorben sind, weil lokale Eingeborene diese Tiere für Dämonen halten. Aber schaut man mal, welche Tiere sonst so aussterben, merkt man, dass dies nicht aus Furcht oder Unwissen geschieht, sondern aus reiner Ignoranz und Apathie. So ist vor kurzem das schwarze Rhino ausgestorben und das weiße folgt ihm bald. Allerdings gibt es noch genug Leute, die das einfach nicht interessiert. Und wenn wir uns Menschen ansehen, dann waren doch die meisten Kriege, egal ob durch irgendwelche Ideologien oder Ressourcenkämpfe ausgelöst doch fast immer Machtkämpfe und keine Vernichtungskämpfe aus Furcht.

    Zur CIA-Folter:

    Klar die Berichte lesen sich sehr sachlich, aber das liegt daran, dass es Berichte sind. Auch Berichte humanistischer Vereinigungen lesen sich sehr sachlich und kalt. Das ist etwas, was man wohl kaum vorwerfen kann. Der Tatbestand an sich, ist jedoch wirklich furchtbar. Gut, seit Guantanamo hat wohl keiner mehr geglaubt, dass die USA die Menschenrechte ganz vorn auf ihre Flagge geschrieben hat. Und mal ehrlich, hatten sie das je? Ureinwohner, Hiroschima, Agent Orange, MVW-in-Irak-Lüge, ... Hinzu kommt, dass es viele internationale Dokumente gibt, die die USA nicht unterschreiben wollen, obwohl es fast alle anderen Länder machen (zum Beispiel Verbot von Schützenabwehrminen). Aber ich hatte eigentlich trotzdem immer noch die Hoffnung, dass sie irgendwo die Grenze ziehen, dass es irgendetwas gibt, wo sie sagen: "Bis hier hin und jetzt ist Schluss". Irgendeiner der CIA-Agenten hätte sagen sollen: "Nein, nicht mit mir." Und einig hundert andere hätten ihm folgen sollen, das ganze an die Öffentlichkeit bringen, bevor es zu spät ist und es hätte verboten werden sollen - Hier hätte auch mal die UNO ein paar Eier zeigen können. Leider ist die USA einer politischen Mentalität unterlegen, die Gehorsam ziemlich hoch ansiedelt und wo Gewinnen oftmals wichtiger ist. Folter ist leider effektiv, nicht um ein Schuldgeständnis zu entlocken, aber für militärische Informationen ist sie sehr gut geeignet. Viele Verstecke wurden ja gefunden, das ist nicht nur Abhöranlagen und Drohnen zu verdanken. Trotzdem sollte man hier etwas unternehmen. Manche Rechte dürfen auch von demjenigen im Recht nicht uneingeschränkt eingeschränkt werden.

    Doch ein Vergleich mit Star Wars bestätigt die Vorurteile der Welt "da draußen" von nerdigen Rollenspielern - man könntet auch die Taliban mit Jabbas Kriegern vergleichen. Vergesst Slave-Leia nicht! Der Zusammenhang dürfte wohl einiges komplexer sein.

    Auch Sumuncus Aussage wurde hier in ihrem Zynismus wohl etwas arg missverstanden.

    Die Mohammed-Karrikaturen beziehen sich inhaltlich auf Absurditäten der Islamisten, nicht auf den Islam an sich (was dann Diskriminierung wäre und mit Sicherheit bestenfalls in der Nationalzeitung veröffentlicht worden wäre und nicht auszugsweise in der Zeit)

    Ganz ehrlich, habe ich bei dem ersten Absatz keine Ahnung, was du damit eigentlich ausdrücken willst. Unsere Fantasie ist beschränkt und deshalb nehmen wir in fiktionalen Werken Anlehnungen aus der Realität? Ich wusste auch nicht, dass von "nerdigen Rollenspielern" Vorurteile existieren, die neben antisozialen Charakterzügen auch jeden als Hobbypolitikphilosophen abstempeln. Ist mir ein neues Vorurteil, dem ich noch nicht begegnet bin.. Interessant.

    Gibt es einen so großen Unterschied zwischen Islamisten und Islam? Ich kenne jetzt nicht alle, aber einige, die ich kenne Beziehen sich schon auf Inhalte des Islam und weniger auf Taten der Islamisten (zum Beispiel einige Youtubevideos von Darkmatter2525). Ist es nicht schlimmer eine Volksgruppe zu karikieren, als ein abstraktes Glaubenskonstrukt? Übrigens ist auch das keine Diskriminierung. Macht sich überhaupt mal einer die Mühe, diesen begriff nachzuschlagen? Gut, hier eine Definition (wieder Wiki, einfach mal den ganzen Artikel lesen, wenn man mehr will):

    Spoiler anzeigen

    Das Diskriminierungsverbot, auch Benachteiligungsverbot, untersagt, Menschen wegen bestimmter Merkmale ungleich zu behandeln, wenn dies zu einer Diskriminierung,

    also einer Benachteiligung oder Herabwürdigung einzelner führt, ohne

    dass es dafür eine sachliche Rechtfertigung gibt. Insbesondere dürfen

    weder Geschlecht, Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, politische oder

    sonstige Anschauung, nationale oder soziale Herkunft, Zugehörigkeit zu

    einer nationalen Minderheit, Vermögen, Geburt noch der sonstige Status

    als Unterscheidungsmerkmale herangezogen werden.

    Das Verbot gilt als Willkürverbot

    in demokratischen Staaten grundsätzlich für jedes Staatshandeln. Wie

    weit es auch für das Handeln zwischen Privaten gilt, hängt davon ab,

    welchen Stellenwert eine Gesellschaft dem widerstreitenden Prinzip der Privatautonomie und anderen Grundrechten zugesteht.

    Adressat des Diskriminierungsverbots ist zuvörderst der Staat in seinem

    Handeln gegenüber den Bürgern. Insbesondere dient das

    Diskriminierungsverbot als Abwehrrecht gegenüber Übergriffen des Staates

    und seiner Organe. Die Bürger selbst unterliegen dagegen keinem

    allgemeinen Diskriminierungsverbot. Ihre Privatautonomie

    ermöglicht es ihnen vielmehr grundsätzlich, frei von staatlicher

    Reglementierung sich im Alltag auch diskriminierend zu verhalten, ohne

    dafür einen rechtfertigenden Grund vorweisen zu müssen.

    Die europäische Menschenrechtskonvention enthält in Art. 14

    ein Diskriminierungsverbot. Danach ist es verboten, Menschen wegen des

    Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der

    politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen oder sozialen

    Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des

    Vermögens, der Geburt oder eines sonstigen Status die Rechte und

    Freiheiten der Konvention vorzuenthalten oder einzuschränken.

    Demnach ist also nichts von all dem, was hier gern genannt wird verboten oder überhaupt nur im Sinne des Wortes als Diskriminierung zu verstehen. Um es kurz zu fassen, bezeichnet Diskriminierung eine Ungleichbehandlung von menschen und nichts anderes. Und wenn ich mich über einen Nazi wegen seine politischen Ansichten lustig machen kann oder eine Karikatur von Joseph Smith malen darf, dann darf ich das auch mit anderen Dingen. Das ist keine Diskriminierung, sondern das Gegenteil, Gleichbehandlung. Diskriminierung, im engeren Sinne, ist zum Beispiel, dass ein Katholik nicht Rabbiner werden darf, aber aucch das ist durch das Gesetz so vorgesehen.

    Der antisemitische Inhalt des obigen Bildes steht außer Frage. Hier wird ganz allgemein das Judentum (symbolisiert durch Menora und Davidstern) als das Böse dargestellt/abgewertet.

    Doch, genau das ist hier die Frage. Wie kommst du darauf, dass Sith böse sind? Hier hat bereits jemand den Sithcode gepostet, der hat nichts mit Böse sein zu tun. Und über die Figur selbst wissen wir noch nichts. Nach all den neuen Batman- und Superman-Filmen und Assassinscreedspielen, so wie Frozen, kann es doch gut sein, dass er der Held der Geschichte wird. Eindeutig ist hier nichts, es ist Interpretationssache. Ich fand zakkarus Interpretation ziemlich gelungen.

    Juristisch ist das Bild tatsächlich mehr als prekär, nämlich strafbar, und die Admins sollten es daher besser entfernen, bevor wegen so eines "Fauxpas" noch der Verfassungsschutz Stress macht. Da braucht es keinen piefigen Zentralrat der Juden für.

    ANTISEMITISCH? PER DEFINITIONEM: JA!

    Ähm... Nein, nein und nein. (Ich weiß, ist schlechte Gesprächsführung, aber die rechtlichen grundlagen und Gegenbeweise existieren hier schon im Thread). Was ist so Piefig am Zentralrat?

    Die Festlegung, was Antisemitismus bedeutet, habe übrigens nicht ich persönlich erfunden. Wie bereits beschrieben, beziehe ich mich auf fachliche Hintergründe. Die Kriterien sind da eindeutig, sorry! Da ändern auch persönliche Befindlichkeiten nichts dran. Hab sogar ne sachliche Quelle geliefert. Der offizielle Demokratische Konsens (bitte googeln) ist mein Argument, mehr nicht.

    Der Wikipediaartikel schreibt ganz deutlich, dass die von dir gebrachte Definition nicht mehr gilt. Die Kommission hat zur Zeit gar keine Arbeitsdefinition. Auch betont der Artikel so viele diverse Definitionen, dass von alles ist Antisemitismus bis nichts ist Antisemitismus, alles dabei ist. Toll. Viele der Definitionen kann ich auch nicht ernst nehmen. Wenn jemand sämtliche Israelkritik und sämtliche Religionskritik am Judentum mit in den Antisemitismustopf wirft, wird das Wort einfach bedeutungslos und eine Ablehnung von Antisemitismus ist damit einfach sinnlos. Einen demokratischen Konsens gibt es hier definitiv nicht. Ich präferiere für das Wort Antisemitismus die Definition, die jedem Juden auf Grund seiner genetischen Abstammung negative Eigenschaften, im Vergleich mit anderen Menschen unterstellt, nicht mehr und nicht weniger. Für Semitismus nehme ich dann die Definition, des Gegenteils. Wobei hier ja auch die merkwürdige Aussage im Wikiartikel vorkommt, dass es so was wie Semitismus nicht gibt.

    Des Weiteren habe ich erkannt, dass dies der gänzlich falsche Ort für Dispute weltlichen Inhalts ist (mein Fehler). Jeder hat schließlich das Recht ein politischer Idiot zu sein. Halt ich locker aus...

    Warum sollte das der falsche Ort sein? Ist es nicht genau das, was wir hier machen, ich meine disputieren und so...? Das mit dem Idioten inde ich zwar etwas hart, aber könntest du es erläutern. Ich meine nachdem du es ja aushalten kannst und für viele deiner Behauptungen trotz mehrmaliger Aufforderungen keine Evidenz gebracht hast, ist das Verwenden des Begriffs Idiot (früher eine Bezeichnung für geistig Erkrankte und heute ebenso wenig angebracht, wie zum Beispiel Nigger) doch etwas hart.

    Bin ja kein Jurist - sowie sich hier wohl auch nur wenige Sozial-, Politikwissenschaftler oder Mitglieder einer Ethik-Kommission befinden

    Musst ja kein Jurist sein. Juristische Beweise tätigen kann jeder. Ist sogar gar nicht so schwer. Zitiere den entsprechenden Paragraphen und zeige, dass die Tat, der Definition entspricht. Bei Unklarheiten kannst du dann alte Entscheidungen von hohen Instanzen ran ziehen. Ein paar Sozial- und Politikwissenscchaftler habe ich hier schon gesehen und in einer Ethikkommision sitzen meist eher Wissenschaftler des entsprechenden Gebietes und keine Ethiker. Außerdem sollte Ehtik ja eine Grundlage in fast jedem Gebiet sein, oder?

    Habe einem jüdischen Freund das Werk gezeigt (und er ist kein Freund der Israelischen Außenpolitik)....

    Viel Gerede, viel Übertreibungen. Ich werde mich mal wieder aus dem Fenster lehnen und unbewiesen Lüge schreien. Wieder nicht als Beleidigung, sondern eher als Herausforderung diesen "Freund" zu beweisen. Die ganze Geschichte in Kombination mit der Drohung (nicht im rechtlichen Sinne) durch die Behörden, finde ich nicht glaubhaft und zweifel sie einfach mal an.

    Der Hinweis, die jüdisch-christliche Kultur sei der Ursprung der Homosexuellenverfolgung empfand er im Vergleich noch als harmlos - davon ab, dass diese simple Behauptung jeglichen sexualhistorischen Beweis entbehrt: Tatsächlich gab es Homophobie in unterschiedlichen Kulturen, wie bei den Germanen, auch Asien brauchte dafür keinen Monotheismus, vom afrikanischen Kontinent mal abgesehen; sogar im antiken Griechenland war Sex unter Männer (bzw. Erwachsenen mit Kindern) streng reglementiert und nicht jedermanns Privatsache.

    Siehst du, das sah ich wieder eigentlich als historischen Konsens. Tatsächlich waren die abrahamischen Kulturen (wollen ja nicht die Taten der Islamisten außen vor lassen) so ziemlich die einzigen, die homosexuelle in dieser Hartnäckigkeit verfolgten. In der japanischen Edoperiode war Homosexualität anscheinend sogar poetisch verklärt, bis dann die Katholiken kamen und es zu einer Straftat verdammen liesen. Homosexualität und Pädophilie gleichzusetzen ist schon ein ziemliches Stück. Ich habe bisher noch keinen Text gefunden, dass in Griechenland zwei mündige Männer nicht miteinander schlafen durften. Klar haben Dichter, wie Catul darüber auch Witze gemacht, aber die systemische Tötung fasste meines Wissens nach erst nach Konstantin in Europa wirklich Fuß. Andere Meinungen dazu würde ich aber gerne hören.

    Besonders pikant ist der Vergleich menschlicher Greueltaten mit dem Holocaust. Es gilt als internationaler Konsens, dass dieses Verbrechen mit keinem sonstigen Völkermord oder Massenverbrechen vergleichbar war oder ist.

    Auch hier sehe ich wieder nicht, wo du diesen internationalen Konsens her hast.In Vietnam wurden die Gefangenenlager der Südvietnamesen öfters mal mit KZs verglichen und auch Holocaustvergleiche höre ich oft genug, wenn es um Genozide, wie zum Beispiel im Sudan geht.

    Befreundete Lehrer würden subito vom Amt suspendiert, wenn sie im Unterricht so einen Unfug verbreiten.

    ??? Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Also uns wurden in der Schule von vielen Dingen Argumente und Konterargumente beigebracht, insbesondere auch von der NS-Zeit. Wir durften frei diskutieren. Hat sich das Schulwesen wirklich so verändert?

    „Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ (Art. 5 Abs. 2 GG). Ja da staunt der Philosoph nicht schlecht. Die meinen ja was ganz anderes als das Recht, jeden Senf von sich geben zu dürfen. Ja, America the Beautiful geht das Ganze etwas laxer an, Europa jedoch nicht.

    Rassendiskriminierung ist dort z.B. für Privatpersonen gar nicht strafbar. Was dort als American Way verteidigt wird, gilt hier als Volksverhetzung. Diese ist gewährleistet, wenn jemand (noch ein Zitat) "die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet." Das kann mit Freiheitsentzug von bis zu fünf Jahren geahndet werden- ist übrigens recht aktuell.

    Wieder mal ein paar Gesetzestexte, die nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben. Lies es dir mal durch und google mal Begriffe wie: "Angriff gegen die Ehre", "Volksverhetzung" oder "verächtlich machen". und vor allem lies dir bisherige Entscheidungen durch. Dieses Bild trifft in keiner Weise auf irgendeine Straftat zu. Und falls es noch nicht klar ist: Doch, Meinungsfreiheit bedeutet, dass jeder zu allem seinen Senf dazugeben darf. Das ist ein Recht, was ebenfalls geschützt wird und nicht eingeschränkt wird, wenn nicht jemand den Beweis eine Straftat vollziehen kann.

    Schließe mich der Ansicht einiger anderer an, dass Internet-Foren (noch dazu keine politisch geprägten) einfach der falsche Ort für solcherlei Inhalte sind. In einem öffentlichen Diskurs würden eure "Argumente" dermaßen zerrissen...

    Auch hier wieder: Warum? Warum sollte das der falsche Ort sein? Meinst du, dass nur weil dir jemand widerspricht, das kein Disput ist??? Äh... Ist dir der Gedanke gekommen, dass auch du genau so falsch liegen könntest, wie jeder von uns und dass auch deine Behauptungen eine Beweispflicht haben? Außerdem ist dies hier ein öffentlicher Disput. Viel öffentlicher, als das Internet geht schon gar nicht mehr. Außerdem ist das hier doch perfekt für Diskurse. Man hat die Möglichkeit zu zitieren, andere Argumentationsketten nachzulesen und einige zeit über Inhalte nachzudenken, bevor man antwortet. Wieso meinst du, du könntest unser Argumentationen woanders zerlegen, aber hier nicht? Das einzige, was du hier nicht kannst, ist körperliche Gewalt anwenden, alle anderen Methoden de Diskutierens gehen hier sogar besser.

    Daher räume ich nun leichten Herzens zugunsten selbstverliebter Sophistik und sinnloser Rabulistik das Feld... dann müssen sich empfindsame Gemüter auch nicht mehr beleidigt fühlen. Oder unnötig ärgern, auf dass nicht die Finger beim Tippen zittern, denn Wichtig ist anders.

    Fand ich witzig und wollte es nur noch einmal zitiert haben.

    Aufklärung hat Europa in die "Neuzeit" gebracht und nicht Verbote.

    PS: Ein Glück das Fußball mich nicht interessiert

    Zu beidem volle Zustimmung.

    Für alle die jetzt noch etwas zum Thema, was darf Meinungs- und Kunstfreiheit wollen:

    Ich empfehle den Film Monsieur Claude und seine Töchter. Habe ihn gerade gesehen und mich am Boden gekringelt. Auch Das leben des Brian und Die verrückte Weltgeschichte sind zu empfehlen (aber die kennen sicher alle schon)

  • Zum einen die Bitte und Aufforderung, auch emotionale Themen möglichst sachlich anzugehen und sich nicht gegenseitig unfeine Diskussionskultur vorzuwerfen, weil man anderer Meinung ist. Man kann (und sollte) auch mit freundlicheren Worten und Bezeichnungen anderer Meinung sein.
    Zusätzlich möchte ich auch bitten, zum Thema zurückzukommen. Erst war es die Bedeutung und Einordnung des Bildes, dann political correctness, mittlerweile sind es auch Diskussionskultur und Holocaust.

  • Ja, also munter weiter mit Diskussionskultur. Ein wahrer Holocaust am korrekten Betragen der hier stattfindet. Zum Nasenzwerg kann ich nur sagen "den Troll bitte nicht füttern"
    Thema abgehakt.

    Ernsthaft, @TaintedMirror bringt einen sehr guten Punkt: wenn jegliche Kritik an irgendwie mit Juden in Verbindung zu bringenden Themen automatisch als Antisemitismus deklariert werden, so ist der Begriff nunmehr nur noch eine leere Worthülse. Israels Siedlungsgebiete sind menschenrechtswidrig? Antisemitismus! Juden kontrollieren das Bankwesen? Antisemitismus! Ein Sith wird mit jüdischen Symbolen ausgestattet? ANTISEMITISMUS!!! In Deutschland demonstrieren Bildungsferne Schichten gegen Islamisten.... egal, ANTISEMITISMUS!1einself!!!

    Bla.

    Ich harre gespannt der Dinge die da kommen mögen. Außerdem ist das alles @Windwebers Schuld. Er hat den antisemitischen Ball zuerst gespielt ;)

    Wir verfolgen im Grunde dasselbe Ziel:

    Ich möchte euch nicht töten und Ihr möchtet nicht tot sein.

    Handelt entsprechend.


  • @'Schattenkatze
    Naja, bei einer Diskussion, die mit StarWars und Antisemitismus anfängt, kann man eigentlich davon ausgehen, dass die NS-Zeit, political corectness und halt StarWars mit diskutiert wird. Das ist meines Empfindens nach, nicht wirklich ein Abschweifen vom Thema. Aber gut, den Einwand nehme ich zur Kenntnis und werde versuchen, sachlicher zu bleiben.

  • @TaintedMirror: Es wurde nie angemerkt, dass die political correctness nicht zum Thema gehören würde.
    Vor allem sollte ein gewisses Verhalten in der Diskussion gewahrt werden, dass zuletzt doch dazu neigte, in Ansätzen schon persönlich zu werden. Im weiteren beim Springen von einem anverwandten Thema zum nächsten bedenken, ob es wirklich zu einer Fragestellung wie der im Ausgangsthema und dem daraus entsprungenen der pc unbedingt dazu gehört, oder nicht eher als ein von vorne herein eigenständiger Faden besser aufgehoben sein könnte.
    Ich habe auch keineswegs Dich gezielt oder besonders adressiert (dann hätte ich das so wie jetzt deutlich gemacht), sondern ganz allgemein dazu aufgerufen, da es doch bei verschiedenen Mitgliedern zu lesen war.