Mit der Geschichte "Das Werwolfsmädchen" ( 2005 entstanden ) nahm ich bei einem B-Game ( damals MonsterGame oder so ) teil, da diese Geschichte den Wettbewerb gewann habe ich darauf auch ein Hörspiel gemacht ( bzw. machen lassen - unten verlinkt ). Es gibt eine Vorgängergeschichte ( "Das kleine Mädchen" ) die ich als Vorlage nahm, nur für den Wettbewerb mußte man es auf Vampire & Werwölfe münzen. Kritik ( sowohl pos. / neg. immer ) erwünscht...
Das Werwolfsmädchen ( als Hörspiel -> <!-- m --><a class="postlink" href="http://hoerspiel2.badoc.de">http://hoerspiel2.badoc.de "Zordan" ist mein Autor-Name unter welchem ich alles veröffentliche )
Müde war er gewesen, ja müde - nicht die Müdigkeit, um die es geht, wenn es zu schlafen gilt. Nein, er war seines Lebens müde, seines untoten Lebens. Erschöpft war er, immer erschöpfter - Jagd für Jagd. Ewiges Leben - Fluch oder Segen? Zumindest gab es kein Entrinnen, keine Gefühle, keine Gnade, keine Menschlichkeit - doch es gab etwas Schlimmeres…
Die Flucht ist oft Mittel zum Zweck und lässt einen schwere Qualen umgehen - gar den ungewollten, zwanghaft herbeigeführten Tod, ein… nein, das endgültige Ende, was jener sich zwar stark herbeisehnte, aber dennoch nicht erreichte - es war wirklich ein Fluch, kein Segen…
Eine erfolgreiche Jagd, der Durst war gestillt und die Lust am einfachen Morden wie bei vielen jener seelenlosen Geschöpfe, war einfach nicht mehr vorhanden, er war einfach anders - und dennoch gleich. Waren die Feinde ihm aufgelauert - vier Werwölfe an der Zahl -, ihm dicht auf die Fersen, war er doch listenreich und entkam. Der Müdigkeit seines Lebens bewusst, blieb er innerlich erschöpft stehen und erblickte ein Mädchen…
Das Mädchen schien mit verschiedenen Tieren des Waldes sowohl zu spielen wie auch zu kommunizieren. Immer wieder hörte er sie sprechen: "Kommt schon!", "Na macht schon, ihr kriegt mich nie!", "Ich bin es!" Schon eine Weile sah er sie - eine junge Werwölfin - an, bis sie ihn endlich erblickte…
Unerschrocken sprach sie "He du! Wer bist du denn?", er hielt inne.
"Nun sag doch schon. Wir könnten spielen! Könnten wir, oder?"
Kurz dachte er nach, ehe er flüsterte: "Zordan nennt man mich…"
Die junge Werwölfin lachte amüsiert, "Ein komischer Name!".
Zordan schaute ihr zu, wie unbeschwert sie auf die Tiere einging.
Eine kurze Zeit schien er vielleicht sogar gerührt gewesen zu sein.
"Solltest Du nicht im Bau sein?", fragte er sanft mit ruhiger Stimme.
"Ja!", sprach das Mädchen - "Aber mir doch egal!", schloss sie ab.
Zordan hingegen neigte den Kopf leicht zur Seite – gedankenverloren.
"He du, Zordan! Was ist? Spielst du mit uns?", fragte sie erfreut.
Für einen Moment lang kam es, das schlimmste aller "Gefühle";
er schaute wohl zum ersten Mal bedrückt drein, fast betroffen.
Das Mädchen jedoch sah ihn nur an, nicht einmal der Gefahr bewusst,
einem ihrer ärgsten Todfeinde gegenüber zu stehen – und sprach:
"Bitte verpetz’ mich nicht, es ist Krieg – weißt du? Spielen wir nun?"
Zordan schloss seine Augen für einen kurzen Moment, nicht länger.
Noch einmal schloss er sie, hielt inne und spürte es stärker denn je,
griff dann unverhofft schnell zum Säbel und schlug gnadenlos zu -
einen Schmerz wird die junge Werwölfin nicht mehr verspürt haben,
nichts ahnend ging sie in den Tod – schuldlos, einfach unschuldig.
Noch einmal kam das Gefühl. Wäre eine Träne greifbar gewesen,
sie wäre wohl in diesem Moment geflossen, doch er sprach stattdessen:
"Ich spiele schon… Krieg – wie deine Eltern…", stumm zu sich selbst.
( – doch es gab etwas Schlimmeres… es gab Bedauern… )