unheiliges Ritual - ich brauche Hilfe...

  • Moin Zusammen! Nachdem sich nun rund um den EISENROST... so eine konstruktive und anregende Diskussion ergeben hat, möchte ich uns mit einem neuen Problem konfrontieren:

    Ich überlege aus dem Roman "Der Wachsmann" von Richard Rötzer ein Gruppenabenteuer zu stricken. Der Roman spielt im späten Mittelalter in München und beginnt mit der Erschaffung einer Wachspuppe um den König zu töten. Dieses Unheilige Ritual muss jetzt vom monotheistischen Glaubensbild in das aventurische Götterbild transportiert werden. ich habe von aventurischen Riten, Zeichen, Formeln, etc. nur eingeschränkte Kenntnis und bitte um eure Mithilfe:

    Die Zutaten des Rituals:

    1 Stk. Holzkohle --> bleibt
    3 eisenschwarze Blutsteine --> was ist das? welches avent. Pendant?
    1 frisch geweihte Osterkerze --> geweihte Kerze aus Travia-Tempel?
    3 Kerzen --> kein Problem
    1 kleine Phiole geweihten Wassers --> gibt es sowas? Praios, Efferd ???
    dieses versetzt mit dem Urin eines Gehenkten --> kein Problem
    3 rostige Sargnägel --> lässt sich machen
    1 Kröte --> finden wir auch noch

    Ablauf:

    Um Mitternacht wird mit der Kohle ein Dreieck als Symbol für den Schöpfer (gibt es EIN ymbol für ALLE Zwölfe?), darauf ein umgekehrtes Dreieck als Symbol für das unvollkommene (aventurisches Pendant?) (Es entsteht also ein Sechsstrahliger Stern). Während des Zeichnens wird der Höllenfürst Baal-Beryth (avent. Pendant?) dreimal angerufen. Dann malt man einen Kreis drumherum, der die Dämonen beherrschen soll (ok, geht klar). An drei Stellen wird die Buchstabenfolge AGLA (für Ata Gibor Leolam Adonai (Deine Macht währt ewig, Herr), ich weiß nicht, welcher Herr gemeint ist (Dämonenfürst vs. Gott, mögen Lateinkenner helfen...). An die drei Ecken des ersten Dreiecks werden Kerzen, an die anderen die Blutsteine gelegt. Die Osterkerze wird über den Kerzen weich gemacht und zu einer Puppe geformt. Dann wird die Phiole über der Puppe unter düsteren Murmeleien entleert, anschließend die Kröte aufgeschlitzt und das Blut über die Wachsfigur laufen gelassen. Dazu ein "Ich taufe dich im Nnamen der Dreieinigkeit und Luzifers auf den Namen..." (das krieg ich auch noch hin...) Dann wird der Anfangsbuchstabe des Opfers in die Puppe geritzt und die Sargnägel wrden hineingerammt. Anschließend wird das Opfer verflucht und drei Ave Maria und drei Pater Noster werden rückwärts aufgesagt (gibts ein aventurisches Amen, aventurische Gebete???)

    Ende

    Ich bin gespannt auf Resonanz...

    Gruß,

    der Dim

  • Blutstein ist irdisch wie wohl auch Aventurisch Hämatit, ein Dunkelroter zum Teil eben auch schwarzer Stein, welcher Feingerieben in Wasser gelöst, dieses blutrot färbt. Zudem weit er von der Konsistenz her oft gewisse ähnlichkeit mit altem geronnenen Blut auf. Der ist auch in Aventurien leicht zu kriegen und unproblematisch, da er im Volksglauben gegen Erkrankungen des Blutes helfen soll (soll heißen niemand wird verdacht schöpfen wenn sich der entsprechende Mensch an ihn wendet, ob er denn Blutstein kaufen könne)

    Geweihtes Wasser gibt es definitiv im Efferdtempel, ansonsten Praiosblumenöl. Oder auch Schweiß eines Ingerimgeweihten.

    Das Zeichen aller Zwölfe zusammen findet sich (leider im hintergrund des Textes gelegt) in "Aventurische Götterdiener" Seite 67 beim Bund des wahren Glaubens.
    Rein Prinzipiell halte ich es jedoch irgendwie für passender sich auf eine oder zwei Gottheiten zu beschränken, bzw. das Dreieck aus drei Gottheitszeichen aufzubauen und dann statt Lucifer deren gegendämonen zu nehmen. Ich denke da speziell an:

    1. Ingerim (es wird ja etwas erschaffen) <> Agrimoth (es ist gegen Alverans willen das sowas geschaffen wird)
    2. Tsa (es wird dem Objekt Leben eingehaucht) <> Asfaloth (widernatürliches Leben, zudem die Holzkomponente)
    3. Praios (es soll als Rachewerkzeug dienen) <> Blakharraz (Rache + es geht gegen den König, welcher ja eigentlich unter dem Schutz seines gegners Praios stehen sollte.


    Gebete dann einmal ein Ingerim, Tsa und Praiosgebet rückwärts.

    Man könnte dann beispielsweise auch sagen dass dann ein Agribaal oder Heshtot in die Puppe einfährt...

    Noctum Triumphat

  • Schönen Gruß.

    Anstatt Gebete würden sich auch eine Art Anrufungsformeln anbieten, an die bereits genannten Dämonen.
    Eine Dreieinigkeit gibt es nicht, das ist ja Zeichen der Christenheit (Vater, Sohn und heiliger Geist)

    Ein Zeichen aller Zwölfgötter gibt es. Ein zwölfstrahliger Stern, mit den Zeichen aller Götter an den Spitzen. Ob du das verwenden willst, ist dann wiederum die andere Frage.

    Geweihtes Wasser lässt sich wirklich im Efferdtempel besorgen, ansonsten können Dinge besorgt werden, die flüssig sind und gleichzeitig geweiht (z.B. heiliger Wein aus der Rahjakirche).

    Der Urin des Gehängten weißt auf den Widersachers von Praios hin (genau solche Materialien werden bei seinen Dämonenanrufungen genutzt). Also wäre es wirklich eine Idee, das Ritual in seinem Namen stattfinden zu lassen.
    Demzufolge könnte statt der Osterkerze auch eine Kerze aus einem Praiostempel verwendt werden, denn Licht spielt in den Gottesdiensten des Praios eine wichtige Rolle.
    Die Holzkohle könnte demnach auch aus dem Kohlebecken eines Praiostempels stammen.
    Das flüssige Material könnte also wirklich der Schweiß eines Praiosgeweihten sein (viel Spass beim besorgen. Der ehrliche Schweiß der Arbeit ist ihnen fremd), oder das genannte Praiosblumenöl.
    Als Stein würde sich demnach der Bernstein anbieten, welcher Stein des Praios ist (wenn ich mich jetzt nciht irre).
    Statt Sargnägel würden sich bei einer Blakharaz-Anrufung auch die Spitzen aus einem Folterwerkzeug dienen (z.B. Spitzen aus einer eisernen Jungfrau).
    Als letzte Materialie könnte ein Falke statt einer Kröte herhalten, der als Zeichen Ucuris dient (Sohn Praios).

    Das Dreieck könnte nun folgendermaßen aussehen:
    Praios - Herrschaft - Recht (Götterzeichen, dann die Bosparanischen Abkürzungen)
    Blakharaz - Rache - Folter (Jeweils die Zeichen aus dem Zhayad)
    Die Zeichen der Entitäten stehen sich dann gegenüber.
    Die Zeichen für das AGLA könnten erst einmal in Bosparano (also aventurischen Latainersatz) und danach noch einmal in Zhayad (der Sprache, die den Dämonen zugeordnet ist) geschrieben werden.

    Eine Taufe gibt es in Aventurien zwar, aber dies entspricht nicht der Taufe im christlichen Sinne. Eventuell könnte der Spruch lauten: 'Im Namen des blutigen Rächers, rufe ich dich, unheilige Vergeltung. Nimm dieses Zeichen und erfülle meine Rache.' (Nur ein Vorschlag)

    Allerdings ist Vorsicht geboten, sollte der Ausführende kein Magier sein, der von sich aus schon eine Dämonenbeschwörung vollziehen kann, wird sich der Herr der Rache vermutlich bei dem Ausführenden anmelden und ihm einen Pakt vorschlagen, damit seine Rache auch gewährt wird. Und wer so ein Ritual ausführt, wird einem Pakt sicherliche nicht unbedingt negativ gegenüberstehen, immerhin scheint es so, als würde dieser nur Vorteile bringen.

    Hoffe, es hilft.

    Gruß vom Sensemann aka Nioa.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Aber es geht schon um eine Puppe die hingeht und den König umbringt, oder? Ansonsten gibt es einige Druidenrituale (jedenfalls bei DsA4) mit denen man jemanden beherrschen oder gar töten (Wurzel des Blutes) kann. Dafür brauch man neben einer Vollmondnacht Blut, Haare oder Finger- / Zehennägel des Opfers und noch ein paar Kleinigkeiten. ich weiß nicht, ob es diese Rituale bei DsA3 auch schon gibt, aber auf jeden Fall gehört etwas vom Körper des zu Tötenden dazu. Wäre auch angebracht, wenn die Wachspuppe jemanden töten soll, nämlich um eine Verbindung zu ihrem Opfer herzustellen.

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Theverath: An die Druidenrituale habe ich als erstes gedacht. Aber Miniatur der Herrschaft (Wachs der Herrschaft in DSA 4) tötet nicht (DSA 3 wie 4), Wurzel der Herrschaft (wurzel des Blutes in DSA 4) fügt dem Opfer zwar SP zu, aber für jeden SP muss der Druide einen Le aufwenden (DSA 3 wie 4). Damit dürfte es etwas schweierig werden, jemanden zu töten, ohne sich selber dabei nicht mit zu töten. Es sei denn, Stufe 20 Druide will Stufe 5 Adeligen töten, in DSA 3 hat man bei genügend großen Stufenunterschieden da eine Chance, auf der eigenen Seite in dem Fall genügend LE übrig zu behalten.
    Aber die meisten anderen Bestandteile des Rituales fallen dabei weg, auch wenn man den Druiden womöglich auch Dämonen beschwören lassen kann, oder er könnte Paktierer sein.

  • Super, das ist ja schon 'ne ganze Menge! Besten Dank.

    Die Vorlage ist ein historischer Roman, so dass das Ritual eher abergläubischer Natur ist (es kann keine, wie in Aventurien möglichen, überirdischen Folgen nach sich ziehen; so dass diese im Hintergrund bleiben können). Diese Umstände eventuell so zu ändern, dass das Ritual in der Form gelingt und tatsächlich ein Zauber oder eine Beschwörung wirkt, überlege ich noch. Ich kann mich an das Ende des Romans nicht mehr recht erinnern und lese ihn gerade nocheinmal...

    Vielen Dank, weitere Ideen sind gerne Willkommen!

  • @Schatti
    Der Druide kann sich ja heilen. Ob dabei die geheilten LeP auch übertragen werden wird nicht geschrieben, also ist es auch nicht so ;) Ist ein bisschen fies, aber Pech halt.

    Dim
    Das Ritual könnte ja gelingen, weil ein Dämon/böser Geist/irgendwas anderes darauf aufmerksam wird, wieviel Mühe sich der böse Typ gibt.

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Im aventurischen Kontext könnte ich mir gut vorstellen, daß so ein Ritual in einer (unvollständigen?) Ausgabe eines erzdämonischen Buchs steht. Exkurs - es gibt gerüchteweise einen Kanon von 12 Büchern, die jeweils zum Pakt mit einem der Erzdämonen führen und sich z.T. als etwas anderes tarnen; "Der Freie Schütz", in dem die Erschaffung von Freipfeilen erklärt wird, ist z.B. das Werk Nagrachs. Die Rituale funktionieren dann tatsächlich, weil der Anwender (unwissentlich) einen Pakt eingeht und der Erzdämon für den Rest sorgt. Auch kursieren unvollständige und veränderte Abschriften, so daß die Identifizierung z.T. schwierig ist.

    Wenn es darum geht, jemanden hinterlistig aus der Ferne zu Tode zu bringen, würde ich vielleicht auf Thargunitoth oder Belkelel als Urheberin tippen; wenn der Effekt per Krankheit eintritt alternativ auch Mishkara - aber letztlich paßt eigentlich fast alles, auch Kombinationen wie von Pyroalchi vorgeschlagen.

    Das Abenteuer könnte ja auch darauf hinauslaufen, nicht nur den "König" zu retten, sondern auch den (vermutlich naiven & diletantischen) Attetntäter wieder von seinem Pakt zu befreien.

  • Moin!

    Habe den Roman jetzt durch, und bin ihm auf den Leim gegangen: Der König (in meinem Abenteuer ein Graf), ist zwar durch ein Attentat und eine Verschwörung bedroht, das hat aber nichts mit dem Wachsmann zu tun (obwohl die selben Initialen eingeritzt sind). Ein Kaufmann bastelt das Teil um seinen jüngeren Bruder Impotent zu machen/zu töten, weil dieser mit seiner Frau schläft...