(Sehr) kleine Geschichten - Sammelthread für alles Mögliche

  • Zwölfe zum Gruße werte Mitorks und -orkinnen(sagt man so?),

    Wie mein Username schon groß verkündet lautet mein Name Rogolan und ich freue mich hier zu sein. DSA kenne ich schon seit meiner Kindheit aber so richtig damit auseinander setzen konnte ich mich erst vor vier Jahren. Ich mag DSA aufgrund seiner wundervoll ausgearbeiten Welt und seiner stetigen Weiterentwicklung und genau das hat mich zu dem Gedanken inspiriert eine Geschichte(oder mehrere lose miteiander verbundene Episoden) die in dieser Welt spielt zu verfassen.

    Hauptfigur soll ein stark gealterter ehemaliger Gardist und desertierter Armeeleutnant des Mittelreichs sein, der kurz vor der großen Entscheidungsschlacht gegen die dunkle Horden Borbaradas eben floh und nun ein Jahr nach dem verheerenden Jahr des Feuers zurückkehrte...oder auch nicht. Ich sebst kämpfe nänmlich mit mir ob ich ihn nicht doch ins Königreich Andergast schicke, dass für mich seinen ganz eigenen Reiz hat.

    Jetzt habe ich folgendes Problem: Zwar spielen die meisten Abenteuer die ich besitze im Mittelreich und ich kann mich als alter Mittelalterfan am meisten mit der dort vorherrschenden Mentalität identifizieren, jedoch fehlt mir schnell abrufbares Hintergrundmaterial(wie zum Beispiel die derzeitzige Lage des Mittelreiches, sprich mehr als nur die Information das Rohaja in Garetien Kaiserin und Selindian woanders Kaiser ist), dass ich benutzen könnte um der Geschichte den nötigen "Realismus" zu verleihen, damit die Geschichte genug Atmossphäre bekommt um als "echt aventurisch" zu gelten.

    Deswegen möhte ich mich hier vor allem an die Experten unter den DSAlern wenden und hoffe dass sie mir mit meinem Problemen helfen können. Als Hobbyautor verspreche ich auch mir Mühe zu geben, den Ansprüchen(sollte es denn welche geben) gerecht zu werden und eine spannende Geschichte zu erzählen, so gut es eben meine Fähigkeiten vermögen :laechel: .

    Folgende Informationen wären sehr hilfreich:

    -Die derzeitige Lage de Mittelreiches und seiner Provinzen(gibt es nun elf oder nicht?)/unabhängiger Königreiche.

    -Die derzeitige Lage in Andergast und den schwarzen Landen.

    -Eine Beantwortung der Frage ob ein(Beispiel: ) Garethischer Gardist, in den Rang eines Leutnants der kaiserlichen Armee aufsteigen kann.

    -Diverse andere Sachen, die sich wohl erst mit der Zeit ergeben werden(Dämonenpaktierer, Untote, Orks, Oger, Verdienstmöglichkeiten als Söldling usw. )

    Würde mich wirklich über etwaige Hilfe freuen und hoffe auf gute Zusammenarbeit und bedanke mich schoneinmal im Voraus :laechel:

    Gruß Rogolan :laechel:

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Ich bin zwar nicht so erfahren, aber eins weiß ich:
    -Von den ursprünglich 13 Provinzen besitzt Königin Rohaja noch 11, Almada untersteht Selindian Hal und Albernia hat ja eine Unabhängigkeitsbewegung
    -Die Hafenstadt Mendena wurde von Helme Haffax erobert (ist aber schon älter!)
    -Das Miitelreich machte einen Feldzug gegen die schwarzen Lande, unterlag aber den Alpträumen aus den Niederhöllen!
    -Andergast ist mir nix bekannt(interessiert mich persöhnlich aber auch nicht so doll :laechel:)
    Den Rest kann ich dir leider nicht erklären, selber keine Ahnung :rot:
    Gruß Crashtestgoblin

    Phex sei mit euch!

  • Crashtestgoblin

    Danke :laechel:

    Um noch etwas genauer zu werden: Wie ich schon sagte bin ich eine Art Hobbyautor und möchte auch ein wenig nunja MEHR werden, wozu es nicht nur gehört einfach drauflos zu schreiben, sondernm ein festes Konzept zu haben und sich manchmal mit Leuten zusammenzutun die mehr Ahnung haben als man selbst :zwinker:.

    Deswegen würde ich persönlich, mich auch über eine enge und gute Zusammenarbeit freuen(so fern dies im virtuellen Bereich halt möglich ist :zwinker: )und würde meinen jeweiligen "Arbeitspartner" dementsprechend auch zu rate.

    Na gut, große Worte von jemanden der so gut wie gar nichts bisher ins Forum gepostet und bisher nichts vorgelegt hat. Ich werde mal sehen was sich in nächster Zeit deichseln lässt, freue mich aber über jede PN die man mir schickt, sei es weil man mich was fragen will oder weil Interesse dazu besteht.

    Freue mich :laechel:

    Gruß Rogolan

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • So nach langer Zeit gibt es mal was von mir. Vorneweg: Es ist mein ALLERERSTER Versuch etwas in der Welt von Aventurien zu Papier zu bringen. Es ist lediglich eine kurze Episode, der meine ersten Bemühen darstellt ein wenig von der mystischen Atmossphäre die den Kontinent umgibt so gut es wie nur möglich geht einzufangen...jedenfalls so wie ich sie sehe. Es kann zu eventuellen zeitlichen Ungereimtheiten kommen, da ich nicht alle Daten und großen Ereignisse im Kopf habe, aber die Wichtigsten(Orkkrieg, Answinkrise, Borbarad und das Jahr des Feuers) miteinzubeziehen gedenke. Ich bin für jeden Verbesserungsvorschlag offen, hoffe aber am meisten, dass es Euch gefällt :zwinker:.

    Der Hauptaklteur in diesem Stück ist der weidener Ritter Hartmann Riedinger von Eschenbrück. Spieler des Solabenteuers Wind über Weiden(mein persönlicher Liebling :zwinker:) dürfte der nunmehr einundreißg Jahre alte Kämpe ein Begriff sein.

    PS: Ist insgesamt auch ein spomtaner Rohentwurf der mir auf eine Eingebung hinkam. Gewisse Dinge(Rechtschreibung, Grammatik) sind also noch verbesserungswürdig und ich werde dann wohl nochmal dran arbeiten. Hoffe aber, dass die Fehler nicht so gravierend sind, dass sie den Lesefluß trüben :laechel:.

    "So also ehret die Zwölfe, die Herren der Welt,
    die Feinde der deren Namen Verderben allen bringt
    und des Einen, dessen Namen seiner Abscheulichkeit wegen
    nicht genannt wird und aus dem Geiste der Götterfürchtigen
    getilgt bleibt immerdar.''

    Der Orkrieg. Hartmann hatte in diesem Konflikt nicht direkt mitgekämpft, war vielmehr dazu eingeteilt gewesen den anderen Knappen den Geweihten der Leunin und denen der Peraine zur Hand zu gehen, als diese die Verwundeten pflegten. Damals war ihm das in seinem kindlichen Zorn sehr ungerecht vorgekommen, jedoch hatten sein Vater und seine Schwester seh nachdrücklich gezeigt, dass Widerworte nicht positiv für ihn ausgefallen wären. Also hatte er sich auf bloßes Schmollen verlegt. Heute war er ihnen dafür, der Vernunft wegen dankbar, immerhin hatte er diesen Konflikt im Gegensatz zu anderen Altersgenossen die diesen Konflikt nicht überlebt hatten oder denen gar Schlimmeres angetan worden war, heil überstanden.

    "Ehret Praios den Fürsten,
    den Herrn der Gerechtigkeit,
    dessen Antlitz auf uns danieder
    scheint und all jene Ketzer und
    Häretiker straft die da wider der
    natürlichen Ordnung der Dinge handeln.

    Dank sei dir, oh Rondra, oh Leunin
    meine Herrin, dass Du mich führtest
    und unter deinem wachen Auge auf
    meinen Wege leitest. Gepriesen
    seien deine Gebote, die uns die wir
    deine bescheidenen Diener sind Halt
    geben, in Stunden der Verzweiflung
    und der Finsternis. Möge dein Zorn
    all jene strafen, deren Weg unlaut
    und deren Herzen erfüllt von finsteren
    Trieben sind, auf dass sie die Falschheit
    ihres Tuns erkennen oder im angesicht
    deiner, ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

    Ich bitte dich in aller Demut,meine Göttin,
    die Du mich schlussendlich
    richten wirst, gib mir die Kraft und den
    Mut um zu schützen all jene, deren Heimat
    diese unser aller ist, auf dass mein Schwert
    seinen Beitrag zum Frieden beitragen kann.

    Heil dir,oh Sturmlöwin, Herrin der Ehre, des Donners,
    Göttin der Krieger und Schutzpatronin aller aufrechten
    Menschen der Welt.

    Heil, heil, heil!

    Auf dass dein Name bringe ewiglich Licht in die Dunkelheit bringe.

    Den demütigen Gruße an Efferd, dem Herrn jeglichen
    Gewässers, dem Schutzpatron der Fischer, der Seefahrer
    und all jener deren Hände das Element, dessen er sein
    Reich nennt in die Hände nehmen, um ihr Leben
    zu erhalten. Ehre sei uhm, der uns dies zum Geschenk
    machte und über dessen Reinheit wacht.''

    Die Answinskrise. Hartmanns erster richtiger Krieg. Zuvor hatte er sich im Norden seiner Heimat mit den gelegentlich eindringenden Orks gemessen oder hatte sich von der Neugier getrieben verschiedenen Questen zur Auffindung mystischer Orte oder Gegenstände angeschlossen, die sich in Weiden irgendwo aufhalten sollten. Der Erfolg war zumeist bescheiden ausgefallen. Im Krieg gegen die Answiriten hatte er schmerzlich erfahren müssen, wie wenig die rondrianischen Tugenden auf dem "echten" Schlachtfeld galten, das an diesem bisweilen zu wahren Gemetzeln ausartetenden Scharmützeln eindeutig dem widersprachen, welches man ihn gelehrt hatte und die Welt bei weitem komplizierter war, als er in seiner Naivität angenommen hatte. Hatte ihn die Schwertleite zum Ritter geschlagen, so war er im Krieg erwachsen geworden, hatte zum ersten Mal erfahren, was es bedeutete zu lieben, wahrhaftig zu lieben und wie tragisch das Leben auch ohne die Dichtungen der Barden sein konnte.

    Letztens waren er und Rahaja sich wieder begegnet. Sie hatte ihn nicht wiedererkannt, nur Augen für jenen, in der Robe der Magier Gewandeten.Er war einfach vorbeigeritten, hinter sich den Strom jener Flüchtlinge, die er zurück nach Hause zu geleiten dachte. Seltsamerweise hatte es ihm nicht mit Eifersucht oder Zorn erfüllt, seine erste Liebe glücklich mit einem anderen Manne zu sehen. Vielmehr war es wahre rahjagefällige Freude die sein Herz erfüllt hatte und am darauffolgenden Abend versonnen den Sternenhimmel betrachten ließ, wie er es vor vielen Jahren getan hatte, in einer Zeit die ihm so trostlos und hoffnugslos wie keine andere erschienen war. Fürwahr, die eines jeden Menschen Herzen Emotionen gingen zumeist genauso oft wahrhaft seltsameWege, wie sie ihn zum Narren machen konnten.

    "Dank sei dir Travia, oh gütige Herrin,
    die Du den Hilflosen und Hungrigen
    Obdacht gewährst und uns
    die Gebote der Nächstenliebe
    lehrst. Auf das ein jeder ergriffen von
    deiner Liebe zum Menschen, dich in
    Ehre halte und nie vergesse, wie sehr
    ein jeder einander braucht.

    Gepriesen seist Du gütige Herrin.

    Ehrbietig grüßen wir dich oh Boron
    der Du uns Ruhe gewährst im
    Schlafe wie im Tode, auf dass wir
    auf Golgaris Rücken unser verdientes Los
    vor Augen, eintreten in deine Halle und
    eaufrecht dort eingehen, wo dein Wille uns
    geleiten wird, oh Standhafter.

    Gepriesen seist Du Hesinde, die Du uns
    gabst die Vernunft und die Sprache. Auf
    das ein jeder dein Werk in Ehre halten
    und ein jeder Mensch, sich aufgrund deiner
    großzügigen Gaben sich seiner besinnen möge.
    Demütig bringen wir dir unseren Dank
    dar, oh Weise und Kluge unter den Herren Alverans.

    Gedankt sei dir.''

    Der Borbaradkrieg. Schlussendlich vereint war Aventurien gegen den Dämonenmeister marschiert, hatte sich seinen finsteren Heeren entgegengestellt und dem Mittelreich war durch dem Überlaufen des ehemaligen Großmarschalls Helme Haffax schmerzhaft bewusst geworden, was es bedeutete verraten zu werden. Insgesamt, so war es auf ihm vorgekommen, war es schlussendlich das Mittelreich gewesen, welches die größten Verluste einzubüßen hatte und dessen Triumph umso schaler erschienen war. Seine Majestät der Reichsbehüter war an der Schlacht bei den Trollpforten gefallen, die Provinzen Maraskan und Tobrien verwandelten sich in die schwarzen Lande und viele Kinder waren im Folge dieses Kräfte zerrenden Konflikts zu Waisen geworden. Mit Stolz und Trauer, erinnerte sich Hartmann an diejenigen die an seiner Seite in die Schlacht geritten waren, als er unter dem Banner derer von Eschenbrücks, die Klingen mit den verderbten Horden des Dämonenmeisters gekreuzt hatte und im Kampf gegen die widernatürlichen Gegenspieler der Zwölf zu seiner wahren Bestimmung gefunden. In manchen Nächten gedachte er ihnen, seinen treusten Freunden und Kampfgefährten, die ihm schon vor dem Krieg lieb und teuer geworden waren.

    Avelria. Die junge Borongeweihte hatte sich ihm wie auch den Rest der Gruppe recht verschlossen verhalten, hatte als es jedoch zum Kampf gegen die Jünger der Herrin des Untodes gekommen war, nicht gezögert ihr Leben für das ihrer Gefährten und der natürlichen Ordnung der Dinge zu geben. Soweit er es gewusst hatte, war sie bei weitem keine Fanatikerin gewesen...in seinen Träumen hörte er immer noch jene eine letzte Litanei, die sie zur Abwehr der verfaulten Gestalten gesungen hatte und auch nicht davon abließ, als sie unter den Leibern der Diener Thautinagohts begraben wurde.

    Rondran Rabenmund, ein ferner Verwandter des verhassten Ursupators, ein Krieger der wie auch Hartmann einem festen Ehrenkodex folgte, ein begnadeter Schwertkämpfer, dessen bisweilen unerträgliche Arroganz ihn jedoch mehr als einmal an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte und mit dem er oft in Konkurrenz um die Rolle des Anführers gestanden hatte...wohl einer der schwerwiegensten Gründe weswegen Tara diese Rolle unter derbsten Flüchen meistens übernommen hatte.

    Tara. Von allen Menschen die ihn im Laufe seines Lebens begegnet waren, war die Forscherin wohl jenes mit dem stärksten Willen gewesen. Ihre Fähigkeiten im Kampfe mochten vielleicht weniger als bescheiden gewesen sein, aber oft war es ihr Einfallsreichtum und ihr Verstand, der sie aus nahezu jeder gefährlichen Situation gebracht hatte. Als ihre militärischen Kenntnisse sich notgedrungen vergrößerten und sie zur Kompanieführerin der Reiterei wurde, war er der Verzweiflung nahe gewesen, als sie,Rondran und Meliwil schlussendlich fielen.

    Meliwil. Hartmann glaubte bis heute nicht dass dies der richtige Name des Magiers gewesen war, genauso wie er daran zweifelte, dass er oder sie in irgendeiner Art und Weise etwas GANZES war. Nichtsdestotrotz vermisste er diesen besonderen Halb-Elfen und jene Nächte an denen sie still beieinander gelegen und auf den kommenden Morgen gewartet hatten.

    Er vermisste sie. Alle wie sie damals gewesen waren und wie er sie in Erinnerung hatte.

    "Firun, grimmiger Herr des Winters,
    der Du den Nordwind dein eigen nennst.
    Wir entbieten dir unsere bescheidene
    Ehrbietung, in der Hoffnung dich
    erweichen zu können, auf dass wir
    dich gnädig stimmen.

    Tsa, ewigjunge Herrin des
    Lebens, der Geburt und des Wandels.
    Gepriesen seist Du in
    all deiner wundervollen Pracht, auf
    das ein jeder das Geschenk dass
    Du den Sterblichen brachtest,
    in Ehre gehalten werde.

    Gepriesen seist Du, bis in alle Ewigkeit.

    Phex oh listenreicher, Herr des Glücks,
    verschmitzter Herr des Unergründlichen,
    der Du alle Wege kennst. Gelobt seist Du
    für deine Gaben und geehrt sollst Du
    werden, da Du uns den Weg ebnest
    den wir Zeit unseres Lebens bestreiten.

    Gelobt seist Du!"

    Und schlussendlich das Jahr des Feuers. Jenes Jahr welches das Reich schlussendlich vollkommen an den Rande der Apokaypse getrieben hatte, in dem der schwarze Drache Rhazzazor und der Verräter Galotta ihr wohlverdientes Ende fanden. Das Reich war entzweigerissen worden. Kaiserin Emer befand sich gefangen an einem Ort, der ewig unerreichbar für alle Sterblichen sein würde. Selindian Hal hatte sich zum Gegenkaiser ausrufen lassen und herrschte nun wie die Heptarchen der schwarzen Lande, mit dem Ziel sich dereinst das gesamte Reich untertan zu machen und seine Schwester, Kaiserin Rohaja vom Thron zu stoßen. Albernia hatte wie vor vielen Jahrhunderten erneut seine Unabhängigkeit erklärt, der Ursupator Answin starb den Heldentod, wie viele treue Diener des Reiches.

    Und Hartmann hatte gekämpft, war erneut in den Krieg gezogen, hatte unter dem Banner seines Hauses einige, junge Ritter vereint und hatte sich erneut gegen die dämonischen Handlanger der Widersacher der Zwölfe gestellt, nunmehr kein junger, Naivling aus Weiden, sondern mehr als...Mann der das tat was er für richtig hielt, als er mit marodierenden Söldnern und ursupatorischen Raubrittern aufeinandertraff und diese in den Staub warf. Das lange Jahr hatte sich schlussendlich dem Ende zugeneigt, Rohaja war zur Kaiserin gekrönt worden. Viele sprachen davon, dass sie schwach sei, ungestüm, ungeschickt was dipolmatische Dinge anging. Doch als er ihr Antlitz, zwischen all jenen anderen, die wie er im Krieg gekämpft, bisweilen sogar Taten von größerer Gewichtigkeit vollbracht hatten gewahr wurde und ihren Worten die sie an die Anwesenden und durch diese, stellvertretend an das gesamte Mittelreich richtete, lauschte war sein gesamtes Sein erfüllt mit...Hoffnung.

    "Peraine die Du uns lehrtest Sumus Leib
    mit gehobenen Respekt zu befruchten und
    ihre Gaben gemässen entgegezunehmen.
    Dir sei gedankt und gepriesen sei deine
    Güte und deine Liebe zu derjenigen,
    der wir alle respektvoll gedenken sollten.

    Gelobt sei dein Name."

    Hoffnung darauf, dass die Zeit der schweren Prüfungen zu Ende waren, dem Mittelreich nun endlich für lange Zeit Frieden gewährt wurde, auf das es unter der Herrschaft seiner wahren Kaiserin, gedieh und aufblühte.

    "Demütig verneigen wir uns vor dir
    Herr des Feuers, Ingegrimm, dem
    wir dir nacheifern um deiner gerecht zu werden.
    Auf dass deine Flammen einem jeden
    Trost und Sicherhei bescheren mögen
    und ein jeder dir ehrbietig gedenkt."

    Hoffnung auf eine Zeit, in der solche Leute wie er, im Umgang mit Waffen Geschulte, nun seltener gebraucht wurden, auf dass sie sich in sportlichen Wettbewerben massen. Darauf, dass die schwarzen Lande verschwanden und sie wieder dort zurückkehrten, wo ihr Platz in der natürlichen Ordnung der Welt sich befand, auf das sie Teil des neuen gloreichen Zeitalters wurden, von dem Hartmann träumte.

    "Und gelobt und gepriesen seist Du Rahja,
    Herrin der Liebe und der Freude,
    die Du uns mit deinem bezaubernden
    Gemüt, erfüllst mit Hoffnung auf
    den kommenden Tag. Auf das ein
    jeder dich in Ehren halte und deiner
    gedenke.

    Gelobt seist Du, oh liebliche Herrin.''

    Hartmann glaubte fest daran, dass diese Zeit kommen würde. Er hatte zuviel erlebt und gesehen, um nicht zu wissen, dass sie da war und stets bestand. Die Chance auf eine bessere Welt, einem alverangleichen Paradies, in der ein jeder seinen angestammten und gerechten Platz finden konnte. Zwar wusste er dass solcherlei nicht ewig bestehen konnte, aber er glubte daran, dass es so gut war. Er selber würde seinen kleinen Teil dazu beitragen, dass dieser Traum wahr würde. Obwohl seine Fähigkeiten nur begrenzt waren, stellten doch die wahren Helden des Kontinents jene wackeren Seelen die sich nach jedem noch so großen Konflikt wieder erhoben und versuchten das Zerstörte wieder aufzubauen, war er fest entschlossen seinen Beitrag zu leisten, auf dass das Kaiserreich sich wieder erheben würde.

    "So also ehret die Zwölfe, die Herren der Welt,

    Im Namen ihrer Majestät, Kaiserin Rohaja I von Gareth.

    die Feinde der, deren Namen Verderben allen bringt

    Im Namen all jener Aufrechten Streiter, die das Land wieder zu dem zu machen gedachen, welches es eins gewesen war und deren Herzen voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft war.

    und des Einen, dessen Namen seiner Abscheulichkeit wegen

    Im Namen der Zwölfe, der Herren Alverans, den Streitern wieder den Erzbösen und des Namenlosen.

    nicht genannt wird und aus dem Geiste der Götterfürchtigen

    Im Namen des Glaubens und der Hoffnung auf die neue, bessere Welt.

    getilgt bleibt

    Und im Namen seiner einzigen, wahren Göttin, die ihm durch die Dunkelheit wieder ins Licht führte und der er bis zum Tod dienen würde.

    immerdar."

    Im Namen Rondras!

    Den Blick zur Sonne gerichtet erhob sich der Ritter, blickte auf das Tal unter ihm und zum Himmel hinauf, wo sich die Wolken sammelten und das Praoismal diesen zum Trotz weiter erhob. Und lächelte.

    Es würde ein guter Tag werden. Frohen Mutes schritt er zu seinem Ross und setzte sich in den Sattel, schnalzte mit der Zunge und ließ es sich in Bewegung setzen und ritt hinaus, vielleicht einer besseren Welt entgegen.

    Hoffe ihr hattet wenigstens einigermaßen Vergnügen an meinem Geschreibsel^^.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Ankündigung:

    Da ich nicht einfach so Platz verschwenden möchte, pole ich diesen Thread zu einem Sammelthread für Episoden um, die selbst für Kurzgeschichten zu klein sind ( ähnlich wie der Ritter).

    Viel Lesevergnügen wünscht,

    Rogolan :laechel:

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  • Die Eisbahn erfreute sich diesmal regen Betrieb. Das Schicksal wollte es wohl, dass er diesmal viele verliebte Pärchen und äußerlich höchst glückliche Familien sehen sollte, als ob man der eigentlichen, weniger romantischen und je nach eigener Passion glücklicheren Realität entfliehen sollte, um sich zumindest einmal von ihren allzu zynischen Angewohnheiten zu erholen.

    Neben ihm stand wieder der Schneemann. Erik stellte mit nicht geringen Erstaunen fest, dass der gefrorene Geselle seit ihrem letzten Treffen sich immer noch in einem erstaunlichen guten Zustand befand, war aber sehr darüber erfreut.

    Nachdenklich blickte er, gestützt auf dem kalten Metall der Abgrenzung auf die Eisbahn, wohnte einer rührenden Szene bei, in der ein noch realtiver junger Mann, seinem gestürzten, noch sehr jungen Sohn wieder aufhalf und ihn mit nahezu engelsgleicher Geduld zeigte, wie man solche Szenarien auf ein Minimum reduzieren konnte.

    ,,Das Verhältnis von mir und meinem Vater ist sehr schwierig'', begann er ohne Vorwarnung, was seinen Nachbarn nicht zu stören schien.

    ,,Weil...naja...zumal liegt es daran dass ich nicht so Recht weiß, was ich nun für ihn fühlen soll. Ich meine ob ich ihn nun hassen oder lieben soll oder ob ein Mittelweg ganz toll wäre...

    Zur Zeit empfinde ich ihn als regelrechten, boshaften, zynischen, pragmatischen, selbstverliebten, harmoniebedürftigen Kotzbrocken, der sich alles schön redet, weil er es auf Grund seines kotzigen Berufes und der daraus resultierenden Konfrontration mit dem Tod oder wegen der Fehler die er gemacht hat einfach MUSS, damit er sich ständfig vor Augen halten kann, dass mit ihm und seiner Familie einfach alles in Ordnung ist.

    Wenn ich jedoch jetzt etwas länger drüber nachdenke und all die schönen Momente denke die wir hatten und die hatten wir wirklich, frage ich mich ob das fair ihm gegenüber ist. Weil, er hätte mich nicht bei sich haben müssen. Er hätte auch nein sagen können und ich wäre bei Mama gelandet...aber wer weiß was da die Beweggründe wahren? Geld wohl kaum, weil man als Heranwachsender mehr kostet als man vom Staat bezahlt kommt...vielleicht aber doch, damit er keinen Unterhalt zahlen musste, denn da hätte uns Mutter schön als Druckmittel eingesetzt, wie ich diese boshafte Kuh kenne...aber um sie geht es ja gerade nicht.

    Er war immer der Nette, der Liebe, der auf den man sich freuen konnte. Derjenige der mit den Kindern in Urlaub fährt, wandern geht, der sie lieb hat und so, der dich mit ins Schwimmbad nimmt und dir sagt "ich hab dich lieb" wenn Du ins Bett gehst...wie gesagt, vielleicht bin ich nicht fair...oder aber doch. Denn...eine Zeit lang ging gar nichts mit mir, wenn ich esmal negativ ausdrücken darf, ging eigentlich nie was...

    Zweimal habe ich den Kindergarten gewechselt, zwei Therapien musste ich hinter mir bringe damit ich was entwickeln konnte, das man Persönlichkeit nennt. Dann waren da noch viele, viele Krankenhausbesuche weil klein Erik ja immer was hatte...meistens war er da. Und Gute-Nacht-Geschichten hat er auch erzählt...als Winzling ist es wirklich leichter, obwohl die Kindheit beschissen ist...ist aber auch je nach persönlicher Einstellung dazu auch anders. Wie gesagt er war halt da...war immer der Nette und Liebe...und sagte "mein Großer". Ich weiß nicht ob ich es tatsächlich für ihn getan habe, viel eher denke ich, dass es wegen der Zuneigung war, die ich mir davon erhoffte, als der tatsächliche Respekt der Person an sich, die mein Vater ist.

    Wie gesagt ich weiß es nicht...aber was es auch war, es ging schief, wurde entweder mittelmäßig oder große scheiße...irgendwie hat er mit mir mehr ab's als auf's erlebt...deswegen habe ich mich wohl auch so sehr für mich geschämt, dass ich ihn kein so toller Sohn sein konnte, wie er es wohl Verdient hatte...''

    Ein kleines, verbittertes, vielleicht auch trauriges Lächeln schlich sich auf die Lippen des jungen Mannes.

    ... ,,Vielleicht aber auch doch. Schließlich hat er es mit seiner Freundin schon während der Ehe mit Mama getrieben, sie selbst mehr wie ein Dienstmädchen, denn einer Gleichberechtigten gehalten und uns mit ihr allein gelassen. Vielleicht bin ich genau das was er verdient hat...ein ewiges Sorgenkind, der Familienversager, der schlußendlich nichts weiter als eine reine Enttäuschung wurde...widersinnig wenn man bedenkt, dass ich jetzt arbeite ich weiß. Und er hat ja auch nie wirklich irgendwelche Ansprüche an mich gestellt. Immer sagte er "Du lernst doch nicht für mich, sondern für dich, damit Du später ein erfülltes Leben führen kannst..."

    Wenn man jetzt ein Arschloch wäre, könnte man jetzt ganz hämisch anmerken, dass er sich wohl solchen Sätzen aus der Affäre zu ziehen glaubte hmm? Aber so ist er nun mal und wird es wohl auch immer bleiben...der kleine Adonis...

    Wohl auch einer der Gründe, weswegen ich wohl auch mit ihm zu kämpfen habe...sein Aussehen. Wenn ich ein Foto hätte könnte ich dir mal ein gutes Beispiel zeigen...sieht immer noch klasse aus, für die Jährchen die er jetzt schon auf den Buckel hat...und vögeln kann er wohl auch immer noch ganz gut.

    ...

    Tschuldigung, blöder Spruch, gehört hier nicht her.

    Heffffff...Sein Aussehen geht mit seiner Persönlichkeit ein, wie ich sie vor Augen habe wohlgemerkt. Er hat halt was Selbstsicheres an sich, was souveränes Selbstbewusstes, aber auch Herablassendes wenn Mama wieder am geifern war oder ich einfach nur dasaß und auf den Teller schaute, während er beiläufig fragte ob ich inzwischen einen Plan hätte und ich wieder mit "nein" antworten musste. Zu der Zeit übrigens wollte ich unbedingt von ihm unabhängig sein und es den "miesen alten Dreckssack" zeigen...heute wird mir bewusst, dass ich immer noch abhängig von ihm bin. Von seinen "hab dich lieb", von dem Bisschen Liebe, das er sich vielleicht für mich bewahrt hat. Von dem Gedanken, ha! Wunschtraum trifft es wohl eher. Dem Wunschtraum also, genauso viel wert zu sein wie er und nicht in seinem Schatten zu stehen. Von all dem und noch mehr, bin ich halt noch abhängig und werde es wohl auch immer bleiben, solange er noch unter den Lebenden weilt...und selbst dann wird er wohl noch Macht über mich haben, in dem er einfach in meinen Gedanken bleibt und ich mich ständig fragen muss "was wäre gewesen wenn...?".

    ...

    Scheiße...ist die Weihnachtszeit.''

    Der kleine Junge war wieder auf's blanke Hinterteil gefallen und weinte nun. Sein Vater half ihm lächelnd wieder auf die Beine und der Tränenstrom begann zu versiegen.

    Erik sprang für den Kurzen ein...

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • "Hmm..."

    "Was?"

    "Guck mal...''

    "Hmm...steht nichts."

    "Eben.''

    "Hmm?"

    "Da steht nichts, weil da nichts stehen kann, auf Grund der Probleme, die es mit sich bringt in einer politisch korrekten Gesellschaft zu leben.''

    "Was ist daran so schlimm?"

    "Nichts wenn es denn ehrlich gemeint wäre. Ich meine wir haben uns ganz fest auf die Fahne geschrieben politisch korrekt uns gegenüber allen Minderheiten zu verhalten seien sie nun Ausländer, homosexuell oder vom anderen Geschlecht. In guten Zeiten läuft das sogar ganz gut, solange der eigene Haushalt nicht von irgendwem bedroht wird oder nicht irgendsoein, entschuldige diese abfällige Wortwahl aber irgendwie muss man ja ein konkretes Beispiel geben, "Schlitzauge" den eigenen Job übernimmt, weil er eventuell besser qualifiziert und jünger ist.

    Solange nichts geschieht was den heimischen Frieden stört, sind wir lieb nett und freundlich.

    Wie er ist schwul? Kein Problem...solange er seine Hände bei sich behält, kann er sich gerne soviel leihen wie er will und wenn er mir bei der einen oder anderen Sache mit anpackt ist er umso willkommener.

    Chinese? Hey das sind auch nur Menschen und nicht jeder ist ein Industriespion...außerdem ist ER ja eine besonders scharfe SIE, "he-he-ha-ha-hu-hu."

    Moslem? Sind ja nicht alles Bombenleger...außerdem wohnt er sowieso drei Straßen weiter bei Dingsbums die kann ich sowieso nicht leiden.

    Bah."

    "Findest Du das nicht ziemlich eklig?"

    "Kann schon sein, aber ekliger als die allgegenwärtige Heuchelei ist es allemal und schlimmer noch, bin ich mir gar nicht so sicher ob ich mich von meinen so genannten Mitbürgern unterscheide. Denn wenn es mir persönlich in unserer tollen Wunderlandgesellschaft besser ginge,würde ich wohl über solche Reden nur mitleidig den Kopf schütteln, denn wir sind hier schließlich im HURRA-HAPPY-Land, wo die Welt in Ordnung ist und wir trotz globaler Erwärmung und Erschöpfung der Rohstoffe dem supertollen 22. Jahrhundert entgegenarbeiten. Ich meine man richtet die Stimme der Kritik ja meistens nur an die Menschheit wenn es einem SCHLECHT geht und sucht sich dann bei anderen Unterstützung, hauptsächlich bei denen die die Zielscheibe der bösen Öffentlichkeit sind und sei es auch nur um sich zu bestätigen, auf der richtigen Seite, der Unterdrückten, ergo GUTEN Seite zu stehen.

    Weiß nicht ob mich das noch schrecklicher macht, als den ignoranten Rest, aber irgendwie stellt es mich doch auf eine Stufe die der ihren fast gleichwertig ist...finde ich. Was nicht heißen soll, dass ich allgemein solche Bemühungen verurteile, ganz im Gegenteil. Wir können unsere Gesellschaft immer verbessern, wirklich IMMER, nur sind wir meist etwas zu bequem, das zu tun, unabhängig davon ob es sich dabei um die eben angeprangerte Toleranz gegenüber anderen oder die immer beschränkter einsetzbaren Ressourcen handelt...tja.

    Blöd ist ja auch noch, dass wir alle Individuen sind, jeder unserer Verfassung nach ein Recht auf eine eigene Meinung hat, also auch darauf was er von diesem oder jenen hält. Dabei muss er als ausgesprochener Rassist nicht mal ein schlechter Mensch im Sinne von "schlägt-seine-Kinder-und-foltert-seine-Frau-widerliches-Arschloch-SCHLECHT
    " sein, sondern im Sinne davon, dass sein eigener eingeschränkter Horizont, aus seiner Sichtweise ziemlich umfangreich ist, aus der Sicht weitaus weltoffenerer Menschen einfach so was von eingeschränkt ist, dass er in unserer angeblich offenen einfach nicht mehr bestehen kann. Ergo sind wir, wenn man es mal so verquer umdrehen will, auch Rassisten, da wir sein Recht auf Meinungsfreiheit untergraben und ihn schon von vornherein auf Grund seiner Ansichten verurteilen, ohne ihn wirklich zu kennen.

    Kommst Du noch mit?"

    "Glaube schon...weiß nicht.''

    "Dann bist Du mir auf jeden Fall voraus...weiß selber nicht, ob ich auf was hinaus will oder sich jetzt irgendwelche Abgründe auftun, die mich jetzt als riesengroßer Arsch brandmarken...na ja. Genau das ist auch ein Grund weswegen ich im Grunde nichts schreiben kann und DARF wenn ich mich politisch korrekt äußern will...denn jeder meiner Leser geht wohl automatisch davon aus, dass ich als Verfasser von eventuell lesenswerten Schund ohne Doktorantentitel immer eine persönliche Meinung mit einbringe und man jede Szene gesellschaftlich an unseren Werten messen muss.

    Wenn ich zum Beispiel verdeutlichen will dass mein Protagonist ein Rassist ist indem er jemanden "Schlitzauge" nennt, wird jede/r LeserIn der dem nicht insgeheim zustimmt oder etwas aufmerksamer (oder überaufmerksam sollte ich seiner/ihrer Symphatien noch nicht sicher sein) sich wohl erstmal fragen wie ich darauf kam, dieses Wort zu verwenden. Wenn ich mich folgendermaßen äußere dass ich mir nichts dabei dachte, bin ich dann wohl ein entweder ein Ignorant oder ein unwissender Rassist. Wenn ich wie gesagt sagen will, dass ich den ausgeprägten Fremdenhass meines Protagonisten zum Ausdruck zu bringen, wird dem Geschreibsel eventuell plötzlich mehr literarischer Wert beigemessen als tatsächlich vorhanden ist. Klar, es muss auch gesagt werden, dass einige wirklich ihren Mist so meinen wie sie ihn schreiben oder manche Dinge nur des Effektes wegen in ihre, bäh, Geschichten einbauen, damit sich ein gewisser Lesersatz davon unterhalten lässt. Reicht aber schon, wenn es der Autor selbst ist, dem es gefällt, angeblich ja die Hauptsache, aber na ja.

    Um wieder zum Thema zu kommen: Wenn man politisch korrekt schreiben will, muss man alles idealisieren, die Gesellschaft als solche, die Menschen darin und alle Probleme luftdicht verpackt im nächst besten Mülleimer verpacken und wegsperren. Einfach alles Ernste beiseite schieben und was Lustiges draus machen, was Leichtes, romantisch Verklärtes für zwischendurch zur gepflegten leichten Unterhaltung. Und angesichts unserer derzeitigen Schwernisse, die auf uns armen, gebeutelten Evolutionskrönungen plagen; ist dass doch nur verständlich! Und ein Schelm wer DA noch böse anmerkt, dass wir uns diese Problemchen selbst über kurz oder lang eingebrockt haben, aber ICH kann es gleichzeitig auch verstehen, da ich mir ja selbst ja gerne die eine oder andere leichte Kost zu Gemüte führe um mich mal zu entspannen...tja...

    Aber als angeblich angehender Künstler oder was auch immer man heute dazu sagt, kann ich im Grunde nicht wirklich korrekt sein, wenn ich denn wirklich was zu sagen habe, was auch Ansichtssache sein mag. Für die Einen bin ich ein talentierter angehender Künstler mit weltbewegenden Aussagen, für die Anderen ein wirr vor mich hin brabbelnder Schmierfink, der eigentlich hinter der Kasse sitzen sollte um ihnen den Preis für ihre Konserven zu nennen.

    Ups...das war wieder gemein hmm?''

    "Och...''

    "Tja...politische Korrektheit...ich will nicht sagen, dass es absoluter Scheiß ist, aber solange wir immer noch sagen "der ist Japse", "der da drüben ist ein Froschfresser", "dass da ist einer dieser Sauerkrautfressenden Nazis" und uns krampfhaft BEMÜHEN nett zu sein und es nicht wirklich sind...bleibt es halt nur ein Traum...''

    "Hmm..."

    "Und das Schlimmste ist: Was ich hier sage, ist bestimmt nicht sonderlich tiefsinnig oder schlau...jeder mit nur etwas in der Birne kommt dazu, wenn er sich mal kurz Zeit lässt und es gibt wesentlichere klügere und vor allem bessere Menschen als ich, die zu dem Thema und allen anderen viel mehr was zu sagen haben...nur irgendwie gibt es davon glaube ich zu wenige, die aktiv was daran ändern wollen...oder können. Je nachdem.''

    "Hmm...''

    "Machst Du Kakao?"

    "Klar..."

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Ein ganz kleiner Versuch von mir, etwas zur aventurischen Götterwelt zu posten.

    Viel Vergnügen :zwinker:.


    Praios, der Götterfürst, Herr der Sonne und Patron der Gerechtigkeit saß in seinem Sessel, wippte seine, mit flauschig weichen Drachenfell(?)pantoffelchen bedeckten, Füße zum Klang des All-Time Klassikers "Highway to hells" hin und her. Boron, der es sich im Sessel neben ihm bequem gemacht hatte, tat derweil das was er immer tat wenn er nicht über die Toten wachte: Schlafen.

    Und das übrigens wie ein Toter. Seinem leicht anzüglichen Lächeln, konnte das strahlende Licht am Firmament Alverans entnehmen, dass sein sauberer Bruder zumindest im Traume, eine höchst erquickliche Erfahrung durchmachte. Keineswegs darüber neidisch(selbstverständklich nicht,bei Praois!), blätterte er also im "neuen Alveraner" und verschwand mit seiner Nase in den schwarzweißgedruckten Halbwahrheiten dieses gepriesenen Stück Informationmediums.

    Nach ungefähr fünf Minuten hatte er den interessantesten Titel bereits gelesen, verblieb jedoch, wie als würde er so versuchen der kommenden Konfrontration aus dem Weg zu gehen, die ihm eine unangenehme Ahnung vorankündigte. Doch keiner sollte dem Götterfürsten Mutlosigkeit nachsagen, also senkte er die Zeitung ein wenig um so einen klitzekleinen Ausblick auf seinen Feind zu bekommen. Dieser war ungefähr drei Jahre alt, sehr hübsch und mit einer solchen "schnucklidifutzinutzibutzibutziistdersüüüüüüß!" Niedlichkeit erfüllt, dass jeder der seiner angesichtig wurde, wusste den Kampf bereits verloren zu haben, bevor dieser überhaupt begonnen hatte.

    Onkel Praihoosss? , entwich es diesem Musterxemplar eines überextrem niedlichen Kleinkindes, welches das Leuchtfeuer der Wahrheit mit Augen so klar wie der Sternenhimmel fixierte und seinen Widerwillen, sollte er vorher überhaupt vorhanden gewesen sein, endgültig zerbrechen ließ.

    Ja Aves?

    Darf ich dich was fragen? , sprach eines der jüngsten Mitglieder der illustren Götterrunde, als wüsste es nicht bereits um die Antwort, was wohl auch der Fall wahr.

    Aber sicher mein Junge.

    Darf ich vorher auf deinen Schoß?

    Natürlich.

    Geschwind wie sein Elternteil väterlicherseits, kletterte der Sohn der Rahja und des Phex auf die Knie seines "absolut, tollen superduper Onkels", wippte dorte mit den Füßen, legte angestrengt die Stirn kraus und gab dem in böser Vorahnung schmorrenden Götterfürsten damit noch ein wenig Schonzeit. Dann blickte das ernste Gesichten ihm in die Augen, mit einer Feierlichkeit wie sie nur Kleinkinder im Alter von null bs zehn Jahren an sich haben.

    Wo kommen die Babies her?

    Was? , entwich es dem überrumpelten Patron der höchsten Autoritäten.

    Wo-komm-mm-men-die-Ba-bies-her? , wiederholte der junge Gott nochmal, da er wohl beim ersten Mal etwas undeutlich gesprochen hatte.

    Selbstverständlich hatte das allgegenwärtige Licht, seinen Neffen sehr gut verstanden und rang nun sichtlich mit der Fassung. Es gelang ihm ganz passabel.

    Ja nun mein Großer, DAS ist eine wirklich gute Frage!

    Ja?

    Ja...warum fragst Du eigentlich nicht deine Mutter oder deinen Vater?

    Die fahren Onkel Rollstuhl ein wenig spazieren.

    Aha , sagte der Erste unter den Zwölfen, das Bild eines kichernden und Händchen haltenden Paares vor Augen, das einen mit Ketten und Zwangsjacke versehenden und schlechtgelaunt vor sich hin grummelnden Geschwisternteil ohne nennenswerten Namen, den man ihn geben könnte , vor sich her schob und das Alleinesein wahrscheinlich auch anderweitig ausnutzen würde.

    "Aha so sieht das also aus. Die beiden entfliehen ihrer elterlichen Pflicht und ICH darf dem Kleinen hier, essenztielle Wahrheiten vermitteln, die ihm nach und nach seine Unschuld kosten wird. Warum ausgerechnet ich? Steht mir "lieber, allwissender Onkel" auf die Stirn geschrieben oder was?

    Ruhig Praios, ganz ruhig, sei ganz die weise alveranische Weseheit, als die Du angesehen und verehrt wirst. Sei die Erleuchtung in Zeiten der Finsternis, auf das diesen armen Kinde, deinem Neffen, geholfen sei.

    ...

    Scheißescheißescheißewarumverfluchtnocheinsausgerechnetich?Verdammtverdammtverdammt!"

    Nun setzte der sonst so strenge Herr über die göttliche Ordnung, eines seiner seltenen Lächeln auf, blickte so sanft und weise wie es ihm angesichts dieser prekären Lage überhaupt möglich war.

    Also Aves...

    Ja?

    Du weißt ja, dass deine Mama und dein Papa sich sehr lieb haben.

    Vom schlafenden Boron, kam ein Grunzen, das unter anderen Umständen wohl als Prusten durchgegangen wäre, wenn er denn die Anwesenden im erwachten Zustand beehrt hätte. Praois bedachte ihn noch kurz mit einem schiefen Seitenblick und setzte dann seinen Vortrag fort, dessen Fortsetzung der wissbegierige Neffe kaum erwarten konnte.

    Wie gesagt, deine Eltern hatten sich sehr lieb...und dann als sie kuschelten und sich küssten...

    Iiiih!

    Ja ich weiß, sehr eklig. Also als sie das taten, sprach deine liebe Mama zu deinem Papa, dass sie doch gerne ein Kind haben möge und dein Paa stimmte dem zu. Also schnitten sie sich, wie dein Opa Los, sich in die Finger und ließen jeweils einen Tropfen Blut zu Boden falllen. Dann klatschtn sie in die Hände und wünschten sich ganz fest, ganzganzganz feeeeest, dass Du auf die Welt kämest und "schwups" warst Du da!

    Klingt anstrengend.

    Ohja...sehr anstrengend und sehr ERNST.

    Hmm.

    Konnte ich dir helfen?

    Denke schon.

    Das ist gut.

    Hab dich lieb Onkel Praios.

    Ich dich auch Aves.

    Sie umarmten einander und der Erleuchter des Pfades, ließ dennachdenklich dreinblickenden Junggott, ziehen und lächelte ihn, bis er um die Ecke des gewaltigen Palastes verschwand, hinterher. Boron öffnete das rechte Auge und machte damit deutlich, dass er spätestens ab jetzt wieder in den Sphären der Wachen weilte.

    Dir ist schon bewusst, wenn man die Prinzipien bedenkt für die Du stehst, dass dieses Gepräch unter den Sterblichen wohl zu mehr als NUR ein ungläubiges Kopfschütteln geführt hätte oder?

    Ach geh doch wieder Schafe beglücken , erboste sich der nun finster dreinschauende Gott der Wahrheit und schlug die Zeitung erneut auf, um sich wieder dem weitaus unpersönlicheren Geschreibsel, gewisser Sucher und Selbstschöpfer eben jener, zu widmen.

    Gruß Rogolan :zwinker:

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Diesmal nichts Neues, aber etwas dass ich vor einen guten halben Jahr(Du liebe Güte wie die Zeit vergeht), verfasst habe in einer Welt, die von einer Freundin erdacht wurde und in der ich die eine oder andere Figur ersinnen konnte (siehe Harry).

    Danke Große :laechel:.

    Aus meiner Sicht, gehört es zum Besten was ich jemals verfasst habe, aber entscheidet selbst :zwinker: .

    Gruß Rogolan :laechel:

    PS: Wer "paint it black" kennt wie gut das Lied ist...in jeder Version :zwinker:

    --------------------------

    Melinda tanzte nicht.

    Vielmehr ging sie in dem zuckenden Meer aus spärlichen Lichtern auf, schlängelte sich an den anderen, unwichtigen Idioten, die ihr den Platz versperrten vorbei, überließ dann wohlmeinend dem Pöbel das Feld um sich einen Umtrunk zu genehmigen und dem untalentierten Rest bei seinem verzweifelten Gehüpfe zuzuschauen.

    Nein, Melinda tanzte nicht. Sie trank.

    Nicht weil sie frustriert war.

    Nicht weil sie wirklich Durst hatte.

    Sie trank um des Trinken Willen, jenem wundervoll kurzweiligen Vergnügen, dessen im Grunde komplex strukturierter Weg, zur zeitweiligen Abhängigkeit sich nicht jedem, eigentlich niemanden, erschließen wollte.

    Doch Melinda war dahinter gekommen, sie war ein wahrer Profi darin Dinge herauszufinden die sie im Grunde nicht interessierten, die sie nicht wirklich wissen wollte...

    ...die es aber wohl für gut hielten, auf sich aufmerksam zu machen.

    Der Fruchtsaft mit Alkohol, das Gumipüppchen hinter der Theke nannte ihn "Alkopop" , ging runter wie Wasser.

    Sie bestellte noch einen.

    Süß, klebrig und sorgte für wohliges Kribbeln im Magen.

    ,,Noch einen...'', murmelte sie vor sich hin, blickte mies gelaunt auf die Tanzfläche, versuchte nicht, das vor sich hin fummelnde Pärchen anzustarren, wünschte der Rothaarigen, dass ihr Freund in Wirklichkeit anderweitig gepolt oder in Wirklichkeit scharf auf ihre kleine Schwester war.

    Oder eine Affäre mit ihrer besten Freundin hatte.

    Noch versessener als vorher auf den exquisiten Schlüssel zur zeitweiligen Betäubung ihrer Sinne, drehte sie sich um und wollte schon nach ihrer Börse greifen als...

    ...eine Hand ohne Fleisch, Sehnen oder sonstige Anzeichen auf menschliche Muskulatur einen Hunderter auf den Tresen legte.

    Dieses und alle weiteren Getränke die die Dame nun bestellt gehen auf meine Rechnung...für mich bitte einen...Scotch. Ohne Eis...ich vertraue Ihnen...was übrig bleibt können sie als Trinkgeld behalten.

    Ein menschlicher Totenschädel GRINSTE Melinda aus leeren Augenhöhlen entgegen, trug einen Anzug am knochigen Leib und einen Zylinder auf dem Kopf.

    Sie musste schon sehr betrunken sein.

    Wunderschöner Abend nicht wahr?

    Sehr betrunken.

    ,,Ja...wunderschön.''

    Sie hob das Glas an, nahm einen Schluck.

    ,,Echt toll.''

    Noch einen. Deutlich gehaltvoller.

    Das Skelett nahm derweil seinen Scotch via Strohhalm zu sich, schien sie mit auf dem knochigen Handteller abgestützten Kinn aus den finsteren Augenhöhlen zu betrachten.

    Melinda war sich fast sicher, dass sogleich eine Made aus der rechten Augenhöhle kroch. Sie irrte sich.

    Nicht das es mich etwas angehen würde, aber mir scheint, dass es um Ihr Gemüt nicht sonderlich gut beschaffen ist.

    ,,Sie haben Recht.''

    Ach ja?

    ,,Es geht sie überhaupt nichts an.''

    Es überraschte sie nicht, dass ihr Nachbar zu lachen begann, schließlich hatten es solche Fantasien wohl so an sich, genau das Gegenteil von dem zu tun, was man wirklich erwartete...es sei denn, es handelte sich um etwas "speziellere" Bekanntschaften.

    Für's Erste geschah nichts. Melinda trank, ihr Nachbar schlürfte. Sie hing ihren Gedanken nach, er schien einfach nur dazusitzen.

    Sie seufzte.

    ,,Mein Freund ist ein Wichser der jämmerlichsten Güte und meine so genannte, beste Freundin ist eine Schlampe reinsten Wassers.''

    Damit war in wenigen Worten, ohne zuviel zu verraten oder auszulassen, ihre derzeitige Situation perfekt auf den Punkt gebracht.

    Wieder Schweigen. Das Skelett drehte sich zu ihr.

    Ich hab mir "I love my Life" auf die Leber tätowieren lassen.

    Stille.

    Dann begannen Melindas Schultern zu beben, kleine Pruster drangen aus ihren Innersten empor, steigerten sich summiert zu einem leisen Kichern, verwandelten sich in ein klares, umfassendes Lachen.

    Sie trommelte mit der linken auf die Tischplatte, barg ihr Gesicht in ihrem rechten Arm, spürte wie die Tränen ihr aufstiegen, schnappte plötzlich nach Luft und legte den Kopf in den Nacken, hielt sich den Bauch.

    Dann war es vorbei. Sie wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, kicherte noch leicht. Das, sein Leben liebende, Skelett saß immer noch neben ihr, verharrte in der gleichen Position wie vorher auch GRINSTE.

    Es schnipste elegant mit den Fingern der Rechten und plötzlich erklang im Hintergrund "Paint it Black", die Version von Vanessa Carlton. In gekünselten Erstaunen, aber scheinbar echten Entzücken, schlug es die Handflächen aufeinander.

    Nein, was für ein Zufall! Ich liebe dieses Lied!

    I see a red door and I want it painted black
    No colors anymore I want them to turn black
    I see the girls walk by dressed in their summer clothes
    I have to turn my head until my darkness goes

    ,erklang es sehr verlockend im Hintergrund

    Galant erhob es sich, drehte sich einmal im Kreis um die eigene Achse, ging auf das linke Knie, streckte Melinda die Rechte entgegen.

    Darf ich Sie um diesen Tanz bitten?

    Melinda kicherte, nahm die angebotene Hand nur zu gerne an, ließ sich von ihren neuen Freund auf die Bühne führen.

    I see a line of cars and they're all painted black

    Sie legte ihre Linke sacht auf seine Schulter, es die Seine an ihre Taile, beide umschlangen ihre Rechten und begannen sich im Kreis zu drehen, als wäre dies ein Ballsaal aus längst vergangener Zeit.

    With flowers and my love both never to come back

    Heute hatte man sie entlassen...

    I see people turn their heads and quickly look away

    ...dann hatte ihr Auto den Geist aufgegeben...

    Like a new born baby it just happens ev'ry day

    ...der Typ vom Abschleppdienst hatte sich als Arschloch erster Klasse entpuppt...

    I look inside myself and see my heart is black

    ...sie hatte sich nur auf Jeff gefreut...

    I see my red door and it has been painted black

    ...nur auf ihn...

    Maybe then I'll fade away and not have to face the facts

    ...zu schade, dass ausgerechnet heute Francine zu Besuch gekommen war.

    It's not easy facin' up when your whole world is black

    Sie war lediglich hierhergekommen um sich zu betrinken.

    No more will my green sea go turn a deeper blue

    Und jetzt tanzte sie mit einem Skelett Walzer.

    I could not foresee this thing happening to you

    Das Leben war schön.

    If I look hard enough into the settin' sun
    My love will laugh with me before the mornin' comes

    Sie hielten inne, es beugte sich leicht vor, sie nach hinten...

    I see a red door and I want it painted black

    Ihre Hände umfassten den Schädel, zogen ihn an sich...

    No colors anymore I want them to turn black

    ...er schien sich ihr entgegenzubewegen ohne dass der Körper sich selbst bewegte.

    I see the girls walk by dressed in their summer clothes

    Sie schloss die Augen...

    I have to turn my head until my darkness goes

    ...spitzte ihre Lippen...

    Hmm, hmm, hmm,...

    ...und drückte den lippenlosen Mund, ohne Fleisch und allen anderen einen sanften Kuss auf...die Zähne.

    I wanna see it painted, painted black

    Sie schmeckte, wie nicht anders zu erwarten nur Knochen.

    Black as night, black as coal

    Aber das war schon in Ordnung.

    I wanna see the sun blotted out from the sky

    Wichtig war nur der Moment und was er mit sich brachte. Um sie herum stand die Zeit still.

    I wanna see it painted, painted, painted, painted black

    Das Leben war schön.

    Yeah!

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Diesmal nichts Neues, aber etwas dass ich vor einen guten halben Jahr(Du liebe Güte wie die Zeit vergeht), verfasst habe in einer Welt, die von einer Freundin erdacht wurde und in der ich die eine oder andere Figur ersinnen konnte (siehe Harry).

    Danke Große :laechel:.

    Aus meiner Sicht, gehört es zum Besten was ich jemals verfasst habe, aber entscheidet selbst :zwinker: .

    Gruß Rogolan :laechel:

    PS: Wer "paint it black" kennt wie gut das Lied ist...in jeder Version :zwinker:

    --------------------------

    Melinda tanzte nicht.

    Vielmehr ging sie in dem zuckenden Meer aus spärlichen Lichtern auf, schlängelte sich an den anderen, unwichtigen Idioten, die ihr den Platz versperrten vorbei, überließ dann wohlmeinend dem Pöbel das Feld um sich einen Umtrunk zu genehmigen und dem untalentierten Rest bei seinem verzweifelten Gehüpfe zuzuschauen.

    Nein, Melinda tanzte nicht. Sie trank.

    Nicht weil sie frustriert war.

    Nicht weil sie wirklich Durst hatte.

    Sie trank um des Trinken Willen, jenem wundervoll kurzweiligen Vergnügen, dessen im Grunde komplex strukturierter Weg, zur zeitweiligen Abhängigkeit sich nicht jedem, eigentlich niemanden, erschließen wollte.

    Doch Melinda war dahinter gekommen, sie war ein wahrer Profi darin Dinge herauszufinden die sie im Grunde nicht interessierten, die sie nicht wirklich wissen wollte...

    ...die es aber wohl für gut hielten, auf sich aufmerksam zu machen.

    Der Fruchtsaft mit Alkohol, das Gumipüppchen hinter der Theke nannte ihn "Alkopop" , ging runter wie Wasser.

    Sie bestellte noch einen.

    Süß, klebrig und sorgte für wohliges Kribbeln im Magen.

    ,,Noch einen...'', murmelte sie vor sich hin, blickte mies gelaunt auf die Tanzfläche, versuchte nicht, das vor sich hin fummelnde Pärchen anzustarren, wünschte der Rothaarigen, dass ihr Freund in Wirklichkeit anderweitig gepolt oder in Wirklichkeit scharf auf ihre kleine Schwester war.

    Oder eine Affäre mit ihrer besten Freundin hatte.

    Noch versessener als vorher auf den exquisiten Schlüssel zur zeitweiligen Betäubung ihrer Sinne, drehte sie sich um und wollte schon nach ihrer Börse greifen als...

    ...eine Hand ohne Fleisch, Sehnen oder sonstige Anzeichen auf menschliche Muskulatur einen Hunderter auf den Tresen legte.

    Dieses und alle weiteren Getränke die die Dame nun bestellt gehen auf meine Rechnung...für mich bitte einen...Scotch. Ohne Eis...ich vertraue Ihnen...was übrig bleibt können sie als Trinkgeld behalten.

    Ein menschlicher Totenschädel GRINSTE Melinda aus leeren Augenhöhlen entgegen, trug einen Anzug am knochigen Leib und einen Zylinder auf dem Kopf.

    Sie musste schon sehr betrunken sein.

    Wunderschöner Abend nicht wahr?

    Sehr betrunken.

    ,,Ja...wunderschön.''

    Sie hob das Glas an, nahm einen Schluck.

    ,,Echt toll.''

    Noch einen. Deutlich gehaltvoller.

    Das Skelett nahm derweil seinen Scotch via Strohhalm zu sich, schien sie mit auf dem knochigen Handteller abgestützten Kinn aus den finsteren Augenhöhlen zu betrachten.

    Melinda war sich fast sicher, dass sogleich eine Made aus der rechten Augenhöhle kroch. Sie irrte sich.

    Nicht das es mich etwas angehen würde, aber mir scheint, dass es um Ihr Gemüt nicht sonderlich gut beschaffen ist.

    ,,Sie haben Recht.''

    Ach ja?

    ,,Es geht sie überhaupt nichts an.''

    Es überraschte sie nicht, dass ihr Nachbar zu lachen begann, schließlich hatten es solche Fantasien wohl so an sich, genau das Gegenteil von dem zu tun, was man wirklich erwartete...es sei denn, es handelte sich um etwas "speziellere" Bekanntschaften.

    Für's Erste geschah nichts. Melinda trank, ihr Nachbar schlürfte. Sie hing ihren Gedanken nach, er schien einfach nur dazusitzen.

    Sie seufzte.

    ,,Mein Freund ist ein Wichser der jämmerlichsten Güte und meine so genannte, beste Freundin ist eine Schlampe reinsten Wassers.''

    Damit war in wenigen Worten, ohne zuviel zu verraten oder auszulassen, ihre derzeitige Situation perfekt auf den Punkt gebracht.

    Wieder Schweigen. Das Skelett drehte sich zu ihr.

    Ich hab mir "I love my Life" auf die Leber tätowieren lassen.

    Stille.

    Dann begannen Melindas Schultern zu beben, kleine Pruster drangen aus ihren Innersten empor, steigerten sich summiert zu einem leisen Kichern, verwandelten sich in ein klares, umfassendes Lachen.

    Sie trommelte mit der linken auf die Tischplatte, barg ihr Gesicht in ihrem rechten Arm, spürte wie die Tränen ihr aufstiegen, schnappte plötzlich nach Luft und legte den Kopf in den Nacken, hielt sich den Bauch.

    Dann war es vorbei. Sie wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, kicherte noch leicht. Das, sein Leben liebende, Skelett saß immer noch neben ihr, verharrte in der gleichen Position wie vorher auch GRINSTE.

    Es schnipste elegant mit den Fingern der Rechten und plötzlich erklang im Hintergrund "Paint it Black", die Version von Vanessa Carlton. In gekünselten Erstaunen, aber scheinbar echten Entzücken, schlug es die Handflächen aufeinander.

    Nein, was für ein Zufall! Ich liebe dieses Lied!

    I see a red door and I want it painted black
    No colors anymore I want them to turn black
    I see the girls walk by dressed in their summer clothes
    I have to turn my head until my darkness goes

    ,erklang es sehr verlockend im Hintergrund

    Galant erhob es sich, drehte sich einmal im Kreis um die eigene Achse, ging auf das linke Knie, streckte Melinda die Rechte entgegen.

    Darf ich Sie um diesen Tanz bitten?

    Melinda kicherte, nahm die angebotene Hand nur zu gerne an, ließ sich von ihren neuen Freund auf die Bühne führen.

    I see a line of cars and they're all painted black

    Sie legte ihre Linke sacht auf seine Schulter, es die Seine an ihre Taile, beide umschlangen ihre Rechten und begannen sich im Kreis zu drehen, als wäre dies ein Ballsaal aus längst vergangener Zeit.

    With flowers and my love both never to come back

    Heute hatte man sie entlassen...

    I see people turn their heads and quickly look away

    ...dann hatte ihr Auto den Geist aufgegeben...

    Like a new born baby it just happens ev'ry day

    ...der Typ vom Abschleppdienst hatte sich als Arschloch erster Klasse entpuppt...

    I look inside myself and see my heart is black

    ...sie hatte sich nur auf Jeff gefreut...

    I see my red door and it has been painted black

    ...nur auf ihn...

    Maybe then I'll fade away and not have to face the facts

    ...zu schade, dass ausgerechnet heute Francine zu Besuch gekommen war.

    It's not easy facin' up when your whole world is black

    Sie war lediglich hierhergekommen um sich zu betrinken.

    No more will my green sea go turn a deeper blue

    Und jetzt tanzte sie mit einem Skelett Walzer.

    I could not foresee this thing happening to you

    Das Leben war schön.

    If I look hard enough into the settin' sun
    My love will laugh with me before the mornin' comes

    Sie hielten inne, es beugte sich leicht vor, sie nach hinten...

    I see a red door and I want it painted black

    Ihre Hände umfassten den Schädel, zogen ihn an sich...

    No colors anymore I want them to turn black

    ...er schien sich ihr entgegenzubewegen ohne dass der Körper sich selbst bewegte.

    I see the girls walk by dressed in their summer clothes

    Sie schloss die Augen...

    I have to turn my head until my darkness goes

    ...spitzte ihre Lippen...

    Hmm, hmm, hmm,...

    ...und drückte den lippenlosen Mund, ohne Fleisch und allen anderen einen sanften Kuss auf...die Zähne.

    I wanna see it painted, painted black

    Sie schmeckte, wie nicht anders zu erwarten nur Knochen.

    Black as night, black as coal

    Aber das war schon in Ordnung.

    I wanna see the sun blotted out from the sky

    Wichtig war nur der Moment und was er mit sich brachte. Um sie herum stand die Zeit still.

    I wanna see it painted, painted, painted, painted black

    Das Leben war schön.

    Yeah!

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • "Na? Wie geht's uns heute?''

    "Ich hasse mich."

    "Äh...''

    "Ich meine da waren zwei Jungs und wie es so typisch Jungs ist, taten sie das was Jungs nunmal tun...mit irgendwas aufeinander losgehen und dabei Ritter, Gladiatoren oder Ähnliches spielen...der Eine hatte ne Stahlstange. Ich hin und gelabbert...aber auf die Idee dem kleinen Scheißer das Ding wie ein einfacher älterer Herr abzunehmen, kam ich selbstverständlich nicht, nur labern und labern...scheiße fühlen hin, Therapie her...ich hätt's einfach machen müssen...stattdessen latsch ich weg und dreh mich noch um, aber vorher hab ich noch ganz lieb gesagt "passt auf" gesagt...''

    "..."

    "Ich bin ein schlechter Mensch...ein hundsmiserables Exemplar...solche Situationen zeigen es irgendwie...ein selten dämliches, ignorantes Stück Mensch, welches ich ja immer sooooo moralisch anprangere...zum kotzen, einfach zum kotzen...kann mich nicht leiden, werd's wohl auch nie...zeigt irgendwie der ganze Lebensweg...alles scheiße weil zu feige, zu doof und zu jämmerlich...arglistig vergessen...und am letzten Rad drehend...''

    "..."

    "Das Leben ist schön...aber nur für die, die auch wirklich leben und naja...leben halt. Am Ende schaut man zurück und dann merkt's man wohl...in meinem Fall war die Sache ein Griff ins Klo, ich meine was kann ich denn?

    Schreiben? Pah...die meisten Autoren die nicht ihre Seele an irgendnen Massenverlag verkauft haben, es also vollberuflich tun, sind verbitterte, vor sich hin geifende Loser die keine ranließ oder wie erklärst Du dir diese Möchtegernsexszenen, Gewaltausbrüche und Pseudophalusanbetung hmm? Rede von den männlichen Autoren, denn davon habe ich mehr gelesen...schau dir diese Truppe doch an...glaubst Du denn wenn ich etwas mehr mit den anderen gespielt hätte, hätte sich das auch so entwickelt? Von wegen. Da keiner mit den armen ,kleinen Jungen spielen wollte verfrachtete er sich in seine wundervolle Scheinwelt uuuuh...spannende Abenteuerwelt für unterbelichtete, alleine gelassene, grenzdebile Idiotenkinder...trug natürlich zur Fantasieentwicklung bei, aber scheiße wenn man heute etwas nicht brauch, dann Fantasie...schreiben, pah, jeder kann schreiben, wirklich jeder. Die eigentliche Kunst besteht darin es zu vermarkten und den Kram unter's Volk zu bringen.

    Alles scheiße...riesengroße megagigantische SCHEISSE! Ich bin ein Versager und bleibe auch einer...''

    "..."

    "Genug Selbstmitleid geblasen...ich besorg uns was zu essen...Pizza?''

    "Okay."

    "Fein."

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Die Idee kommt im Grunde gar nicht von mir, sondern von meinem alten Klassenlehrer. Damals hatte der gute Mann ein Lesetagebuch(welches er unbewertet ließ) zurecht mit einem Film Noir verglichen, da die Erzählperspektive genau die richtige dafür war und ich(noch am zarten Anfang meiner Karriere), wohl so ungefähr den richtigen Ton dabei fand.

    Die Szene die er als Beispiel nannte, ist viel zu gut, als dass ich man sie ungeschriebemn ließe und deswegen versuche ich sie nun , meinem Deutschlehrer gebührend zu ehren, anständig zu Papier zu bringen.

    Hoffe es gelingt mir. Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim lesen:).

    ---------------------------------

    Über mir zieht mein Ventilator seine langsamen Kreise, knarrt und quietscht dabei so, wie das Bett meiner Nachbarn, Nachts um halb drei. Der Eimer an meiner Heizung füllt sich mit jeden aus ihr entweichenden Tropfen fast bis zum Überschwappen und ich meine fast Martha über denn Fotorahmen und den Mülleimer hinaus, grinsen zu sehen.

    Die Post liegt noch ungeöffnet auf dem Schreibtisch, da ich sowieso nicht über soviel Geld verfüge, wie mir das Schwarz auf dem Weiß wohl gedenkt abzuknüpfen. Der letzte Dartpfeil trifft genau ins Schwarze, um genau zu sein die angepinnte Mahnung von meinem seligen Herrn Vermieter, Gott sei seiner Seele gnädig. Auf dass er nie O'Larries Scotch abschwören wird.

    Ich nehme gerade meine Füße vom Tisch als SIE eintritt.

    Sie hat diese Art von Beine, die einen Mann niederknien und das Pflaster auf dem sie schreitet küssen lassen, während er, seiner Würde völlig beraubt sie anfleht, ihm doch mindestens einen kleinen Blick zuzuwerfen und sei es auch nur um ihn mit ehrlicher Verachtung zu strafen. Das Wiesel um ihren Hals, spricht wie die schwarze Handtasche und der breite Hut, dafür dass sie es sich wohl ab und an gut gehen lassen kann. Die langen, blonden Haare trägt sie offen und sie schmiegen sich perfekt an ihre Schultern, während ihre grünen Augen mich scheinbar abzuschätzen versuchen und ihr rechter Mundwinkel leicht zuckt.

    Die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe...

    Und genau ab diesen Moment wusste ich, dass es ein Scheißtag werden würde.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Während der Installation zu Jagged Alliance 2 entsprungen. Ein bisschen Atmossphäre und der Versuch eine neue Antiheldenfigur einzuführen :zwinker: .

    Viel Spaß beim lesen wünscht

    Euer Rogolan :laechel:

    -----------------------------------

    Die Straße war holprig.

    Schweiß troff ihn aus allen Poren, das weiße Hemd klebte nahezu an seiner Haut und sein Deo war eine unheilvolle mit seinem eigenen Körpergeruch eingegangen. Dass ihm dies anscheinend lauter namenlose Stechtierarten vom Hals zu halten schien, konnte ihn nur wenig beruhigen. Als sie über einen Hupel fuhren, machte er sich einen Vermerk den Fahrer des Jeeps von der Gehaltsliste der Agentur zu streichen, unter der Prämisse dass sein Vorschlag angenommen wurde. Die neue Nationalflagge des Staates hing schlaff am Fahnenmast hinab. Im Dorf selbst schien die Freude über den Sieg des neuen, revolutionären Führers nicht unbedingt die Gemüter der abgemagerten Dorfbevölkerung zu beflügeln, die wohl nur auf Grund des grimmigen Aussehens seines Nebenans, von dem Vorhaben abließen Mister Johnson um eine milde Gabe zu bitten.

    Er nahm sich ein wenig Zeit, die eingefallenen Gesichter der einzelnen Bewohner zu mustern und erkannte das eine oder andere Anzeichen für diese oder jene Krankheit und entschied, dass sich die Entlassung auf eine kleine Gehaltskürzung runterhandeln ließe, sollte Carlos sich kooperativ und einsichtig zeigen. Seine Stiefel sanken tief im Matsch des ungepflasterten Weges ein.

    Gestern hatte es geregnet. Er zog seine tarnfarbene Jacke über und nahm den Koffer in Augenschein, bemerkte verärgert dass die Handschellen sich scheinbar sehr in sein Fleisch geschnitten hatten. Er tupfe sich ein wenig die Brille und die schweißnasse Stirn ab.

    Carlos befragte derweil einen Einheimischen Jungen, der wahre Geistesschärfe bewies, als er íhnen, ohne großartige Demonstration wirksamer Argumente, den Weg wies.

    Aus der Jukebox des Gasthauses erklang krächzend ein alter Song aus den 60ern, der Ventilator an der Decke stand still, das Holz knarrte bei jedem Schritt und das Mischmasch an Spirituosen, Lebensmitteln und dem einen oder anderen überteuerten und schon längst veralteten Leseexemplar eines Exemplars oder Trivialromans, ließen wohl dem aufmerksamen Beobachter darauf schließen, dass es sich bei diesem Gebäude um mehr handelte als nur um die örtliche Kneipe.

    Der Schankraum selbst wurde nur von vier weiteren Personen genutzt. Eine davon, männlich, in modischen Tarnfarben gekleidet, dunkelhäutig, scheinbar auch asiatischer Herkunft, stand hinter dem Tresen und kniff leicht die Augen zusammen als sie eintraten. Die anderen beiden, eine rothaarige Frau und ein Berg aus Muskelmasse blickten nichtmal von ihrem Kartenspiel auf und schienen sich aufgrund der MP's sehr sicher zu fühlen.

    Melindas rechte Mundhälfte hob sich zu einem leichten Lächeln, was aufgrund der Narbe, die an ihrer rechten Schläfe begann und der dazugehörigen Mundhälfte endete, etwas makaber wirkte.

    ,,Johnson.''

    ,,Miss Smith. Eine Freude Sie wohl auf zu sehen.''

    ,,Sie auch. Setzen Sie sich doch. Francis einen Drink für mich und Mister Johnson.''

    Der Drink kam. Carlos war derweil nach draußen gegangen um die Bevölkerung im Auge zu behalten. Francis selbst ging nach draußen, um ihn selbst zu versorgen und eventuell für ein paar Minuten Gesellschaft zu leisten. Sie stießen an und entgegen der guten Sitte, hatten sich die Gläser in einem Zug geleert. Johnson hatte sich den Koffer auf den Schoß gelegt und unsterstand dem Drang etwas auf diesem herumzutrommeln. Nicht dass er Angst vor seiner Gegenüber gehabt hätte oder ihr Aussehen ihn irgendwie abschreckte, aber seine Finger fühlten sich ein wenig taub an. Vielleicht half es ja wenn er wieder etwas mehr Sport betrieb...

    ,,Wie war der Flug?'', holte ihn Melinda aus seinen Gedankengängen in die Wirklichkeit zurück. erst jetzt fiel ihm auf, dass sie das Haar der gängigen Soldatenmode, kurz trug.

    ,,Soweit problemlos. Erstaunlich wie scharf die Bewachung an den Flughäfen ist.''

    ,,Ohne die, wäre der Kontakt zur restlichen Welt endgültig so gut wie unmöglich. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich spreche.''

    ,,Hmm ich habe gehört, dass der neue Präsident plant die Straßen zu restaurieren.''

    ,,Ich gebe ihm zwei Wochen, dann hat dieses Land seine alte Präsidentin wieder.''

    ,,Welche?"

    ,,Die demokratische im Exil. Ein paar vertrauenswürdige Quellen haben mir versichert, dass Sie sich die Dienste gewisser Guerillas und diverser Kollegen von uns gesichert hat und wohl bald selbst in der Präsidentenlimousine vorfahren wird.''

    ,,Hat man Sie denn nicht angesprochen?''

    ,,Doch, aber ich habe abgelehnt. Mich und den Rest zieht es wieder zurück gen Heimat. Ich lasse mir gerade die letzten Raten zahlen und gedenke dann eine kleine Auszeit zu nehmen.''

    ,,Hmhm.''

    Johnson öffnete den Koffer und schob ihr ein Päckchen zu. Sie öffnete es und begutachtete den Inhalt eingehend.

    ,,Wie geht's den Kindern?''

    ,,Gut. Sehr gut. Andrew feiert bald seinen fünften und Marion wurde erst kürzlich eingeschult.''

    ,,Gratulation zum Sorgerecht.''

    ,,Danke.''

    Die Söldnerin begutachtete jedes einzelne der Fotos, konnte sich trotz aller Konzentration ein Schmunzeln nicht verkneifen, packte sie dann zurück in den Umschlag und legte sie auf die Tischplatte zurück. Im Hintergrund wurde eine neue Platte eingelegt.

    ,,Wissen Sie, ich plane diesen Urlaub schon seit längerer Zeit und meine ihn mir nach all der Zeit verdient zu haben.''

    ,,Da möchte ich Ihnen auch nicht widersprechen.''

    ,,Und ich habe mich schon sehr auf Norwegen gefreut, da mir das hiesige Klima nicht mehr sonderlich behagt.''

    ,,Verständlich.''

    ,,Das finde ich auch. Warum also sollte ich mich nun darum bemühen, mich und meine ebenso müden Leute nochmal soweit zu motivieren, unsere armen Nerven nochmal blankzulegen.''

    ,,Ich glaube ich habe da ein paar handfeste Argumente, mit denen ich Sie überzeugen könnte.''

    Johnson schob ihr einen weiteren Umschlag, welchen sie sichtlich desinteressiert öffnete, kurz auflachte, schloss und ihm dann zurückgab.

    ,,Etwas schwach.''

    ,,Das habe ich auch gesagt und deswegen konnte ich meine Arbeitgeber dazu überreden, ihren Argumentationen ein wenig mehr Kraft zu geben.''

    Er schob ihr einen dritten Umschlag zu, nach dessen Öffnen ihre Reaktion ganz anders ausfiel. Nach ungefähr einem Augenblick stillen Anschweigens, begann sie die Gläser wieder zu füllen.

    ,,Wie ist es denn zur Zeit um das Wetter in Los Angeles bestellt?''

    Johnson lächelte als er sein Glas in die Hand nahm.

    ,,Heiß und trocken.''

    Sie stießen an, während hinter ihnen die Jukebox einen Kurzschluss erlitt und den Geist aufgab.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Eine Figur die mir auch sehr am Herzen liegt, ist der, in diesem Thread <!-- m --><a class="postlink" href="Rogolans Charkonzept Sammelthread">https://www.orkenspalter.de/viewtopic.php?f= ... a996217b5f erschaffene Söldner. Wie bei Rondraio habe ich da einen ganz bestimmten Charakter vor Augen, dessen Abenteuer ich eventuell beizeiten erzählen werde (und damit mein Versprechen breche tja :zwinker: ) wenn mich die Muse küssen sollte. Zunächst muss aber erstmal ein Anfang gemacht werden....also Vorhang auf für Jost Mauerbrecher von Silkwiesen.

    Anmerkung: Ich halte mich ja eher für jemanden, der das Gefühl hat, dass die Autoren in der DSAredaktion mittelreichtechnisch zu sehr in das Königreich Almada verliebt sind(der Großteil der mir zu eigenen Abenteuer spielt dort) und im Grunde wollte ich es ja nicht...aber mangels aventurischer Unkenntnis und des wirklich spannenden Konflikts zwischen den beiden Kaisern und weil ich über dieses Land am meisten Informationen verfüge(Erben des Zorns und andere Abenteuer sei Dank), eignet es sich aus meiner Sicht am besten als Aufhänger für die große Geschichte, in der ich ein wenig das "Abenteurer"syndrom mit allen Quereleien beleuchten möchte. So lange Rede, kurzer Sinn, viel Spaß beim lesen wünscht

    Euer Rogolan :laechel:

    PS: Jost ist zu diesem Zeitpunkt wesentlich älter und hat schon einiges erlebt. Unter anderem steht er mit der hier vorkommenden Familie auf guten Fuße, da er mit dem erwähnten Bruder auf freundschaftlichen Fuße steht. Desweiteren bitte nicht stören, wenn die Ansprachen nicht korrekt sind :zwinker: ,

    Schreibe jetzt nur aus dem Stehgreif und werde versuchen das alles noch zu verbessern :zwinker:

    --------------------------------

    Dona Isella von Goldenpflüh war eine Garetierin der man ihre Herkunft durchaus ansah. Obwohl ihre Haut auf Grund des sehr warmen Klimas, wohl im Laufe der Jahre versucht hatte der einheimischen Tönung anzupassen, blieb immer noch ein leicht blasser Teint zurück, der von den blonden Haaren ,den blauen Augen und dem hellblauen Kleid noch zusätzlich Verstärkung erhielt. Dass sie dann noch einen guten Kopf größer als ihr angetrauter Herr Gemahl war, fiel dann auch nicht mehr sonderlich groß ins Gewicht. Vor allem da man als wahrer Menschenfreund vom augenscheinlichen Liebreiz der Adeligen angesichts ihrer sichtlichen Auflösung, durch kleine Schluchzer und Abtupfen der Augenwinkel deutlich zum Ausdruck gebracht, abließ.

    Don Miguel de la Mancha, der seine sichtlich leidende "Blume" scheinbar durch ununterbrochenes Tätscheln ihrer Linken zu beruhigen gedachte, entpuppte sich dabei äußerlich als klassischer Einheimischer. Wie eben schon erwähnt nicht besonders groß, von dukler Haar- und Hautfarbe, glut(das heißt "braun-")äugig und in der derzeitigen Mode gekleidet. Der Spitzbart rundete das bisherige Bild ab. Dagegen wirkte der schmale, in Leder gekleidete Mann ihnen gegenüber doch etwas schäbig, wozu wohl auch der Dreitagebart und die leicht mit Ringen versehenen Augen beitrugen. Stumm beobachtete er das Geschehen während sein rechter Zeigefinger gegen den Weinbecher in dieser Hand trommelte.

    ,,Er war immer so ein lebhafter kleiner Junge'', brachte die Dona zwischen zwei herzerweichenden Schluchzern hervor, um dann ins angebotene Taschentuch zu schnaufen.

    ,,So lebhaft und so...aufgeweckt.'' Erneutes Schnaufen.

    ,,Und so verträumt...wir hielten es für eine klein Jungen Fantasie als er davon sprach, Ritter zu werden. Wer hätte denn ahnen können, dass mein kleiner Aves es tatsächlich ernst meinte? Ich konnte es ihm auch nicht abschlagen. Ihr hättet ihn sehen sollen Herr Jost, dieser Blick in seinen Augen...'' Dieser Gedanke schien ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern.

    ,,Ich konnte ihm nie was abschlagen...wir hatten ja gehofft, dass er bald aufgab und heimkommen würde. Sicher, für ihn wäre es für's erste schrecklich gewesen, aber einen so lebenslustigen Jungen wie ihn hätte das wohl nicht so sehr aus der Bahn geworfen. Und als die Götter sich ihm scheinbar gewogen zeigten, gaben wir die Hoffnung ebenfalls nicht auf, da wir uns ja dachten, dass es ihn bald wieder zurück in seine Heimat zog, sobald er sich bewiesen hatte. Schließlich ist das ja auch Recht normal bei jungen Menschen. Doch der Gedanke dass mein kleiner Prinz in den Norden reiten und im Land dieser Halbwilden sein Leben auf's Spiel setzen will. Wo Orks, Goblins und viel Schlimmeres, wenn man dem Gerede der Leute glauben schenken darf,ihr Unwesen treiben und aus den Köpfen ihrer Opfer Trinkbecher machen während sie...''

    Nun begann die Dona völlig ungehemmt den Wogen Efferds freien Lauf zu lassen und die Kleidung ihres Herrn Gemahl in Mitleidenschaft zu ziehen, als dieser den Körperkontakt mit einer Umarmung verstärkte. Derweil hielt es Jost für angebracht zu verschweigen, dass die von der verzweifelten Adligen angesprochenen Schreckensszenarien bei weitem noch zu den harmloseren Dingen gehörten, die einem im "halbwilden" weidener Land passieren konnten.

    Die Dona ließ sich entschuldigen, sodass der Don und er nun alleine gegenübersaßen. Unaufgefordert füllte dieser den inzwischen leeren Becher nach, um dann die Hände zu falten und nachdenklich dem Söldner in die Augen zu blicken, welcher den Blick etwas abgekämpft erwiderte.

    ,,Darf ich Euch etwas fragen?''

    Jost nickte.

    ,,Selbstverständlich.''

    ,,Hand auf's Herz: Ihr als'', er hielt kurz inne, wohl um eine weitaus schmeichelhaftere Bezeichnung zu finden, als diejenige die ihm auf der Zunge zu liegen schien, ,,Abenteurer'',der Klassiker, ,,kennt Euch doch mit solchen Dingen am besten aus...wie gefährlich, ist ein solches Leben?''

    Der Söldner fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

    ,,Nun'', jetzt war es an ihm kurz innezuhalten und eine passendere Bemerkung zu finden. Nach einiger Zeit hatte er sich die richtige Formulierung zurechtgelegt.

    ,,Sehr.''

    ,,Sehr?''

    ,,Sehr.''

    Der Don lehnte sich zurück, schien das Gesagte sich durch den Kopf gehen zu lassen und nickte dann verstehend.

    ,,Sehr'', sagte er gewichtig.

    ,,Sehr'', antwortete Jost, in dieser Hinsicht in nichts nachstehend.

    Betretenes Schweigen.

    Draußen hörte man eine kreischende Kindermeute, einen bellenden Hund und das Singen der Vögel. Der Don war es der die Stille mit einem Seufzer durchbrach.

    ,,Wisst Ihr...ich persönlich sehe das nicht so eng. Ich meine Avessio ist mein zweiter Sohn und seine Schwester wird schlueßendlich erben und ihre Ehe ist schon unter Dach und Fach, ergo ist dynastisch alles geregelt, sodass der Junge von mir aus auch in einem Theater schauspielern oder auf einer weiteren Expedition ins Güldenland hätte mitfahren können. Das wäre sogar noch wesentlich kostengünstig für den familären Haushalt geworden, wenn man andere Dinge in Betracht zieht...''

    Jost zog es vor, angesichts dieses Beweises väterlicher Liebe, zu schweigen und den Rotwein zu genießen.

    ,,Aber meine Gemahlin ist nunmal vernarrt in ihm...und ich bin vernarrt in sie.Wenn sie unglücklich ist, bin auch ich unglücklich Senór Jost.''

    Jost, heute nicht sonderlich gesprächig, nickte um sein Verständnis zu bekunden.

    ,,Ergo werde ich alles tun um das Glück meiner Frau zu gewähren. Elió hat mir Euch als sehr tüchtigen und aufgeweckten Mann beschrieben...''

    ,,Er übertreibt bestimmt ineinigen Punkten.''

    ,,Den Eindruck habe ich nicht. Wie gesagt, als sehr kompetent beschrieb mein lieber Herr Bruder Euch. Kompetent und diskret, was ja aus meiner Sicht für Euch spricht wenn...''

    ,,...man meine Profession bedenkt.''

    ,,Bueno. Ich merke wir verstehen uns. Das ist gut. So lassen sich finanzielle Sachen viel besser klären...

    ...ich zahle Euch 50 Dukaten dafür,dass Ihr ihn von diesem ritterlichen Mummpitz abbringt und lege dementsprechende Spesen drauf, je schneller Euch dies gelingen mag. Geschieht etwas, was durch euer Verschulden seiner Gesundheit schadet, ziehe ich Euch persönlich zur Rechenschaft comprendré?''

    ,,Klar und deutlich, Don.''

    ,,Bueno. Dann ist ja alles geklärt, nicht wahr?''

    ,,Hmhm...wenn ihr dann bitte noch die Güte hättet, hier und hier zu unterschreiben?''

    ,,Aber natürlich.''

    ,,Elió hat euch über meine Vertragsbedingungen informiert?''

    ,,Si.''

    ,,Ausgezeichnet.''

    Der Don setzte seine Unterschrift auf die angegebene Zeile,des von jost ausgebreiteten Vertrages. Danach gaben die beiden Männer sich die Hände und besiegelten damit die kommenden Ereignisse.

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  • Aus dem Warhammer 40.000 Universum:

    Eine grüne Wiese.

    Eine glückliche Familie. Im Hintergrund steht ein hübsches Haus. Davor sitzt eine glückliche Familie, in trauter Harmonie.

    Im Hintergrund ertönt eine Stimme.

    Unter der starken Hand des Imperators wurde die Menschheit vereint und in ein neues Zeitalter des Friedens und des Wohlstands geführt.

    Alle sind glücklich und lächeln. Vater schiebt Mutter gerade einen Bissen in den Mund und die Kinder spielen mit cybertronischen Stofftieren. Alle sind glücklich.

    Die Kapsel schlägt genau in der Picknickdecke ein und gräbt sich gut ein paar Meter in den Boden.

    UND WIE DANKT IHR ES IHM?!

    Die Kapsel öffnet sich und eine Gruppe, der Farbe der imperialen Währung angepassten, Spacemarines tritt heraus. Zwei rennen mit Flammenwerfern zum Haus und zünden dieses an, während ein Dritter den Vater am Kragen packt und ein Kartenlesegerät hinhält. Ein besonders streng aussehender Marine(das erkennt man daran, dass er keinen Helm trägt) tritt ins Bild. Seine Stimme hat etwas Missionarisches.

    Täglich verschlingen die militärischen Unterhaltskosten zur Erhaltung des galaktischen Friedens Summen in Milliardenhöhe. Zum Ruhme des Imperators kmpfen unsere tapferen Mannen in den Weiten des Universums um den Erhalt der Menschheit und bewahren uns vor der Ausrottung. Alles was vom Bürger verlangt wird, ist eine pünktliche Bezahlung der verlangten Steuern. Doch manch einer gaubt über dem heiligen Gesetzen zu stehen!

    Wir sind die "Money Dogs", die Söhne seines Sohns Russ und wir werden nicht ruhen bis unsere heilige Mission, die Einhaltung der Steuergesetze, beendet ist!

    Der Imperator sieht alles!

    Im Hintergrund geht das Haus in Flammen auf, der "Money Dog" schlägt die geballte Faust ins Bild welches splittert. Blut klebt überall und die Scherben ergeben in Kombination das Logo des Space Marineordens.

    Untendrunter steht:

    "Steuerhinterziehung oder ähnlich verwerfliche Verbrechen werden zu mindestens 50 Jahre Zwangsarbeit und der sofortigen Konfesszierung des eigenen Besitzes bestraft. Das Wissen allein um solch schändliches Tun, kann zu einer Haftstrafe von mindestens 25 Jahren führen, eine aktive Mittäterschaft zu weiteren 50 Jahren.

    Für den Imperator!"

    Ende des Werbespots. Der nächste handelt von der Bekömmlichkeit des neuen Pulverbrotes(ohne gesundheitsschädlichen Nährwert).

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  • *Folgender Text erscheint*

    Sehr geehrte Zuschauer,

    die folgenden Szenen entstammen aus dem Ursprungsfilm aus den 80ern, jedoch haben die hier angegebenen Feindbilder nichts von ihrer Brisanz verloren, weswegen ihnen der Sender das Tragen einer funktionsfähigen Schusswaffe ans Herz legt. Das dementsprechende, praktische Equipment, kann in unseren Staatenweiten Filialen kostengünstig erworben werden.

    Es lebe die Demokratie!

    *Die Schrift blendet aus und der folgende Spott öffnet seine magischen Pforten. Eine pathetische Stimme hallt durch die Atmosphäre*

    Die Russen nahmen ihm seine Frau!

    *Ein lenistischer, sehr moderner Russe mit Hammer- und Sichelzeichen auf der flauschigen Mütze, eröffnet mit einer sichtbaren Wodkafahne, mit der freundlichen Unterstützung seiner Kalaschnikow, das Feuer.

    Des Showeffekts wegen, spritzt hier und da etwas Lebenssaft.*

    Die Japaner nahmen ihm seine Kinder!

    *Ein sehr militärisch anmutender und freundlich lächelnder, asiatischer Herr säbelt sich mit seinem Tashi(ziemlich fieses japanisches Schwert) durch den Bildschirm, an dem kurz darauf, weitere rote Soße klebt.*

    Und die Deutschen nahmen ihm seinen Hund!

    *Ein blonder Arier, mit Kurzgeschorenen Schnurrbart, affiger Sprechweise(neben „hathathathathathat!“ ist er noch der Worte „Sauerkraut“ und „Blitzkrieg“ mächtig), Hakenkreuzknöpfen, einem Hakenkreuzohrring, einer Mütze mit Hakenkreuz und einem flammenden Hakenkreuz mit der Aufschrift „Motter!“ auf dem rechten Handrücken, hat seinem Naturell entsprechend nichts Besseres zu tun, als mal wieder maßlos zu übertreiben und nimmt seine Umgebung mit einer gewaltigen Gatling-Gun auf’s Korn. Der ganze Bildschirm wird ROT.*

    Zuerst war da nur Finsternis.

    *In Mönchskluft, vor dem Abbild der keuschen Jungfrau Maria kniend, betet der zum ersten Mal auftauchende und sehr kernige Hauptherkules, wirkt dabei sehr fromm und äußerst heldenmütig.*

    Doch als das Licht ihn berührte…

    *Die Englein singen und ein wahres Topmodel von einem Engel(für das prüde, westliche Publikum noch genug bedeckt um an den Sittenwächtern vorbei in den Film geschmuggelt werden zu können), erscheint. Es flüstert dem edlen Recken die verheißungsvollen Worte „Du bist der Auserwählte“ zu und lässt eine wunderschöne, ätherische, weibliche Hand aus dem Weihwasserbecken auftauchen, die das sagenumwobene „Excalibur“ festhält. Mit wahrhaft, heldenhaften Ernst nimmt der Hauptprotagonist das Schwert entgegen, zündet sich kurz darauf einen Zigarillo an, betrachtet das Schwert und grunzt zufrieden.*

    …machte ein Mann sich daran, das zu tun…

    *Eine Harley Davidson bricht durch die Doppeltür eines eindeutig nicht christlichen Herrenhauses und die von ihr startenden Kugeln, zerdeppern mehrere Marmorbüsten, drei Hausmädchen, vier Butler, einen Pudel und irgendein Gemälde von irgendeinen, blöden Franzosen.*

    …was ein Mann tun muss!

    *Die wehende Nationalflagge Amerikas um die Schulterstützen seiner schwarzen Lederjacke geschlungen, zieht der zigarillorauchende Sonnenbrillenträger der Gerechtigkeit, sein mittelalterliches Überzeugungsargument und spaltet höchst theatralisch etwas, über das man in der deutschen Version nur wilde Vermutungen anstellen kann.*

    Diesen Sommer!

    *“Sie sind doch woahnsinnig!’’, brüllt der übertreibende Arier völlig empört. Der Auserwählte blickt zum Himmel, lauscht dem Engelschören und badet in dessen reinigenden Licht. Als er den „Blitzkrieg!“, „Sauerkraut“ und „hathatathathat!“ brüllenden Bösewicht wieder anschaut, besteht seine Antwort aus einem schlichten „Nein.“ Dann drückt er den Zünder. Die nun kommende Schrift ist groß genug um die gesamte Werbefläche auszufüllen.*

    SCHLÄGT ER ZURÜCK!

    *Die darauffolgende Explosion zerfetzt den Bildschirm und endlich, endlich erscheint der Titel dieses Meisterwerks der cineastischen Kunst.*

    AMERICAN KNIGHT I!

    ,,Oh my great, wonderful God!“

    *Es folgen die Worte „Ab 24 Juli im Kino!“ Der Bildschirm wird schwarz und es folgt ein Werbespot über den pädagogischen Wert, vollautomatisch funktionsfähiger Schusswaffen, zur Beseitigung wirklich störender Probleme.*

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
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  • Aus dem Warhammer Fantasy Universum.

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    Dunkle Wolken begannen das Firmament des nächtlichen Himmels zu bedecken und auf ihre subtile Art den herannahenden Regen anzukünden.

    Die Überlebenden interessierte das wenig. Ihre Glieder schmerzten und der Rauch der Flammen hatte ihre Augenlider bis auf’s äußerste gereizt. Sie waren müde und hungrig, das Blut trocknete an ihren Kleidern und der Zorn brannte heiß in ihnen. Alle Augen ruhten nun auf die Gestalt in den abgerissenen Roben, das heilige Buch des Sigmars in der Rechten und mit der Linken sich locker auf den gewaltigen Streithammer stützend, an dem noch Haare- und Hirn seines letzten Opfers klebten. Die Augenringe des Glatzköpfigen standen, denen seiner Kampfgefährten ihn nichts nach, seine Lippen waren geschwollen und eine Platzwunde prangte an seiner rechten Schläfe.

    In seinen Augen jedoch brannte das Feuer des heiligen Eifers.

    Leiser Donner in der ferne kündete von einem Gewitter.

    Der Priester des Sigmars hob die Stimme, welche trotz der Anstrengungen klar und voll Kraft war und das Feuer in seinen Augen brannte um einige Nuancen heller.

    ,,Bürger von Utenberg, meine Kinder’’, begann der Sigmarit, der gerademal zwei Jahre älter als die jüngsten Erwachsenen des Dorfes schien, ,,tapfere Nachfahren der Udosen, Kinder des Lichts! Ein großer Sieg wurde heute errungen, wenn auch unter schmerzlichen Verlusten, doch wir haben heute gesiegt!“

    Sie sah ihnen an und schienen krampfhaft zu versuchen Trost in diesen Worten zu finden, die angesichts der Zerstörung um sie herum wie böser Hohn klangen. Doch davon ließ Wolf Gerhard sich nicht beirren.

    ,,Ja der Herr Sigmar, unser aller Herr bis in Ewigkeit schenkte uns heute diesen glorreichen Sieg, im Angesicht der Finsternis und das obwohl wir so zahlenmässig und ausrüstungstechnisch unterlegen schienen! Der Sieg ist unser, doch wird es noch viele Schlachten zu schlagen geben! Dies ist die größte Prüfstunde der Menschheit, seit dem Siege Magnus des Frommen gegen die Lakaien der Finsternis! Wie dereinst Magnus, so gedenke auch ich unter dem Schutz unseres glorreichen in den Krieg gegen die verderbten Mächte der verfaulten Vier anzutreten und das Imperium, die Geburtsstätte des zivilisierten Lichts zu verteidigen und notfalls mein Leben für ihren Erhalt zu geben!

    Ihr alle die ihr hier steht, habt tapfer euer Leben für eure Heimat und das Imperium an sich gegeben und mit dem Segen des einen Gottes gestritten. Dies ist ein Zeichen Brüder und Schwestern, ein eindeutiges Zeichen von Sigmar höchstselbst, welches euch dazu aufruft voll Ingrimm in den Krieg zu sehen und die Heere des sogenannten Herrn der letzten Tage, Seite an Seite mit unseren von Gott gesegneten Imperator dorthin zurück zu schicken wo sie herkamen! Zurück in die verfluchten Weiten der Chaoswüste, auf dass sie dort an ihrer perversen Existenz zugrunde gehen!’’

    Kein Jubel erschal, jedoch klebten sie alle an seinen Lippen, setzten sich mit den berauschenden Gedanken von Glorie und Ruhm im Namen Sigmars auseinander. Der Donner wurde immer lauter, was deutlich machte, dass er näher kam. Es begann leicht zu regnen, doch die Bewohner von Utenberg störten sich daran ebenso wenig, wie an dem aufsteigenden Rauch, der durch das Verlöschen der letzten Feuer zustande kam. Wolf schien nun richtig in Fahrt gekommen zu sein.

    ,,Ja ich sage dies ist ein Zeichen! So lasset uns denn gen Norden marschieren, dem Feind allen Lebens entgegen, auf das wir mir Lobliedern auf den Lippen und rechtschaffenen Zorn in unserem Herzen, die Legionen des Chaos zerschlagen und sie von ihrem Dasein erlösen. Setzen wir ein Denkmal für die Zaudernden und Ungläubigen und beweisen wir, dass es nur die Macht des Einen gibt, der auf ewig über uns wachen wird! Seien wir das Leuchtfeuer der Hoffnung in einer Welt der Finsternis! Bürger von Utenberg, hiermit frage ich euch, wollt ihr mir folgen? Wollt ihr als Vollstrecker der Unschuldigen, an jedem Vasallen des Chaos für jedes genommene Leben stellvertretend Rache nehmen, auf das ein jeder seine rechte Strafe erhält? Wollt ihr das?

    Sagt es mir!“

    Diesmal kamen der Jubel und die Rufe. Sie riefen seinen, Wolfgang Gerhards, Namen, nach Gerechtigkeit, nach Erlösung, nach Vergeltung, nach Blut. Einige von ihnen ließen sich von den Worten des Priesters inspirieren, andere wollten nichts anderes tun als die Hölle, die früher einst ihre Heimat gewesen sein mochte, verlassen und wieder andere wollten einfach nur die in ihnen entstandene Leere so gut es ging irgendwie ausfüllen. Und wenn sie dafür ihren Zorn an ein paar Ketzern und pervertierten Kreaturen für eine gute Sache auslassen konnten, war ihnen das nur Recht. Sie würden marschieren. Marschieren, kämpfen und vielleicht auch sterben, wenn es denn so vorgesehen, jedoch würden sie noch genügend mitnehmen um damit ihren Weg in die Hölle ausreichend pflastern zu können. Ob die Welt nun unterging oder nicht, war irrelevant. Wolf strahlte derweil geradezu vor fanatischer Freude, als er des Eifers dieser tapferen Seelen gewahr, die so willig waren ihr Leben für die große Sache zu opfern und es erfüllte ihn mit unsäglichen Stolz, dass ihm die ehrenvolle Aufgabe zuteil würde als führender Hirte seine Schäfchen zum Ort ihrer Bestimmung zu führen.

    Der Regen wurde immer stärker und der Donner war nun ganz nah.

    Wolf hob den Hammer mit beiden Händen gen Himmel. Er schrie um das Getöse des Donners und der Menschen angemessen übertönen zu können und sein Glaube gab ihm die Kraft, die er brauchte.

    ,,Für das Imperium!“

    Der Regen schlug ihn ins Gesicht und Wasser lief an seinem Hammer und den Rest seines Körpers hinab, reinigte ihn vom allen was von der besudelnden Präsens des großen Feindes kündete. Die Menschen schrieen.

    ,,Die Menschheit!“

    Sie gaben alles und auch der Donner schien sich dem Chor anschließen zu wollen.

    ,,Und das Licht Sigmars!“

    Als seine letzten Worte verstummten, entlud sich, so als wollte der Herr Sigmar höchstselbst etwas zu dem Schauspiel beitragen, aus den Toren des Himmels ein Blitz gewaltigen Ausmaßes, der für einen winzigen Augenblick die gesamte Umgebung in Licht badete, ehe er sie wieder der Dunkelheit anheim fallen ließ.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • ,,Hey.''

    ,,Hey.''

    ,,Was'n los?''

    ,,Nichts.''

    ,,Na komm.''

    ,,Meine Mutter.''

    ,,...''

    ,,*Seufz* Heute wird sie da sein, wenn wir meinen Kumpel verabschieden. Der will ein halbes Jahr nach Australien und da dachte ich "gehst halt mit", vor allem weil ich ihn ja lange nicht mehr gesehen habe und so...sie ist eine blöde Kuh.''

    ,,*Legt den Arm um die Schulter*''

    ,,*Erneutes seufzen* Geb zu ich hab Schiss. Riesen Schiss. Ich meine, da sitzt die Frau der ich vor zwei Jahren gesagt habe "ich gehe" als sie nach Silvester nichts Besseres zu tun hatte mich wieder anzubrüllen, weil sich meine Geschwister mal wieder nicht melden würden und so weiter.''

    ,,...''

    ,,Sie war eine miserable Mutter und ein Schwächling. Gesoffen hat sie und geraucht, meistens habe ich sie brüllend in Erinnerung, dass sie besoffen war, habe ich erst später gemerkt...vielleicht hat sie auch erst später angefangen.

    Ich war gut darin vieles zu übersehen. Wurde irgendwann zur Lebensphilosophie. Später dann, als ich sowas wie ein Gehirn bekam, meinte ich dann plötzlich sie lieb zu haben, hab sie in den Schutz genommen wenn andere über sie ablästerten und so weiter.

    Heute bin ich einer der Ersten, der was Böses über sie zu sagen hat, was wohl dafür spricht, dass ich im Grunde einfach nur Schiss vor ihr hatte und so. Ich habe es wohl immer noch...weißt Du...heute denk ich einfach, dass ich ein Depp bin...zu meiner Psychologin habe ich mal gesagt, dass sie uns im Grunde mit ihrem Wut an uns auslassen, misshandelt, was wohl einerseits stimmt, andererseits nicht die ganze Wahrheit ist.

    Man muss nicht ewig in der Hölle schmorren, man kann gehen oder es sich zumindest so einrichten, dass es einem nicht mehr ganz so fertig macht. Ich hör's von meiner Schwester. Ihr geht's gut, sie säuft nicht mehr, scheinbar hat sie sich einen neuen Haarschnitt zugelegt. Ergo hat sie ihre Hölle hinter sich gelassen. Ich frage mich ob ein Teil in mir, ein böser egoistischer von Emotionen gestuerter Teil, sie dafür hasst. Dass sie raus aus diesem Drecksloch gekommen ist, in dass sie vor Jahren gefallen und ich in meinem eigenen scheinbar immer tiefer abrutsche, egal wie älter oder ha reifer ich werde. Würde sehr für meinen wahren Charakter sprechen nicht wahr?

    ,,*Drückt*''

    ,,*Dritter Seufzer* Ich will mich benehmen, wirklich. Ich will nicht, dass sie nachher als die Vernünftigere oder Lebensklügere dasteht. Ich will nicht dass sie merkt, wie sehr ich inzwischen abgefallen bin, nur damit sie bestätigt bekommt, dass es besser gewesen wäre mit ihr zu gehen. Einer Frau, die so tief gesunken war, dass es einem das Herz zerreißt. Ich will nicht, dass sie sieht, dass ihr ewiges Problemkind sich im Grunde seines Herzens kein Stück weiter entwickelt hat und immer noch ein Riesenbaby sondergleichen ist. Ich will nicht dass sie am Ende doch Recht behält...davor habe ich Angst...''

    ,,*Drückt ganz fest.*''

    ,,...und davor dass ich mich am Ende, doch als der schlimmere, egoistischere, widerwärtigere Mensch von uns beiden herausstelle.

    Als der schlechtere Mensch...als der schwächere. Als der, der nicht mehr leben will...''

    ,,*Hält fest.*''

    ,,Wir werden sehen*schweigt*.''

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Mal wieder aus dem Warhammer 40.000universum. Ob es da tatsächlich so zugeht wie ich schreibe, weiß ich nicht, aber so menschenverachtend wie das Senario aufgebau ist, übertreibe ich wohl nicht mal :rolleyes2: .

    Viel Spaß beim lesen

    euer Rogolan :laechel:

    --------------------------------------------------------------
    Erneut schreiben wir das Jahr 40.000.

    *Der Raum wird von einer einzigen Lampe erleuchtet. Bis auf einen Stuhl ist er von jeglicher mobiliarer Last befreit.

    Der kleine Junge mit der laufenden Nase, den schmutzigen Gesicht und den sichtbar stinkenden Lumpen am schmalen, abgemagerten Leib schaut sich nervös um.

    Plötzlich tritt ein Mann in Uniform und Offiziersmütze und auf beiden abgebildeten Reichsadlern ins Bild. Auf der anderen Seite erscheint ein gerüsteter Hüne mit einem gewaltigen Sturmgewehr im Anschlag. Der Junge blickt nervös hin und her, dann bleibt sein Blick an dem Offizier hängen, was wohl auch an dem freundlichen Fingerzeig des Hünen liegt.

    Der Offizier lächelt nicht.*

    Offizier: Guten Morgen erstgeborener Arbeitssohn 4447 aus der Familie 8989 des Sektors 2213.Weißt Du wer ich bin?

    *Der Junge schüttelt den Kopf. Der Offizier lächelt immer noch nicht.*

    Offizier: Ich bin Hans Steiner, Inquisitor des Ordo Plebejus, dem zivilen Arm der großartigen Inquisition. Während unsere Brüder verderbte Mutanten, dämonische Ketzer und verfluchte Aliens ihrer gerechten Strafe zuführen, ist unsere Institution für die Aufrechterhaltung der heiligen Standarts verantwortlich. So prüfen wir übrigens auch nach, ob gewisse Betriebe den festgeschriebenen Richtlinien folgen.

    Das ist doch gut nicht wahr 4447?

    *Sein Gesichtsausdruck ändert sich immer noch nicht. Der Junge nickt nur sehr eilig.*

    Und wie gut das ist. So fallen zum Beispiel auch die Nahrungstempel von Kell'parator in unseren Zuständigkeitsbereich. Wollen wir uns in eine Fabrik begeben, damit Du lernst wie dein tägliches Mahl zubereitet wird?

    *Steiner schaut ins Bild. 4447 scheint versucht den Kopf zu schütteln, entscheidet sich dann jedoch für das nickende Gegenteil, als der Gerüstete neben ihn demonstrativ laut sein militärisches Hauptargument durchlädt.*


    Steiner: Exzellent. Dann machen wir uns mal auf den Weg.


    *Das Bild wechselt von der kargen sterilen Zelle in eine Laute, in Weihrauch und Abgase getauchte Fabrikhalle, deren Wände verschiedener Abbilder gewisser Heiliger und dem Abbild eines streng dreinblickenden Imperators zieren. 4447 scheint sich wie Zuhause zu fühlen, was man seinem mehr als unglücklichen Gesichtsausdruck entnehmen kann. Sie gehen an augenscheinlichen Geschwistern des bewaffneten Hünen vorbei, die, ebenfalls mit rechtskräftigen Mitteln ausgestattet, ihren, durch Visiere ihrer Helme verdeckten, Blick über eine endlos erscheinende Kolonne von angeketteten Arbeitern schweifen lassen, welche auf einen gewaltigen Fließband damit beschäftigt ist, das eine oder andere verdächtige Etwas vom Band zu entfernen. Scheinbar zufrieden nickt Inquisitor Steiner, während sich langsam in seinem Gesicht ein Verdacht auf Erschlaffung der Muskulatur einschleicht.*

    Steiner: Hier siehst Du wie ein Haufen erbärmlichen Abschaums, unter den Bedingungen arbeitend die sie verdienen, alle unwürdigen Teile entfernen die in den nahrhaften Flocken nichts zu suchen haben.

    *Ein Arbeiter dreht sich auf einmal um und brüllt "Freiheit und Selbstbestimmung für das Volk!" Sein Gesicht verliert an Substanz und findet sich bald auf der Kamera wieder. Ein Scheibenwischer beseitigt die unglaubliche Schweinerei und der aufständische Revolutionär wird auf das Fließband verfrachtet. Sein Platz wird von einer seelenlosen Kreatur eingenommen, die ihrer Tätigkeit ohne große Ausbrüche von Individualität nachzugehen beginnt. 4447 reagiert mit nach Entsetzen aussehender Freude, über die wahrhaftige Größe dieser Tat, während der Inquisitor seine wenig begeisterte Miene beibehält und die Führung ohne viel Federlesen fortsetzt.

    Sie gelangen in einem Raum, in dem ein Roben tragender Priester rituelle Gesänge vorträgt und ein Weihrauchfäßchen hin und her schwingt, während sein monoton summender Kollege die Ehre hält die heiligen Handgriffen zu tätigen, um den Geist der Maschine gnädig zu stimmen. Derweil sehen wir die appetitlichen Nahrungsbrocken über das Fließband in einen Trichter fallen, wo das Ganze zu einer nahrhaften Masse verarbeitet wird, die wiederrum auf einem weiteren Fließband von zwei weiteren Priestern in kugelförmige Form gebracht werden.

    4447 scheint gar nicht zu wissen wohin mit der ganzen Ehre und wird von Moment zu Moment blasser. Steiner setzt seinen Vortrag fort.*


    Steiner: Und hier wird das Rohmaterial der Nahrung in die den Geboten der Nahrungszunahme gefällige Form gebracht. Unter der Aufsicht der Tech-Priester werden alle vonnötenen Rituale eingehalten, um die Maschinengeister zu besänftigen und so die volle Produktivitätsleistung zu erzielen, damit Du und andere Altersgenossen davon schlußendlich profitieren. Das ist doch wundervoll nicht wahr?

    *4447 nickt leicht, dann umso energischer als sein bester Freund der Hüne ihn zufällig mit dem Gewehrkolben streift. Der Inquisitor nickt sinnierend.*

    Jaja, wir sind tatsächlich die Krone menschlicher Genialität und solche wunderbaren Vorgänge erleichtern es uns ungemein, dem Rest des Universums diese Botschaft überall hin zu tragen. Die Menschheit hat eine Mission und die Fabriken tragen einen nicht geringen Teil zu ihrer Erfüllung bei.


    *Er blickt in den Bilschirm.*

    Halten wir alle kurz inne, um den Imperator und seine großartiges Werk zu ehren.

    *Es vergehen fünf Minuten des Schweigens, dann wird der Vortrag fortgesetzt. Im Hintergrund wird eine Ladung Leichen, denen die Ehre gestattet wird dem Imperium auch im Tode noch nützlich zu sein, reingefahren. Die letzte Apparatur ist vergleichsweise harmlos, da hier nur die aus Altpapier gefertigten Packungen hergestellt werden, auf denen der Reichsadler des Imperiums abgebildet ist, der auf einem Totenschädel sitzt, dessen Augen wiederrum den Schriftzug "Kell'parator" wiedergeben. Die singenden Priester sind nur zu hören.*

    Steiner: Und hier wird schlußendlich alles verpackt und für den Transport fertig gemacht. In dieser Form wird das nahrhafte Mahl den hungernden Massen anvertraut damit diese mit vor Verzückung jubelnden Geschmacksknospen, frohgemut weiterhin der Sache des Imperiums dienen können.

    *Er gibt 4447 eine Schachtel, der vor Freude anfängt zu weinen und jegliche Farbe im Gesicht verloren hat. Die Präsens des freundlichen, bewaffneten Riesen in seinem Rücken, lässt ihn geradezu übertrieben erleuchtet lächeln. Das Bild wechselt derweil zum Mitglied des Ordo Plebejus, dessen Gesichtsmuskeln kurz zucken, wohl um ein Lächeln anzudeuten.*

    Steiner: Wie gesehen, achten wir mit größter Sorgfalt darauf, dass jeder imperiale Bürger seinen gerechten Anteil an Nahrungseinheiten erhält. So wie eben gezeigt, werden auch alle weiteren Fabriken geführt, sodass die maximale Produktivität erreicht wird. Der Ordo Plebejus hat ein wachsames Auge darauf, dass alles in geregelten Bahnen verläuft.

    Wir tun es im Namen des Imperators zum Wohle der Menschheit und unseres großartigen Imperiums.

    Wir tun es für Euch, ihr gemeinen Bürger, ihr, die ihr der Lebenssaft des großartigen Organismus seid. Euer Wohl ist uns all die damit verbundene Arbeit wert.

    *Er zeigt mit dem rechten Zeigefinger drohend ins Bild, runzelt die Stirn und nimmt mit der nun eintretenen Strenge, eine Miene ein, die schon viel eher zu ihm passt.*

    Und jetzt zurück an die Arbeit ihr faules Pack!

    *Das Bild blendet aus und das Zeichen des Ordo Plebejus erscheint und verschwindet. Es folgt ein Spot über die Herstellung des beliebten, imperialen Mineralwassers "Plebes Aqua", in dem 4447 eine weitere Hauptrolle zugedacht worden ist, die er mit ungezügelter Begeisterung wahrnimmt.*

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Diesmal was aus dem Star Wars Universum. Nein ich bin kein Star Wars Fan, aber ich habe mich hier und da etwas gelesen und finde Knights of the old Republic I und II einfach Sahne. Außerdem gefällt mir das abgedrehte Design :lach: .

    Die hier vorkommenden Figuren sind aus einem Forenrollenspiel entstanden. Eine davon ist mir aufgrund ihrer Lebendigkeit und natürlichen Intelligenz und Gerissenheit(so ganz anders als der Erfinder :P ), besonders ans Herz gewachsen. In diesem Text wird nur teilweise darauf eingegangen und es ist sehr insidermässig gehalten, aber ich hoffe trotzdem , dass ihr euren Spaß beim lesenhabt.

    Gruß Rogolan :laechel:

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    Die drei Monde waren aufgegangen und brachten das Licht zumindest teilweise auf den in schwärzeste Nacht getauchten Planeten zurück. Ein urbaner Wald aus Müll und Ruinen dominierte die schmutzigen Straßen des Viertels, in weiter Ferne ermahnte ein Lautsprecher die Bewohner zur Hygiene und Ordnung und gab der Szenerie einen leicht grotesken Anstrich. Im monotonen Gleichschritt kamen die Bewaffneten aus einer Gasse gestürmt und begannen die Ruine eines sechsstöckigen Hochhauses einzukreisen. Insgesamt waren sie an zwanzig an der Zahl, schwerbewaffnet und nach eingängiger Besprechung waren sie zu dem Entschluss gekommen ihre Blaster auf tödlich zu stellen.

    Sicher war schließlich sicher.

    Es vergingen fünf untätige Minuten ehe sich ihr Anführer zu ihnen gesellte. Er zog die Nase hoch und fixierte alle Anwesenden mit seinem verbliebenden Augen, während die Zielhilfe die den Platz seines Rechten einnahm sich surrend nach draußen schälte und jeden der ihr ins Blickfeld kam ins Visier nahm.

    Alan zog wieder die Nase hoch.

    ,,Okay Jungs, Ihr wisst was zu tun ist. Team 1 und 2 gehen mit mir rein, Team 3 folgt uns nach zehn Minuten, Team 4 bleibt draußen und behält alles im Auge. Der alte Sack dürfte mit Spice bis zum abwinken zugedröhnt sein, wenn unser Kontakt alles richtig gemacht hat, aber wir dürfen ihn trotzdem nicht unterschätzen. Denkt dran, wir suchen einen Mann mitte sechszig, der'', er schniefte, ,,braune Augen hat. Braune Augen klar? Wenn er noch Haare hat dürfen wir uns daran nicht orientieren. Geht lieber auf sein Verhalten ein. Er ist verdammt gerissen und wird euch was erzählen, von wegen er sei harmlos und so. Ist er verdammt nochmal nicht...am besten schießt ihr einfach auf alles was sich auf zwei Beinen halten kann. Noch Fragen?''

    Unisones Kopfschütteln.

    ,,Okay.''

    Alan lud sein Gewehr durch, zog erneut die Nase hoch und ließ die Zähne blitzen.

    ,,Holen wir ihn uns.''


    *


    Die Stimme des Volkes war in Form von Graffiti an den Wänden verewigt worden. Die zahlreichen Kraftausdrücke ließen darauf schließen, dass es scheinbar doch nicht soviel zu sagen hatte, wie idealistische Revolutionäre oft in ausschweifenden Reden unter den aufmerksamen Blicken ihrer Zuhörer zu überzeugen versuchten. Knackend zerbarsten die verwesenden Knochen des Rattenkadavers, was Alan dazu brachte seinen Untergebenen mit einem leisen Zischen zu maßregeln. Ihre Waffen vor sich gehalten und Nachtsichtgeräte umgeschnallt schlichen die Kopfgeldjäger in enger Formation durch den Flur des ersten Stock.

    Sie fanden nichts.

    Alan ließ sie sammeln, schickte drei runter zur Truppe, zeigte auf vier weitere und hob zwei Finger. Sie nickten und schlichen los. Sein Blick fiel auf die nächsten drei und er signalisierte ihnen ihr Ziel indem er drei Finger hob. Kurz darauf waren auch sie verschwunden. Die nächste und die übernächste Dreiertruppe wies er mit vier und mit fünf Fingern an ihren angestammten Platz. Er selbst schritt kurz darauf zu den Wachen an der Treppe. Er zog wieder die Nase hoch.

    Jetzt etwas Stoff.


    *


    ,,Hey Jak?''

    ,,Hmm?''

    ,,Hast mal Feuer?''

    ,,Hmm.''

    Der komprimierte Hitzestrahl entzündete die Zigarette augenblicklich. Auf eine Nachfrage Stefs schüttelte sein Partner nur den Kopf.

    ,,Lass mal. Hab aufgehört.''

    ,,Seit wann das denn?''

    ,,Seit der Sache auf Riegel IV. Du weißt schon, pro Imperialisten, gegen Neu-Republikaner. Was eine Scheiße.''

    ,,Und was hat das mit dem Rauchen zu tun.''

    ,,So'n armes Schwein wurde von einem Typen mit Wärmesensor erfasst da der Vollidiot vergessen hatte, das Teil auszumachen.''

    ,,Oh.''

    ,,Hmm.''

    Sie schwiegen.

    ,,Und warum versuchst Du mich dann nicht zum abwenden bekehren?'', brach Jak nun das Schweigen.

    ,,Vergebene Liebesmüh.''

    ,,Stimmt schon.''

    Beide lachten. Jak nahm einen großen Zug und atmete den Rauch aus, derweil er sich gelangweilt umschaute. Absolut nichts los. Die Anwohner hatten sich wohl klugerweise in ihren eigenen Löchern verkrochen und warteten die Geschehnisse ab. Bis auf den Penner da vorne, waren die Straßen nahezu leergefegt. Er stutzte.

    ,,Stef? Siehst Du den Penner da vorne? Der in den Mülltonnen rumwühlt?''

    ,,Ja. Gib mir mal deine Zigarette.''

    ,,Kommt er dir nicht verdächtig vor und ich dachte Du hättest aufgehört?''

    ,,Nein tut er nicht und schlechte Angewohnheiten nennt man so, weil man sie nie los wird und jetzt reich mir mal die Zigarette.''

    ,,Da hast Du. Und jetzt komm mit. Tun wir was für unser Geld. Schauen wir ihn uns mal an.''

    ,,Und schießen ihn promp über den Haufen?''

    ,,Sei nicht so ein Arschloch und komm nun. Die anderen kriegen dass auch ohne uns hin.''

    Mit durchgeladenen Gewehren gingen die beiden auf den Obdachlosen zu,der ihnen auch scheinbar entgegenging und die in zerlumpten Handschuhen steckenden wie zur Bitte um eine milde Gabe ausstreckte. Er stank so bestialisch, dass Stef beinahe befürchtete die Atmosphäre zu entzünden.


    *


    Der alte Pete war ziemlich angefressen. Irgendjemand machte hier Radau und das ging ihn mächtig auf's Zahnfleisch. Der alte Drew war es nicht, der schlief den Schlaf der Wenauchimmer. Vielleicht war es ja der alte Pissie, wie ihn die anderen Bewohner des Hauses derweil getauft hatten. Anscheinend waren noch ein paar Freunde bei ihm. Grummelnd und derbe fluchend erhob der alte Pete sich und machte sich bereit diesem Mistkerl gehörig den...


    *


    Der alte Drew erwachte von dem Lärm und als er sah was geschah begann er alarmiert zu kreischen.


    *


    Jetzt sich eine spritzen. Den Rausch genießen und darin aufgehen, wie die dämlichen Jedis in ihren dämlichen Zaubertricks. Sich auf den Wellen der Erkenntnis tragend den Geheimnissen des Genusses hingeben und...

    ,,Alan, hier Stock drei! Wir haben ein Problem!'', meldete sich plötzlich das Funkgerät an seinem Ohr zu Wort und riss den Kopfgeldjäger aus seinen Tagträumen. Unwirsch zog er es an sich heran und wurde noch unwirscher als er im Hintergrund eine schrille Stimme den Satz "Ihr habt den alten Pete erschossen ihr Schweine!" , immer und immer wieder wiederholen hörte.

    ,,Hier Alan. Stock drei was ist los bei euch?'

    ,,Wir sind auf zwei Penner gestoßen..."GOTTVERDAMMTE SCHWEINE!"...und haben den einen ausversehen über den Haufen geschossen..."IHR BASTARDE!" ''

    ,,Und? Sucht weiter und lasst euch nicht stören.''

    "DRECKSKERLE!"

    ,,Und stopft dem anderen das Maul!"

    Er hörte etwas dumpfes auf der anderen Seite der Leitung und grunzte zufrieden.


    *


    Das letzte was der alte Drew sah, war ein Gewehrkolben. Dann glitt er wieder ins Reich der Träume über.


    *


    ,,Gut so. Sichert den Weg zum sechsten Stock und SCHIESST sobald sich auch nur das kleinste Anzeichen von intelligenten Leben zu erkennen gibt. Verstanden?''

    ,,Roger.''

    ,,Gut. Alan over and out.''

    Idioten.


    *


    Sie hatten den Penner nicht erschossen. Als er nun vor ihnen stand und genüsslich eine rauchte, wussten sie auch nicht warum sie diesen symphatischen, alten Männchen sowas auch antun sollten. Zwar bot er mit seiner Glatze und den vor Schmutz starrenden Gesicht keinen sonderlich einladenden Anblick, aber irgendetwas in seinen grauen Augen, zeigte ihnen, dass sie es hier mit jemanden zu tun hatten, mit dem man sich unterhalten konnte.

    ,,Also sind Sie so eine Spezialeinheit was?’’

    Der Blick des Penners wanderte an ihnen auf und ab.

    ,,Sowas in der Art’’, Stef zündete sich eine neue Zigarette an.

    ,,Hmm…sind Sie wegen des alten Pissies hier?’’

    ,,Wem?’’

    ,,Der alte Pissie. Stinkt noch schlimmer als ich, wirrer Bart’’, er tippte sich mit dem rechten Zeigefinger an die Schläfe, ,,bekloppt.’’

    ,,Ah.’’

    ,,Wissen Sie was der senile Sack behauptet hat? Soll ich es Ihnen sagen? Er sagte er sei ein Jedi, haha, können Sie sich das vorstellen? Ein Jedi, hier? Also nein, wirklich.
    Sie wollten mir übrigens ein paar Credits geben und das Feuerzeug und die Zigaretten darf ich behalten, nicht wahr?’’

    Jak nickte und reichte ihm den Schlüssel zu seiner schlechten Gewohnheit und kramte in seiner Tasche rum. Jak drückte ihn derweil seine Zigaretten und seine gesamte Barschaft.

    ,,Reichen fünfhundert Credits?’’

    ,,Ich wird versuchen damit auszukommen.’’

    Das Lächeln des Penners war freundlich und einnehmend. Kurz darauf war er um weitere fünfhundert reicher.


    *


    Der sechste Stock erwies sich als ebenso morsch und hässlich wie die anderen. In geschlossener Formation rückten die Kopfgeldjäger vor, die Waffen von sich gestreckt, bereit die Hölle auf Erden zu entfesseln. Alan fühlte sich wunderbar. Endlich war die Zeit gekommen! Heute würde er ein sehr, sehr reicher Mann werden und den Geschmack köstlichster Rache zu schmecken bekommen. Klar, der alte Sack hatte längst nichts mehr mit der Twi’lek zu tun, aber aus seiner Sicht war das nur ein unbedeutendes, kleines Detail. Viel wichtiger war, was es ihm einbringen würde. Die Aufputschmittel taten ihr übriges, um ihn in süßer Euphorie schwelgen zu lassen. Die Räume waren nahezu alle leer. Die letzte Tür war verschlossen. Alan überlegte kurz und ließ anlegen. Die geballte Kraft von fünf Blastergewehren hob die Tür aus ihren Angeln und ließ sie mit dem Boden kollidieren. Fünf Söldner stürmten den Raum, die anderen gaben ihn Feuerschutz. Er vermeinte beinahe schon das zischende Geräusch des ausfahrenden Lichtschwertsstrahls zu hören.

    Nichts geschah.

    Absolut-rein-gar-nichts.

    ,,Äh…Alan? Er ist scheinbar nicht da’’, erklang es von drinnen.

    Ein starker Hauch von Zorn zauberte sich in das Gesicht des Jägers.

    ,,Aber warte mal…da liegt was.’’

    Seine Stirn legte sich kraus.

    ,,Sieht komisch aus.’’

    Sein gesundes Auge weitete sich vor Furcht.

    ,,Nicht anfassen ihr Idioten!“

    Die Antwort seines Gesprächspartners bestand aus einem rechtschaffen verwirrten „Hä?“, dem sich als symbolisches letztes Wort ein “Ups“ anschloss. Dann begann Alan die Welt aus völlig anderen Blickwinkeln zu sehen.


    *


    Atyl zählte mit sichtlicher Zufriedenheit die Credits. Damit würde sich ein Schiff und dazugehörender Verpflegung mieten lassen. Bestimmt nur in Form einer Kiste, aber war schon schlimmer durch’s Universum gezogen. Der graue Jedi nahm einen tiefen Zug aus der glühenden Zigarette und seufzte zufrieden, während er mit nicht nur leichtem Unmut sich über den kahlen Kopf fuhr. Es würde eine Weile dauern bis das wieder nachwuchs und in seinem Alter, war man so schnell erkältet. Außerdem würde er sich noch mal waschen müssen. Er fuhr sich mit der Zunge über die verschmierten Zähne.

    Zähne putzen war ganz wichtig.

    In weiter ferne hörte er den sechsten Stocks seiner derzeitigen Heimat aus der materiellen Welt entschwinden und als er um die Ecke bog, überlegte er für kurze Zeit ob er sich eine Passage nach Coruscant mieten sollte. Sein Sohn würde sich vor Freude kaum halten und seine Freunde vom Rat der Jedi ebenfalls nicht. Er lachte als er die Zigarette in eine Pfütze warf und sie dort dem Ende ihrer kurzen Existenz entgegensah.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?