Quo vadis, DSA: AB früher/zukünftig, TNBT?

Zitat von Gast

mit dem "Heldenrollenspiel" vereinbaren lässt. Wie will man mit "kleinen Plots" das Gefühl von "es werden Helden gebraucht" vermitteln?

Auch eine Drachenjagd ("Das Viech hat unser Dorf niedergebrannt, tötet es!"), eine Teilnahme an einem großen Turnier ("Der schwarze Ritter ist unbesiegbar!") oder eine Reise in den Dschungel ("Uns ist da eine Expedition abhanden gekommen - sucht die mal!") kann ein kleiner Plot sein, alle Beispiele wären aber auf jeden Fall klassisch-heldenhafte Fantasy. Da muss also kein Widerspruch entstehen. Und auch Detektivplots können in drei Abenden bespielt werden: trifft man sich nicht wöchentlich oder öfter, so sind sonst Indizien des ersten Tages auch OG bereits in Vergessenheit geraten, was gerade Rätseln sehr schadet. Die angepeilte Länge von 1-3 Spieltagen empfinde ich als angenehm.
Allerdings war ich bisher auch ein Fan der etwas bodenständigeren Abenteuer. Es ist doch gerade ein Vorteil von DSA, dass man auch im kleineren Maßstab spielen kann und statt versunkene Städte im Dutzend zu erkunden mit unerfahrenen Helden auch mal Nachbars Katze rettet. Wird künftig wirklich alles "heldenhafter", so verschwimmen womöglich die Unterschiede zu anderen Spielen. Schnetzelt man künftig in jedem zweiten AB einen Kaiserdrachen, so werden plötzlich Systeme mit einem besseren Kampfsystem attraktiver.

Was das Ende des Zeitalters angeht bin ich aber auch sehr gespannt. Die Redaktion scheint da ja bereits sehr konkrete Ideen für eine Kampagne zu haben, anscheinend war dies ja auch Teil der Begründung für die Retcons der Historia Aventurica (kein Nandus mehr) sowie neue Regelsetzungen (Karmalzauberei). Nachdem die letzten Kampagnen eher mittelmäßig waren wäre es mal wieder an der Zeit für einen Kracher. So oder so wird dabei aber ein Teil der Spielerschaft verprellt werden - würde beispielsweise Rondra ihren Platz in Alveran an Tairach verlieren, so gehen bestimmt einige auf die Barrikaden. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass einzelne Individuen keinen Einfluss auf derart große Themen haben sollten.

Da muss ich Dir leider zustimmen, Turajin.
Ich sehe es auch so, dass die Redax keine Ahnung hat, was sie eigentlich will, oder vielleicht eher, was eine gewisse Person will...

FDS hat schon lange was geplant klingt für mich nach einem "Ich baue mir das Aventurien so um, wie ich es möchte, was vorher war, ist egal"
Und nun hat er anscheinend die Möglichkeit gefunden, das zu machen.
Bei der Sache mit Nandus fiel mir sofort ein, dass da doch prima eine große Kampagne gebaut werden kann.
Wieder etwas Weltumspannendes, was einen Quantensprung in der Entwicklung auf Dere zulässt.
Natürlich werden die Abenteuer dann feinstes Railroading ("Nein, Ihr habt keine Möglichkeit, den Ork dahinten aufzuhalten, schließlich wird der doch diesen und jenen Herrscher ersetzen, der dann über halb Aventurien herrschen wird, so will es der tolle, neue Metaplot")

Wenn ich dann noch solche netten Dinge lese, wie kleinere Abenteuer (gabs schonmal in den 80er Jahren, waren aber nicht ganz so erfolgreich, meine ich), in denen dann alles Notwendige steht, statt dass es RSH geben soll, denke ich wieder an eines: Die brauchen Geld. Diese Kleinen Abenteuer werden dann natürlich, auf Grund der höheren Qualität etwas teurer werden (40 Seiten Softcover kosten dann halt mal 34,95 Euro), aber dafür steht da ganz viel drinne....

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Zitat von Kearnaun

Das nennt sich dann wohl Abenteuerpfad denke ich. Geht bei Pathfinder ja auch. Und dann entsprechen etwa 8 kleine (zusammenhängende) Abenteuer von 64 Seiten auf einmal auch einem (ziemlich epischen) 500+ Seiten Wälzer. *hüstel* Obs bei DSA funktioniert nur weil es bei Pathfinder geht? Keine Ahnung ...

Zitat von Narne

Wenn ich dann noch solche netten Dinge lese, wie kleinere Abenteuer (gabs schonmal in den 80er Jahren, waren aber nicht ganz so erfolgreich, meine ich), in denen dann alles Notwendige steht, statt dass es RSH geben soll, denke ich wieder an eines: Die brauchen Geld. Diese Kleinen Abenteuer werden dann natürlich, auf Grund der höheren Qualität etwas teurer werden (40 Seiten Softcover kosten dann halt mal 34,95 Euro), aber dafür steht da ganz viel drinne....

Das ist unfair. DSA ist tatsächlich zwischen 1995 und 2012 trotz Inflation billiger geworden, wohl auch aufgrund höherer Auflagen. Preisentwicklung von Abenteuern.
Bei dir klingt es dagegen so, als würde immer alles teurer und schlechter. Klar, in der jüngsten Vergangenheit waren einige Flops dabei (für mich persönlich auch Elementare Gewalten, der Liber Liturgum und natürlich die ganze Beta-Phase), gerade das Preis-Leistungs-Verhältnis der Abenteuer würde ich aber nicht kritisieren. Die DSA3-Werke sieht man sowieso alle durch eine nostalgische Brille, früher waren die Plots nicht besser. Ungeschriebene DSA5-Abenteuer auf dieser Basis vorzuverurteilen ist etwas überhastet.

Jupp auch in kleinen Abenteuern kann großes vollbracht werden - der Wurm vom Windhag ist da ein sehr, sehr gutes Beispiel wie ich finde.
Mit dem Preis muss man halt einerseits sehen was die Konkurrenz bietet und andererseits welcher Aufwand und Nutzen dahinter steckt.
Mal so zum Nachdenken: Ein MacBook Pro mag im Vergleich zu einem alten Apple Laptop aus den 90ern günstig sein, im Vergleich zu einem ASUS oder Dell ist er aber teuer. Würdest du dann von einem guten PLV sprechen?
Wenn ich mir so ansehe, was man bei Pegasus so fürs Geld bekommt (sieh dir mal Shadowrun oder Call of Cthulhu an) und dann sehe, was Ulisses für DSA-Produkte verlangt wird mir schlecht.
Da gibt es also Quellen vollgepackt mit Fluff zu Magierakademien? Sehr schön an sich, aber das wird dann auf drei Bände aufgespalten, die zusammen rund 90 Euro kosten? Really? Andere packen das in einen dicken Band und verlangen 30-45 Euro dafür.
Oder die RSHs: Teilweise unanständig viel Copy and Paste aus alten Publikationen - ist ja auch nichts gegen einzuwenden, schließlich hat sich z.B. im Bornland auch nciht so viel geändert. Dazu dann noch größtenteils recyclete Illustrationen und das ganze kostet dann 30 Euro? Als DSA4-Neuling mag das PLV stimmen, für jemanden, der bereits die Regionalbox aus DSA3-Zeiten (der wenigstens noch einige Abenteuer und Szenarien beilagen) hat ist das aber ein Witz und bedenkt man den redaktionellen Aufwand erscheint mir der Preis nicht mal im Ansatz gerechtfertigt.
Es mag sein, dass in den 90ern das PLV noch schlechter war, mir als Neuling fiel das damals jedoch nicht auf. Heute fühl ich mich von Ulisses oftmals auf den Kopf gestellt, durchgeschüttelt und ausgenommen.
Wenn dann die Qualität der Produktion noch so "überragend" ist wie bei H&K, EG, dem Atlas oder meinem persönlichen Favoriten der ZBA, dann verstehe ich Beiträge wie den von @Narne - auch wenn man ihn mit Statistiken kontern kann.

*trommelwirbel* Und nun, nach 15 Jahren Ruhe, erschallt der Klassiker "Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt" wieder in Aventurien, diesmal gesungen von FDS.

Zumindest befürchte ich so etwas. Mit Teilen von HA habe ich mich inzwischen arrangiert, aber eine unheilvolle Vorahnung bleibt erhalten.

DSA ist schon länger nicht mehr das DSA, wie ich es mir vorstelle. Nur auf den Content bezogen, nicht auf die Regeln. Da kann man immer drüber streiten.
Ja, es stimmt, früher war vieles anders, ob es besser war, sei dahingestellt.
Aber ich habe die letzten Jahre immer mehr die Befürchtung, dass immer wieder Leute der Redax ankommen, und althergebrachtes mal eben umschmeissen, weil sie andere Dinge schöner finden, und den ganzen alten Kram einfach mal als null und nichtig erklären.
@Shintaro89 : Du hast eine unglückliche Formulierung gewählt: Du wolltest wahrscheinlich sagen, dass die Produkte kostengünstiger geworden sind, *billiger* ist qualitativ verschlechtert.
ICh wollte auch nur sagen, dass es zu DSA2 Zeiten mal ABs gab, die in dünner Form auf den Markt gebracht wurden (u.A. Schatten über Travias Haus, der Grangor 2-Teiler, Elfenblut, etc.) und dass damals dann, wenn ich es recht in erinnerung habe, oft geschrien wurde, man möge doch wieder die dickeren Bänder herausbringen. Darauf bezog ich mich auf das "erfolgreich".
Es gab immer wieder gute und weniger gute ABs, und auch immer wieder größere, Epische Geschichten (Phileasson, z.B.).
Ich muss die ABs nicht unbedingt in Hardcover haben (wenn ich die so auch besser ins Regal packen kann) aber die Idee, die ABs zu verkürzen, und dafür dann Infos ohne Ende hineinzupacken, die man sonst nicht bekommen kann, halte ich für nicht so gut. Aber wer möchte sich erst 5 Abenteuerbände (á 20-30 Euro) kaufen, um z.B. im Lieblichen Feld spielen zu können, und will danach noch eine RSH kaufen?
Aber wir drehen uns im Kreise.
Ich sehe es so, dass FDS wieder eine Bahnbrechende Idee hat, wie man DSA umkrmpeln kann, und dann versucht Ulisses anscheinend daraus doppelt bis dreifach Geld aus den Leuten herauszuholen.
Anmerkung zu Pegasus und SR: Man kann bei SR grundsätzlich mit dem GRW spielen, machen aber viele nicht.
Ich habe bei SR1 damals auch nur das GRW gehabt, reichte vollkommen.
Bei DSA funzt das nicht so recht seit der 3. Edition (MSZS *und* Basis notwendig).
Dennoch sind es bei mir nächstes Jahr 30 Jahre die ich DSA treu geblieben bin

Zitat von Selim ben Melahath

Ulisses we don't need you. AND we don't want you anymore.

Du sprichst aus, was ich denke - und ich vermute wir zwei werden nciht die einzigen sein.

Zitat von Gast

So ähnlich sehe ich es auch. Um es drastischer (leicht übertrieben) zu formulieren: Axel, Florian & co. wollen eigentlich kein DSA, sie wollen "ihr eigenes" Rollenspiel. Weil aber eine komplette Neuschöpfung es auf dem Markt wesentlich schwieriger hätte, tarnen sie das ganze in einer DSA Verkleidung, damit sie ihr Produkt besser an den Mann bringen können. Es steht zwar noch DSA drauf, ist aber keines mehr drin. Und ich fürchte, dass es dann in Anlehnung an Bismarks Zitat auf ein "die erste Generation erschafft das produkt, die zweite macht den Namen groß, und die dritte zerstört die Reputation" hinausläuft...

Es kommt sehr selten vor, dass ich dir zustimme, aber hier kannst du dir meiner Zustimmung gewiss sein.