Passierschlag und abwarten

  • Wie seht ihr das:

    Zwei Helden und ein Oger auf dem Schlachtfeld: Sie stehen sich direkt gegenüber und sind sich am verprügeln. Der Oger greifft Held a) an ein Kämpfer, Held b) ist schon ein wenig angeschlagen und möchte sich aus dem Kampf getümmel befreien. Es ist das Ende eine KR und der angeschlagene Held ist am Zug: er wartet ab auf eine Gelegenheit zu entkommen. Neue KR: Der Held a) greifft den Oger an, dieser Pariert, und kontert mit einem Wuchtschlag. Held b) nimmt diese Gelegenheit und springt zurück in dem Moment, als die Keule auf den Held a) zu fliegt.

    Stünde dem Oger jetzt ein Passierschlag zu?

    Ich würde mal sagen nein, da Held b) sich einen Moment ausgesucht hat, in dem der Oger ganz offensichtlich beschäftigt ist und keine Zeit mehr hat, seinen Schlag zu ende zu führen und Held b) noch zu erwischen.

    Auch nimmt mich wunder ob Held b) in einer solchen Situation mit einem "Ausweichen" Wurf, nach hinten Ausweich darf, auch wenn er nicht Ziel der Attacke ist (natürlich mit ini verlust, aber auch zwei DK zurück gewichen)? So zu sagen ein Präventiv-Ausweichen.

    Danke für euren Rat!

    "Imagine what you could do, if you could do all you can imagine."

    Urza

  • Was für eine Waffe hat denn der Oger? Falls die zufällig einen INI-Modifikator von unter 0 hat, kann der Oger so oder so keine Passierschläge duchführen.
    Außerdem ist ein Passierschlag eine Freie Aktion. Fall der Oger in der Runde bereits seine beiden Freien Aktionen aufgebraucht haben sollte, könnte er auch keinen mehr machen.

    Grundsätzlich ist ein Passierschlag möglich, wenn man sich z.B. rückwärts bewegt oder ausweicht. Andererseits heißt es auch, dass man selber keinen Passierschlag machen darf, wenn man gerade einer "längerfristigen Aktion" nachgeht (MBK, S. 31). Was nun genau das ist, sei einmal dahin gestellt, aber wenn man gerade nach a) schlägt, also auf jeden Fall eine Aktion ausführt, kann man nicht auch gleichzeitig nach b) schlagen. Auch nicht in einem Abwasch, denn ein Passierschlag darf kein Wuchtschlag sein und nach zwei Gegnern schlagen ist ein Befreiungsschlag und unterliegt wieder anderen Regeln als ein Wucht- oder Passierschlag.

    Statt ausweichen kann b) auch einfach die Aktion Bewegen ausführen, so kommt er auch weg. Da würde ich erst gar nicht Ausweichen, denn er hat ja nichts, vor dem man explizit ausweichen muss.

  • Aber wird damit das Abwarten nicht etwas übertrieben? Nach der gleichen Logik könnte man ja auch abwarten bis ein Gegner ein anderes Ziel angreift und ihn dann gleichzeitig angreifen. Da der Gegner dann ebreits etwas Anderes macht, dürfte er den Schlag nicht parieren.

  • Warum eigentlich nicht... Wenn man die höhere INI hat, sollte dies einem auch diese Option geben, und somit vor 2vs1 kämpfe abschrecken! Als SL würde ich aber eine Attack in genau dem Moment, wo der Gegner angreift erschweren: min. +4 je nach Situation, und dann aber auch ohne KK Bonus: quasi ein Passierschlag während dem Kapf, welcher aber alle Aktionen und Reaktion verbraucht (da man auf genau den richtigen Moment wartet und sich auf nichts anderes konzentriert).

    Soll ich einen Thread dazu öffnen? Oder kann man die Posts verschieben falls sich noch mehr zu Wort melden?

    Gruss

    "Imagine what you could do, if you could do all you can imagine."

    Urza

  • Regeltechnisch dürfen zwei Kämpfer nur dann dasselbe tun, wenn sie die selbe Initiative haben. Ansonsten ist immer erst der eine und dann der andere (auch beim Abwarten steht so etwas drin).
    Aber mit Hausregeln kann man das natürlich einführen.

    Edit: Einzig Gegenhalten und der Passierschlag erlauben etwas ähnliches, wobei der Passierschlag nicht geht, aber eventuell eine Abwandlung von Gegenhalten?

    Freiheit vor Ordnung

  • Nach MBK S.21 "...ihre (die Kämpferin) Aktion hinauszögern, um sofort handlungsbereit zu sein, wenn ein besonderes Ereignis eintritt." und wenn Verzögerer in die INI phase des gegenübers kommt "...so wird die verzögerte Handlung zuerst ausgeführt."

    Machen wir ein paar bsp:

    1) 2vs1, 1 hat nur eine Waffe, also 1Aktion und 1 Reaktion, während einer von 2 sehr angeschlagen ist. 2 haben beide höhere INI als 1. Es warten beide aus 2 ab. 1 ist am zug und möchte den angeschlagenen angreiffen, aber der gesunde 2 greift zuerst an, 1 pariert, doch Angeschlagen möchte zwei Schritte zurück. Somit ist 1 in der Parade-bewegung während Angeschlagen zurück tritt. 1 kann nur parieren und dann den gesunden angreiffen, oder mit vermindeter DK den Angeschlagenen.

    2) Wie Alson sagt: 2vs1, gleiche Situation wie oben, nur dass keiner in 2 angeschlagen ist. In 2 warten beide ab. 1 Greift an. Einer aus 2 pariert im gleichen Moment greift der andere 2 an. Somit kann 1 nicht parieren (abgelenkt durch eigenen Angriff). Der parierer aus 2 kann nun auch noch angreiffen, doch 1 kann parieren, da er seine Reaktion noch nicht verbraucht hat.

    Als Hausregel würde ich einführen, dass in einer Situation wie 2) der angriff während der parade wie als passierschlag gehandhabt wird: nur mit Waffen ausführbar die INI >= 0 haben und der Angriff erschwert um +4.

    Bei 1) sollte nur als Hausregel gelten, dass wenn Angeschlagen versucht mehr als ein Schritt zu machen, ein Ausweichen Manöver bestanden werden muss, mit 4 INI verlust.

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    Urza

  • Vergesse, wie gesagt, nicht die Aktion Bewegen. Die erlaubt, so viele Schritt weit zu laufen, wie man GS hat und man erleidet dabei keine PA-Einbußen.


    Ich habe das Thema gesplittet, da es doch Diskussionsstoff entwickelt.

  • Hmm... also nach MBK S.18 könnte man im Fall 1) als Angeschlagen die Aktion "Bewegen" durchführen, sich somit 180° drehen (=2Schritte, 1 pro 90°) und dann noch ca. 6 Schritt weit rennen (bei einer GS von 8). Ich denke einfach, dass diese Aktion zu lange dauert um ohne Passierschlag davon zu kommen; sollte der Gegner keinen Wuchtschlag machen (was sehr viel Zeit nimmt), könnte er noch einen pieckser nach dem Flüchtenden machen.

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    Urza

  • Der Wuchtschlag nimmt nicht mehr Zeit als eine normale AT.
    Ich denke, wenn der angeschlagene Kämpfer seine Aktion auf den Moment verzögert, in dem der Oger den anderen Kämpfer angreift, kommt er vielleicht ohne Passierschlag vorbei, da man ja nicht zwei Dinge gleichzeitig tun kann.

  • Ich würde das ganez durch ein Gegenhalten Manöver darstellen (siehe Beschreibung MBK S. 44), mit dem Unterschied, dass entweder beide Attacken wenn sie gelingen voll durchkommen oder, wenn dem Kämpfer mit Gegenhalten die bessere gelingt dem Angreifer der Schaden halbiert wird und andersherum beide voll durchkommen.

    Freiheit vor Ordnung

  • Gegenhalten muß der Oger aber erst mal können.
    Außerdem geht das auch nur gegen einen Gegner, nicht zwei. Gegen zwei Gegner muss es schon ein Befreiungsschlag oder Kingensturm sein und auch das sind SF, die ein Oger nicht unbedingt hat.^^
    Dazu kommt, dass man ein Manöver ansetzt, bevor man weiß, dass der andere genau dann etwas tun will.
    Und vor allem: ein Passierschlag darf kein irgendwie geartetes Manöver sein.

  • Huch :rot:
    Meine Aussage bezog sich noch auf die Idee von Alson.

    In urzas Fall, hm, normalerweise müsse der Held normal Ausweichen, oder eine At zur Erhöhung der DK durchführen (in beiden Fällen gitb es normalerweise keinen Passierschlag), denn regeltechnisch dürfen zwei Kämpfer nur in Ausnahmefällen gleichzeitig handeln. Ich würde es aber trotzdem ohne Probleme gelten lassen, schließlich ist der Oger ja beschäftigt.

    Freiheit vor Ordnung

  • Ich finde die At zum DK erhöhen nicht sehr gut, da der Held ja ganz aus der DK des Ogers springen möchte und nicht stück für stück sich entfernen. Ich glaube nicht, dass dieses Manöver ohne Hausregel zu bewerkstelligen ist, die frage ist nun, wie man diese formulieren sollte. Bsp:

    "Wenn ein Held seine Aktion verzögert, ist es ihm möglich, zur genau gleichen Zeit wie sein Gegner zu handeln, falls dieser beschäftigt ist und nicht auf ihn konzentriert ist (zB einen anderen Helden angreifft). Ansonsten gelten die normalen Regeln zur Verzögerung der Aktion."

    Als Meister würde ich dem angeschlagenen Helden ein unkontroliertes "aus der Gegner-DK springen" gestatten mit einer körperbeherrschung +4, und sonst ein halber W6 SP wegen unsanftem landen.

    "Imagine what you could do, if you could do all you can imagine."

    Urza

  • Ich finde die At zum DK erhöhen nicht sehr gut, da der Held ja ganz aus der DK des Ogers springen möchte und nicht stück für stück sich entfernen. Ich glaube nicht, dass dieses Manöver ohne Hausregel zu bewerkstelligen ist, die frage ist nun, wie man diese formulieren sollte. Bsp:

    "Wenn ein Held seine Aktion verzögert, ist es ihm möglich, zur genau gleichen Zeit wie sein Gegner zu handeln, falls dieser beschäftigt ist und nicht auf ihn konzentriert ist (zB einen anderen Helden angreifft). Ansonsten gelten die normalen Regeln zur Verzögerung der Aktion."

    Als Meister würde ich dem angeschlagenen Helden ein unkontroliertes "aus der Gegner-DK springen" gestatten mit einer körperbeherrschung +4, und sonst ein halber W6 SP wegen unsanftem landen.

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