Phexgefällige Queste zur Erlangung der Spätweihe?

  • In meiner Spielrunde ist folgendes aktuell geworden:

    Unser Ex-Gladiator aus Mengbilla bzw. später Brabak möchte sich, aufgrund einiger Ereignisse in seiner Heldenlaufbahn, dem Herren Phex weihen lassen - er ist der festen Überzeugung, dass er dem Listigen mehr als nur einen Gefallen schuldet. Nun wird sich die Gruppe längere Zeit in Khunchom aufhalten, so dass das in Angriff genommen werden könnte, ohne dass der Charakter für längere Zeit aus dem Spiel genommen werden muss.

    Da ich dran bin mit meistern, liegt auch das mit der Weihe bei mir...und Phex liegt mir irgendwie garnicht.
    Mir schwebt vor, dass er sich in einer Prüfung beweisen muss, um überhaupt zur Spätweihe in Betracht gezogen zu werden, denn man spaziert ja nicht einfach in einen Phextempel und tut kund, dass man doch bitte gern geweiht werden würde. Wie könnte eine solche Prüfung, die er selbstverständlich allein zu bestehen hat, aussehen? Ich möchte ihm auch nichts á la "brich da ein und 'borge' dieses Artefakt" vorsetzen, sondern schon etwas, was dem einschneidenden Schritt auch gerecht wird, von daher - hätte jemand Vorschläge? Welche Art Test wäre ausreichend phexgefällig, um seinen Willen zu prüfen? Und im Zuge dessen, welche Handlungen würden ihn ganz klar disqualifizieren?

  • Aus Dankbarkeit einer Gottheit gegenüber folgt nicht unweigerlich das Bedürfnis nach einer Weihe. Aus Dankbarkeit kann man auch so phexgefällige Taten begehen, Tempeldienst eine Zeitlang oder immer mal wieder leisten, oder den Stand eies Akoluthen anstreben.
    Hinter einer Weihe sollte meines Erachtens mehr stehen als Dankbarkeit, sondern eben das Gefühl, berufen worden zu sein und eine Tiefe Hingabe an die Gothheit und ihre Prinzipien.

    Da aber eine Weihe angestrebt ist, hat gerade Phex einen großen Vorteil für eine durchgehend spielende Gruppe: Die Weihe zu Phex benötigt keine feste Zeit in Form eines Noviziates in einem Tempel. Gerade angehende Phexgeweihte können wirklich im Abenteuerleben sich Phex beweisen, auch an der Seite eines Lehrmeisters, der in Tarnung die Gruppe begleitet, oder vielleicht weiß der Grauling auch gar nicht darum. Das hat dann die Form eines Noviziates, womöglich gar, ohne dass der Grauling sich dessen bewußt ist und kann in einem soolchen Falle auch ohne (unbekanntem) Lehrmeister geschehen, der kommt dann vielleicht erst hinterher.
    (Das wird explizit als wahrscheinliche Möglichkeit im Regelwerk erwähnt.)
    Damit der Novize schließlich seine Weihe empfangen kann (die ich auf jeden Fall ausspielen würde, denn eine solche Weihe ist ein sehr einschneidendes Erlebnis), müssen natürlich ein oder am besten mehrere Abenteuer her, die auf eben jenes Erlebnis ganz dezent hinarbeiten, und sei es nur, dass mehrere kleinere Episoden im Nachhinein als Wegweiser und Prüfsteine erkannt werden können.

    Disqualifizieren würde alles, was Phex widerspricht: Ein stilloser Einbruch bei einer ohnehin tauben Frau, Mord oder Einsatz brachialer Mittel. Man muß sich in den phexischen Tugenden beweisen, also Heimlichkeit, Gewandtheit mit Verstand und Körper, Listigkeit, etc., vor allem aber die Festigkeit des Glaubens.
    Um sich für eine Weihe zu beweisen würde ich auch keinen Einbruch nehmen. Man kann zwar sehr stilvolle Einbrüche oder Hochstapeleien betreiben, aber schöner ist es doch, wenn es wesentlich bedeutender ist.
    Vielleicht mit List und Gewagtheit gegen dämonische (Tasfareel) Umtriebe angehen, die sich irgendwo eingenistet haben, oder Intrigen des Namenlosen aufdecken z.B. oder Wiederbeschaffung eines bedeutenden Phex-Artefaktes (bei dem man erst mal rausfinden muß, wer es hat, wo es ist, dann muß man dran kommen ...), oder auch ein oder zwei Sachen miteinander kombinieren.

    Es muß auch nicht unbedingt allein seine Sache sein, wenn die endgültige Prüfung Form eines Abenteuers hat, kann die Gruppe dran beteiligt sein, wichtig ist aber, dass halt vor allem er seine Fähigkeiten und Hingabe an die Prinzipien des Gottes beweist und auch entscheidend dazu beiträgt. Es ist ja nicht so, dass die anderen wissen würden, wie tiefeichend das ist, was sie da tun.

  • Interessenshalber - wurde die Spätweihe mittlerweile durchgeführt und wie wurde das alles umgesetzt?

  • Nein, wurde sie nicht.

    Ich hatte mit dem Spieler ein paar Diskussionen drüber, wie er sich das vorstellt und wie ich mir das vorstelle, und am Ende hat er eingesehen, dass ein Akoluthenstatus vielleicht doch erst einmal eher in seinem Sinne ist (unter anderem spielte da auch das, was Du angeführt hattest, nämlich, dass Dankbarkeit alleine nicht zu einer Weihe führen sollte, sondern ein Gefühl des Berufen seins, eine Rolle)
    Die Gruppe war zwar ein paar Monate in Khunchom, aber das fand ich nicht ausreichend, denn auch ein Noviziat für ne Spätweihe sollte schon bei einem Jahr liegen - und da wir eben keinen getarnten Phexgeweihten in der Gruppe haben, der ihn quasi während der Abenteuer hätte ausbilden können, war meine Bedingung, dass er in Khunchom bleibt. Mal ganz abgesehen davon, dass ihm im Endeffekt auch zu viele Voraussetzungen für eine Spätweihe fehlten.

    So wird er nun eben eine Akoluthenweihe erhalten, und auf das Ziel einer vollen Weihe wird er noch eine Weile hinarbeiten.

  • Die Spätweihe Phex haben wir bei uns auch durchgemacht *gg*

    Für den Char bedeutete das, dass er etwa ein Jahr lang in Aventurien unterwegs war. Teilweise mit Gruppe, teilweise im 1to1 SPiel. In diesem einen Jahr hat er Aufgaben für Phex, an Phex, etc. übernommen und ausgeführt und wurde von einem zum anderen Abenteuer reifer und erfahrener (sprich er bekam die Vorraussetzungen die man zur Spätweihe braucht). Wir haben also von der ersten Idee Spätweihe Phex bis hin zur Weihe alles ausgespielt. Viel Arbeit für einen Meister, aber es macht eben einfach super viel Spaß.

    Eines der Gruppenabenteuer, an das ich mich noch sehr gut erinnern kann, war einen Handelszug zu begleiten. Ich muß dazu anmerken, dass der Char nicht in der jetzigen aventurischen Zeit, sondern vor Borbeles Rückkehr spielt. Bei dem Handelszug wurden eben auch andere Helden angeworben (die Gruppe) und man begleitete einen vollkommen unerfahrenen Händler mit zwei angeheuerten Bauernjungen, die sich schnelles Gold versprechen ließen. Der Spätweihe Char hat also heimlich alles versucht, dass die Gruppe durchkommt und dazu noch dem Händler versucht zu erklären, dass er das so nicht machen kann, ihm beim handeln geholfen, etc. Was nicht heißt, dass der Rest der Gruppe nicht auf ihre Kosten kam *gg*

    Eins der 1to1 Abenteuer war ein vom Meister umgewandeltes Solo-Abenteuer in dem es darum geht, Vorboten zu finden, die Borbarads Rückkehr ankündigen.

    Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ihr das noch mal irgendwann vorhaben solltet, könntet ihr euch auch überlegen, aus den Abenteuern der Gruppe diese Questen zu stricken.