Das erfundene Mittelalter (Heribert Illig)

  • Kauf dir eins seienr Bücheroder lies einfach irgendwo im I-Net darüber
    Es ist auf jeden Fall interessant.

    mfg ecuvaro

    Qui labores, pericula, dubias atque asperas res facile toleraverant, iis otium, divitiaeque, optanda alias, oneri miseriaeque fuere. (Sallust, Cat 10)

  • Okay, mal ohne Illig gelesen zu haben mal ein paar Dinge die einem sofort auffallen wenn man sich mit dem Mittelalter beschäftigen muss und die auch einige Ungereimtheiten erklären. Auch was Karl als den neuen Christus angeht.

    Karl als der neue Christus, oder zumindest erstmal der neue David taucht schon im "Chanson de Roland" auf. Ist halt die wunderbar überhöhte Darstellung Karls. Das wird auch ins deutsche Rolandslied quasi-übernommen. Ist aber ne einzelne sehr breite Schiene. Karl wurde natürlich vor allem im 12 jahrhundert so aufgebauscht wie wir in heute kennen. Lag sicherlich an seiner Heiligsprechung durch Papst Paschalis und die Werbetour die durch Friedrich Barbarossa und Reinald von Dassel durchgeführt wurde. Heinrich der Löwe hat da auch seinen Anteil dran, wie man am deutschen Rolandslied sehen kann. Und richtige Kunde von Karls wirken, das Zeitnah geschrieben wurde, hat man ja auch net soviel. Einhard-Chronik, Vita Karoli Magni, charlmagnussaga. Ist zwar alles gut geschrieben und beschrieben aber man darf nicht vergessen, dass die Aufzeichnungen alle weit entfernt von einander entstanden sind, das auf den Reisewegen Informationen verloren gingen und neue hinzukamen. Daher geht man in der Forschung ja auch meistens nur von der Einhard Chronik und der Aachener Karlschronik aus. wobei die Aachener Chronik auch so ein Ding ist... Aber egal...


    Warum viele Sachen im Mittelalter sich ähneln, oder sogar gleich klingen, und man so auch auf die Idee kommen kann, dass nur die Namen ausgetauscht worden sind und da jemand nur abgeschrieben und damit was gefälscht hat ist auch recht einfach zu erklären.
    Im Mittelalter ging es nicht darum etwas neues zu schaffen, sondern sich auf alte Sachen zu beziehen. Desto älter das Werk war, auf das man sich beziehen konnte, desto besser. Es gibt Dokumenten über Friedrich I. Barbarossa die vom Wortlaut her fast genau Beschreibungen von Karl dem Gr. entsprechen. Grund: Friedrich wurde damit auf eine Linie mit Karl gesetzt. Rückbesinnung und Legitimation durch das Alte.

  • Zitat von "Eknomos "

    Warum viele Sachen im Mittelalter sich ähneln, oder sogar gleich klingen, und man so auch auf die Idee kommen kann, dass nur die Namen ausgetauscht worden sind und da jemand nur abgeschrieben und damit was gefälscht hat ist auch recht einfach zu erklären.
    Im Mittelalter ging es nicht darum etwas neues zu schaffen, sondern sich auf alte Sachen zu beziehen. Desto älter das Werk war, auf das man sich beziehen konnte, desto besser. Es gibt Dokumenten über Friedrich I. Barbarossa die vom Wortlaut her fast genau Beschreibungen von Karl dem Gr. entsprechen. Grund: Friedrich wurde damit auf eine Linie mit Karl gesetzt. Rückbesinnung und Legitimation durch das Alte.

    Ein ganz wichtiges und hervorragender Fakt den du hier hervorgehoben hast, vielen Dank! Das war halt der große 'Spleen' der Gelehrten dieser Zeit die Großen der Vergangenheit zu verklären und über sie die eigentlichen Protagonisten ihrer Beiträge zu erhöhen. Der Wiedererkennungswert war damit erwünscht und notwendig!

    Du nennst MICH einen Ork? Schmecke meine Waffe!

    Ich liebe DSA 3

    Nieder mit den Heptarchen!!