Es war dunkel. Der Regen tropfte nun seit Tagen vom Himmel und benetzte sein Gesicht mit immer währenden kleinen Tropfen. So hatte er sich diese Suche nicht vorgestellt.
Aromir stocherte mit der Spitze seines Schwertes in dem von Nässe aufgeweichten und matschigen Boden. Keine Spuren waren mehr zu erkennen.
„Wie kann eine so große Gruppe einfach keine Spuren hinterlassen“, sagte er zu sich selbst, jedoch mehr in Gedanken und geistig abwesend.
Seit nunmehr 4 Tagen verfolgte er die 4 Räuber. 3 Männer und eine Frau waren es gewesen, so berichtete es ihm die Dorfälteste in Rauenberg. Die gesuchte Frau war eine kleine, im Gesicht entstellte Südländerin, welche zweifelsfrei die Anführerin der Gruppe sein musste. Sie hatte den Diebstahl begangen, ganz unverfroren und ohne jegliche Aufmerksamkeit zu erregen. Die 3 Männer waren alle groß gewachsen, soweit sich die Dorfbewohner erinnern konnten und scheinen auch dem Volk aus den südlichen Gefilden anzugehören. Aber genau konnte es ihm keiner mehr sagen, da die Aufregung zu groß gewesen war, nachdem die Gruppe mit tosendem Gebrüll und wilden Beschimpfungen aufbrach.
Aromir war bereits durchnässt. Seine Lederhose war schwer und klebte an seiner Haut. Die Stiefel waren völlig aufgeweicht und auch seine Rüstung, das kurze Kettenhemd war gezeichnet durch den Regen und durch den Matsch, der überall auf dem holprigen Weg lag. Seinem getreues Pferd Windfell war die ganze Anstrengung auch anzumerken und auch ihm machte das Wetter sichtlich keine Freude. So schnaubte es, sobald ein Regentropen in seine Augen fiel und schüttelte seine wilde Mähne immerzu.
Aromir stand nun seit einigen Minuten an der gleichen Stelle. Ein Ast, eine kleine Spur oder auch ein Fetzen eines Kleidungsstückes, das suchte er.
Und dann wurde er belohnt.
Nachdem er seinen Blick kurz auf die Sträucher zu seiner Rechten gewandt hatte, sah er einen roten Stofffetzen. Nicht viel, aber es musste zu den gesuchten Personen gehören. Langsam ging er auf die Sträucher zu, holte den Stofffetzen mit seinem Schwert herunter und versuchte, eine weitere Spur zu finden, um die Richtung zu bestimmen, in welche Sie geritten waren.
Er wäre froh darüber, wenn er seinen Freund Radomund, den erfahrenen Jäger, an seiner Seite wäre, aber der wurde vor Tagen krank, so dass er diese Reise alleine antreten musste.
Das Glück schien ihm hold zu bleiben, den nun waren, wenn auch nicht leicht zu sehen, Hufspuren im Matsch ersichtlich, welche Richtung Westen, tiefer in den Wald führten. Er hätte zwar die Zivilisation bevorzugt, aber er hatte der Dorfältesten versprochen mit den Utensilien zurückzukehren und so musste er auch diesen weiteren Weg, tief in den dichten Wald hinein, auf sich nehmen…
Bin für konstruktive Kritik offen, ist nur ein kleiner Prolog....