Vielleicht sollten sich aber auch mal die Elterngeneration (und angehende Großelterngeneration) überlegen, was sie falsch gemacht hat. Diese 68er anti-Disziplin und anti-deutsch zusammen mit dieser unsäglichen Selbstentfaltung und -verwirklichung, mit ewiger Jugend, mit Spaßgesellschaft hat doch zu einer maximalen Verantwortungslosigkeit geführt. Keiner will Verantwortung (Kinder, nein danke), keiner übernimmt Verantwortung (Gemeinderat? Stadtteilrat? Wozu das denn?), denn das steht besagter Selbstentfaltung womöglich im Wege. Disziplin trägt in den Augen vieler schon den Kern der Gleichschaltung in sich (was völliger Unsinn ist) und von dem völlig maroden National- und Lokalbewußtsein will ich gar nicht erst anfangen (wie viele Ältere hatten Probleme mit den Deutschlandfahnen während der WM?). Wir überlassen unsere Nationalsymbole (Fahne, Hymne) kampflos den Rechten. Die großen Parteien schaffen es nicht den Menschen das Gefühl zu vermitteln, Teil und Träger dieses Landes zu sein, dass sie die Politik etwas angeht, dass sie der Staat sind und dass es Dinge in diesem Staat gibt auf die man Stolz sein kann, das sie ein Leben in der Weise und Freiheit ermöglichen wie sie es tun. Wir haben einfach keine Euphorie, denn soetwas darf es nicht geben, das ist noch immer Denkverbot. Deswegen kann nichts, was positiv ist Deutschland zugeschrieben werden, was für Deutschland bleibt sind die Negativnachrichten. Kein Wunder, dass die, die laut "Wir sind stolz auf Deutschland" sagen auch Anhänger finden.
@mündige Bürger:
Was ist denn bitte ein mündiger Bürger? Wie viele informieren sich denn über das politische Geschehen? Mal Hand aufs Herz, wer hier auf dem Ork liest eine Tageszeitung? Der mündige Bürger entledigt sich nur zu gern seiner Mündigkeit, das es ihm zu anstrengend ist, selbst zu denken. BILD oder sein semi-intellektuelles Pendant SPIEGEL machen einem die Meinungsbildung leicht. Ein mündiger Entscheidungsträger sollte nach bestem Wissen und Gewissen seine Entscheidung vorbereiten.