TaW-Einordnung

  • EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    Im WdS. S. 12 steht rechts oben eine grobe Einordnung der Talentwerte (in einem grauen Kasten). Bei Handwerkstalenten und (normalem) Waffenhandwerk ist es nachzuvollziehen. Wie ist das aber bei den Wissens-, Natur-, und Gesellschaftstalenten?

    Mich interessiert vor allem Wissen. Mein Charakter hat z.Z. Magiekunde auf einem TaW von 18 sowie 2 Talentspezialisierungen in Elementarismus und Sphärologie. Als was gilt das jetzt? Aventurienweit bekannt? Meisterlich? Was weiß mein Char damit alles? Kennt er so gut wie jeden Zauber und was dieser bewirken könnte? Wie handhabt ihr das?
    Ist ja auch nicht so, dass mein Char als Held viel Zeit hat mit seinem Wissen anzugeben und von sich reden zu machen - will er ja rein theoretisch auch nicht.

  • Zitat

    Mich interessiert vor allem Wissen. Mein Charakter hat z.Z. Magiekunde auf einem TaW von 18 sowie 2 Talentspezialisierungen in Elementarismus und Sphärologie. Als was gilt das jetzt? Aventurienweit bekannt? Meisterlich? Was weiß mein Char damit alles? Kennt er so gut wie jeden Zauber und was dieser bewirken könnte? Wie handhabt ihr das?Ist ja auch nicht so, dass mein Char als Held viel Zeit hat mit seinem Wissen anzugeben und von sich reden zu machen - will er ja rein theoretisch auch nicht.


    Meisterlich, ja. Ob er aventurienweit bekannt ist oder nicht, hängt mMn vor allem damit zusammen ob man aventurienweit davon weiß, dass er es meisterlich beherrscht oder schon unter beweis gestellt hat. Hat er an einer Akademie einen 'Convocatus Extraordinarius'-Posten? Wen berät er? Wer sucht ihn deswegen auf? Wenn er das kategorisch vermeidet, dann weiß davon auch vermutlich kaum jemand. Das wird natürlich dadurch erschwert, dass er kaum mal als Abenteurer am selben Ort ist. Hat dein Charakter einen Guten Ruf (Vorteil)? Wenn nciht, dann könntest du auf das sparen um es nachzukaufen, wenn dich dein SL lässt. Hat er es bereits, dann könnte sich das auch auf dein WIssen beziehen. Viele Kontakte denen er mit Fachwissen schon beigestanden hat könnten ihn ebenfalls bekannter machen.

    Mit TaW 18 gehe ich aus, dass er so ziemlich alle bekannten Zauber in den Bereichen seiner Spezialisierung in den ihm bekannten Repräsentationen zuordnen kann, schon mindestens davon gehört hat oder sogar genauere Infos hat.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Er ist brilliant in Magiekunde. Ein absoluter Experte. Mehr noch als ein brilianter Waffenschmied dürfte er in Fachkreisen hohes Ansehen genießen. (Die Aventurischen Magier sind besser "verdrahtet" als die Aventurischen Waffenschmiede und haben bessere Mittel der Kommunikation). Alles über Magie weiß er sicher nicht, es gibt Dinge, die man kaum wissen kann und die Proben +21 erfordern können. Aber er weiß viel. Ich würde als Faustregel sagen, dass er alle Zauber der Verbreitung Mag 3+ kennt und erkennen kann, bei anderen braucht er halt eine Probe. Bei Zaubern mit Merkaml Ele könnten es dank Spezialisierung auch alle ab Mag 2+ sein.
    Als Meisterlich gilt er ab 15, ab 18 ist er briliant, ab 21 vollendet.

  • Grundsätzlich sind wir immer davon ausgegangen, dass die von dir genannten TaW-Abstufungen auch für Wissenstalente gelten; mit einem TaW von 18 ist man also schon sehr gut dabei. Das Wissen entspricht etwa dem, eines erfahrenen Lehrers an einer Akademie, wobei die beiden Talentspezialisierungen mögliche Lehrfächer angeben.

    Das die Fähigkeiten dabei nicht unbedingt mit dem Bekanntheitsgrad einher gehen müssen hast du ja selbst schon gesagt: der eremitische Druide kann durchaus ein fähiger Wildnisläufer sein, während der horasische Adlige seinen Ruf als großer Diplomat womöglich zu unrecht hat.
    Ich verstehe das so: ein TaW von 18 ist ein möglicher Grund für einen entsprechenden Bekanntheitsgrad oder Ruhm in gewissen Kreisen, bleibt aber (natürlich) in erster Linie ein objektives Maß für Kompetenz. Mit dem TaW-18-Wissen samt Spezialisierungen könnte der Held/NSC zum magischen Berater eines Grafen aufsteigen oder wissenschaftlliche Schriften veröffentlichen, die ihm regionale Bekanntheit sichern würden - oder er könnte das sein lassen und vergleichsweise unbekannt bleiben.

  • Meisterlich, ja. Ob er aventurienweit bekannt ist oder nicht, hängt mMn vor allem damit zusammen ob man aventurienweit davon weiß, dass er es meisterlich beherrscht oder schon unter beweis gestellt hat. Hat er an einer Akademie einen 'Convocatus Extraordinarius'-Posten? Wen berät er? Wer sucht ihn deswegen auf? Wenn er das kategorisch vermeidet, dann weiß davon auch vermutlich kaum jemand. Das wird natürlich dadurch erschwert, dass er kaum mal als Abenteurer am selben Ort ist. Hat dein Charakter einen Guten Ruf (Vorteil)? Wenn nciht, dann könntest du auf das sparen um es nachzukaufen, wenn dich dein SL lässt. Hat er es bereits, dann könnte sich das auch auf dein WIssen beziehen. Viele Kontakte denen er mit Fachwissen schon beigestanden hat könnten ihn ebenfalls bekannter machen.

    Mit TaW 18 gehe ich aus, dass er so ziemlich alle bekannten Zauber in den Bereichen seiner Spezialisierung in den ihm bekannten Repräsentationen zuordnen kann, schon mindestens davon gehört hat oder sogar genauere Infos hat.

    Vielen Dank. Das war schon mal sehr hilfreich. :)

    Also bei Elementar bin ich davon ausgegangen, dass er das kann. Vor allem eben die Zauber wo er die Merkmalskenntnisse/Begabungen von hat: Elemenar (gesamt x2); Elementar (Erz) (Luft); Herbeirufung (x2); Limbus.
    Ich dachte das könnte ich eher an der Verbreitung fest machen, aber das mit der Merkmalskenntnis ist vielleicht besser. :)

    Mein Charakter hat 'Guter Ruf 2' - einmal in den Tulamidenlanden (nach Staub und Sterne) und einmal bei den Novadis (also eigentlich eher einem Novadi-Stamm im Kohramgebirge).

    Er berät eigentlich niemanden, aber er wird von Hasrbal ben Yakuban ständig in die Verpflichtung genommen. Ist ein Geben und Nehmen. Nach seiner Ausbildung hat er das Rohalsmal erhalten und dadruch später ein Zweitstudium bei einer (verhüllten) Meisterin des Erzes in Fasar. Er ist Träger des Grauen Einhornes welches er dafür erhalten hat, weil er Lyscoms Aufzeichnungen ausgewertet hat und damit Hasrabal das Geheimnis der Dunklen Pforten verraten konnte.
    Er ist z.Z. Adeptus Major was er sicher auch noch eine Weile bleiben muss...gibt ja so eine Beschränkung von 7 Jahren oder so.

    Also kann man die Liste aus dem WdS schon als Anhaltspunkt nehmen, nur eben net pauschalisieren.


    Mein Charakter forscht z.Z. mittels des Phantasmorgoricums an elementaren Mindergeistern und ihre Verwendung in der Alchemie sowie den Zusammenhang warum sie bei ihm länger leben bleiben (L#stige Mindergeister) als bei anderen Menschen.
    Desweiteren verfasst er eine Arbeit über das mögliche Aussehen von Elementarwesen der Kraft.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (1. August 2014 um 13:33)

  • Es gibt diese Einordnung der TaW und dann ist es eine allgemeine Einordnung. Persönlich finde ich die nicht so pralle, die sieht zwar TaW 18 nicht mehr als ultimativ an, aber jetzt endet es bei 21+, meine ich. Sie beachtet auch nicht, das mann nach Spalte A oder B nun mal schneller die 18 haben kann als nach Spalte D oder E und dass unter diesem Gesichtspunkt ein gleicher Wert nicht unbedingt vergleichbar ist.
    Wenn man sich aber an diese offizielle Einordnung hält, dann ist eine 18 schon sehr beeindruckend (und egal, aus welchem Bereich es stammt).

    Ich würde sagen: es kommt auf den Spielstil der jeweiligen Gruppe an.

    Es gibt Gruppen, da ist eine 16 schon absolut herausragend, es gibt Spieler, die der festen Überzeugung, sind, unter 22 nicht aus dem Haus zu gehen, weil es zu schlecht ist, und alle Einordnungen darunter, darüber und dazwischen.
    Je nach Spielstil und Vorstellungen kann der gleiche TaW (sei er einstellig oder hoch zweistellig) sehr unterschiedliche Bedeutungen in einem jeweiligen Aventurien haben.

  • Ich würde sagen: es kommt auf den Spielstil der jeweiligen Gruppe an.

    Bei DSA 4 wo es keine Grenzen außer den erlaubten Höchstwerten gibt und jeder frisch generierte Möchtegern auf Großmeister machen kann (in vielen Berufen reicht dazu ja sogar ein lausiges Talent aus!!!) auf jeden Fall. In DSA 3 oder 5 wo der TAW an andere Dinge gekoppelt ist, sieht das schon wieder anders aus.

    So gibt es eben das offizielle Aventurien mit dem Kasten (wobei sich auch die meisten Redax Autoren nicht daran halten und lieber ihr eigenes Aventurien "vorstellen") und die jeweiligen persönlichen Versionen davon.

    Im offiziellen Aventurien ist man mit TAW 18 (alle Talente auch z.B. Wissen, aber auch Zauber, LKW...) schon ziemlich gut dabei. Dies bedeutet dann aber auch, dass sich die Helden an diese Vorgaben halten und es eben keine Möchtegerne gibt, die gleich mal das erlaubte Maximum ausschöpfen. -> Kasten deckelt Steigerungsmöglichkeiten "auch Helden haben Werte die sich nach Aventurien richten". Wie schwer dieser Wert zu erreichen ist (Spalte etc.) spielt dafür jedoch keine Rolle.

    Richtet sich das persönliche Aventurien jedoch eher nach den erlaubten Werten, so ist man mit TAW 18 eher im soliden Mittelfeld. Wenn jeder Knopf bis höchster Wert+3 darf und die 14 auch für den Normalo kein herausragender Wert ist, dann ist eine 18 nicht all zu gut. Wenn man dann auch noch die Kosten (Spalte etc.) berücksichtigt noch weniger.

    In beiden Fällen nimmt die Bedeutung weiterer Punkte jedoch beträchtlich zu, auch wenn es für das Spiel (Erfolgswahrscheinlichkeit von Proben, Auswirkungen eines Erfolges...) keinen (so) großen Unterschied macht, ob man nun 18, 20 oder 22 hat. Die schiere Seltenheit solcher Werte im einen System bzw. die nötigen und sehr teuren hohen Eigenschaften im anderen System, sowie steigende Kosten (beide Systeme) machen jeden "hohen" Punkt wertvoll. Gerade wenn es darum geht "zu den Besten zu gehören" zählt am Ende jeder Punkt - Legende oder doch nur hochbegabter Normalo...

    Was der Held weiß und nicht weiß, zeigt dabei nicht zwangsweise der TAW alleine. Auch das "Drum-Rum" sollte dabei einfließen. In manchen Bereichen gibt es dafür passende Hilfsmittel (SF wie Kulturkunden oder Merkmalskenntnisse, Hilfstalente...), aber in vielen aber nur eine "schwammige" Vorbildung (nicht nur z.B. Profession, Kultur, Rasse sondern auch Erlebnisse im Spiel).

    Am Ende ist es am SL (je nach Spielstil vielleicht auch am Spieler) ab zu schätzen (nach o.g. "Umständen"), was (s)ein Held wissen könnte und wenn ja wie tief dieses Wissen geht.

    Auch wenn beispielsweise eine Hexe, zwei Magier und ein Elf mit Magiekunde 18 daherkommen heißt das nicht zwangsweise, dass ihr Wissen auch identisch ist und es ist am SL bzw. der Gruppe (Gruppenvertrag) zu entscheiden, ob man hier Gleichmacherei haben möchte (alle würfeln gleich und wissen dann eben das Gleiche) oder ob man von Fall zu Fall entscheidet (Schwierigkeit, Grad es Wissens etc.).

    Wenn ich als SL leite benutze ich einen Mix, je nachdem was mir für den vorliegenden Fall gerade passender erscheint.

  • Zitat

    Bei DSA 4 wo es keine Grenzen außer den erlaubten Höchstwerten gibt und jeder frisch generierte Möchtegern auf Großmeister machen kann (in vielen Berufen reicht dazu ja sogar ein lausiges Talent aus!!!) auf jeden Fall. In DSA 3 oder 5 wo der TAW an andere Dinge gekoppelt ist, sieht das schon wieder anders aus.


    Da es ein DSA 4 Unterforum ist: Klar, aber mus nicht erwähnt werden, weil ja nach einem DSA 4 Charakter erwähnt wurde. In DSA 3 über die 14/15 hinweg zu kommen war schon eine Leistung und TaW 10 galt da nicht ganz ohne Grund als "meisterlich", was später in DSA 4 von ab TaW 15 übernommen wurde.

    Eine 18 kann sogar sehr unterschiedlich gut sein. Während man mit musizieren regeltechnisch uneingeschränkt alle existierenden Instrumente gleich gut spielen kann (außer man hat eine Spez: dann kann man das eine Instrument marginal noch besser spielen), ist man bei anderen Talenten wieder sehr eingeschränkt (TaW Schwerter ist eben ein Schwert und nichts anderes, denn etwas anderes nur abgeleitet und damit merklich schlechter oder auch gar nicht könnend), bei Waffen noch zusätzlich dadurch, das sie aufgeteilt werden (wenn auch auf steigerbare Basiswerte) und viele Erschwernisse in einer eigenen Liga spielen (so gibt es Manöver, bei denen man mit einer eigentlich notwendigen Finte in einen zweistelligen Ansagenbereich gelangen kann).

    Angesichts des Umstandes, dass eine +0 Probe keineswegs leicht ist, TaW eines Altgesellen oft genug für gar nichts reichen und eine 18 oft genug schnell erreicht sein kann (nicht muss), gerade bei eine Kombination aus Begabung und ohnehin günstiger Spalte, halte ich die offiziellen Einordnungen halt nicht für besonders plausibel (auch wenn die nach 4.1 schon etwas besser ist in meinen Augen als die nach DSA 4.0).

  • Naja, die offizielle Werteeinteilung etwa nach WdS ist ziemlich bescheiden. Einerseits ist sie nicht richtig an die höheren möglichen Werte von DSA4.1 angepasst andererseits nimmt sie auf Erfolgswahrscheinlichkeiten der erwähnten Gesellen und Meister nur wenig Rücksicht. Wenn man nicht bei DSA4.1 schon mit Erleichterungen um sich schmeißt wie sie auch bei DSA5 festgeschrieben sind bekommt der Bäcker bei Leibe nicht immer seine Brötchen gebacken.

    Was ich aber noch viel unglücklicher finde ist, dass gerade am oberen Ende der Skala so etwas wie Bakanntheit mit Kompetenz zusammengewürfelt wurde. Äpfel und Birnen. Das passt nur bedingt zusammen.

    Überspitztes Beispiel:
    Bob der Baumeister mit Heruasragender Eigenschaft hoch drei, Begabung Baukunst und TaW jenseits von 30 (Spezialisiert auf Bornische Bauernkaten oder so) den er sich im Laufe seines langen und erfüllten Lebens erworben hat gilt wohl in jeder Hinsicht als Meisterlich. Die Ingrimmkirche würde ihn wohl vom Fleck weg zum Heiligen erklären. Da er aber die letzten 60 Jahre seines Lebens damit zugebracht hat zwischen Gradnochsjepengurken und Hintersjepengurken Bauernhäuser zu bauen kennt ihn jedoch leider (ausser den Sjepengurkenern Bauern) keiner. :saint:

    Den angesprochenen Charakter aus dem Eingangspost würde ich auf jeden Fall für einen Meister seines Faches (bzw. seiner Fächer, hat ja zwei Spezialisierungen) halten. Die Fortführung der ofiziellen Einteilung mit über landesgrenzen bekannt würde ich einfach mal vergessen. Sowas sollte davon abhängig sein, wie der Charakter sein Talent einsetzt.

    Pauschale Aussagen dazu, was der Charakter alles kennt sind auch eher schwierig. Ich würde dazu neigen zu sagen, dass mit so einem Wert zu jedem Zauber (ganz besonders wenn sie seine Spezialisierungen tangieren) mit Verbreitung größer 2 spontan einen Vortrag halten kann. Bei geringerer Verbreitung würde ich das von einer Probe abhängig machen (eventuell erschwert um die Inverse Verbreitung, also 7-V).

    Einmal editiert, zuletzt von Kearnaun (3. August 2014 um 16:40)

  • Um die in Kritik geratenen Bäckergesellen zu verteidigen sei erwähnt das, wenn er sich nicht abhetzt oder zwei Bretzeln gleichzeitig windet, er sich auf die Rgel aus WDS S.14/15 berufen kann um mit einem TAW von 10+ die vom Bäckermeister geforderte Probe zu negieren.

    Kor mit euch.

  • Hm, naja - auch das Beispiel mit Bob - dem Baumeister - ist in Aventurien so nicht stimmig. Um einen TaW von 20 auf 21 steigern zu dürfen, sollte man - wie ich finde - schon irgend etwas sehr ambitioniertes vorangetrieben haben: Kuppelbauten, Dämme, Brücken. Und da solche Projekte selten sind, sich die wenigen Meister ihres Faches die Klinke in die Hand geben und auch richtig viel Geld dahinter steht, ist eine gewisse Bekanntheit sicher unabdinbar. Natürlich gibt es geschlossene Gesellschaften: Die zwergische Legende kennt in den Tulamidenlanden niemand und Informationen fließen nur so schnell, wie der Bote läuft oder reitet. Sozusagen mit Schallgeschwindigkeit ...
    Aber wer heute in Havena eine Hubbrücke konzipiert, kann damit rechnen, in einem Jahr in Grangor zumindest namentlich bekannt zu sein.

  • Dem Beitrag kann ich mich zu 100% anschließen.
    Zwar gibt es regeln zum Selbststudium, in der Frage, wann ein Talent angehoben werden darf hat aber der Spielleiter das letzte Wort und nicht das AP-Konto. Und wenn ein Baumeister sein ganzes Leben lang bornische Baracken gebaut hat, dann darf er dafür meiner Meinung nach zwar die entsprechende Spezialisierung bei einem sehr soliden TaW erwerben, hat aber weder die praktischen noch die theoretischen Fähigkeiten, die einem TaW von 21+ entsprechen. Der Bau der hundertsten Bauernhütte ist für ihn eben keine neue Erfahrung mehr; genau so, wie ein Schwertmeister nach dem Verprügeln eines gebrechlichen Goblins keinen einzigen Abenteuerpunkt bekommt, obwohl er damals in der Schwertgesellenschule für viel leichtere Übungskämpfe genug Generierungs-AP bekam, um den ersten Schwerter-Punkt der Profession zu kaufen.

    Sicherlich gibt es da unterschiedliche Meinungen und keine zwei Gruppen werden das vollkommen gleich regeln. Aber die meisten Spieler sind sich doch einig, dass ab einem gewissen Wert (egal, ob nun 5, 7 oder 10) vor einer Talentsteigerung die IG-Anwendung desselben kommen muss. Und zwar entweder durch monatelange Übungen (jeden Tag Gewichte stemmen um KK zu steigern) oder in mehr oder weniger intensiven Abenteuer-Situationen (Schloss knacken während das echsische Grabmal einstürzt).

  • Natürlich ist das Baumeister Beispiel nicht ganz auf Spielercharaktere umsetzbar. ;) Aber ich habe oben noch einmal eine Hervorhebung gemacht was ich damit unterstreichen wollte. Vielleicht schaffe ich es ja noch ein besseres Beispiel zu bringen, aber zu meiner groben Einschätzung zum von @Storytelling erwähnten Charakter stehe ich.

    Grundsätzlich werfe ich meinen Spielern aber keine Steigerungsbeschränkungen zwischen die Beine. Grundsätzlich darf jeder immer steigern was er will. Gelegentliche SE machen es nur manchmal etwas billiger. Lehrmeister werden höchstens Rollenspielerisch abgehandelt wenn ein Held etwas ganz neues lernen will. Von mir aus darf jeder Held gerne XY von 29 auf 30 steigern. Wenn er nur die Zeit dafür hat (Zeiteinheiten!).

    Grundsätzlich bleibe ich aber dabei. Kompetenz und Bekanntheit sollten nicht so zusammengewürfelt werden. Selbst der Kompetenteste Held kann gänzlich unbekannt sein, wenn er sein Talent nicht an die Große Glocke hängt. Und andererseits kann ein bekannter (angeblicher) Meister seines Faches, der in aller Munde ist, vielleicht nur ein begabter Hochstapler sein ...

  • Und ich würde dir widersprechen - meiner Meinung nach kann man sich viele Kompetenzen nicht einfach in einem Kabuff erarbeiten, sondern braucht Anleitung, Austausch und vor allem Feldversuche.
    Zum Beispiel, wenn man einen Gelehrten hat: Es braucht Zugriff auch Bücher, um Wissen zu erlangen, und selbst in den größten Bibliotheken Aventuriens gibt es manche Werke schlichtweg nicht - hierfür muss man reisen, sich den Zugang ermöglichen, bei den Autoritäten vorsprechen und diese davon überzeugen, dass man dieses eine, seltene und sicher wertvolle Buch braucht. Und auch damit hat man sich nur Wissen erarbeitet, das schon jemand anderes hat (oder gehört hat, dass dazu was in einem Buch steht) - niedergeschriebenes, aber vergessenes, Wissen wird man z.B. in Kuslik kaum bis gar nicht mehr wiederfinden und selbst wenn in den Büchern der Schlange in Kuslik alles Relevante der letzten tausend Jahre niedergeschrieben steht: Ohne göttliche Hilfe braucht man einfach jemanden, der die Information, die du haben möchtest, zumindest soweit eingrenzen kann, dass du es auf 10 oder 100 Bücher runterbrechen kannst.
    Natürlich kann man Probleme auch am Küchentisch lösen - es gibt Beispiele, insbesondere aus der Mathematik, wo irgendwelche Russen oder Japaner mathematische Aufgaben teils Jahrzehnte vor dem aufgeklärten Westen gelöst und bestimmt haben - aber ich würde eher davon ausgehen, dass das die Sonderfälle sind. Natürlich ist es etwas anderes, wenn man manches Wissen schlicht geheim hält - dann kann man dafür auch nicht berühmt sein.
    Aber davon abgesehen würde ich davon ausgehen, dass Entdeckungen (und ab einem gewissen TaW geht es imho nicht mehr um die Reproduktion von Bekanntem, sondern die Synthese von neuem Wissen) im Rahmen des üblichen akademischen Diskurses stattfinden und man sich über diverse Publikationen, Theorien und "Paper" zu dem endgültigen Ergebnis hinarbeitet, für das man dann die Steigerung vornehmen darf, um den inneraventurischen Erkenntnisgewinn abzubilden. Daher würde ich sagen, dass es mehr braucht, als sein "Talent nicht an die große Glocke" zu hängen, sondern man sich schon ganz bewusst unter dem Radar der Autoritäten halten muss, um nicht irgendwann jemandem aufzufallen.

  • Daher würde ich sagen, dass es mehr braucht, als sein "Talent nicht an die große Glocke" zu hängen, sondern man sich schon ganz bewusst unter dem Radar der Autoritäten halten muss, um nicht irgendwann jemandem aufzufallen.

    Naja, damit du zu einem Thema immer zu den ersten grhörst der einem Fachmann einfällt oder gar aventurienweit Thema des Gossengeschwätzes bist braucht es eher mehr als nur mal hier oder da jemand aufzufallen. Ich sehe das also eher umgekehrt. Auch sehe ich, selbst die besser vernetzten Disziplinen wie etwa die Gildenmagier für nicht annähernd so gut vernetzt, dass gelegentliches 'Auffallen' ausreicht um Kontinentale Bekanntheit zu erlangen.

    Wenn ein Gelehrter/Magier in Kuslik um Einsicht in bestimmte Fachbücher oder um Hilfe bei der Suche nach diesen Fachbüchern bittet wird ja nicht gleich eine Aktennotiz an alle anderen großen Hesindetempel geschickt. Selbst bei den Gildenmagiern wird es wohl nötig sein, dass ein Magier selbst publiziert und, etwa im Rahmen eines Zweitstudiums, Gastvorträge hält um von den werten Kollegen wahr und ernst genommen zu werden. Der wandernde Herumtreiber der mal hier und mal dort um Einsicht in Werke diverser Bibliotheken gebeten hat wird denen eher nicht als fachliche Authorität einfallen.

    Zitat

    Der Bibliothekar kratzt sich am Kinn und blättert im Entleihbuch. "Ja ein Adept Alphonsus hat einmal Einsicht in den Codex Dimensionis erhalten. Ich sehe hier er hat sogar eine Teilabschrift in Auftrag gegeben. Muss wohl zu Geld gekommen sein. Das ist aber schon fast Dreizehn Jahre her." Der Bibliothekar blättert weiter. "Das war der einzige Eintrag bei uns hier in Punin. Sagt, lebt der Mann überhaupt noch? Müsste er nicht inzwischen Magister sein?"

  • Ich sehe schon, wir werden uns bei dem Thema nicht einig - auch, da ich z.B. den Codex Dimensionis für kein gutes Beispiel halte, da jeder frischgebackene Adept mit höheren Werten in dämonischen Zaubern aufwarten kann, als das Buch an Steigerungsmöglichkeiten beinhaltet. Auch Klugheit 14 ist keine umwerfende Voraussetzung und mit 200 Exemplaren/V2 ist es auch schon eher weit verbreitet.
    Wenn man sich hingegen auf die Suche nach einem V0-Buch (wie dem C. Emeraldus) begibt, würde ich schon erwarten, dass man bei dieser Suche einiges an "Staub" aufwirbelt, sich ein Bibliothekar an einen erinnert und - vielleicht - auch mal fragen lässt, ob man denn fündig geworden ist. Und wenn man dass dann mit "ja" beantwortet, fände ich auch die Einladung zu einer Gastprofessur nicht abwegig. (Gut, in dem Fall ist es eine SF und kein Talentwert). Und wenn eine Akademie (oder ein Individuum) das Buch hat, würde ich es dann auch keinem Herumtreiber geben, sondern auf Empfehlungsschreiben oder viel Gold bestehen.
    Aber wie gesagt: Geschmacks- und Ansichtssache.

  • Ich sehe schon, wir werden uns bei dem Thema nicht einig

    Ja. Da gehen unsere Geschmäcker und Meinungen wohl zu sehr auseinander. Aber ja. Wenn man nach den richtig seltenen Schmöckern fragt, ganz zu schweigen von denen die in der Bleikammer im Giftschrank liegen dann wirbelt man Staub auf. Ob man dadurch den Ruf bekommt ein Experte der thematik zu sein ...

    Dabei würde ich mich als Bibliothekar aber erst mal gar nicht auf Empfehlungen verlassen, welche der Antragsteller selbst daherbringt sonder erst mal gezielt Akademien & Gildenverwaltung anschreiben um diese Referenzen zu Prüfen. Wenn schon Staub aufwirbeln, dann richtig. ;) Dann muss der Guteste halt auch mal ein Wöchlein oder zwei warten bis er zugriff auf das Schriftwerk bekommt bzw. es sich mal ansehen darf. Die wirklich seltenen Bücher dürfen ganz sicher die Lesestube der Bibliothek nicht verlassen, ganz egal wie gut der Leumund ist. Wahrscheinlich lässt man den geneigten Leser auch nicht damit alleine. Unter der Voraussetzung, dass man überhaupt Zugriff bekommt. Wenn man das frisch mit TaW18 und neuer Spezialisierung das erste mal probiert könnten Guter Ruf oder Verbindungen hilfreich sein ...

  • Die Koppelung von Kompetenz und Ruf halte ich generell für unglücklich. Ja, der Held mag sehr fähig sein auf seinem Gebiet, aber ganz ehrlich, sieht man ihm das an? Schweben bei jedem Talenteinsatz die entsprechenden Werte als geisterhafte Ziffern über den Köpfen der helden so das alle Umstehenden bemerken was derjenige auf dem kasten hat? Grade bei Kampftalenten, wer kann den Unterschied sehen zwischen einer gelungenen Attacke mit Taw 10 und einer mit TaW 20? Vielleicht sieht es für den Meister etwas müheloser aus, eleganter, sicherer... aber Wenn der Noob mit Taw 10 glückliche Attacken würfelt und den meisterlichen Kämpfer niederstreckt, was sieht der Aussenstehende? Ah, das muss ein Meister an der Waffe sein, mindestens so mächtig wie zB Ayla von Schattengrund.

    Ich finde außergewöhnliche TaWs sollten nur einen Ruf bedingen, wenn sie vor Publikum spektakulär eingesetzt wurden. Es ist durchaus denkbar das ein Magier oder anderweitiger Gelehrter einen exorbitant hohen TaW in irgend einer Diziplin erreicht durch jahrelanges Selbststudium in dunklen Bibliotheken und Laboren. Wer sollte davon wissen, wenn er oder sie nichts von diesen Forschungen veröffentlicht?

    Wir verfolgen im Grunde dasselbe Ziel:

    Ich möchte euch nicht töten und Ihr möchtet nicht tot sein.

    Handelt entsprechend.