Stümper, Profis, Strahlemänner: Anfängercharaktere und ihre Ausbildung

  • Ja, aber das Beispiel wurde ja nicht bei einem Zauberwirker angeführt. Der Herr Krieger kann sehr wohl über den Balsam erstaunt sein, wenn er ihn noch nie erlebt hat und ihn solch eine Verwundung vorher wochenlang ans Bett gefesselt hat.

  • Zitat von "Mechtbert_Gnitzinger "


    Ja, aber nicht bei einem Zauberwirker. Der Herr Krieger kann sehr wohl über den Balsam erstaunt sein, wenn er ihn noch nie erlebt hat und ihn solch eine Verwundung vorher wochenlang ans Bett gefesselt hat.

    Die Aussage war nen Zauberer der zum ersten Mal nen Balsam castet ^^

    Dafür das du sonst jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legst bist und ständig Haare spaltest wie was wann gesagt wurde du bei anderen aber immer recht großzügig dabei Sachen aus dem Zusammenhang zu reißen ^^

    Never whipsnap a whipsnapper

  • Tut mir leid, dass kann ich nicht aus dem Post von Schattenkatze herauslesen, bei dem es einfach nur um "den ersten Balsam" geht. Ich glaube du hast dir da einen Zusammenhang gedacht, der von Schattenkatze gar nicht so gemeint war. Denn da steht weder ob der Balsam selbst gezaubert, am eigenen Körper erfahren oder "nur" beobachtet wird. Ich würde aber trotzdem behaupten, dass sogar der Zauberer über die tatsächliche Wirkung seines ersten Balsams nach einer Kampfverletzung erstaunt sein dürfte, da er eine offene Wunde damit auch noch nie behandelt hat. Wo sollte er sie denn her haben? Werden irgentwelchen Eleven in der Akadiemie verstümmelt, damit die höheren Eleven üben dürfen?

    Einem Magier kann auch nach seinem ersten nicht gegen einen Übungsstein in der Akademie, sondern gegen einen Gegner aus Fleisch und Blut gewirkten Ignifaxius schlecht werden, weil es fürchterlich nach verbrannten Haaren und verbranntem Fleisch riecht und der Gegner einen äußerst unappetitlichen Anblick bietet, eine verkohlte Fratze... Das sind nicht einfach nur SP, das sind übelste Verbrennungen, die das Opfer, selbst, wenn es überlebt auf immer entstellen. Nicht undenkbar, dass der Magier beschließt den Zauber so schnell nicht mehr zu verwenden.

  • Den ersten Balsam erleben - ein Magier, der selber den Balsam nicht beherrscht, hat zwar vielleicht von ihm gehört, aber noch nie in Anwendung gesehen, und schon gar nicht selber am eigenen Leibe erlebt, mag sich doch etwas beeindruckt zeigen oder mal genauer hinschauen. Ein nicht-Magiebegabter hatte auch in mehreren Stufen nicht so viel Umgang mit Magie, daß er jeden Zauber (der Balsam war da von meiner Seite aus durchaus als Stellvertreter gedacht) schion mal in Aktion gesehen hat.
    Und nur mal jemanden einen Ignifaxius wirken sehen, heißt ja nicht, daß ein Motoricus weniger beeindruckend ist (Bsp. sind von mir wahllos gewählt).
    Wer sich mit Gildenmagie auskennt, hat deshalb dennoch nicht unbedingt Ahnung von der Magie der Hexen. Wer eine Hexe kennt und sie ein oder zweimal hat zaubern sehen, ist deshalb nicht mit Hexen-Magie vertraut, nicht einmal dann, wenn er ein Gildenmagier ist.
    Wer schon mal in den Tulamidenlanden war, darf trotzdem beeindruckt sein, was nicht so alles in Fasar Tempel und Schrein hat.^^

    EDIT: Ich denke mal, daß zumindest die Heilmagier tatsächlich ihre Zauber aktiv praktizieren/üben bei Erkrankten/Verletzten, in dem sie mit Therbuniten zusammen arbeiten, den örtlichen Medici, oder auch selber eine Praxis angeschlossen haben.
    Nur bei den Kampfmagiern stelle ich mir das schwierig vor, denn einen Fulminictis kann man nicht auf eine Strohpuppe üben ... Da stellt sich tatsächlich die Frage, inwieweit ein Magier den Spruch, den er kann, tatsächlich schon mal hat üben können in diesem Sinne.

  • Zitat von "Schattenkatze "

    Nur bei den Kampfmagiern stelle ich mir das schwierig vor, denn einen Fulminictis kann man nicht auf eine Strohpuppe üben ... Da stellt sich tatsächlich die Frage, inwieweit ein Magier den Spruch, den er kann, tatsächlich schon mal hat üben können in diesem Sinne.

    Vielleicht mit einem Sparringpartner, der sich durch Gardianum schützt. Nicht umsonst, ist der Gardianum bei (fast?) allen Magiern dabei. :zwinker:

    Was soll eine Signatur, wenn selbst kleine Bilder nicht darin sein dürfen :-/

  • Damit kann man für reine Kampfmagier argumentieren, aber da beide Sprüche zu dem Pool für die eigentlich überall erlernbaren Sprüche gehören, wird es schwierig, da mal der eine oder andere Schüler einen solchen Spruch haben kann, aber nicht muß. *g* Auch für einen Horriphobus findet man vermutlich nicht so ohne weiteres Freiwillige.^^

  • Theverath,
    dich habe ich ja ganz übersehen und ich kann dir nicht Recht geben. Auch Mehrer der Macht sind den selben Grundsätzen unterworfen, wie die anderen Druiden. Die Druidische Repräsentation bringt es mit sich. Ich habe mir also mal erlaubt mich selbst im Thread Prinzipientreue(Druiden) zu zitieren.

    Zitat

    Ich gebe dir recht, die Regeln implizieren nicht den völligen Verzicht auf jeglichen Kontakt mit Metall, aber sie sagen eindeutig, dass Druiden nicht in der Lange sind zu zaubern, wenn sie eiserne Ausrüstungsgegenstände BENUTZEN. Und Münzen anzunehmen, mit sich herumzutragen und für etwas anderes wieder wegzugeben entspricht EXAKT dem benutzen von Münzen. Was sonst soll man damit tun? Es bedeutet dieses Objekt in seiner Rolle zu akzeptieren (nicht bloß als Hindernis) und sich mit seiner Verwendung einverstanden zu erklären, OBWOHL es aus dem verhassten verhüttetem Metall besteht.

    D.h. er BENUTZT metallische Ausrüstungsgegenstände (was ihn am Zaubern hindert) und er UNTERSTÜTZT damit den Raubbau an Sumus Leib, was seinem Glauben diametral entgegensteht.

    Das Aventurische Lexikon nimmt auch zu diesem Thema Stellung zu nehmen und sagt:

    Es ist also nichts, was man nach gutdünken liberaler sehen kann.

  • Etwas zu wenig bedacht ist bisher meines Erachtens in der Diskussion, dass Erststüfler verschiedener Professionen auch einen grundlegend unterschiedlichen Erfahrungshorizont mitbringen. Setzen wir mal vage voraus (ich weiß nicht, ob es da genaue Angaben gibt, oder besser: ich weiß nicht, wo es steht), jeder Erststüffler ist seiner Profession schon fünf Jahre nachgegangen, hat also seine Ausbildung nach modernen Maßstäben abgeschlossen (oder bei den schon von Mechtbert, angeführten "Abenteuerprofessionen" solche Erfahrungen gesammelt, dass man von einem Gesellen-Äquivalent sprechen kann). Wenn man jetzt nun auch noch die geographischen Gegebenheiten Aventuriens bedenkt, komme ich nicht umhin, erststufigen Fernhändlern oder auch Seefahrern eine gewisse "Kenntniss der Welt" zu bescheinigen. Was macht denn ein Fernhändler in seiner Ausbildung, wenn nicht zu reisen? Wie bleibt denn ein Mengbillaner Matrose in seinem Kulturkreis, wenn es nach Belhanka oder Brabaka nur ein Katzensprung ist?
    Bei solchen oder vergleichbaren Reiseprofessionen würde ich zu aufgeklärtes, welterfahrenes Verhalten also nicht grundsätzlich bemängeln - auch wenn es natürlich im Rahmen bleiben sollte.

    Selbstüberschätzung IT muss man ja auch nicht wie schon festgestellt zwangsläufig auf schlechtes Rollenspiel OT zurückführen. Ich weiß, dass viele es nicht so sehen, aber für mich stellt ein Eigenschaftswert von 13 schon einen hohen Wert dar, während der Durchschnitt 10 ist: Ein Mensch mit KL 13 ist somit intelligent, mit MU 13 ist er durchaus tapfer, mit KK 13 schon ein kräftiger Kerl - diese Erfahrung hat er zumindest in seinem Umfeld gemacht, wie dieses auch immer aussieht. Dass er später einmal im Laufe seiner Heldenlaufbahn auf wesentlich "mächtigere" Zeitgenossen treffen wird, würde ich dann schon unter Erfahrungen verbuchen. Zumal rein erzählerisch ein System, dass auf Stufen und Erfahrungspunkten basiert ohnehin Humbug ist - ein dreißigjähriger Profifußballer ist ja auch nicht zwangsläufig besser als der achtzehnjährige Jungstar.

    Und zu guter Letzt, weil Mechtbert garantiert auch wegen "Piraten!" auf dieses Thema kam: Dort wurde den Spielern die erste Stufe "aufgezwungen", so dass die Vorstellung einzelner Spieler ihres SCs womöglich nicht mit dieser Ehrfahrungsstufe korrespondieren. So ist es zumindest bei Sico - und so war es auch bei Nicolo, der als erststüfiger Fähnrich ja auch schon ein Mann mit einem Jahrzehnt Erfahrung und einem ehemaligen Rang als Unterleutnant war.

  • Zu gewissen Dingen kann ich leider keine Stellung nehmen, aber zu den anderen... Aber eigentlich hatte das hier anfangs mit Piraten! überhaupt nix zu tun.

    Ein Charakter aus der Kategorie Reise hat sicher einiges von der Welt gesehen, wenn auch nur oberflächlich (Hafenkneipen und ein Schiff voller Bornländer werden einem nicht helfen, Al'Anfa kennenzulernen). Da wäre es durchaus zu vertreten, klar. Aber gerade die Akademischen Ausbildungen sind extrem Ortsfixiert, überhaupt eigentlich alle zeitaufwendigen Ausbildungen. Das der Charakter seine Ausbildung abgeschlossen hat wäre gut, sonst ist er nämlich noch nicht freigesprochen und somit Mündel seines Meisters (was knapp über Leibeigen steht).

  • Zitat

    Zu gewissen Dingen kann ich leider keine Stellung nehmen

    Hääh? :confused2:

    Zitat

    Aber eigentlich hatte das hier anfangs mit Piraten! überhaupt nix zu tun

    Habe ich mich wohl vertan. Der weitere Diskussionsverlauf bestätigte mich eher in dem Verdacht, dass es damit zu tun habe - weil es dort nämlich (natürlich) auch zu den von dir angesprochenen Diskrepanzen zwischen dem Ist-Zustand und der eigentlichen Erwartungshaltung an Erststüfler kommt.


    Zitat

    Ein Charakter aus der Kategorie Reise hat sicher einiges von der Welt gesehen, wenn auch nur oberflächlich (Hafenkneipen und ein Schiff voller Bornländer werden einem nicht helfen, Al'Anfa kennenzulernen). Da wäre es durchaus zu vertreten, klar. Aber gerade die Akademischen Ausbildungen sind extrem Ortsfixiert, überhaupt eigentlich alle zeitaufwendigen Ausbildungen.

    Kommt natürlich immer auf den Hintergrund an. Ein bornländischer Matrose aus dem Mutterland steuert natürlich andere Häfen an als einer aus den Kolonien. Ersterem würde ich durchaus zugestehen, Vallusa, Tobrien und den Golf von Perricum besegelt zu haben und zusätzlich (als besonderes Erlebnis, so dass er auch schon etwas zu erzählen hat) vielleicht sogar Boran ansteuerte. Letzterem traue ich schon als Erststüfler zu, zumindest im Bereich von Kannemünde bis Brabak grundsätzlich alle Häfen mal gesehen zu haben. Natürlich nur oberflächlich (denn die wenigsten Matrosen werden kulturell interessiert sein), aber trotzdem hat er schon im Alter von Zwanzig Wissen angesammelt, dass jeden gleichaltrigen weidenschen Viehknecht neidisch machen würde.
    Interessanterweise würde auch ich dem gemeinem Seemann zugestehen, mehr herumgekommen zu sein als ein Seekadett, da dieser sich eher abhängig von den Häfen seiner Heimat bewegen wird als ein Matrose auf einem Kauffahrer.

  • Bei Piraten ist natürlich ein Grundproblem, das wir nicht alle mit 16-18 angefangen haben, was bei den meisten Professionen angebracht gewesen wäre. Das zielt durchaus in die Grundrichtung des hier im weigehend besprochenen Problems: Allein durch das Alter glaubt man den Chars mehr Lebenserfahrung geben zu können. Aber das ist Unsinn, denn Lebenserfahrung ist ebenso in AP bemessen, wie jede andere Erfahrung. Erststüfler sollten wesentlich jünger sein, als die meisten Spieler sie sein lassen.

  • Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu: Meines Erachtens ist aber die Vorgabe des Alters eines Erststüflers eine viel zu große Einschränkung, nicht nur im angesprochenen Fall, sondern überhaupt. Ich weiß nicht, ob es mir gefallen würde, wenn "Piraten!" nur mit Siebzehnjährigen stattfinden würde, die sich über das erste Barthaar freuen... :blaeh:
    Deswegen verteidige ich grundsätzlich das Recht auf Darstellung eines lebenserfahreneren Helden - es ist ja nur ein erzählerischer "Vorteil", zumindest habe ich noch nie erlebt, dass sich junge Chars gegängelt fühlen würden durch ältere, die auch mal den Erfahrenen heraushängen lassen. Es kommt halt immer auf die Erfahrung an, da gibt es harmlose ("Na klaro war ich schonmal in Gareth!") und dann eben wirklich entnervende/störende ("Na klaro war ich schonmal in Gareth - da habe ich die Diebesgilde verärgert und den allen Schnippchen geschlagen, diese Tölpel!").

  • Zitat von "Miltiades "


    Deswegen verteidige ich grundsätzlich das Recht auf Darstellung eines lebenserfahreneren Helden


    Das Recht will ich dir auch nicht absprechen - bei einem höherstufigen Charakter. Nicht umsonst heißen die Stufen ERFAHRUNGSSTUFEN.

    Zitat von "Miltiades "


    es ist ja nur ein erzählerischer "Vorteil", zumindest habe ich noch nie erlebt, dass sich junge Chars gegängelt fühlen würden durch ältere, die auch mal den Erfahrenen heraushängen lassen.


    Nein, eben nicht! Siehe Septics Beitrag in diesem Thread. Es ist weit mehr als nur ein Erzählerisches Detail. Die Charaktere lassen sich einfach viel weniger reinreden, wenn sie lebenserfahren dargestellt werden. Und das meine ich durchaus positiv. Sie lassen sich einfach keine Ratschläge geben, sondern Erfahrungsdarstellung wird immer als arrogant aufgefasst.

  • Zitat

    Es ist weit mehr als nur ein Erzählerisches Detail.

    Ich versuche es so darzustellen und zu spielen, dass es nur ein Detail sei. Wenn es nicht so herüberkommt, dann ist es tatsächlich falsch.


    Zitat

    Die Charaktere lassen sich einfach viel weniger reinreden, wenn sie lebenserfahren dargestellt werden. Und das meine ich durchaus positiv. Sie lassen sich einfach keine Ratschläge geben, sondern Erfahrungsdarstellung wird immer als arrogant aufgefasst.

    Von wem arrogant aufgefasst? Von den übrigen SC? -Dann ist es eine IT-Angelegenheit; Erststüfler können genauso arrogant (hochnäsig, arrogant, besserwisserisch) auf der ersten Stufe, wie auf der fünften Stufen sein, je nach Hintergrund. Oder vom SL?