Wie können Waffen verflucht werden?

  • 1. Mace, ganz ehrlich, zu argumentieren, Schwertklinge und Heft seien ja eigentlich im engeren Sinne irgendwie schon 2 Gegenstände, DAS ist Haarspalterei. Ein Schwert ist ein Schwert. Wickel ich was um den Griff, dann ist das die Griffwickelung meines Schwertes und damit Teil des Schwerts. Alles andere ist an den Haaren herbei gezogen.

    2. Ein Wurfmesser wird an der Klinge angefasst, oder? Das heisst die ganze Diskussion ist am Thema vorbei. Entweder es gilt allgemeiner Kontakt (dann ist eigene Waffen verfluchen blöd), oder es gilt Hautkontakt - dann ziehe ich Handschuhe an und die Frage, oder Griff auch verflucht ist, ist müßig...

  • Ein Wurfmesser wird an der Klinge angefasst, oder?

    Das ist nciht zwangsläufig der Fall, sondern von Wurftechnik und entfernung abhängig. Außerdem haben Wurfmesser (zumindest die die ich kenne) keine wirkliche Klinge in dem Sinne, da sie meiner Erfahrung eher zum Stechen als zum Schneiden gemacht sind.

    Für mich bleibt damit nur die schon angesprochene Möglichkeit der Selbstbenutzung mit anschließender Selbstentfluchung (wenn überhaupt)

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • Und wenn man die Klinge verfluch und sie erst dann in den Griff einsetzt? Bevor es zur "Hochzeit" kommt, wie es meines Wissens in der Fachsprache heißt, kann man beides kaum als verschiedene Gegenstände bezeichnen...

  • Und wenn man die Klinge verfluch und sie erst dann in den Griff einsetzt? Bevor es zur "Hochzeit" kommt, wie es meines Wissens in der Fachsprache heißt, kann man beides kaum als verschiedene Gegenstände bezeichnen...


    Wie schon hier und hier beschrieben: die Aura von Gegenständen ist veränderlich. Und letztlich trägt nicht der Gegenstand sondern seine Aura den Fluch.

    Erst sind Klinge und Griff (und das Stück Leder) unabhängige Gegenstände, das ist klar. Verbindet man diese jedoch miteinander, so verbinden sich nach einer Weile auch die Auren zu einer einzigen "Wurfmesser-Aura". Wie lange genau dies dauert ist nicht explizit geregelt, allerspätestens am nächsten Morgen sollte man aber von einem einzigen Gegenstand mit einer einzigen Aura sprechen können. Und der Fluch, der zuerst nur die Aura der Klinge betroffen hat weitet sich dementsprechend auf den gesamten Gegenstand aus.*
    Ohne diese Regel machen auch viele andere Zauber plötzlich keinen Sinn mehr. Etwa, wenn der Objectovoco plötzlich nur noch die linke Armlehne des Sessels betrifft, der Eisenrost nur einen einzigen Ring des Kettenhemds verrosten lässt und der Objecto Obscuro nur die Flasche, nicht aber Korken und Etikett unsichtbar macht... all dies sind Beispiele, wo sicher jeder Spieler vehement für die Verschmelzung von Auren eintritt um die Objektmagie nicht vollkommen unbrauchbar zu machen.

    * An dieser Stelle ist natürlich Fingerspitzengefühl vom Meister gefragt: nur weil eine Komponente eines Gegenstandes verflucht wurde setzt sich dieser nicht beliebig fort (sonst kommen Helden auf dumme Ideen). Man kann also nicht einen verfluchten Hufnagel in einen Hochofen schmeißen und damit den gesamten für die Wehrheimer Schmiede bestimmten Stahl auf ein mal unbrauchbar machen. Als Richtlinie sollte man wohl annehmen, das der Charakter des Gegenstandes nicht signifikant verändert werden sollte. Ein Einsetzen der Klinge in einen Griff oder das Umwickeln mit Leder verändern das Wurfmesser nicht grundlegend. Das Einschmelzen eines verfluchten Schwerts gemeinsam mit anderem Altmetall und Neuschmieden als Pflugschar dagegen sehr wohl. Eben nach Meisterentscheid.

  • Und der Fluch, der zuerst nur die Aura der Klinge betroffen hat weitet sich dementsprechend auf den gesamten Gegenstand aus


    Ich weiß nicht, ob ich der Aura-Argumentation 100%ig zustimmen mag, aber komme zum gleichen Ergebnis: Die aventurische Objektmagie und Alchimie wird stark von Sympathetik beeinflußt, also von Bedeutungen und Symbolik von Gegenständen. Wer ein Flim Flam Artefakt erschaffen, hat es leichter, wenn er eine Laterne verzaubert (WdA S.94), und nicht einen Kessel – obwohl beide aus dem gleichen Material sein können. Im Bezug auf eine verfluchte Waffe heißt das nach meinem Verständnis: Die Klinge stellt im Sinne der Sympathetik die Essenz des Schwertes da, ein fest um den Griff gewickelter Riemen wird Teil das Schwertes. Nebenbei: Selbst wenn nicht – finde erstmal einen Dummen, der die verfluchte Klinge verarbeitet... :iek:

    Auch das Hochofen-Beispiel funktioniert mit Sympathetik: Beim Schmelzen löst sich das „Schwert an sich“ auf, der Fluch verflüchtigt sich, je nach Macht möglicherweise in einer magischen Entladung, wie sie auch bei der gewaltsamen Zerstörung eines Artefakts auftreten kann.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • ich glaube dann nur wenn sie diesen einen Bolzen verflucht wenn er schon im Magazin ist.

    Aber ich glaube das ist auch recht grenzwertig und SL abhängig...

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  • Das könnte tatsächlich ein Schlupfloch sein: Der Bolzen ist ein abgeschlossenes Objekt, und dank Repetiermechanismus muß man ihn nicht mehr anfassen. ^^

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Das könnte tatsächlich ein Schlupfloch sein: Der Bolzen ist ein abgeschlossenes Objekt, und dank Repetiermechanismus muß man ihn nicht mehr anfassen. ^^

    Das könnte es wirklich...

    zu dumm nur das wir derzeitig keinen SC mit einer solchen Waffe dabeihaben :(

    Wie ist die meinung der Schiedsrichter (windweber, shintaro, mace und flice) zu der Idee?

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  • Das verfluchte Geschoss einlegen, dann verfluchen und nicht mehr anfassen? Ja, das müsste meiner Meinung nach gehen, die Auren von Geschoss und Schusswaffe sind definitiv zwei verschiedene (Tenobals Federn und Pfeil des [Elements] seinen meine Argumente). Der Nachteil ist dann halt, dass deine teure Repetierwaffe erst mal nutzlos wird, bis sie ihr Ziel erreicht oder verfehlt hat. Bei einer Balestrina wäre das aber nicht ganz so schlimm, ist ja sehr leicht... Bleibt zu hoffen, dass die Kugel nicht herausfällt, aber das ließe sich mit einem einfachen Korken vermeiden, der vor dem Schuss entfernt wird.

  • Ein Argument das es zu bedenken geben könnte ist, dass bei Hexen ein Fluch deutlich mehr mit Absicht zu tun haben dürfte als echte Artefakterschaffung, wo eine Matrix in ein bestimmtes Objekt permanent, unveränderlich und detailliert eingebettet wird. MMn ist alleine das schon Grund genug zu sagen, dass es da einfach einen großen Unterschied gibt.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • ist den das (dauerhafte) Verfluchen eines Objektes denn nciht die satuarische (und stark vereinfachte, weil keine feinheiten wie auslöser etc.) variante der Artefaktmagie?

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  • Stellen wir uns doch einfach mal die Frage, warum Hexen Gegenstände so verfluchen, dass der erste, der ihn berührt, verflucht wird.

    Sie könnten es tun, da die Zielperson, der Grund ihres Zorns, mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Person ist. Das wäre genau das, was @Ursus Van Draco vor hat.
    Sie könnten Reichtümer verfluchen, um potentielle Diebe zu bestrafen. Finde ich eher unwahrscheinlich.
    Sie könnten es aus willkürlicher Graußamkeit tun. Finde ich auch unwahrscheinlich.

    Ich denke, Ursus Idee des verfluchten Geschosses für ein bestimmtes Ziel, das den Zorn seines Hexers erregt hat, passt hervorragend zu einer intelligenten rachsüchtigen Hexe.

  • Und was ist mit folgendem Szenario analog zum Argument Schwert & Schwertscheide:
    Mein Fin ist ein Stabkämpfer und dementsprechend mit einem Kampfstab bewaffnet. Wenn ich nun eine 4 Finger lange Lederhaube nähe, diese (schon verflucht) recht locker über ein Ende des Stabes stecke, dann dürfte der Fluch doch nicht auf den Stab überspringen, denn die Haube ist doch kein fester Bestandteil des Stabes, oder?

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  • Muss ich den verfluchten Gegenstand mit der Hand berühren, dass der Fluch mich trifft? Was ist, wenn ich Handschuhe benutze? Oder eine Zange? Wer Unverträglichkeit mit verarbeiteten Metall hat, kann auch keinen Speer mit Eisenspitze verwenden, obwohl das Eisen da weit von ihm entfernt ist, er es nicht berührt und die Menge recht gering ist, andererseits macht es nichts, wenn eiserne Pfeilspitzen in ihm stecken... Wenn ein Kämpfer ein Kleidungsstück anzieht oder eine Waffe nimmt, werden ihre Auren dann ein Stück weit eins? Was ist mit Schwert und Scheide? Wenn Klinge, Griff, Parierstangen und Knauf durch das Zusammenfügen ein Objekt werden, könnte das auch für Lederhülle und Stab gelten... Muss es aber nicht. ^^

    Ich würde sagen, auch das (Stab + verfluchte Lederhülle) geht, aber Hexenflüche sollten nicht zu schlichten Waffengiften verkommen. Wird so etwas hergestellt, dann bitte immer für eine bestimmte Person, auf die sich der Fluch so am besten übertragen lässt, besser als durch Vertrautentiere, Haare etc. Erst muss die Hexe das gefühlte Unrecht erleiden, dann soll sie die Waffe präparieren und dann auch für nichts anderes als diese Rache einsetzen.

    Ist dein Hexer nicht kräuterkundig? Wäre ein Waffengift oder Kontaktgift statt eines Fluches nicht vielleicht einfacher und effektiver? Mandragora wird aus Alraunen gewonnen, du kannst ein Wurfmesser damit präparieren und es mit Pflanzenkunde leicht herstellen. Aber auch Goldleim, Kelmon, Kukris oder Wurara dürften, je nachdem, wo ihr euch aufhaltet, für dich als Kräuterhexer machbar sein. Dafür müsstest du nicht erst eine teure Tornisionswaffe oder Repetierarmbrust besorgen und zu bedienen lernen und nicht über regeltechnische Haarspaltereinen diskutieren. ;)
    Deiner Rachsucht wäre auch damit genüge getan.

  • Frage: Wenn du das Ziel schon auf Stabreichweite hast, warum dann nicht einfach den Fluch direkt schleudern? Selbst wenn dein SL den Trick mit der Lederhülle zulassen sollte (was ich wohl nicht tun würde), besteht immer noch die Gefahr, daß jemand anders die „Falle“ versehentlich berührt, vielleicht sogar Hexer oder Vertrautentier selbst.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • @Windweber Ich hate in keinster weise vor den Fluch zu einem Kontaktgift "verkommen" zu lassen, mir kam es nur als netter Weg der Rache vor und wollte deswegen mal die möglichkeiten mit euch allen ausloten ;)

    was das kräuterkundige angeht, so wird er denke ich durchaus auf diesen Weg zurückgreifen, ist im Moment seine beste Option, da er aufgrund vorangegangener ereignisse bei 0 AsP angelangt ist.
    @Edorian Das ist auch einer der Gründe warum ich (zumindestens im Moment) auf das direkte verfluchen Verzichte. Der Zweite ist der das er Rachsüchtig, und nciht jähzornig ist. Deswegen sind solche Flüche a) um mindestens 3 erschwert und b) kosten das doppelte an AsP, was sich bei ungenügend AsP auf die LeP überträgt, und das würde er im Moment nicht überleben

    Objekte kosten zwar das dreifache an AsP, aber das war auch eher ein Langzeitziel. Aus diesem grund wird die Kurzfristige Rache an der Harpyie wohl eher durch Gift erfolgen...

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  • @Windweber Ich hate in keinster weise vor den Fluch zu einem Kontaktgift "verkommen" zu lassen, mir kam es nur als netter Weg der Rache vor und wollte deswegen mal die möglichkeiten mit euch allen ausloten

    Ist schon klar, ich wollte das nur noch einmal betonen, bevor man mir vorwirft, Hexen in fliegenden Hartholzharnischen mit Repetierarmbrüsten und verfluchten Bolzen zu unterstützen. Ich finde diesen Weg der Fluchübertragung ebenfalls gut, solange er für das gleiche benutzt wird, wie die anderen Wege auch. :)

  • Der Zweite ist der das er Rachsüchtig, und nciht jähzornig ist. Deswegen sind solche Flüche a) um mindestens 3 erschwert und b) kosten das doppelte an AsP, was sich bei ungenügend AsP auf die LeP überträgt, und das würde er im Moment nicht überleben


    Woher soll denn die Erschwernis kommen? WdZ S.117 sagt eindeutig:

    Zitat von WdZ S.117, Von den Flüchen

    Auch eine jähzornige Hexe kann Flüche später durch ihren Vertrauten übertragen, ebenso wie eine rachsüchtige Hexe Flüche im Zorn schleudern kann, jedoch neigen die beiden Ausprägungen dazu, ihrer Art des Fluchens treu zu bleiben.


    Also: ungewöhnlich ja, aber keineswegs automatisch erschwert. Ohne AE geht's natürlich so oder so schlecht. :rolleyes2:

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)