Adlige, mal ganz allgemein

  • Moin Loide,

    ich würde gerne mal wissen, was ihr so generell und relativ kulturübergreifend an Talenten einem eingermassen wohlhabenden Adligen geben würdet und zwar UNABHÄNGIG von der Profession

    Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass jemand von Stande folgende Talente beherrschen sollte und zwar zumindest soweit, um sich im eigenen Bereich auszukennen:

    Geschichtswissen
    Staatskunst
    Kriegskunst(?)
    Geografie
    Kusliker Zeichen (bzw. das lokal übliche)
    Garethi (bzw die lokale Sprache auf hohem Niveau)
    Etikette
    Schwerter (bzw. die Standes- und Duellwaffe der Gegend) (?)
    Speere (bzw. Jagdwaffe der Gegend) (?)
    Rechtskunde
    Heraldik
    Rechnen
    Reiten

    Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass sie aus sozialen Gründen ebenso folgende Talente grundlegend beherrschen sollten.

    Tanzen
    Malen/Zeichnen
    Götter und Kulte
    Musizieren
    Singen
    Bosporan (bzw. die alte Hochsprache der Gegend)
    Sagen und Legenden
    Körperbeherrschung

    Wie Bildung in Form von Gedichten etc. ausgedrück werden kann weiß ich nicht so recht, sollte aber auch nicht fehlen.

    Was meint ihr zu der Liste? Zu lang, zu kurz?

  • Kriegskunst sehe ich nicht als Voraussetzung, Waffen auch nicht mal unbedingt. Vielen Adeligen werden zwar die Eltern eine solche Ausbildung angedeihen lassen, aber Kriegskunst ist etwas für diejenigen, die so etwas hauptberuflich machen, statt ihr Lehen zu regieren. Auch der Umgang mit einer Waffe ist keine Pflicht. Es trifft auf einige Adelige zu, aber gewiß nicht auf alle. Warum auch, falls es wirklich zu einem Duell kommen sollte, hat man ja immer noch verpflichtete Krieger/Kämpfer, die das übernehmen, oder man holt sich einen SG (die Lohnduellanten).
    Körperbeherrschung ... Nein. Man kann auch dick und bequem werden und dennoch einen guten Regenten abgeben. Seinen Körper zu beherrschen sehe ich da nicht als Vorrausetzung zu.

    Musizieren und singen. Hm, hm. Da bin ich etwas zwiespieltätig. Macht sich gut für die Kinder, ihnen solche Lehrer in jungen Alter aufzudrücken, aber das ist vielleicht regionsbedingt. In Weiden kann ich mir das etwas schwieriger vorstellen, aber das mag auch nur meine persönliche Phantasie so sehen.^^

    Dazu noch ein par Modifikationen je nach Adelsvariante: reiten z.B. für die Adeligen, die schon mal auf die Jagd gehen (können), oder Viehzucht für den Weidener 'Rinderbaron'.

  • Ah, ja, selbstverständlich.

    Natürlich gehören :

    Reiten
    Speere (bzw. andere Jagdwaffe)

    schon zu dem, was ein Adliger lernen sollte, aber bei letzterem kommt es wohl schon auf die Position darauf an.

    Ich gehe hier auch weniger davon aus, was er am Ende seines Lebens können sollte, sondern, was er so zum großen Teil eben VOR seiner professionsgebundenen Ausbildung an "Stallgeruch" mitnimmt und da wird man sicher dem jungen Adligen auch körperliche Disziplin einbläuen, die sich wohl am ehesten in Körperbeherrschung wiederspiegelt. Ebenso sind wohl Musizieren und Singen Dinge, die man früh erlernt, aber nicht notwendigerweise fortführt.

  • Auch für die prägende Jugend- und Kinderzeit sehe ich Körperbeherrschung oder Kriegskunst (die noch weniger) nicht als ein Muß.
    Manche Eltern verwöhnen ihre Kinder zu sehr und die wachsen dann als Pummelchen auf. Dazu sollte beachtet werden, daß eine Professionsausbildung meist so im Alter 12-14 beginnt.

    In Bezug auf Jagd halte ich pauschal gehalten den Bogen für passender als den Speer.

    Insgesamt würde ich aber nicht die Adeligen Aventuriens so zusammen fassen. Das ist zwar besser als bislang quasi gar nicht, aber die regionalen und kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß, um den Andergaster Baronssprößling mit einem horasischen und einem darpatischen Baronskind gleichzusetzen in dem, was ihnen vermittelt wird und worauf aus Sicht der Eltern Wert gelegt wird.
    Dazu kommen noch die Abstufungen der verschiedenen Adelsränge: zwischen Kind eines Edlen und dem Sprößling eines Grafen liegt viel zwischen zusätzlich zu kulturellen Unterschieden.

  • Es geht mir ja mal wieder nicht um eine exakte Liste der Fertigkeiten die ein Adliger zu haben hat, sondern viel eher um das Gespür dafür, was man von einem Adligen so erwarten kann, da ich dem Adligenhass ein wenig entgegenwirken möchte. Adlige haben im Vergleich zu Alriknormalaventurier eine fantastische Allgemeinbildung und wenn ich mir den Hochadel (und von dem spreche ich zumindest) mal so in der irdischen Vergangenheit ansehe, dann gehörte das Musizieren und ein bis zwei Fremdsprachen einfach zum guten Ton.
    Aventurien ist da ja leider etwas zu verwaschen (für meinen Geschmack) und Geld regiert in Aventurien die Welt (nicht etwa Fähigkeit, wie viele gerne glauben wollen). Der Bauerntöpel wird es auf der Magier-/Krieger/Kadettenakademie oder Universität einfach verdammt schwer haben (von seiten der anderen Studioso), der reiche (bürgerliche) Patriziersohn zwar nicht leicht, aber nicht viel schwerer als der Adlige haben. Der Adlige bringt nicht nur unverwechselbare Sitten (siehe SO), sondern auch gute Grundlagen an Wissen mit. Ebenso ist im normalen (also nicht reichen) Bürgertum wenig Geld für die schönen Künste vorhanden. Beim Adel gehören sie einfach zur selbstverständlichen Bildung (auch, wenn sich er eine oder andere schwer damit tut), wenn sie das Niveau dieser Künste regional auch unterscheiden kann.

    Mir geht es hier vor allem darum, den Adligen ein wenig plastischer zu gestalten und seine Vorzüge und Fähigkeiten ein wenig zu beleuchten. Es geht mir um die Möglichkeiten und Gelegenheiten, die der Adelsstand mit sich bringt, um einerseits die 7 GP (oder so) ein wenig zu rechtfertigen, die kaum jemand aufbringt und andererseits Adlige als durchaus kompetente und gebildete Menschen darzustellen, die alleine deshalb schon die besten für ihren Job sind, da ein bürgerlicher niemals eine solche Ausbildung hätte durchlaufen können (vom Bildungs- und Kontostand her) oder dürfen (sozial). Der Adel bestimmt maßgeblich den Ton in der Armee, den Kirchen, den Magierakademien und Universitäten und natürlich regulär im Lehenswesen. Die können nicht alle inkompetent sein.

  • Dem allen widerspreche ich auch nicht, im Gegenteil, die Grundintention und Begründung kann ich völlig nachvollziehen. Den Adel sehe ich auch keineswegs aks inkompetent an.
    Auch wenn Adelige Abstammung an sich nicht viel bringt in regeltechnischer Hinsicht - wer diesen Vorteil hat, dessen Char sollte entsprechend auftreten und seinerseits, vor allem, behandelt werden.
    Ist ja ein Adeliger und kein Bauer (und die ganzen SC-Nonkonformisten sind in den meisten Fällen - bei einigen Kulturen ist es allerdings stimmig - ohnehin eine zu moderne und irdische Ansicht).

    Allerdings sehe ich die Grundlagen des Wissens und des Benimms und eben der Erziehung als ebenfalls recht variabel auch im Bereich des Adels.

  • Also ich finde, ein Adliger muss keineswegs die ensprechenden Talente haben. Es gibt auch genug Adlige die völlig ungebildet sind, sich absolut daneben benehmen und darauf auch noch Stolz sind. Deine Auflistung scheint mir sehr vom gesellschaftlichen Idealbild des Horasreiches geprägt zu sein.

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)

  • Ich würde das ganze auch nicht unbedingt an (lokal ziemlich verschiedenen) Talenten festmachen. Interessanter fände ich z.B. eine Auflistung von Situationen, in denen ein Adliger der Gruppe von großem Nutzen ist:

    - Waffenrecht. Adlige haben das Recht in eine Waffe zu tragen, bürgerliche und Gesindel sollten spätestens am Stadttor Ärger bekommen, wenn sie mit einem Zweihänder auf dem Rücken einmarschieren wollen.

    - Kontakte, Anhörungen. Adlige kommen schneller in Kontakt mit den herrschenden und wichtigen Personen, während ein Jäger vielleicht vom Dorfbüttel abgewiesen wird, darf der Adlige direkt mit dem örtlichen Vogt sprechen.

    - Legitimation. Während normale Helden schnell in Verruf geraten können, (vllt. wegen ihrer oftmals unkonventionellen Methoden), schützt ein Adliger oft vor Anschuldigungen.

    - besondere Waren. Viele edlere Produkte (auch gute Waffen) sollten nicht so ohne weiters für nicht-Adlige zugänglich sein. Zumindest sollten ihnen wesentlich höhere Preise abverlangt werden, wohingegen Adlige schonmal Rabatt bekommen, oder gar nichts bezahlen müssen (der Schmied ist so stolz, dass er die Waffe des hohen Herren ausbessern darf, dass er gar keinen Lohn verlangt - der spendable Adlige darf ihn natürlich trotzdem entlohnen, wenn er nicht gerade knapp bei Kasse ist).
    ...

    So ließen sich noch viele Situationen beschreiben, die nicht auf jeden Adligen überall zutreffen, aber generell die Vorteile eines Adligen (oder alternativ eines hohen SOs) herausstellen. In vielen Runden könnten diese Dinge vermutlich stärker betont werden.

  • Zitat von "Mechtbert_Gnitzinger "


    Es geht mir ja mal wieder nicht um eine exakte Liste der Fertigkeiten die ein Adliger zu haben hat, sondern viel eher um das Gespür dafür, was man von einem Adligen so erwarten kann, da ich dem Adligenhass ein wenig entgegenwirken möchte.

    Was denn für Adeligenhass eigentlich? Wo gibt es den denn?

    Ich finde, dass man für kleines GP-Geld (7 ist nicht die Welt) nicht nur die Möglichkeit zu extremstem sozialen Powergaming bekommt ... nein ... es gibt auch gleich noch einen schönen Titel dabei und wenn man nicht will, nicht einmal Verpflichtungen (die kann und sollte man sich realistischer Weise aber kaufen, so dass man sogar effektiv 5 GP erhält) Adeligenhass habe ich bisher noch nicht erlebt (jedenfalls nicht gegen die Gruppe "Adelige" allgemein, sondern wenn überhaupt gegen ausgewählte Vertreter.)

    Ansonsten stimme ich Darnok zu ... die Liste scheint mir doch sehr mit dem Idealbild eines horasischen Titularadeligen verhaftet.

  • Weder Speere noch Staatskunst bringe ich mit einem reinen horasischen Tituilaredligen in Verbindung.^^ Ich finde aber schon, daß viele der genannten Talente zu grundsätzlich zu einem Adeligen passen, aber nun mal nicht immer und unbedingt. (Ein bornländischer Brückenbaron mit Staatskunst? Ein Weidener Baron mit musizieren?)

    Ich habe zwar auch den Eindruck, daß Adelige Abstammung nun nicht zu den beliebtesten Vorteilen gehört (7 GP sind zwar mehr so Mittelklasse-Preis), aber ausgeprägt Abneigungen wären wir mit in dem Sinne auch neu. Nur wenige Professionen haben das als Vorraussetzung und vielleicht kommt von Gruppe zu Gruppe der Vorteil, in einer Welt wie Aventurien ein Adeliger zu sein, zu wenig zum tragen. Viele spielen wohl schon ohne SO und eben scheint relativ häufig ebeneine gewisse moderne Sichtweise des Adels unter SC zu existieren.

    Daß Adelige Abstamung oder Adeliges Erbe soziales Powergaming betreiben kann, sehe ich nicht so. Im SO-13-15 sind auch noch nicht-Adelige zu finden und mehr wird man bei einer Generierung auch nicht bekommen, wenn überhaupt so viel.
    Die Adelige Abstammung deckt den Bereich -zigtes Kind eines Edlen bis -zigtes Kind eines Barons. Nun ist ein Edler zwar mehr als ein nicht-Adeliger, aber soziales Powergaming ist das auch nicht.^^

  • Nun, ich muß Mechtbert in dem Sinne zustimmen, daß Adligen häufig deshalb nicht gespielt werden, weil ihnen ihr Adel keine Abenteuereffizienz bringt. Ja, ja, wenn man realistisch spielt schon, ich weiß. Ich spiele auch gerne alles, auch Adlige. Doch ich kenne eingie Rollenspieler, die eben "abenteuereffizient" spielen und weniger ... nun, ja, weniger stimmig.

    Ein Adliger (und da ist es völlig gleichgültig welcher, schließlich ist dies eine generalisierte Diskussion) bringt in jedem Falle Standesbewußtsein mit sich. Da ist es egal, ob sich einer danebenbenimmt! Er darf das ja auch! Er ist adlig! :zwinker:

    Dieses Standesbewußtsein spiegelt sich ersteinmal im (leider, leider, leider selten gespielten) SO wieder, in dem sich Staatskunst (das muß kein hoher Wert sein), Etikette, das zu Etikette gehörende sprachliche und allgemeine Bildungsniveau und auch Fertigkeiten wie Reiten und Schwert/Säbel/etc. hinzu. Somit gebe ich Mechtbert in seiner Aufstellung recht.

    Für das Rollenspiel eines Adligen ist es (wie für jeden anderen SC auch) wichtig, seinen Stand zu spielen. Selbstverständlich kommt es im Einzelfall immer auf den Hintergrund an. Dennoch ist ein Adliger ein Adliger, der nicht, selbst wenn er es will, aus seiner Haut kann...

    Und wenn ich die Beispiele nehmen darf:
    - Ein Weidener Ritter versteht sich sehr viel besser aufs Musizieren als die anderen Weidener. Darüberhinaus die Weidener Minne hochberühmt! Sie mögen nicht so gebildet sein wie ein Horasier, aber immer noch mehr als der Bauer.
    - EIn Festumer Brückenbaron weiß sehr wohl seinen Stand einzusetzen. Schließlich hat nur er eine Stimme in der Adelsversammlung. Von daher ist Staatskunst auch für ihn angemessen und sei es nur, um den ungefähren Preis für seine Stimme zu kennen, die ihm ein Pfeffersack abkauft.

  • Schattenkatze:
    Du darfst ein FAB wie Die Loge nicht als Maß hernehmen. Klar ist da eine Edle eher ein kleines Licht. Aber in einer Abenteuergruppe ist doch adelige Abstammung wie ein Abo darauf, dort den Chef zu mimen. Und ich bin gerne der Chef. ... Ich bestimme gerne, wie etwas gemacht wird und was gemacht wird. Ich finde es einfach großartig, durch Türen zu gehen, in die ein Nicht-Adeliger nicht einmal zu träumen wagen dürfte.

    Adelig zu sein ist in Aventurien mMn der absolute Überflieger-Vorteil. Der einzige Grund, warum ich persönlich es so selten meinen Helden verpasse ist der, dass ich den Vorteil für Magier unpassend finde (mal davon ab ... Magier haben eh keine Punkte für so etwas)

    Aber eigentlich alle meine Kämpfercharaktere dürfen sich einer adeligen Abstammung erfreuen. Von Adeligen-Hass kann also überhaupt keine Rede sein.

  • Normalerweise erlernen doch Helden mit Adligem Erbe (oder auch Adliger Abstammung) imho keinen Beruf!? Vielmehr werden sie von den Eltern bzw. von Privatlehrern unterrichtet. Selten einmal wird sich ein Adliger für einen anderen Beruf als Geweihter, Krieger/Ritter, Schwertgeselle oder Gelehrter/Edelhandwerker entscheiden, und die Profession Höfling ist auch nicht gerade der Hammer. Meiner Meinung nach sollte man sich einen adligen Helden je nach ausbildung und Elternhaus/Hintergrund erstellen, da man nicht von einer normalen Profession ausgehen kann.

    [br]Nicht lernen, wissen.[br]Wissen ist Macht, und Macht macht verrückt.

  • Also bei uns in der gruppe kommt der SO nicht so oft zum tragen, und als RG, brauch ich viele meiner sozialen bonis durch adlige abstammung nicht, aber ich find der vorteil is schon geil,
    bei meinem schwertgeselle hab ich horasreich/stadtadel, kostetn 4gp für stadtadel, dafür bonus die abstammung +die talente,
    bei nem schwertgesellen war mir klar, der besondere bestiz muss her, also als adliger 3gp, dadruch 4 gespart, also als nichtadliger wär der besondere besitz so teuer wie bei der generierung adlig zu nehemn, also dadruch bonus

  • Zitat von "Altanan "


    Normalerweise erlernen doch Helden mit Adligem Erbe (oder auch Adliger Abstammung) imho keinen Beruf!? Vielmehr werden sie von den Eltern bzw. von Privatlehrern unterrichtet. Selten einmal wird sich ein Adliger für einen anderen Beruf als Geweihter, Krieger/Ritter, Schwertgeselle oder Gelehrter/Edelhandwerker entscheiden, und die Profession Höfling ist auch nicht gerade der Hammer.

    Ähm warum? Jeder zweite Ritter (nach altem Schlag) ist doch adlig, eher mehr, viel mehr. Anders: Welcher Ritter ist nicht adlig? Alle mittelaventurischen Kriegerakademien, von den Kasernenschulen ganz zu schweigen, werden von Adligen geführt. Fast jeder Kriegshauptmann ist adlig. Vieles, was in den Kirchen zu Rang und Würde gefunden hat, ist adlig. Adlige genißen die beste Ausbildung überhaupt! Denn nur das erste Kind erbt Titel UND Lehen, der Rest darf sich mit einer kleinen Burg oder Gut irgendwo in der Pampa zufriedengeben, ergo wird es Krieger, Geweihter, Gelehrter etc. HELD EBEN!

    Höflinge wiederum haben einen ungeheuren Einfluß auf die Politik, können sich auf gesellschaftlicher Bühne perfekt bewegen (wer´s nicht kann, wird Abenteurer^^), kennen jeden und wissen viel!

    Adlige haben ja Vorteile, ungeheure sogar! Aber dennoch werden sie selten gespielt, weil es für viele eben egal ist, wer den Ork zerhaut: der preiswerte Söldner oder der teure Adlige! :idee:

    EDIT: Und weil mit dem SO sooooo selten gespielt wird! :heul:

  • @Septic: Wie meinen? Was Du immer für Assoziationen hast.^^ Von einem Edlen zum Braonenkind zum Grafenkind liegen nun mal wiederum Unterschiede in vielfältiger Hinsicht, wie sie auftreten und vor allem behandelt werden, auch was ihre Rechte und Pflichten angeht, und ich bin sicher, beide werden das bestätigen.
    (Davon abgesehen, eine erbberechtigte Edle kostet nun mal 20 GP und der nicht erbberechtigte Baronssprößling kostet dann sogar noch weniger.^^)

    Magier haben da nichts von, weil sie, zumindest wenn sie aus dem Mittelreich kommen, ohnehin jeglichen Anspruch darauf verlieren.
    Ein Adeslrang öffnet Türen ja, in entsprechenden Gegenden. Außerhalb der "zivilisierten Länder" kräht da aber kein Hahn nach und es gibt einige Charaktertypen, die mit Fug und Rechts nichts drauf geben können ... solange sie das nicht in eben jenen Gegenden tun. *fg*

    @Altatan: Krieger oder SG ist auch eine Profession.

    Ich persönlich nehme das eher selten, weil ich eine Vorliebe für Charaktere im sozial niederen Bereich habe.

  • Da hast du mich glaub ich falsch verstanden, ich bestreite keineswegs, das die Heeresführer und auch die meisten der Krieger und Ritter adlige sind, aber ich glaube auch dass es genügend adlige gibt, die ihr Kind von Privatlehrern auf dem eigenen Gut ausbilden lassen.

    [br]Nicht lernen, wissen.[br]Wissen ist Macht, und Macht macht verrückt.

  • Altanan:
    Ja, nun gut! Aber die dicken, verwöhnten Ratten ziehen nun einmal selten auf Abenteuer! Und selbst diese werden umfassend ausgebildet - im Allgemeinfall! Wenigstens in Grundkenntnissen der von Mechtbert angeführten Beispiele, von denen ich einzig die Kriegskunst als optional sehen würde.^^

    @Schatti:
    Und nicht zu vergessen ist: der Adlige muß sich überall adlig benehmen! Nur als Zusatz, nicht als Kritik!^^

  • Zitat von "AugurusAlrant "


    Und nicht zu vergessen ist: der Adlige muß sich überall adlig benehmen! Nur als Zusatz, nicht als Kritik!^^

    "Der Adlige" als solcher muss gar nichts^^. Beziehungswiese kann man das "adlig benehmen" auch so interpretieren, dass er sich gegenüber dem Gesinde arrogant verhält und ihnen schonmal eine Ohrfeige gibt, wenn sie nicht spuren, sich nimmt was er will.... nicht jeder Adlige ist unbedingt auch diszipliniert bzw. nur gegenüber anderen Adligen zeigt er das, was wir heutzutage als "höflichen Umgang" verstehen. (weswegen unter anderem auch viele Spieler Probleme damit haben, einem Adligen den gebührlichen Respekt zu erweisen, da ja "eigentlich alle Menschen gleich sind" o_O )

  • Bei Rittern ist die Sache sogar ziemlich eindeutig, was der alles an sozialen Fähigkeiten erwirbt:

    Zitat

    Die Aufnahme in den Ritterstand erforderte eine vieljährige Vorbereitung. Der Sohn eines Ritters blieb bis zum siebenten Jahr unter der Obhut der Mutter, die außer der leiblichen Pflege namentlich dafür sorgte, das die ersten Begriffe von Gott und der christlichen Religion in das kindliche Gemüt gepflanzt wurden. Dann kam er an einen fremden Hof, um hier gemeinsam mit anderen Knaben in strenger Zucht sich das anzueignen, was für einen Ritter erforderlich war. Die feine, höfische Sitte lernte er besonders in der unmittelbaren Nähe der Edelfrau; bis zum vierzehnten Lebensjahr war er als Edelknabe ihrem Dienste gewidmet. Zugleich ward er von Geistlichen, fahrenden Sängern oder altbewährten Knappen in den Kenntnissen und Fertigkeiten unterrichtet, welche die höhere Bildung der damaligen Zeit ausmachten. Von großem Umfange freilich war diese Bildung nicht; sie beschränkte sich hauptsächlich auf die Kenntnis der biblischen Geschichte und die Kunde von den Sagen und Begebenheiten der Vorzeit; vor allen Dingen aber waren es Musik, Gesang und Saitenspiel, worin der junge Ritter unterrichtet wurde. Schreiben und Lesen dagegen waren nicht allgemein verbreitete Fertigkeiten. Ein der Hauptaufgaben des Edelknaben war, seine körperliche Kraft und Gewandtheit auszubilden. Er übte sich täglich im Laufen und Springen, lernte Reiten und Schwimmen, schoß mit der Armbrust, warf den schweren Stein und übte sich im Gebrauch des Schildes, des Schwertes und der Lanze.

    Im dritten Lebensabschnitt, vom vierzehnten bis zum einundzwanzigsten Lebensjahr, nahmen diese Übungen einen weiteren Umfang an. Der Edelknabe vertauschte jetzt den Dienst der Dame mit dem des Ritters; er wurde durch Umgürtung mit dem Schwerte wehrhaft gemacht und trat in den Stand der Knappen. Nun lernte er die verschiedenen Jagdkünste, Vögel und Hunde abzurichten, mit dem Falken zu jagen, dem Hirsch zu verfolgen, ihn zu fällen und jagdgerecht zu zerlegen. Er lernte das Hifthorn blasen, und was sonst alles zu einem ritterlichen Jägersmann erforderlich war. Gleichzeitig war er der Waffenträger des Ritters; er sorgte für die Reinhaltung und den Glanz der Rüstung und Waffen, beaufsichtigte die Rüstkammer, besorgte die Pferde des Herrn, begleitete ihn auf die Jagd, zum Turnier und in den Krieg. In der Schlacht blieb der Knappe in der Nähe seines Herrn, um ihm im Fall der Not zugleich zur Hand zu sein. Seinem Herrn in einer Schlacht Freiheit und Leben gerettet zu haben, war des Knappen höchster Ruhm. Daneben ward die Pflege des Geistes und des Herzens keineswegs vernachlässigt. Er suchte seinem Herrn in allen ritterlichen Tugenden unwandelbar nachzuahmen. Hatte er sich darin bewährt, so nahte sich mit seinem einundzwanzigsten Jahr die Zeit, wo er durch den Ritterschlag in den Ritterstand aufgenommen wurde.


    (Kopiert von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jadu.de/mittelalter/ritter/text/rittertum.html">http://www.jadu.de/mittelalter/ritter/t ... ertum.html )

    Hier wird ein christlicher Ritter, also am eheesten ein klassischer Weidener Ritter beschrieben, kein Horasischer Titularadliger. Man muss schlicht die Relationen beachten, wie bereits angemerkt. Der Adlige stich ja nicht aventurienweit hervor, sondern aus seiner Umgebung.

    Scaw: Der Adlige verhält sich dem Gesinde gegenüber überhaupt nicht arrogant, es ist schlicht normal, dass das Gesinde in der dritten Person angesprochen wird. Standesunterschiede sind schlicht Realität und werden erst durch unsere moderne Sichtweise zu Arroganz.

    Den angeführten "Adligenhass" finde ich übrigens genau darin manifestiert, was Scaw gesagt hat. Einem Adligen wird kein gebührlicher Respekt entgegengebracht, und wenn er ihn einfordert, was er darf, sind Spieler meist pikiert. Der Kodex Raulis schreibt nebenbei eine Bestrafung von 5 Stockhieben für das absichtliche Weglassen von Titeln und Anredeformen vor.

    Schattenkatze: Du hast recht, Magier haben nichts davon, adlig zu sein, da sie mit dem Erwerb der Magierwürde ihren Titel verlieren, nichtsdestotrotz hat genau ihre Herkunft ihnen den Weg zur Akademie erst eröffnet, da Bauern ihre Kinder niemals auf Talent testen lassen könnten oder gar die teuren Ausbildungskosten aufbringen könnten. Und nur, weil Onkel Gandalf jetzt Magier ist, heißt es noch lange nicht, dass er über seinen erbberechtigen Bruder Aragorn nicht noch Einfluß hat.