Ist es politisch korrekt, "Rechts" zu sein?

  • Einbürgerungstest war ja schon eine harte Nuss, und eine Disskusion über das Thema "Rechts" zeichnete sich ab.

    Nun will ich einfach mal einige Fragen in den Raum werfen und hoffe, dass sich daran die Gemüter entzünden. Übrigens bitte ich davon abzusehen, von meinen Fragen auf meine Perso zu schließen!

    - Wo ist die Grenze zwischen "Rechts" und "Rechts Extrem" ?
    - Ist eine Rechte Einstellung / Gesinnung eurer Meinung nach Vertretbar?
    - Sollte eine Rechte Einstellung / Gesinnung eurer Meinung nach in einem Demokratischen Staat erlaubt sein? Gilt das auch für Rechts Extreme?
    - Bei welchen Gruppen von Menschen beobachtet ihr die stärksten Rechts- Tendenzen?
    - Wie sollte man sich einem Rechts - Orientierten Menschen gegenüber verhalten? Wie einem Rechts Extremen?

  • "Alle Jahre wieder kommt diese Diskussion,
    immer die gleichen Lieder,
    we-e-es Geistes Sohn...?"
    :huh2:

  • Da mchst du ja ein ganz schönes Faß auf, aber O.K.:

    Zunächst: Die politischen Begriffe "Links" und "Rechts" stammen aus der Zeit der französischen Revolution, deshalb darf man sich nicht wundern, wenn sie die heutigen Verhältnisse nur noch sehr eingeschränkt abbilden können. Was ist also "Rechts", heute, in Deutschland?

    Als rechte Tendenzen würde man vielleicht bezeichnen: pro Überwachung, Einschränkung von Individualrechten, pro Militäreinsätze, pro Nationalstaat, Einschränkung von Asylrecht, traditionelles Familienbild (contra Abtreibung, contra Homoehe)

    ad 1: Extrem werden diese Tendenzen, wenn sie klar über das hinausgehen, was vom Grundgesetz her möglich ist, also: Aushebelung von Bürgerrechten, pro militärische Expansion, contra geltende internationale Verträge, generelles Verbot z.B. von Homosexualität und Abtreibung. Zweifelsfrei über der Grenze: Holocaust leugnen, 3.Reich gut finden, Xenophobie

    ad 2: Scheint mir in Deutschland nicht so schwierig zu sein, siehe CSU. Antisemitische Töne sind (bei uns) allerdings zurecht absolut unmöglich.

    ad 3: Ich bin eher gegen Verbote. Man muß die Menschen sachlich und faktisch überzeugen.

    ad 4: Kann ich nicht fundiert beantworten.

    ad 5: Mit manchen Menschen kann man diskutieren, mit anderen nicht. Das findet man im Einzelfall schnell heraus. Mit Leuten, die wirklich extremistische Überzeugungen haben, würde ich aber im Zweifelsfall lieber nichts zu tun haben. Dasselbe gilt für Gewaltbereite, ganz egal wofür oder wogegen sie sind.

  • Zitat von "Condor "


    ad 5: Mit manchen Menschen kann man diskutieren, mit anderen nicht. Das findet man im Einzelfall schnell heraus. Mit Leuten, die wirklich extremistische Überzeugungen haben, würde ich aber im Zweifelsfall lieber nichts zu tun haben. Dasselbe gilt für Gewaltbereite, ganz egal wofür oder wogegen sie sind.

    Woha, jetzt bin ich fast geneigt, noch einein Thread aufzumachen... aber vllt komm ich darauf zurück... Lassen wir den Thread mal von anderen kommentieren

  • Zitat von "Condor "


    ad 1: Extrem werden diese Tendenzen, wenn sie klar über das hinausgehen, was vom Grundgesetz her möglich ist, also: Aushebelung von Bürgerrechten, pro militärische Expansion, contra geltende internationale Verträge, generelles Verbot z.B. von Homosexualität und Abtreibung. Zweifelsfrei über der Grenze: Holocaust leugnen, 3.Reich gut finden, Xenophobie

    Dann würdest du die kath. Kirche auch als "Organisation mit rechten Tendenzen" einstufen, wenn man sich so Abtreibungsdebatte, ect. ansieht?

    In Deutschland fängt die "rechte" Seite wohl bei der CSU an... nationalistisch ("Wir in Bayern..."), kirchlich (wenns gerade mal ins Konzept passt)....auch Aversionen gegen Homos und Abtreibung...für Militäreinsätze eher zu haben als andere Parteien.....
    Man hört auch ab und an mal im TV, dass die CSU als rechter Flügel der Koalition bezeichnet wird...

    Und wenn wir grad dabei sind....auf die USA treffen auch viele dieser Punkte zu :huh2:

  • Zitat von "Leviathanas "


    - Wo ist die Grenze zwischen "Rechts" und "Rechts Extrem" ?


    ...in der Atmosphäre, die der erzeugen will, der diese Begriffe verwendet.

    Zitat

    - Ist eine Rechte Einstellung / Gesinnung eurer Meinung nach Vertretbar?


    Hmm. Sagen wir es so: Ich persönlich kann nicht verstehen, wie ein intelligenter, ethischer Mensch einer solchen Meinung anhängen kann. Extrem ausgedrückt.
    Aber da es "der Gegenseite" wohl genauso geht, bin ich prinzipiell der Meinung, dass auch andere Meinungen zulässig sind. Teilweise argumentiere ich auch selbst mit solchen Argumenten, einfach, um eine weitere Meinung in die Diskussion einzubringen, denn letztlich muss jede Meinung Beachtung finden.

    Zitat

    - Sollte eine Rechte Einstellung / Gesinnung eurer Meinung nach in einem Demokratischen Staat erlaubt sein? Gilt das auch für Rechts Extreme?


    Schwere Frage.
    Gegen eine rechte Einstellung wird keiner was sagen können, der ernsthaft für Demokratie sprechen will, aber mit Rechtsextremen Einstellungen ist das schon schwieriger, denn Deutschland hat als wehrhafte Demokratie dafür zu sorgen, dass es weiter Demokratie bleibt, egal, was das Volk will. Dementsprechend ist die Grenze der Toleranz in Deutschland bei den Grundrechten erreicht. Wer diese nicht akzeptieren kann, wird in Deutschland nur Unheil anrichten, denn ändern können darf er sie ohnehin nicht.

    Zitat

    - Bei welchen Gruppen von Menschen beobachtet ihr die stärksten Rechts- Tendenzen?


    Ganz unterschiedlich. Ich bin zwar in einer erzkonservativen Gegend aufgewachsen, aber dennoch kenne ich eher linke oder antipolitische Menschen, als wirklich konservative. Es wird wohl auch viel vom Individuum abhängen ;)

    Zitat

    - Wie sollte man sich einem Rechts - Orientierten Menschen gegenüber verhalten? Wie einem Rechts Extremen?


    So, wie jedem anderen Menschen gegenüber auch. Bei einer extremen Meinung, aus der Schaden für die Gesellschaft erkennbar ist, sollte man über Haft nachdenken - aber das zeichnet Rechtsextreme nicht von anderen Menschen aus. Auch ein Linksextremer, der eine größere Gefahr für die Gesellschaft darstellt, muss zur Sicherheit aller eingesperrt werden. Wobei die Meinung selbst mMn noch keine größere Gefahr für die Gesellschaft darstellt.


    Zitat

    Und wenn wir grad dabei sind....auf die USA treffen auch viele dieser Punkte zu


    Es gibt ne nette Seite von einem liberalen Comiczeichner aus den USA. Man muss beim Genuss natürlich beachten, dass sie spürbar ideologisch gefärbt ist, aber man erfährt auch einiges über Dinge, die nicht so schnell in den Nachrichten landen.
    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.idrewthis.org/">http://www.idrewthis.org/

  • Da ich mich hier nicht auch noch in ideolgische Geplänkel verlieren möchte, versuche ich das Thema mal etwas allgemeiner zu betrachten.
    So wie hier gefragt wird, ob eine 'rechte' Meinung politisch korrekt ist, kann man genauso gut fragen, ob es eine 'linke' ist.
    Denn im Endeffekt ist beides nicht mehr oder nicht weniger als eine Abweichung von der gemäßigten, vielleicht idealen Meinung der Mitte.
    Warum also sollte 'rechts' schlechter sein als 'links', wenn beides nur graduelle Abweichungen sind?
    Viel interessanter ist da doch die Frage, inwieweit extremistische Meinungen tolerierbar sind. Und da bin ich der festen Meinung, dass sie das nicht sind. Ob nun Linksextrem oder Rechtsextrem.
    Denn während sich bloße 'linke' oder 'rechte' Meinungen bloß um verschiedene Auslegungen bestimmter Sachverhalte handeln, dabei aber im gesetzlichen Rahmen bleiben, sind extreme Meinungen dazu da bestehende Regeln und Systeme radikal, extrem, zu verändern.
    So ist es z.B. als rechte Meinung nicht verwerflich, wenn man mit Homosexualität nichts anfangen kann und diese nicht gutheißt. Man muss einfach in der Lage sein zu tolerieren, dass andere Menschen diese Art des Lebens praktizieren und glücklich damit sind.
    Wäre man jedoch rechtsextrem, so würde man versuchen diese Art des Lebens zu verbieten und vielleicht Menschen, die so leben verfolgen.
    Dasselbe gibt es auch für die linke Seite.
    Jemand, der bestehende Regeln und Gesetze nicht gut findet, sich an ihnen reibt, aber sie dennoch einhält ist eben links.
    Jemand der das politische System umwälzen und an seiner staat z.B. die Anarchie einsetzen möchte, der ist linksextrem.
    Deshalb sage ich zu dieser Diskussion folgendes:
    Eine rechte Meinung ist so gut wie eine linke und deshalb auch politisch korrekt, so lange sie nicht ins Extreme abrutscht. Was allerdings auch bei linken Meinung die Korrektheit negieren würde.

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Zu Rechtsextremismus in Deutschland und auch dem Unterscheid zwsichen "rechts" und "rechtsradikal" wurde in folgendem Thread schon einiges gesagt.

    [url=http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,4459.0.html]http://forum.orkenspalter.de/index.php/topic,4459.0.html[/url]

    Ich habe wenn ich mich nicht irre meine Meinung in oben genannten Thread bereits dagelegt und werde mich nicht wiederholen.
    Was die Frage angeht, ob eine recht Meinung politisch korrekt ist kann ich mich Darabrobs Beitrag anschließen.

    MfG

    Tronde

    Wenn die Sonne der Vernunft tief steht, dann werfen auch Zwerge lange Schatten.

    Mein Gott hat einen Hammer. Deiner wurde an ein Kreuz genagelt.
    Merkst du was?

  • Zitat von &quot;Atroch &quot;


    Dann würdest du die kath. Kirche auch als "Organisation mit rechten Tendenzen" einstufen, wenn man sich so Abtreibungsdebatte, ect. ansieht?

    Ja, würde ich. In der Kirche gibt es alle möglichen Tendenzen, auch rechte.

    Zitat

    In Deutschland fängt die "rechte" Seite wohl bei der CSU an... nationalistisch ("Wir in Bayern..."), kirchlich (wenns gerade mal ins Konzept passt)....auch Aversionen gegen Homos und Abtreibung...für Militäreinsätze eher zu haben als andere Parteien.....
    Man hört auch ab und an mal im TV, dass die CSU als rechter Flügel der Koalition bezeichnet wird...

    Ich würde sogar noch weiter gehen: In Deutschland hört die rechte Seite bei der CSU auf. Alles was noch rechter ist, ist rechtsextrem.

    Zitat

    Und wenn wir grad dabei sind....auf die USA treffen auch viele dieser Punkte zu :huh2:

    Die Republikanische Partei ist auf jeden Fall rechts, und sieht sich auch selber so.

    "Rechts" (nicht extrem) ist in vielen Aspekten deckungsgleich mit "Konservativ". In Deutschland sagt man aber wenn überhaupt lieber "Konservativ", weil "Rechts" historisch belastet ist. In anderen Ländern ist das nicht so sensibel.

  • Wenn ihr euch da mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnt...!

    Wer nach den Erlebnissen unter Hitler noch eine rechtsextreme Einstellung hat, bei dem ist Hopfen und Malz verloren!

    Es gibt keine Begründung warum Rechtsextreme ausländerfeindlich sind! Was haben die Ausländer ihnen denn getan? Die Drecks-Arbeit die sie sowieso nicht machen wollen weggenommen...!
    ...
    (Ich geb hier lieber einmal nicht meine unzensierte Meinung über Rechtsextreme ab, denn der Beitrag wäre sonst von Schattenkatze gelöscht worden...! :zwinker:)

    Panther

    Sanyasala feyiama!
    ______________________

    Zwischen Genie und Wahnsinn liegt nur eine schmale Grenze, die ich im Verlaufe eines Tages des Öfteren überschreite!

  • Danke Panther, auf so einen unqualifizierten post hab ich gewartet.
    Womit lehnen wir uns denn zu weit aus dem Fenster? Damit, dass wir sagen, dass Extremismus, ob links oder rechts, gefährlich ist? Oder damit, dass rechte oder linke Meinungen, so lange sie nicht extrem sind, legitim sind?

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Zitat von &quot;Panther &quot;


    Es gibt keine Begründung warum Rechtsextreme ausländerfeindlich sind! Was haben die Ausländer ihnen denn getan? Die Drecks-Arbeit die sie sowieso nicht machen wollen weggenommen...!


    In vielen Bereichen gilt: Wenn die Ausländer nicht wären, hätten die Deutschen mehr Arbeit. Das ist nunmal so, und sicher eine Begründung für Rechtsextremismus - wenn auch kein guter Grund, denn genauso kann man sagen: Wenn die Katholiken nicht wären, hätten die Deutschen mehr Arbeit.
    Die Argumentation der Rechtsextremen ist nicht in sich falsch - sie ist nur abgrundtief egoistisch. Sicher, wenn man alle Juden enteignet, dann werden alle anderen reicher! Nur ist sowas nunmal egoistischster Unfug.

    Darabrob:
    Ich denke (hoffe), dass sich Panther nur auf Extremismus bezogen hat, und nicht alle Konservativen in die gleiche Schublade steckt.

  • Hm. Also ich würde den Beitrag von Panther nicht unbedingt unqualifiziert nennen. Ihre Einstllung Rechtsradikalen gegenüber geht mMn daraus klar hervor und ich kann diese Einstellung teilen.
    Zwar hat sie keine lange Argumentationskette aufgebaut aber das muss man ja auch nicht.

    Linke und rechte Meinungen gehören genau so zur Demokratie wie die Meinungen der Mitte. In Deutschland wird die rechte Seite wirklich meist als konservativ bezeichnet, da man mit dem Wort "rechts" auf Grund unserer Geschichte besser vorsichtig ist. Extremismus ist verdammenswert. Egal ob er von Rechts oder Links kommt. Ich möchte genausowenig mit einem Faschisten wie mit einem Anarchisten an einem Tisch sitzen.

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    Merkst du was?

  • Zitat von &quot;Tronde &quot;


    Hm. Also ich würde den Beitrag von Panther nicht unbedingt unqualifiziert nennen. Ihre Einstllung Rechtsradikalen gegenüber geht mMn daraus klar hervor und ich kann diese Einstellung teilen.
    Zwar hat sie keine lange Argumentationskette aufgebaut aber das muss man ja auch nicht.

    Er hat keine lange Argumentationskette aufgebaut *g*

  • Zitat

    Ihre Einstllung Rechtsradikalen gegenüber geht mMn daraus klar hervor und ich kann diese Einstellung teilen.

    Zitat

    Er hat keine lange Argumentationskette aufgebaut *g*

    Uups! :rot: :rot: Ich bitte dies zu entschuldigen. Der Avatar suggerierte mir irgendwie, dass es sich bei Panther um ein weibliches Miglieder der Community handeln würde. Sorry für die Verwechslung. :rot:

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  • Is schon okay! :zwinker:

    Mit zu weit aus dem Fenster lehnen meinte ich überhaupt die Diskussion über Rechtsextremismus, da dies schnell und gut falsch verstanden werden kann.
    Außerdem bezog sich die auf:

    Zitat


    Ja, würde ich. In der Kirche gibt es alle möglichen Tendenzen, auch rechte.


    Wobei ich sagen würde, dass dies nicht mal ganz falsch ist...aber verzähl das mal nem Pfarrer oder einem Geistlichen...!

    Panther

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    ______________________

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  • Zitat von &quot;Panther &quot;


    Wobei ich sagen würde, dass dies nicht mal ganz falsch ist...aber verzähl das mal nem Pfarrer oder einem Geistlichen...!

    Panther

    Ich bin zwar kein Geistlicher, aber trotzdem Kirchenmitglied, deshalb kenne ich meine Pappenheimer. Ich gebe dabei jedoch zu, daß der Satz "Es gibt die und die Tendenzen" in der Katholischen Kirche an sich schon nicht so aussagekräftig ist - bei fast 1 Millarde Mitgliedern gibt es vermutlich fast alle denkbaren Tendenzen irgendwo. Und nach dem lehramtlichen Mainstream gefragt gibt es eben auch Traditionen, die ganz und gar nicht rechts sind (z.B. Internationalismus, Kirchenasyl, Pazifismus, Gleichheit vor Gott).

    Nebenbei - warum schießt man sich eigentlich so gerne auf die Katholen ein? Viele amerikanische Hardcore-Protestanten betreiben auch nicht gerade eine besonders erleuchtete Version des Christentums.

  • Öh, ich dachte es soll auf Deutschland bezogen sein - da sind die Protestanten nicht so radikal wie der "Bible Belt" :cool3:

  • Schon die Eingangsfrage ist pointiert (oder provokativ?) gestellt. Mit Begriffen wie Rechts oder Links ist in der heutigen Welt nur noch wenig anzufangen. Rechts ist nicht wirklich deckungsgleich mit Konservativ. Letzteres Wort bedeutet eigentlich 'Bewahren'. Man kann gute und schlechte Dinge bewahren... Natürlich ist Konservativ ein Ansatz der viel von Traditionen und Gewohnheiten ausgeht. Der Faschismus des unseligen Adolf Hitlers hat sich ganz gewiss nicht als Konservativ gesehen, immerhin lehnten die Nazis indirekt etwa das Christentum ab. Ein nennenswerter Anteil evangelischer Christen ließ sich sogar hinreißen ein 'Deutsches Christentum' zu postulieren und die alten, jüdischen Wurzeln.... Genauer betrachtet war der Faschismus auch etwas ganz neues, auch wenn es viele Wirkprinzipien des damaligen Konservatismus übernahm und ausnutzte.

    Das Gleiche gilt für Links. Die Grundstimmungen des Ständestaates der durch das Zeitalter der Revolution (französische...) zerstört wurde ist gottlob nachhaltig vernichtet. Was damals Links war, wäre heute am besten bei der FDP aufgehoben.

    Also muss man die Worte in erster Linie aus dem aktuellen Gebrauch definieren. Linke sind Sozialdemokraten und Kommunisten, Rechte sind Bürgerlich/Konservative und Neofaschisten. Der Kommunismus hat genau wie der Faschismus nachhaltig versagt, wenn auch weniger blutig. Es gibt ernsthaft keinen wirklichen, regierenden Kommunismus mehr auf der Welt.

    Traditionell sehen Rechte vor allem die individuellen Rechte der Person als höchsten Wert an sich an.
    Traditionell stehen Linke in erster Linie für das Gemeinwohl und soziale Einstellung.
    Beides kann man so kaum noch stehen lassen. Soziale Einstellung und Gemeinwohl setzen eine Gruppenbildung voraus, die sich selbst definiert. Für die Kommunisten war diese Gruppe in erster Linie das Proletariat/Arbeiterschaft und erhob den Anspruch der Weltrevolution. Für die Nazis war die Gruppe die Volksgemeinschaft. Beide Ansätze sind Illusorisch.

    @topic: Warum sollte es nicht korrekt sein?

    Staatsbürger & Einwohner, Herkunft der Diskussion:
    Da es eine Weltregierung auf lange Sicht nicht geben wird, setzte ich die soziale Gruppe in erster Linie mit der Bevölkerung eines Staates gleich. Der Gegensatz zur 'Volksgemeinschaft' der Nazis ist das man nicht willkürlich Staatsbürger ausgrenzt (Juden, Zigeuner, Schwule....) UND soziale Unterschiede zulässt. Das Heute die Bevölkerung von Deutschland nicht identisch ist mit seinen Staatsbürgern liegt an Versäumnissen in der Vergangenheit die schwer zu korrigieren sind:
    Unser Staatsbürgerschaftsrecht ist noch viel zu sehr von Nazi-Traditionen bestimmt. Nicht der Lebensmittelpunkt und die bewusste Entscheidung der Bewohner ist entscheident für eine Einbürgerung, sondern die 'genetische Abstammung' von deutschen Eltern und Vorfahren. Das ein Nachkomme von hier lebenden Deutschen automatisch Staatsbürger wird ist normal, das Nachkommen von Auswanderern das gleiche Recht nach Jahrhunderten nahezu problemlos in Anspruch nehmen können ist dagegen ein Witz! Es kann nicht sein das dauerhaft großen Teilen der Bevölkerung die Staatsbürgerschaft verwehrt wird, obwohl sie sich in das Gemeinwesen integriert hat. Es sollte die Regel sein das dauerhafte Bewohner auch die Staatsbürgerschaft erhalten/annehmen. Integration ist dafür das Schlüsselwort. Das geschieht aber nur, wenn die Ausrichtung der Politik dazu klar ist. Ein ungehinderter und nicht reglementierter Zuzug weiterer Menschenmengen ist kontraproduktiv zur Integration. Noch schwieriger ist die Aufnahme sozialer Problemfälle, zumal wir im Land bereits genug soziale Verwerfungen haben die nicht mit Zuwanderung im Zusammenhang steht.

    Als politischer Mensch konnte ich mich eines Beitrages nicht enthalten. Es wird bei diesem einen Bleiben. Noch einmal lasse ich mich nicht provozieren.

    Du nennst MICH einen Ork? Schmecke meine Waffe!

    Ich liebe DSA 3

    Nieder mit den Heptarchen!!

  • Oh mein Gott, diese Klischeeinterpretationen von einem rechten Standpunkt. Alles was irgendwie gegen Ausländer ist oder man uU auf das Dritte Reich beziehen könnte.
    Eine rechte Einstellung habt ihr sogar schon, solltet ihr den Standpunkt vertreten: (nur ein Beispiel)
    Wir bauen keine weiteren Windkraftwerke mehr und den Ausstieg aus der Atomenergie den streichen wir auch mal sofort und errichten dafür dann drei, vier neue Kraftwerke, damit wir nicht den teuren Strom aus Frankreich, Niederlande,etc. importieren müssen.

    Nur ein Beispiel für eine rechte Einstellung, sicherlich könnte man nun sagen, dass das dem Staat dient und somit in den Bereich "Nationalstaat" zu stellen ist, wobei ich davon doch eher abrate, da dies doch zwei völlig unterschiedliche Themen sind und man an diesem simplen Beispiel verdeutlichen kann, das fast jeder eine latente rechte Einstellung aufweist.

    Auch wenn das hier sicherlich einigen wieder bitter aufstoßen wird, aber wenn ich linke Einstellungen tolleriere dann muss ich auch die rechte Einstellung tollerieren, somit bleibt überdies hinaus die Ausgewogenheit der Politik erhalten.

    H3h3, bei welchen Gruppen beobachtet man besonders eine rechte Einstellung.
    Auch wenn hier sicherlich viele mit dem Finger auf die Skinheads zeigen werden, aber zumindest in Deutschland ist die Szene bis auf ca. 20 -25% gesäubert und davon sind sicherlich 95% nur Mitläufer die sich nach 6 Monaten die Haare wieder wachsen lassen.
    Die wirkliche Rechten triffst du täglich auf der Straße, in der Kneipe oder sogar beim Rollenspieltreff.
    Für einige scheint es in bestimmten Kreisen "schick" geworden zu sein, eine rechte Einstellung zu vertreten, nur würde ich eine rechte Einstellung nicht an Personengruppen festmachen.

    Wie verhalte ich mich einem Rechten gegenüber? Gute Frage, ich behandle ihn wie jeden anderen auch, warum auch nicht, so lange die Politik vor der Tür bleibt, kann man sicherlich mit ihm/ihr mal ein paar Stunden verquatschen.
    Rechten Parolengröhlern geh ich eigentlich immer aus dem Weg, mit solchen Menschen kann und will ich dann auch nicht diskutieren.

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