Welche Schriften lassen sich von ihrer Sprache entkoppeln?

  • Ja … natürlich bezogen auf Aventurien, ansonsten steht im Threadtitel schon alles. Irdisch gesprochen, ist es nur schwer vorstellbar, Deutsch mit chinesischen Schriftzeichen zu schreiben. Wie sieht es aber in Aventurien aus? Welche Sprache kann ich in welcher Schrift schreiben?

  • gute Frage...da die meisten mittelreichischen Länder und die Stadtstaaten Formen des Garethi nutzen dürften, denke ich , dass dort auch die entsprechenden Buchstaben verwendet werden...
    Drachen-Glyphen eignen sich weniger..vielleicht noch Runen der Thorwaler und Zwerge?

  • Tulamidisch läßt sich in Kusliker Zeichen und Unauer Glyphen schreiben.
    Bosperano in Kusliker Zeichen, kann aber auch in Imperialen Zeichen geschrieben werden, Aureliani in Imperialen Zeichen.
    Sprachen, die keine Schriftsprache haben, dürften schwierig werden, weil man eben nicht weiß, wie etwas geschrieben wird.
    Vor allem dürfte es auf die Komplexität des verwendeten Alphabetes ankommen, denn nicht jedes Alphabet hat die gleiche Anzahl an Buchstaben/Zeichen.

  • Zitat von "Schattenkatze "


    Vor allem dürfte es auf die Komplexität des verwendeten Alphabetes ankommen, denn nicht jedes Alphabet hat die gleiche Anzahl an Buchstaben/Zeichen.

    Jo ... aber genau das ist ja die Frage ... :cool2:

  • Auch in Aventurien ist man findig genug fehlende Buchstaben zu ersetzen oder existierende Buchstaben mit neuem Sinn zu füllen um eine andere Sprache schreiben zu können. Prinzipiell kann man auf diese Weise mit jeder Silbenschrift fast jede beliebige Sprache, wie sie von Humanoiden gesprochen wird letztlich schreiben können. Natürlich kann es sehr schwer werden diese Schrift letztlich zu entziffern.

    Bei lateinischen Inschriften lesen auch ungeübte nach einer Weile ein V für ein U, oder je nach Bedarf ein C für ein Z.

    Bessere Beispiele sind Deutsch, wo man Buchstaben wie Ö, Ä ... zusätzlich eingeführt hat im Vergleich mit skandinavischen Sprachen wo man den gleichen Laut durch einen Schrägstrich durch O, A darstellt. Unser ß wird neuerdings immer öfter als ss dargestellt, während Ungarn für den gleichen, scharfen S-Laut das passendere sz verwenden... Der Beispiele kann man genügend folgen lassen. Der Mensch ist erfinderisch und der Goblin oder Elf auch..

    IMHO kann also nahezu jede gesprochene humanoide Schrift (zumindest diese) mit einem entsprechend angepassten System mit allen aventurischen Lautschriften dargestellt werden. Diese Schriftsysteme sind m.E.:
    Hjaldingische Runen
    Imperiale Zeichen
    Kusliker Zeichen
    Nanduria
    Rogolan
    Zhayad
    Tulamidya (Eingeschränkt, da reine Silbenschrift..)

    Eingeschränkt geeignet, da eine Mischung aus Laut und Silbenschrift mit Symbolen sehe ich:
    Isdira/Asdharia
    Unauer Glyphen
    Arkanil
    Altes Alaani

    Es kommt nicht nur auf das Schriftsystem an, sondern auch auf die Sprache. So kann man Tulamidya sowohl mit Kusliker Zeichen als auch mit Tulamidya-Schrift und Unauer Glyphen sehr gut schreiben. Es wird erheblich schwieriger mit Tulamidya-Schrift Aurelani oder Thorwalsch schreiben zu wollen, weil die Silben dieses Alphabets nicht mit dem Sprachrhytmus dieser im Ursprung güldenländischen Sprachen zusammen passt.

    Bilderschriften dagegen sind höchstens geeignet eine rudimentäre Botschaft in eine Sprache anderen Ursprungs zu transportieren. Wer die Schrift Zelemja beherrscht kann damit sehr wohl Bedeutungen wie Haus/Wohnung, Schiff.. oder dergleichen transportieren, ein wirklicher Austausch dagegen kann nicht stattfinden. Andererseits wird auch kein moderner Aventurier die Schrift Zelemja beherrschen ohne sie auch 'sprechen' zu können....

    Soweit meine Ansicht zu dem Thema, wo es im Detail bestimmt noch brauchbare Varianten gibt. Wenn du einen speziellen Hintergrund für die Fragestellung hast, dann frage doch direkter.

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  • Ich lass mal kurz den Philologen raushängen:

    Grundsätzlich gilt (ob aventurisch oder irdisch):
    Schriftsysteme, die keine einzelnen Buchstaben, sondern Silbenzeichen verwenden, lassen sich nur eingeschränkt für andere Sprachen verwenden.
    Beispiel:
    Ein Zeichen mit der Bedeutung "ro" (entnommen aus dem Ägyptischen) kann nur in Sprachen verwendet werden, die diese Silbe kennen. Wenn nicht nicht.

    Umgekehrt kann man mit Buchstabenschriften jede Sprache schreiben, solange sämtliche Buchstaben für die Entsprechende Sprache vorhanden sind, sonst gelten "Umschreibungsregeln" der Herkunftssprache.
    Beispiel: der Buchstabe "w" existiert in der Irischen Schrift nicht. Er wird meist (gibt noch 'ne Möglichkeit) mit "bh" umschrieben. Will man also ein Wort, das im deutschen mit "w" geschrieben wird mit dem Irischen Alphabet schreiben, verwendet man "bh", damit ein Ire es richtig lesen würde. Dieser wiederum würde intuitiv ein Wort, das bei uns mit "w" geschrieben würde, ein "bh" setzen.

    Wichtig: Das gilt nur um die Aussprache plausibel zu machen, nicht die Bedeutung.

    Genauso verhält es sich mit den derischen Sprachen.

    Schriften, deren Zeichen sowohl Symbol-Charakter haben (Bedeutung eines ganzen Begriffs), als auch Silben-, als auch Buchstabenfunktion sind für jede Sprache verwendbar.
    Klingt komisch, ist aber so.

    D'Zack

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  • Zitat von "Teja "


    Dann stimmen wir ja überein Dudelzack. Präzise formuliert!

    Dachte mir, so versteht's wenigstens jeder, der mit den ganzen aventurischen Sprachen und Schriften nicht sooo vertraut ist. Wie ich z.B.. *g* Die Regeln gelten ja universell.

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  • Stimmt leider nicht ganz.
    Denn man muss zwei Ebene in einer Sprache untscheiden die Syntax Ebene und Sematik Ebene aus der jede Sprache besteht.
    Mann kann mit jeder vollständigen Syntax auch jede ander Syntax beschreiben. Dazu muss nur die Abbildung eindeutig seine, wenn nur in die eine Richtungerfolgt. Was bedeuet eindeutig jedes Element muss auf genau ein anderes Element oder einer Elementengruppe abbildbar sein. Wenn beide Syntax sich Gegenseitig darstellen sollen, sollte die Abbildung Bijektiv sein.
    Die Syntak sagt aber nichts über die Bedeutung der Elemente aus. Die Sematik Ebene hängt von jedem Subjekt ab. Mann kann zu jedem Zeichen oder jedem Symbol eine neue Bedeutung geben, so kann man mit ein und der selben Syntax verschiedenes Bedeutung geben. Es bleibt nur noch ein Problem, das der andere auch die neue Bedeutung wissen um den Text zu verstehen.

  • Fassen wir mal zusammen: Ich kann also faktisch Garethi in Nanduria aufschreiben und damit sowohl die Fee (die kein Garethi spricht), als auch den Gelehrten (der keine Nanduria-Schriftzeichen kennt) komplett abhängen.

    Bei Zhayad finde ich es allerdings gewagt, von einer Lautschrift zu sprechen, da da ja auch die Position der "Buchstaben" und die Art ihrer "Verkettung" die Wortbedeutung ändern kann.

  • Gut auf den Punkt gebracht Septic. Trotzdem eine Anmerkung:

    Zitat von "Septic "


    Bei Zhayad finde ich es allerdings gewagt, von einer Lautschrift zu sprechen, da da ja auch die Position der "Buchstaben" und die Art ihrer "Verkettung" die Wortbedeutung ändern kann.

    Jein. Das kommt auf die Ebene an auf der du Zeichen benutzt. Germanische Runen hatten neben ihrem phonetischen Laut auch eine Bedeutung.
    Die Rune für 'A' bedeutete etwa auch Ase (Göttergeschlecht)
    Die Rune 'T' stand auch für Tyr, den früheren Kampfesgott ... und dergleichen mehr. Man war überzeugt mit den Runen auch zaubern zu können, so man sie richtig kombiniert und in Sätze einflechtet, wenn man ihre Bedeutung richtig nutzt. Trotzdem kann man damit ganz profane Nachrichten übermitteln.


    Man kann also auch die Zeichen des Zhayad einfach nur als Lautschrift benutzen, etwa indem du Garethi damit schreibst. Das magisch potente Schriften oder Sprachen dabei vielleicht einen ...hmm... Streich spielen könnten, steht dabei auf einem anderen Blatt! Laut MFF ist Zhayad eine Schrift mit Laut & Silbenzeichen & vielen Kombinationsmöglichkeiten. Du bleibst dann unter den Möglichkeiten die Zhayad hat, aber mit einem superschnellen Porsche kann man ja auch einfach nur mal in die Stadt zum Einkaufen fahren, oder?

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  • Gut ... man kann dann also Zhayad einfach "von inks nach rechts" schreiben und damit Garethi abbilden ... damit bin ich einverstanden. Jedenfalls ergeben sich da schöne Rätsel draus ...

  • Ein extremes Beispiel für die Nutzung einer völlig fremden Schrift für die eigene Sprache ist das Japanische. Bis zum 3. Jahrhundert n.Chr. etwa hatte die japanische Sprache gar keine Schrift, erst dann sind chinesische Schriftzeichen importiert worden. Nach einer recht langen Zeit wurde diese Schrift so "weiterentwickelt", dass sie heute immernoch genutzt wird. Da Japanisch und Chinesisch (sprachgeschichtlich) ausschließlich in jüngerer Zeit miteinander zu tun hatten, war es ungemein schwer, die Zeichen anzuwenden. Anfangs hat man versucht, für japanische Silben (Japanisch war ursprünglich ausschließlich Silbenschrift) Schriftzeichen zu nutzen, die chinesisch ähnlich ausgesprochen wurden. Aus diesen Zeichen haben sich dann durch die ständige Nutzung zwei Silbenschriften entwickelt, die die Zeichen ergänzen müssen, vor allem um Grammatische Funktionen zu markieren.
    Das ist also der Beweis, auch eine "Bilderschrift" lässt sich theoretisch dazu nutzen, eine andere Schrift zu schreiben. Es ist allerdings normalerweise ein langer Weg der Entwicklung, die dazu benötigt wird, die Schrift auf eine fremde Sprache umzumünzen. Hinzu kommt, dass dieser Prozess (eine Logogramm-Schrift für eine andere Sprache zu nutzen) dazu neigt, fremdes Vokabular zu übernehmen, solange Kontakt zwischen den Kulturen bestehen bleibt.
    Es wurde schon angesprochen, mit solchen Silbenschriften ist es sehr schwer, fremde Sprachen zu schreiben. Im Japanischen werden alle Lehnwörter in einer solchen Silbenschrift geschrieben, und das führt dazu, dass man sie teilweise nicht mehr wiedererkennt. Das deutsche Wort "Arbeit" (das übrigends wirklich in Japan genutzt wird), würde so zu "arubaito", und das ist noch kein extremes Beispiel.

    Wenn man eine Schrift nur der Form nach übernimmt, kann man mit ihr natürlich alles schreiben, was man möchte... man muss ihnen nur die Laute der neuen Sprache geben und fertig ist ein neues Alphabet.