[Arbeitstitel] Agetanische Chronik

  • Hallo Leute, Ich arbeite schon seit geraumer Zeit (fast 4 Jahren) an einer Fantasy-Geschichte. Mittlerweile habe ich einiges fertig bekommen, aber da der erste Band fast Veröffentlichungsreif ist, möchte ich euch hier (vorerst) eine Leseprobe geben. Wenn es euch gefällt, schreibt es mir, und ich kann euch dann auch sagen wo ihr mehr finden werdet ;)
    Edit: Das mit dem Arbeitstitel habe ich geschrieben, weil ich mir noch nicht sicher bin wegend es Titels. Es gibt schon so viele "Chroniken", und auch beim Einzelbandtitel bin ich unschlüssig, da ich einfach nciht weiß wie ich es nennen soll ohne das es so Abgedroschen klingt wie "Der Aufbruch...", "Der Begin..." oder dergleichen :s

    Aber der Langen Rede kurzer Unsinn: Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen :D

    Prolog
    In der Nacht, in der die ganze Geschichte begann, war es sternenklar über den Ebenen von Agetan. Der Mond war noch nicht aufgegangen, aber die Sterne reichten aus, um die Steinquader an der Ritualstätte zu beleuchten. Die Anwesenden hatten zusätzlich dazu noch ein paar Fackeln entzündet, aber das Licht reichte nicht aus, um ihre Gesichter zu beleuchten, die von den Schatten ihrer Kapuzenumhänge verdeckt wurden. „Möge die Zusammenkunft der Acht beginnen“, sprach die Gestalt in der Mitte der Versammelten. Die acht Wesen, die sich in dieser Nacht versammelt hatten, waren die jeweils mächtigsten Magier ihrer jeweiligen Völker und der dadurch repräsentierten Elemente. Das Licht und die Dunkelheit standen umgeben von Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Raven, der die Versammlung für eröffnet erklärt hatte, stand in der Mitte zwischen dem Licht und der Dunkelheit und stellte als Mitglied des Ordens der Lunaria den Ausgleich zwischen allen anderen Elementen dar. In solchen Zirkeln beratschlagten seit jeher die Vertreter der einzelnen Rassen die Vorkommnisse und Pläne eines jeden der durch sie vertretenen Völker. Schon vor langer Zeit hatten sie erkannt, dass das Wohlergehen eines jeden Volkes von dem Wohlergehen aller Völker abhing. Und so wurde damals dieser Zirkel geschaffen um ein neutrales Forum für den Meinungsaustausch und die Beratung zu schaffen.Doch in dieser Nacht sollten sich die Dinge anders entwickeln. Plötzlich durchdrangen Lichtblitze die Schutzbeschwörungen der Magier. Die äußeren fünf Magier waren die ersten, die von den Angriffen erfasst wurden. Zum Entsetzen der drei Verbliebenen verwandelten sich ihre Freunde langsam in Statuen. Doch bevor sie auch nur reagieren konnten, wurden auch schon Licht und Dunkelheit von den umherfliegenden Zaubern erfasst und versteinerten. In diesem Moment wurde Raven von einem hellen Licht erfasst und verschwand, gerade noch rechtzeitig. Die Männer, die nun aus ihrer Deckung traten, hatten zwar nicht alle acht versteinern können, dennoch hatten sie eines der letzten Hindernisse beseitigt und konnten nun anfangen das agetanische Reich nach ihren Vorstellungen umzugestalten.

    Kapitel 1 - Die Neue
    „O’Malley, AUFWACHEN“ brüllte der Lehrer dem schlafenden Jungen ins Ohr. Der angesprochene Rotschopf zuckte vor Schreck hoch und blinzelte sich die Müdigkeit aus seinen grauen Augen. Wieder so ein bescheuerter Traum von Steinquadern und grellen Lichtern in der Nacht. „Wenn du schon alles weißt, dann nenne mir doch bitte die 3 Asimov‘schen Gesetze der Robotik.“ „Fiesling“ dachte sich Radgar, aber zu seinem Glück wusste er die Antwort. „ Erstens darf ein Roboter einem Menschen keinen Schaden zufügen oder zulassen, dass ein Mensch zu Schaden kommt. Zweitens muss ein Roboter Befehlen von Menschen gehorchen wenn dadurch Regel eins nicht verletzt wird und drittens muss sich ein Roboter schützen solange nicht Regel eins oder zwei verletzt werden“, leierte Radgar die Gesetze herunter. „ Na gut, noch mal davongekommen“ gab der Lehrer sichtlich widerwillig zu. „Wenn Sie das nächste Mal in meinem Unterricht einschlafen, können Sie sich auf einen Verweis gefasst machen. Dieses Mal belasse ich es bei einem Eintrag im Klassenbuch.“ Der Lehrer drehte sich um und ging wieder zwischen den Tischreihen nach vorne zur Tafel, wobei er weiter die Fakten aus der Geschichte der Informatik herunterrasselte, während die Klasse eifrig damit beschäftigt war die Daten zu notieren.
    Zehn Minuten später rettete das Pausenklingeln Radgar davor den angekündigten Verweis zu kassieren. „Hey Ralf!“, ertönte es kaum, dass er aus dem Klassenzimmer getreten war. Der so angesprochene Radgar lächelte. Sein Freund Toni war der Einzige, der sich nicht an den Spitznamen seines Freundes hielt und ihn lieber bei seinem richtigen Vornamen rief. Wegen seiner rot-blonden Haare hatte ihm ein Oberschüler vor Jahren den Namen Radgar verpasst, als er noch ein Frischling auf der Schule war und sie ihn abziehen wollten. Ralf wollte sich das eigentlich nicht gefallen lassen, doch er hatte einen Blackout. Als er wieder zu sich kam, lagen die Oberschüler um ihn herum am Boden, alle mit mehr oder weniger leichten Verletzungen. Dadurch und durch seine athletische Figur blieb der Name an ihm haften. Mittlerweile war er selbst einer dieser Oberschüler, direkt in den Vorbereitungen fürs Abitur. „Was gibt es Toni?“ Sein Freund hatte wegen seiner schmalen Statur kaum Probleme sich durch die Schülermengen zu Radgar durchzukämpfen. „Dass du beim alten Scheiwe wieder eingepennt bist sieht dir zwar ähnlich, hätte dir aber nicht passieren dürfen. Der Typ hat dich auf dem Kieker.“ Grinsend klopfte Toni seinem Freund auf die Schulter und beide machten sich auf den Weg zur Schulkantine. „Was war denn letzte Nacht los, dass du wieder so müde bist?“ „Keine Ahnung.“ „Vielleicht solltest du mal damit zum Arzt.“ „Quatsch, was soll der denn machen?“ „Auch wieder wahr...“ „Diese Quacksalber können das Problem auch nicht lösen“ wisperte es auf einmal dicht an Radgar‘s Ohr. „Was?“ fragte Radgar und sah sich erschrocken um. „Toni! Hast du das gehört?“ „Was gehört?“ „Ach, nichts, war wohl nur Einbildung“ „Du solltest vielleicht doch mal zum Arzt dich durchchecken lassen. Wenn du nun schon anfängst Stimmen zu hören kann mit dir was nicht stimmen.“

    Leicht verunsichert versuchte Radgar sich zu beruhigen. Er konnte Toni nicht erzählen, dass er diese Stimme nicht zum ersten Mal gehört hatte, genauso wie er diesen Traum nicht zum ersten Mal hatte. Er träumte schon seit einer ganzen Weile von dieser Welt. In seinen Träumen flog er über weite Ebenen, scheinbar endlose Meere und riesige Gebirgsketten, bevölkert von Wesen, die sich nur ein Fantasieschreiberling ausdenken konnte. Und obwohl er sicher war, dass er diese Gegenden noch nie gesehen hatte, konnte er sich nicht des Eindrucks erwehren, dass ihm diese Gegenden vertraut waren, so als wenn er schon einmal dagewesen wäre. Aber das konnte er Toni nicht erzählen, er würde ihn für verrückt erklären.„Hey Radgar, die Neue!“ sagte Toni in dem Moment und riss Radgar mit einem Stoß in die Rippen aus seinen Überlegungen. Die neuste Mitschülerin war erst vor kurzem aus familiären Gründen in ihre Klasse gekommen. Seit ihrem ersten Tag konnte man sie schnell an ihren langen, platinblonden Haaren in jeder größeren Gruppe erkennen. Doch das war nur die erste Auffälligkeit. Sie war ziemlich schlank, hatte lange Beine und wirkte beinahe zerbrechlich. Doch Radgar wusste, dass dieser Eindruck täuschte. Im Sportunterricht erreichte die neue ohne Probleme bessere Leistung als die besten Sportler der Klassenstufe, aber geriet dabei nicht einmal ins Schwitzen. Unter den Jungs wurde viel über sie Spekuliert, doch da sie bisher allen Annäherungsversuchen die kalte Schulter gezeigt hatte, wusste niemand genaueres über sie.

    Was aber der Gruppe von Schulrüpeln, an der sie gerade versuchte vorbei zu kommen, nicht im Mindesten zu stören schien. Als sie versuchte in die Cafeteria zu kommen, wurde sie von einem der Jungs am Arm gepackt und zur Seite gezogen. Radgar schnaubte einmal und ging entschlossen auf die Gruppe zu. Er kannte diese Art von „starken Jungs“, wie es sie anscheinend überall gab. Große Klappe, nichts dahinter. „Hey Püppchen, wie wär‘s mit uns beiden?“ fragte der Anführer der kleinen Gruppe gerade. Die Neue klammerte mit sich mit beiden Händen an den Trageriemen ihrer Tasche fest als hätte sie Angst, dass einer der Schläger sie ihr wegnehmen könnte. Dabei schaute sie sich wie ein scheues Tier nach einer Gelegenheit zur Flucht um. „Seht ihr nicht, dass sie nichts mit euch zu tun haben will? Lasst sie gefälligst in Ruhe!“ Der Angesprochene wollte schon herumfahren und dem Störenfried eine runterhauen als er bemerkte wer ihn da zurechtgewiesen hatte. „Was willst du, O’Malley? Siehst du nicht das ich mich gerade mit der Kleinen unterhalte?“ Der Schläger war vorsichtig, er wusste das Radgar zwar nicht sonderlich muskulös aussah, aber trotzdem selbst den muskelbepackten Sportlehrer beim Bankdrücken an seine Grenzen trieb. Andererseits war Radgar dafür bekannt, dass er seine Gegner schonte und keine übertriebene Härte anwendete wenn er sich mal prügelte. Trotz allem war da noch die Sache, die ihm seinen Spitznamen eingebracht hatte. „Sie sieht aber nicht so aus als ob sie sich mit dir unterhalten will, also lass sie in Ruhe und verschwinde!“ Radgar‘s Tonfall machte deutlich, dass ihm das Verhalten seiner Mitschüler nicht gefiel. „Oder was?“ erwiderte der Möchtegernschläger trotzig. Radgar zögerte nicht lange. Schneller als sein Gegenüber sehen konnte, schlug er mit der Faust zu. Er ließ sie nur wenige Zentimeter vor dem Gesicht des Schlägers anhalten, doch es reichte aus, dass sein Gegner vor Schreck zurückzuckte und sich fast auf den Hintern setzte. „Verschwindet hier“ sagte Radgar mit einem Kopfnicken an die Gruppe gerichtet. Der Rädelsführer rappelte sich auf und zischte: „Diesmal hast du gewonnen, aber wir erwischen dich noch. Irgendwann!“ Dann drehte er sich um und zog mit seinen Kumpanen ab. „Du weißt ja wo du mich findest, wenn dir mal der Sinn nach einer Tracht Prügel steht“ rief Radgar ihm noch hinterher. Nach dem es nun in seiner Nähe wieder sicher war gesellte sich Toni wieder zu seinem Kumpel. Er war zwar ein guter Freund, aber für Prügeleien war nicht unbedingt geboren. „Tut mir leid wegen der Trottel. Ich bin Ralf O’Malley, werde aber Radgar genannt, das ist Toni“ stellte er sich dem Mädchen mit einem Kopfnicken und einem Fingerzeig auf seinen Freund vor. „Danke, ich bin Anyi“ Die anfängliche Schüchternheit schien verschwunden zu sein, aber eine scheinbar schüchterne Errötung ihrer Wangen blieb bestehen. Sie reichte Radgar zum Dank die Hand, als Radgar sie aber berührte geschah es wieder.

    Er sah sich selbst am Rand einer tiefen Schlucht im Schatten einer Kiefer stehen. Tief unter ihm toste ein Fluss durch die Schlucht. Knapp über der Wasseroberfläche war ein Steg errichtet, auf dem sich einzelne oder Gruppen von Reisenden in beide Richtungen bewegten. Auf der anderen Seite der Schlucht sah er nichts als Wald den ganzen Berg hinauf. Die Schlucht machte gerade einen Knick vor ihm und in einiger Entfernung bog sie sich noch einmal, so dass er ihr Ende nicht sehen konnte. Ein kleiner Bach wurde zu einem kleinen Wasserfall, dessen Wasser sich in einem leichten Nebel verteilte, bevor es sich mit dem Strom am Grund der Schlucht vereinigte. In der Nähe des Knicks entdeckte er außerdem eine kleine gezimmerte Plattform mit einigen Wachposten drauf. Als er sich umdrehte sah er, dass jemand neben ihm hockte. Eine Frau mit einem Umhang aus einem kiefergrünen Stoff, die Kapuze weit über den Kopf gezogen. Gerade drehte die Frau ihr Gesicht in seine Richtung und Radgar erschrak. Diese Frau hatte das gleiche Gesicht wie Anyi, doch das war nicht der Grund warum er sich so erschreckte. Diese Frau war eine Elfe. Zu mindestens hätte er sich so eine Elfe vorgestellt. Das platinblonde Haar war zu einem Zopf gebunden und von einem Stirnband festgehalten. Die Ohren liefen spitz zu, und nahe der Spitzen saßen mit Perlen verzierte Ohrstecker. Die Augen waren mandelförmig, leicht schräg stehend und von einem so hellen und eisigen Blau das so schien als ob sie aus sich selbst heraus leuchteten.Bevor noch irgendwas anderes geschehen konnte, war er zurück in der Schule umgeben von seinen lärmenden Mitschülern und immer noch Anyi’s Hand haltend. Es waren anscheinend nur wenige Sekundenbruchteile vergangen. Verstört riss er sich los und stolperte zurück. Durch ihren musternden Gesichtsausdruck endgültig in Panik versetzt fiel ihm nichts anderes ein als zu flüchten, wobei er einige der Frischlinge fast über den Haufen rannte. Toni war viel zu verblüfft um sofort zu reagieren. Als er sich nach Anyi umdrehte sah sie Radgar noch kurz mit einem nachdenklichem Gesichtsausdruck nach und ging dann in die entgegengesetzte Richtung davon. Kopfschüttelnd machte Toni sich auf die Suche nach seinem Freund.

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Ursus Van Draco (16. April 2014 um 15:26)

  • In der Hoffnung, das vieleicht doch noch jemand begeistert genug ist von meiner Arbeit um mir ein Kommentar zu hinterlassen, kommt hier Kapitel 2

    Kapitel 2 - Seltsame BegegnungenDer Rest des Tages verlief für Radgar ganz und gar nicht gut. Wegen dem Vorfall mit Anyi konnte er sich in dem darauf folgenden Unterricht gar nicht konzentrieren und versiebte einen recht wichtigen Test. Auf dem Weg von der Schule nach Hause war er dann entsprechend verärgert. Toni, der die Stimmungen seines Freundes recht gut kannte, hielt aus diesem Grund einen spürbaren Sicherheitsabstand zu seinem Freund. Plötzlich stand Anyi vor ihnen. „Was willst du?“ blaffte Radgar sie gleich an. „Mit dir über die Schlucht reden“, gab sie in demselben Tonfall zurück. Toni der die Welt nicht mehr verstand, trat verwirrt zwischen die beiden und sagte „Hör mal, ich weiß zwar nicht von welcher Schlucht du da sprichst, aber es ist besser, wenn du dich im Moment von Ralf fernhältst. Seit heute Mittag ist seine Stimmung im Keller.“ „Halt dich da raus, Kleiner!“ schnauzte sie ihn an. „Das ist eine Sache zwischen Radgar und mir.“ „Also hör mal!“, wollte Toni gerade widersprechen, da legte Radgar ihm seine Hand auf die Schulter und gab ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er sich da raus halten sollte. „Ok, ich gehe, aber ihr solltet euch mal echt überlegen was ihr hier treibt.“ Kopfschüttelnd ließ er seinen Freund stehen, warf im Vorbeigehen noch einen verwirrten Blick auf Anyi und verschwand um die nächste Hausecke. Radgar wartete bis sein Freund außer Sicht war „Also? Was willst du von mir?“ „Du hast mich am Rand einer Schlucht stehen sehen als sich unsere Hände berührten, nicht wahr? Und ich sah nicht so aus wie du mich jetzt hier siehst!“ Radgar war leicht verunsichert, aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. „Und wenn?“ „Wie, >und wenn?<?“ „Was ist wenn es so gewesen wäre? Vielleicht habe ich ja auch nichts gesehen.“ „Dann wärst du weder so davon gestürmt noch würdest du versuchen dich jetzt rauszureden. Außerdem hättest du deinen kleinen Freund nicht weggeschickt.“ „Und du hast meine Frage nach dem Warum noch nicht beantwortet. Was bedeutet es, wenn ich dieses Bild gesehen hätte?“ „Es würde bedeuten, dass du in großer Gefahr sein könntest.“ „“Und was für eine Gefahr sollte das sein? Und was für eine Rolle spielst du überhaupt bei dieser Sache?“ So langsam machte es Radgar nervös, wie dieses Gespräch verlief. „In dir schlummert eine große Kraft, und es gibt Wesen, die dich damit als eine Bedrohung für ihre Pläne ansehen werden. Aus diesem Grund werden sie versuchen dich zu vernichten, bevor du dir deiner Kräfte bewusst wirst oder sie gar kontrollieren kannst.“ „Hör doch auf. Was für Kräfte sollen das denn bitte sein?“ „So was wie das was du mit dem Idioten heute Mittag gemacht hast. Diese Schnelligkeit und der Schlag mit dem du ihn zurückgestoßen hast. Das erreicht ein normaler Mensch nicht so ohne weiteres. Und was ich über deinen Kampf zu deinen Neulingszeiten gehört habe, bestätigt meine Einschätzung noch zusätzlich. Und dann ist da noch die Sache mit der Schlucht.“ „Du glaubst diesen Schwachsinn wirklich, hab ich recht? “ Radgar war immer noch recht skeptisch, wenn auch nicht mehr so sehr wie er es zu Beginn war. Was sie da sagte hatte schon etwas Wahres. So konnte er sich zum Beispiel an nichts erinnern, was mit der Schlägerei zusammenhing. Toni hatte ihm nur erzählen können, dass die anderen ihn zwar verprügeln wollten, er aber so schnell war, dass die ihn kaum treffen konnten. Nach weniger als einer Minute hatte er drei Oberschüler KO geschlagen und dabei noch ein paar Knochen angebrochen. Vorhin war es dann wieder so ähnlich. Es war gewesen, als ob ein anderer seinen Körper übernommen hätte und er nur zusehen konnte. Diese kleinen Details hatte er immer mit einem Schulterzucken abgetan, wenn er von Toni oder anderen gefragt wurde wie er etwas geschafft hatte. „Du scheinst dir langsam darüber klar zu werden, dass ich dir die Wahrheit erzähle.“ „Hör zu, Anyi. Ich weiß nicht was du dir da zusammenfantasierst, ich weiß auch nicht wie du das mit der Schlucht gemacht hast, aber lass dir gesagt sein, dass ich mich nur ungern verarschen lasse. Ich gebe zu, deine Geschichte passt zu den Fakten, sie ist aber dennoch zu unglaubwürdig und zu ungenau. Und nun entschuldige mich bitte, ich hab heute noch mehr zu tun als mit einer merkwürdigen Mitschülerin zu quatschen.“ Radgar ging an Anyi vorbei ohne sie auch nur anzusehen. „Sie werden dich jagen!“ rief sie noch, als er gerade an ihr vorbei war. Obwohl Radgar kurz zögerte, konnte er dem Drang sich noch einmal zu ihr umzudrehen und sie zu fragen widerstehen. Hätte er es getan, hätte er gesehen das Anyi ihm mit einem leicht verärgertem Gesichtsausdruck hinterher starrte. Als er um die Ecke bog, sah er Toni im Schatten des Gebäudes hocken und ihn breit angrinsen. „Hast du uns belauscht?“ „Nein, aber ich wollte eigentlich den Kampf sehen.“ „Was für einen Kampf?“ „Du warst heute Mittag zu sehr auf die Schläger konzentriert, aber als du den einen zu Boden geschickt hast, hatte sie sich mit einem recht beeindruckenden Ohrfeige von dem einen losgerissen. So wie ihr beide vorhin geladen wart, dachte ich, dass es zu einem beeindruckenden Kampf kommen würde.“ „Nimm dieses dreckige Grinsen aus dem Gesicht, sonst wisch ich es dir weg.“ Wie bei einem Lichtschalter erlosch das Grinsen, das Toni bis dahin zur Schau gestellt hatte. „Entschuldige. Was wollte sie denn überhaupt von dir?“ „Ach nur ein wenig sinnloses Gelaber. Ich will nicht darüber reden, klar?“ „Ok, dann lassen wir die Verrückte einfach reden und verschwinden.“ Sie machten sich auf den Weg, ohne zu bemerken, dass sie beobachtet wurden.Später am Abend machte sich Radgar auf zu seiner abendlichen Laufrunde. Er hatte es sich zur Gewohnheit werden lassen am Abend kurz nach Sonnenuntergang durch den nahegelegenen Park zu laufen. Dabei konnte er am besten den Kopf frei bekommen. Er war noch nicht weit gekommen, als er merkte dass dicht hinter ihm ein anderer Läufer war. Das beunruhigte ihn aber nicht. Er war selten der einzige Läufer abends im Park. Plötzlich traten ein Stück voraus drei Gestalten aus den Büschen auf den Weg. Jeder hatte einen Baseballschläger oder eine ähnliche Schlagwaffe in der Hand. Da sie ihm den Weg versperrten blieb er ein paar Meter vor ihnen stehen. In diesem Moment brach der Mond zwischen den Wolken hervor und er erkannte sie. Es waren drei der Schläger von heute Mittag. Radgar machte gerade einen halben Schritt zurück, als dicht hinter ihm noch drei Gestalten zwischen den Büschen herkamen und ihm den Weg abschnitten. Auch diese kleine Gruppe bestand aus den Schlägern aus der Schule. Auch sie hatten jeder eine Schlagwaffe in der Hand. Der Mittlere war der Typ den er mit seinem angedeuteten Faustschlag zu Boden geschickt hatte. „Ich sagte doch, dass wir dich erwischen werden, O’Malley. Jetzt wird abgerechnet.“ „Ja, das sagtest du. Dann komm doch her und zeige mir was du so drauf hast.“

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  • Ahm... Wäre es vielleicht eine brauchbare Idee, du könntest das irgendwo als PDF reinstellen, mit nem schmaleren Zeilenformat? Diese überlangen Zeilen hier, den ganzen Bildschirm rüber, sind, finde ich, recht anstrengend zu lesen, wenn man sich Belletristik antun will. Das ist vielleicht bei Diskussionsbeiträgen noch tragbar, aber wer sich wirklich seitenweise Lesestoff antun will (ich zum Beispiel) könnte hier beim Lesen so seine Mühe haben. He, habe ich da gerade das B-Wort vernommen? Nein, ich brauche keine Brille... Gibt wohl auch keine, die auf diese verdammte Nase hier passen würde, tja!


    Nachtrag:
    Ja, natürlich fällt mir sowas immer erst hinterher auf: Sind ja alle hier in diesem Format, wie ich gerade feststellen mußte! Boh, das ist aber wirklich nicht gut für meine Augen!

  • Ahm... Wäre es vielleicht eine brauchbare Idee, du könntest das irgendwo als PDF reinstellen, mit nem schmaleren Zeilenformat?

    gebeten und getan, sobald die Datei freigegeben ist, kannst du sie im Downloadbereich finden und ich werde hier den Link dazu hier reineditieren :)

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  • und hier ist nun der link :)
    Leseprobe Agetanische Chronik

    und als kleines extraschmankerl, sind es nun der Prolog und die Kapitel 1-4 :)

    viel spaß beim lesen, und kommentare sind jederzeit erwünscht ;)

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  • Hi!

    Ich hab gerade die Teile gelesen, die auch so weit im Forum standen und mich noch nicht an die pdf-Version herangearbeitet ;)
    An sich sind wir ja noch in der Einleitung/Hinführung zur eigentlichen Geschichte, aber mir sind zwei Punkte aufgefallen, die imho nicht allzu ideal sind:

    - erzählerischer Tempowechsel: Spannende Situationen vielleicht in kürzeren, prägnanteren Sätzen abarbeiten - imho stört es auch nicht, wenn ein paar Details fehlen. Zum Beispiel als der gute Ralf von den Schulschlägern gestellt wird: "Baseballschläger oder eine ähnliche Schlagwaffe" - bis man die Information gelesen hat, ist die Anspannung schon wieder weg (zumindest in meinem). Die Ausführungen von Anyi werden in meinen Augen auch nicht sehr glaubhaft beantwortet: "Ich gebe zu, deine Geschichte passt zu den Fakten, sie ist aber dennoch zu unglaubwürdig und zu ungenau." Irgendwie sollte ihm die Sache ja nahegehen (zumindest aus dem Kontext), aber das liest sich eher nach 'ich hab ein bisschen nachgedacht, aber das ist schon ziemlicher Humbug'. Sowas würde ich (wenn überhaupt) in einen inneren Monolog packen, und die Erklärungen mit sowas eloquentem wie "Pffft!" beantworten.
    - Stereotype: Keine Sorge, ich will nicht sagen, dass du Stereotype verteilst. Das Problem ist vielmehr, das weder Ralf noch Toni gut zuzuordnen sind. Ralf scheint irgendwie alles zu können (athletisch, selbstbewusst, zurückhaltend, hochgebildet (wieviele 16/17jährige kennen Azimov bzw. seine Gesetze?) und ein Fairplayer selbst in Prügeleien), wohingegen Toni gar nicht typisiert wird - außer, dass er zu Schlägereien nicht zu gebrauchen ist.
    Es ist imho auch nicht dramatisch, mit simplen Attributszuweisungen anzufangen (wobei der "sanfte Riese" in meinen Augen viel zu selten verwendet wird), aber damit kann man schon den ein oder anderen abholen und Details nachliefern (idealerweise en passant, wobei nicht alle plotrelevant sind - das macht es schön lebendig) und gelegentlich wiederholen, um einen Wiedererkennungswert zu haben (auch sprachlich) - soweit sind wir zwar in der Story noch nicht, aber das sollte ganz gut einzubauen sein.

    So, dann mach ich mich mal an den Rest - ich hoffe, ich habe dir nicht die Lust aus hochladen versaut!

  • Hi!
    So, dann mach ich mich mal an den Rest - ich hoffe, ich habe dir nicht die Lust aus hochladen versaut!

    Nein, das hast du nicht wirklich. Mein Problem ist es das ich den Rest schon wo hochgeladen habe. Wenn du interesse an (sehr viel) mehr hast, kann ich dir gerne einen Link, ein PDF oder ein epup schicken ;)

    Ich gebe dir recht, Ralf ist eine art HansdampfInAllenGassen, das ist mein Problem. aber auch Toni wird sich noch etwas entwickeln. zumindestens hoffe ich das da eine Entwicklung statt findet ^^

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