Kampf gegen Tiere

  • Nach einem etwas genaueren Blick in die Regeln des Zoo-Botanica stellen sich mir ein paar Fragen.

    Dort steht, dass wenn zwei Angriffsformen mit einem Schrägstrich getrennt sind, das Tier den hinteren Angriff nur als Folge eines erfolgreichen ersteren Angriffes einsetzt. Da gibt es zum Beispiel:

    Gezielter Angriff/Doppelangriff (Prankenhieb und Biß)

    Was bedeutet das? Heißt das, dass das Tier nun nach einem Gezielten Angriff einen Doppelangriff NACHSETZT (was es auf 3 AT in dieser Runde bringen würde, was aber o.k. ist, da es durch den Doppelangriff eine zusätzliche AT erhält), also zuerst gezielt zuschlägt (also entweder durch eine geworfene 1 oder durch eine um den RS des Gegners erschwerten Gezielte Attacke) und dann nochmal zuschlägt und dazu beißt? Oder würde aus dem ersten Angriff bereits der eine Angriff des Doppelangriffs, damit sich die Handlungen nicht über diverse Initiativephasen verteilt?

    Schlimmer wird es bei der Kombination

    Anspringen(11)/Verbeißen

    Heißt das nun, dass das Tier jemanden anspringt (anspringen ist ja immer ein angriff zum Niederwerfen), und der Gegner diesen Angriff jetzt nur um 11 erschwert parieren (auch Ausweichen??? Ausweichen wird bei Umreissen erwähnt, beim Anspringen aber nicht) kann und dann mit der nächsten Aktion sich in den am Boden liegenden verbeißt, wenn der Angriff erfolgreich war? Dazu habe ich jetzt aber auch noch ein paar Fragen:
    Macht das Tier beim Anspringen jetzt Schaden, oder nicht? und weiter: Was passiert, wenn das Opfer zwischendurch aufsteht? Verbeißt sich das Tier dennoch? Und aufstehen darf das Opfer mit ziemlicher Sicherheit bis zur nächsten Aktion des Tieres! Oder verbeißt es sich beim anspringen?

    Daneben habe ich noch Fragen zur Fähigkeit Umreissen(2, Prankenhieb)

    Heißt das, dass jeder Prankenhieb auch gleichzeitig ein Angriff zum Niederwerfen ist? Laut Zoo-Botanica sind solche Angriffe nur um die in den Klammern angegebene Zahl erschwert zu parieren/auszuweichen, und bei mißlingen geht der Charakter zu Boden. Sind jetzt also alle Paraden um diese Zahl erschwert und der Charakter geht bei Mißlingen jedes mal zu Boden und steckt Schaden ein? Oder muss das Tier sich zwischen Schaden und Umreissen entscheiden?

    Ich würde jetzt weniger die exakte Situation hier genau auseinandergenommen sehen, wie ich es leider bei einer Menge Fragen in letzter Zeit gesehen habe, sondern mir geht es eher um eine allgemeine Art und Weise, wie das Regelwerk im Kampf mit Tieren auszulegen ist. Denn ich muss sagen, ich hatte es nur genau so lange verstanden, bis ich es das erste mal im Kampf anwenden wollte.

  • Zitat von "Mechtbert_Gnitzinger "


    Heißt das, dass das Tier nun nach einem Gezielten Angriff einen Doppelangriff NACHSETZT (was es auf 3 AT in dieser Runde bringen würde, was aber o.k. ist, da es durch den Doppelangriff eine zusätzliche AT erhält), also zuerst gezielt zuschlägt (also entweder durch eine geworfene 1 oder durch eine um den RS des Gegners erschwerten Gezielte Attacke) und dann nochmal zuschlägt und dazu beißt?


    Meiner Meinung nach ersteres, vor allem wegen dem nächsten Beispiel, das sonst wenig Sinn machen würde.

    Zitat

    Heißt das nun, dass das Tier jemanden anspringt (anspringen ist ja immer ein angriff zum Niederwerfen),


    Ja

    Zitat

    und der Gegner diesen Angriff jetzt nur um 11 erschwert parieren


    Ja

    Zitat

    (auch Ausweichen??? Ausweichen wird bei Umreissen erwähnt, beim Anspringen aber nicht)


    Ja, auch Ausweichen, wird auch beim Anspringen erwähnt.

    Zitat

    kann und dann mit der nächsten Aktion sich in den am Boden liegenden verbeißt, wenn der Angriff erfolgreich war?


    Ja.

    Zitat

    Macht das Tier beim Anspringen jetzt Schaden, oder nicht?


    Ich würde sagen, ja, denn beim Niederwerfen wird von TP gesprochen, aber nirgendwo gesagt, dass diese nur "virtuell" wäre oder so.

    Zitat

    und weiter: Was passiert, wenn das Opfer zwischendurch aufsteht? Verbeißt sich das Tier dennoch?


    Ich würde sagen: Je nach Situation. Das Tier darf sich verbeißen, da seine letzte Aktion ein gelungenes Anspringen war. Ob es dazu jetzt noch Lust hat, ist die nächste Frage.

    Zitat

    Und aufstehen darf das Opfer mit ziemlicher Sicherheit bis zur nächsten Aktion des Tieres!


    Nicht unbedingt. Ein Tier, dass Anspringt und sich Verbeißt, würde bei mir die PA in eine AT umwandeln, hätte also zwei Attacken in dieser KR.
    Mit nur einer Aktion aufzustehen erfordert eine GE-Probe erschwert um die BE, ist also auch dann noch nicht immer drin, wenn der Mensch überhaupt zwischen den Attacken dran ist.

    Zitat

    Heißt das, dass jeder Prankenhieb auch gleichzeitig ein Angriff zum Niederwerfen ist?


    So habe ich es verstanden, ja.

    Zitat

    Sind jetzt also alle Paraden um diese Zahl erschwert und der Charakter geht bei Mißlingen jedes mal zu Boden und steckt Schaden ein?


    Wenn ein Tier, dass den Prankenhieb beherrscht, sich nicht für ein spezielles Kampfmanöver entscheidet, führt es standardmäßig einen Prankenhieb aus. Also ja.

  • Da eine zweite Attacke erst 10(?) Initiativephasen später stattfindet, hat man zwischendurch mit ziemlicher Sicherheit wenigstens eine Aktion. Das gilt sowohl für das erste, als auch für das zweite Beispiel. Dann wird es doch irgentwie seltsam, oder nicht?

    Ich frage mich zwar auch, ob für einen zu Boden geworfenen Gegner die Regeln von Sturz gelten (also wie beim Patzer), das wäre natürlich auch an anderer Stelle interessant (das wäre bei nicht-tierischen Gegnern dann ja auch der Fall, also mit SF Umreissen, z.b.)

    Ich wundere mich dennoch. Warum sollte ein Prankenhieb prinzipiell um 2 Punkte erschwert zu Parieren sein?

  • Ein zu Boden geworfener Gegner dürfte als am Boden liegend gelten, und da gibt es ja schon wieder Vorgaben zu (die ebenfalls in der ZBA noch mal drtin stehen, auf S. 9).

  • Zitat von "Mechtbert_Gnitzinger "

    Dann wird es doch irgentwie seltsam, oder nicht?


    Ich wüsste nicht, warum. Eine Aktion ist schließlich nicht sehr viel - das ist gerade mal eine Sekunde!

    Zitat

    Ich wundere mich dennoch. Warum sollte ein Prankenhieb prinzipiell um 2 Punkte erschwert zu Parieren sein?


    Wegen der Wucht, die dahinter steckt. Deswegen haben beipielsweise Moosäffchen diese Fähigkeit auch nicht.

  • Zitat von "Nick-Nack "


    Ich wüsste nicht, warum. Eine Aktion ist schließlich nicht sehr viel - das ist gerade mal eine Sekunde!


    Weil das Tier sein Opfer unter sich begräbt, weil es das Ziel des Tieres ist, das Opfer zu Boden zu bringen und gerade nicht wieder aufstehen zu lassen...

    Zitat von "Nick-Nack "


    Wegen der Wucht, die dahinter steckt. Deswegen haben beipielsweise Moosäffchen diese Fähigkeit auch nicht.


    Aber Oger auch nicht...

    Das ein zu Boden geworfener Gegner am Boden liegt ist klar. Was ich meinte ist eher, ob es mit einem Initiativeverlust und den weiteren Eigenschaften eines (Patzer-)Sturzes einhergeht, nämlich alle verbleibenden Aktionen und Reaktionen der laufenden Runde zu verlieren. In dem Falle wäre es nämlich nicht weiter schlimm, wenn das Tier erst in der nächsten Aktion etwas unternehmen kann. Oder gelten die Regeln der SF, nämlich, dass der zu Boden geworfene 2W6 Punkte Initiative verliert

    @Anspringen: Da steht, dass man dem Angriff ausweichen kann, bei der Erschwernis wird aber nur die Parade erwähnt. Ist das Ausweichen jetzt auch erschwert?

    Nochmal zum Niederwerfen: Ein Tier, dessen Angriffe Angriffe zum Niederwerfen sind, wirft das seinen Gegner automatisch um, wenn sein Angriff durchkommt, oder nur, wie bei der SF, wenn die TP die KK übertreffen? Steht dem Kämpfer dann noch eine KK Probe zu? Im ZB ist davon nix zu lesen.

  • Zitat von "Mechtbert_Gnitzinger "

    Weil das Tier sein Opfer unter sich begräbt, weil es das Ziel des Tieres ist, das Opfer zu Boden zu bringen und gerade nicht wieder aufstehen zu lassen...


    Solange das Tier auf ihm draufhockt, kann er nicht aufstehen, das ist aber unabhängig davon, wie viele Aktionen er zur Verfügung hat. Erst muss er irgendwie das Tier da wegbekommen, dass im Weg ist.

    Zitat

    Aber Oger auch nicht...


    Oger sind auch keine Tiere, sondern Humanoide, wenn ich mich da nicht täusche.

    Zitat

    Was ich meinte ist eher, ob es mit einem Initiativeverlust und den weiteren Eigenschaften eines (Patzer-)Sturzes einhergeht, nämlich alle verbleibenden Aktionen und Reaktionen der laufenden Runde zu verlieren.


    Ich würde sagen: Offiziell nein, denn da steht nirgendwo was von. Inoffiziell würde ich aber einen Ini-Verlust einführen.

    Zitat

    Da steht, dass man dem Angriff ausweichen kann, bei der Erschwernis wird aber nur die Parade erwähnt. Ist das Ausweichen jetzt auch erschwert?


    Ich denke Ja, denn da steht, dass man den Angriff auch mit einem Ausweichen parieren kann. Also taucht auch dort "Parade" auf.

    Zitat

    Nochmal zum Niederwerfen: Ein Tier, dessen Angriffe Angriffe zum Niederwerfen sind, wirft das seinen Gegner automatisch um, wenn sein Angriff durchkommt, oder nur, wie bei der SF, wenn die TP die KK übertreffen? Steht dem Kämpfer dann noch eine KK Probe zu? Im ZB ist davon nix zu lesen.

    Zitat

    Gelingt die Abwehr nicht und übersteigen die TP die KK/GE des Helden (bei Niederwerfen/Umreißen), so wird er zu Boden geworfen.


    Da Anspringen als Niederwerfen gilt, wird er niedergeworfen, wenn die TP die KK überschreiten, eine Probe ist nicht gestattet.

  • Nun, ich halbe also für mich beschlossen bei einem zu Boden gegangenen Charakter die Regeln der SF Niederschlag anzuwenden, was ihm eine INI Einbuße von 2W6 einbringt, alles weitere scheint mir duch Atmosphärische Beschreibung wohl ganz gut darstellbar.
    Ansonsten werde ich bei größeren Gegnern (auch bei Humanoiden) alle Treffer als zum Niederwerfen gelten, wenn die TP die KK übertrifft, aber dem Charakter dann eine KK Probe erschwert um die Differenz zugestehen.