Darstellung von Weltfremd / Magier aus Drakonia

  • Ich habe vor, in naher Zukunft einen Elementaristen aus Drakonia zu spielen(wahrscheinlich zuerst hier im Forum, um ein Gefühl für ihn zu kriegen). Ich weiß das es hier schon einen Thread über Konzilsmagier gibt, aber der trifft nicht so ganz was ich zu erfahren suche.
    Ich habe den Charakter einmal einige Stunden testweise gespielt, und es fiel mir unglaublich schwer, seine Weltfremdheit zu Dingen wie Feudalwesen und auch seine Unfähigkeit: Gesellschaftliche Talente auszuspielen. Ich fand es immer schwer zu entscheiden, was er wissen könnte und was nicht, bzw wie er sich in bestimmten Situationen verhalten würde.
    Beispiel: Wir sind bei einer Adligen Frau, für die wir einen Auftrag erfüllen sollen. Aufgrund der genannten Eigenschaften vermute ich, dass der Magier den Titel der Frau nicht bennenen kann. Oder kann er überhaupt nicht einschätzen, welche Rolle diese Frau im gesellschaftlichen Leben spielt? Ich kann einfach nicht sagen, was der Magier in diesem Fall denken würde, bzw wie er sich verhalten würde. Wenn er dann mit ihr spricht wirds noch schlimmer. Heißt Unfähig gesellschaftliche Talente jetzt, dass er nicht weiß, wie man höfliche und wohlgesetzte Worte spricht? Wie würde er dann mit ihr reden? Ich denke, er wird ja auf der Akademie durchaus Respekt vor Höheren gelernt haben. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf der Akademie nicht auch Rhetorik lernt, bzw mitkriegt, wie man höflich und gelehrt spricht. Oder meint die Unfähigkeit nur, dass er einfach nicht weiß, was man in der Gesellschaft so macht und nicht macht, was in und was out ist, etc
    Zusammengefasst fällt es mir einfach unglaublich schwer, was ein Mensch, der so fern von jeder Zivilisation aufgewachsen ist, wissen könnte, bzw, wie er sich verhalten würde, wenn er mit solchen Situationen konfrontiert würde. Es ist natürlich leichter, wenn man Gruppenmitglieder hat, die einem alles erklären, aber ich will den Charakter vor allem online spielen, wo man oft alleine agiert(zumindest zu Beginn des FABs)

    Das bringt mich noch auf eine andere Frage: Welchen gesellschaftlichen Status besitzt ein Konzilsmagier. Einfach die eines normalen , nichtadligen, Gildenmagiers? Schließlich ist nicht bekannt, wo seine Familie herkommt, bzw welchen Satus sie innehatte.

    Der Magier (Element: Feuer) war mein allererster Held, der jedoch, wegen dieser Probleme, wieder zur Seite gelegt wurde, ohne mehr als 2 Stunden gespielt worden zu sein. Ich würde jetzt gerne einen zweiten Versuch starten (auch wenn ich immer noch keine so große Erfahrung im Rollenspiel habe).

    Ich hoffe mein Problem ist einigermaßen verständlich, und ich habe mich nicht zu wirr ausgedrückt.

  • Mal sehen ob ich das richtig veranschaulichen kann.

    Erstmal rein vom regeltechnischen.
    Weltfremd:
    Eine schlechte Eigenschaft, bei der der Held Naivität, Unkenntnis und Unverständnis für gewisse Konzepte des Alltagslebens einer großen Zivilisation entgegenbringt. Viele ausschließlich in ihrer Forschung vertiefte Gelehrte, von ihrer Arbeit besessene Handwerksmeister, hinterwäldlerische Jäger, in Studierstuben hockende Magier, träumerische Elfen und entrückte Geweihte sind weltfremd. Weltfremde Helden müssen sich pro angefangen Punkte *Weltfremd* einen Bereich wählen (z.B. Religion, Währung und Geld, Besitz, Adelsherrschaft, Geselligkeit, städt. Treiben ...), in dem sie weltfremd sind und Erschwernisse in Höhe ihres Weltfremd-Werts bei passenden Eigenschafts- oder Talentproben (z.B. Gassenwissen, Etikette, Überreden, etc. für Weltfremd: städt. Treiben) hinnehmen müssen.

    Unfähigkeit: Gesellschaftliche Talente
    Der Held ist für eine betimmte Talentgruppe besonders unbegabt, also hier für Gesellschaftliche Talente. Zum steigern jedes Talentes aus dieser Kategorie muss er mehr Abenteuerpunkte investieren als andere Helden: Es gilt jeweils die teurere (rechte) Kostenspalte. Dieser Nachteil kann freiwillig nur einmal pro Held erworben werden. Die Menge an Generierungspunkten, die der Held diesen Nachteil erhält, hängt von der Talentgruppe ab.
    Talent in denen ein Held *unfähig* ist können vor Spielbeginn nicht gesteigert werden. Eine Unfähigkeit benötigt die Zustimmung des Meisters.
    Quelle AH und AZ
    So damit jegliche Unstimmigkeiten aus der Welt geschaffen werden können.

    Zu Weltfremd:
    Erstmal ist dien Held nie und nimmer überall weltfremd, damit spiele ich auf die zu wählenden Bereichen an. Meiner Meinung nach hat er keine Ahnung von einer Stadt im allgemeinen, er würde sich wahrscheinlich nicht zurechtfinden, wüsste nicht was ein Marktplatz oder ein Tempel- Regierungsviertel ist, er hätte keine Ahnung warum die Gaukler da sind und überhaupt was sind Gaukler? Ich würde ihn vollkommen unerfahren darstellen, in Dingen die jmd. in einem Leben in der Stadt begleiten. Damit mein ich alles was er nicht an der Akademie gelernt hatte.
    Er wird zum Bsp. wissen was Gardisten für Aufgaben haben, dass sehr edel gekleidete Leute entweder was zu sagen haben oder einfach vermögend sind. Würde aber auch keinen möglichen Dieb von einem normalen Streuner unterscheiden können, soetwas gabs ja nicht an der Akademie. Es ist für ihn selbstverständlich mehrere Sprachen zu sprechen und viel zu wissen und wird möglicherweise bei Bauern da nur Unverständnis ernten.
    Gegenüber dem Adel wird er sich vielleicht ungehobelt benehmen weil er nicht gleich den feinen Ton gehört hat, und gesehen hat er ja noch nie einen Adligen im echten Leben. Möglicherweise kennt er auch nicht einmal irgendeinen Titel von denen, weiß grad nicht welcher König regiert oder hat keine Ahnung dass man in der Stadt vor der Leibgarde von Adliger XY sich in acht nehmen muss weil die grad das Land terrorisieren ... :zwinker2:
    Am besten er reagiert am Anfang auf Sachen die ihm fremd sind eher verstört und verwirrt, fängt dann aber 1 und 1 zusammenzuzählen und zu reagiern.

    Zu Unfähigkeit: Gesellschaftliche Talente:
    Also ich würde den Nachteil so behandeln wie er beschrieben steht. Wenn du ihn denn einbringen willst, könntest du versuchen ihn im Allgemeinen doch eher dumm dastehen zu lassen und alles was die Gesellschaft und der Umgang mit ihr betrifft, könnte bei ihm nur Unverständnis ernten und würde erst bei längerem Nachdenken zu einer Lösung und einer geeigneten Reaktion führen. D.h. er ist für die Gesellschaft so ziemlich unbrauchbar weil er sie fast gänzlich nie verstehen wird. Er ist nun kein Mensch für Markt und Spiele und Feste mit Menschen etcpp ...

    Alles in Allem:
    Vielleicht hat er ja seine kleine Welt tief im Inneren und zieht sich dahin zurück wenn es ihm zu Suspekt wird.
    Oder er begreift den Zusammenhang zw Mensch und Gesellschaft einfach nicht.
    Stell dir einfach mal die Akademie vor oder lies sie dir durch und dann schau mal in einer großen Stadt nach. Die Unterschiede sind womöglich genau die unter Umständen vorhandene Unwissenheit.

    So, hoffentlich hilft dir das weiter, bin eigentlich auch erst ein Neuling.

  • Weltfremd ist ein nachteil der bei uns keine regeltechnischen auswirkungen hat.
    Mein Geode ist natürlich weltfremd, und doch wieder ganz anderst als dein Magier.
    Mein Zwerg wird auf verschiedene Dinge anderst reagieren als dein Mensch.
    Spiele es so wie du glaubst, dass es zu nem Feuermagier passt.
    Z.b. würde ich sien Verhältnis zu feuer wie das von einem Ingerimgeweithen darstellen.
    Geweithen bringt er zwar respekt entgegen, aber nicht gerade so viel wie sie es erwarten würden.
    Spenden wird er auch nichts, und bei größeren Menschenmengen verhällt er sich entweder so, das er alle begrüßt und ziemlioch nervös ist, oder das er angst davor hat und sich sogar verkriecht.
    Das waren nur ein paar punkte, wie du es rüber bringen kannst, rollenspieltechnishc macht es super viel spass, auch wenn es die mitspieler manchmal nervt ^^.

  • Wie oben in den Regeln erwähnt können völlig gegensätzliche Charaktere zwar Weltfremd sein, sich aber absolut anders verhalten. TheDude's Beispiel

    Zitat

    nd bei größeren Menschenmengen verhällt er sich entweder so, das er alle begrüßt und ziemlioch nervös ist, oder das er angst davor hat und sich sogar verkriecht.


    erinnert mich stark an Crocodile Dundee (Teil I). Er ist ein Extrembeispiel wie ein erwachsener Mann weltfremd sein kann, ohne unfähig in gesellschaftlichen Dingen zu sein. Es würde imho recht gut zu redseligen Jägern passen (nicht steinigen^^). Ich werfe erstmal ein paar 'Brocken' Weltfremdheit in den Raum:

    Die Aliens, die zu einer Zapfsäule an der Tankstelle mit vorgehaltener Waffe brüllen :"Bring mich zu eurem Anführer"
    Der Hinterwäldler, der in der Bronx den ausgestreckten Mittelfinger für einen örtlichen Gruß hält.
    Der Eskimo der sich wundert, das der deutlich 'Guten Tag' sagende Papagei so gar nicht auf seine Gesprächsversuche reagiert.
    ....

    Sie alle missverstehen für Eingeweihte völlig eindeutige Zeichen und Verhaltensformen. Ein Konzilsmagier aber ist in einer abgeschiedenen, völlig magischen Welt aufgewachsen. Ich bin mir nicht sicher, ob dort nicht schon ein wenig Bücherwissen über die 'Welt da draussen' zu finden ist. Auch in dieser Akademie gibt es eine Gesellschaft, sie ist strikt hirarchisch gegliedert. Dazu gehören die Gruppe der Konzilsdruiden. Solche Gruppen kennt er wohl und weis sich darin zu bewegen. Mit diesem Hintergrund versucht er sich alle anderen Gesellschaften zu erklären. Ihm muss es nur gelingen, der 'fremden Person' den entsprechenden Stellenwert der ihm bekannten Welt zuzuordnen.

    Die Welt Drakonias ist zweigeteilt: Jede Fakultät hat zwei Großmeister, je einer aus druidischer und einer aus gildenmagischer Tradition. Dazu jeweils 2 x 6 Schüler.
    Zwar wird er das eine oder andere der 'wirklichen Welt' aus Erzählungen oder Büchern kennen, im Zweifel aber immer wieder eine ähnliche Struktur suchen wie er sie kennt. Es kann sein das er immer einen Dualismus suchen wird und gerade Zahlen.
    'Ja, Herr Schmied ich glaube wohl das diese Eisschuhe die rechte Form haben, aber es hat nur 7 Stollen! Es sollten 2 x 6 sein, so wie es den Elementen gefällig ist..... ihr könnt mir nicht folgen?... Bringt mich zu eurem Großmeister.... Ihr seid der Meister selbst, so denn zum zweiten Meister.. habt ihr nur die Spektabilität auf die ihr hört?"
    Am Stadttor:
    "Ich soll Torzoll zahlen an euch guter Mann?"
    "Aha, ihr seid Gardist Gänsemann und handelt im Auftrage des Barons von Schuppenfels. Was hat das aber mit mir zu tun?"
    "Verstehe ich euch richtig? Ich soll euch zwei Silberlinge zahlen um durch dieses Tor in die Stadt zu gelangen wo ich mich doch durch einen Dschinn der Lüfte ohne Verzug an jeden Punkt der Stadt tragen lassen kann?"
    "Hört guter Mann, ich bin nicht so dumm mich auf diese Weise ausnehmen zu lassen. Mein Freund Torbasch, Sohn des Tormir hat mir erklärt das man Geld nicht einfach so ausgibt ohne vernünftige Gegenleistung. Er war sehr ungehalten letztens im Dorfe Ibenheim, als ein Schelm mir 2 Dukaten mit der Erklärung aus der Tasche lockte es sei kein Geld, sondern sein Porträt auf der Goldscheibe. Den Wutausbruch Torbasch's höre ich mir nicht erneut an..."


    Bei der Baronin ist ihm sicher klar das er es mit einer mächtigen Person zu tun hat. Es könnte sein das er sie für magisch begabt hält (in Drakonia sind nicht mit der Kraft gesegnete Personen nur Hilfsarbeiter), sie mit Großmeisterin anredet (sicher nicht immer in der korrekten Anrede) und die Breite ihrer Möglichkeiten unterschätzt. In Drakonia hat alles seinen Platz nur um dem Konzil zu dienen. Das eine einzige Person die Politik, das Wehrwesen und die Finanzen einer Baronie als oberste Verantwortliche unter sich hat wird er nie verstehen.
    Er wird sicher Probleme mit Menschenmassen haben und nicht wissen wann man Grüßen sollte oder wen man Grüßen MUSS. So etwas mag er recht schnell lernen, sich vor allem aber in diesen Dingen auf Fachleute verlassen die er kennt. Schubladendenken ist eine Antwort auf seine Probleme und sich zurückhalten. In magischen Dingen oder was die Natur betrifft hält er sich selbst für eine Fachperson, wo druidischer Einfluß deutlich wird. Vielleicht haben die Druiden auch Gesellschaftlich abgefärbt und er verhält sich ähnlich reserviert wie diese, ist aber interessiert und begierig neues zu lernen ohne es korrekt anwenden zu können.

    Du nennst MICH einen Ork? Schmecke meine Waffe!

    Ich liebe DSA 3

    Nieder mit den Heptarchen!!