...and the Oscar goes to

  • So, eine lange Oscar-Nacht geht zu Ende.

    Zuerst sollte ich wohl damit anfangen, dass man Anke Engelke für ihre Peinlichkeiten entlassen sollte. Die meisten Stars ignorierten sie schlichtweg (v.a. dann, wenn Scott Orlin mal grade nicht in der Nähe war), andere unterhielten sich stolze 10 Sekunden mit ihr, wieder andere drehten ihr beleidigt den Rücken zu (z.B. Scarlett Johannsen nach Engelkes Kritik an ihrer Frisur).

    Der eigentlichen Verleihung merkte man an, dass man frisch und peppig rüberkommen wollte, deshalb wurde auch der Comedian Chris Rock als Moderator verpflichtet, der einige Späße auch über anwesende Stars riss und eine lockere Stimmung vermitteln konnte. Ansonsten gab es kaum herausragende Szenen (eben das übliche Bedanken, Nasse-Augen-kriegen usw.).

    Auch Peinlichkeiten blieben weitgehend aus. Außer der Lustlosigkeit von The Artist formaly known as …, der Trunkenheit von Dustin Hofman (oder hat er doch nur gespielt?) und der Frechheit, einen Knabenchor weitgehend durch Beonce Knowles zu ersetzen. Die Redezeiten wurden eingehalten, nur „Beste Hauptdarstellerin“ Hilary Swank wurde mehr oder weniger abgewürgt.

    Was die Gewinner angeht, ist „Milllon $ Baby“ wohl der große Sieger mit so wichtigen Auszeichnungen für männliche Nebenrolle, beste Hauptdarstellerin, Regie und bester Film. Enttäuscht dürften Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio sein: Ihr „The Aviator“ gewann zwar die meisten Oscars, aber eigentlich nur in den technischen Kategorien (Art Director, Kostüm, Schnitt, Kamera). Allein Cate Blanchett durfte als beste Nebendarstellerin eine Statue mit nach Hause nehmen. „Finding Neverland“ („Wenn Träume fliegen lernen“) erhielt nur einen Oscar (Musik), genauso wie „Sideways“ (Adaption), dessen viele Nominierungen ich aber eh nicht nachvollziehen konnte. Erfolgreicher war „Lemony Sniket“, der zwei Auszeichnungen (Technik, MakeUp) erhielt. Der zweite Film mit Jim Carrey, „Montags in der Sonne“, erhielt ebenfalls einen Oscar (Screenplay).

    Die deutschen Teilnehmer „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ (Dokumentarfilm) und „Der Untergang“ (ausländischer Film) gingen leer aus, genauso wie auch Shreck 2 (es sei denn, ich hab einen bei der Technik übersehen), der von „The Incredibles“ geschlagen wurde. Hans Zimmer war ausnahmsweise nicht einmal nominiert...

    Die Oscars im Einzelnen (nach Verleihzeit):

    - Art Director
    Aviator

    - Nebendarsteller:
    Morgan Freeman (Million $ Baby)

    - Animation
    The Incredibles

    - MakeUp
    Lemony Snicket

    - Technik (waren zusammengefasst, hab nicht alle mitbekommen)
    u.a. Lemony Snicket und Alexander

    - Kostüm
    Aviator

    - Nebendarstellerin
    Cate Blanchett (Aviator)

    - Dokumentation
    Born into Brathels

    - Schnitt
    Aviator

    - Drehbuch-Adaption
    Sideways

    - Visual Effects
    Spiderman 2

    - Lifetime-Award
    Sidney Lumet

    - Kurzfilm
    Wasp

    - Kamera
    Aviator

    - Soundmix
    Ray

    - Sound Edit
    The Incredibles

    - Musik
    Finding Neverland

    - Song
    The Motorcycle Diaries (Die Reise des jungen Che)

    - Hauptdarstellerin
    Hilary Swank (Million $ Baby)

    - Foreign Language
    Sea inside (Spanien)

    - Hauptdarsteller
    Jamie Fox (Ray)

    - Regie
    Clint Eastwood (Million $ Baby)

    - Best Film
    Million $ Baby


    Alle Schreib- und sonstigen Fehler bitte großzügig übersehen, ich hab heut sieben Stunden im Kino gearbeitet und danach bis um halb sechs morgens den Oscar am TV verfolgt...


    "Goldene Himbeeren" gab es übrigens für George W. Bush und Halle Berry als schlechteste Schauspieler. Catwoman "gewann" darüber hinaus noch in drei weiteren Kategorien (schlechtester Film, schlechteste Regie, schlechtestes Drehbuch). Völlig zurecht, wie ich finde.

    "Söldner? Ich bevorzuge eher das Wort 'Renditeorientierter Abenteurer' "

  • Da ich leider Hesindes keine Zeit hab zum Kontrollieren: hier die korrekten Ergebnisse (Quelle: IMDb)
    Wenn jemand anders kontrollieren kann wär's ganz nett, auch wenn es schon richtig aussah!:

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

    DVD-Profiler

  • Also ich freu mich für Cate Blanchett und Clint Eastwood, etwas enttäuscht bin, ich daß Deutschland doch keinen Oscar bekommen hat wegen ausländischer FIlm...aber gut, da Leo di Caprio keinen bekommen hat, da hätt ich mich ehrlich sonst sonstwohin gebissen! Alles andere.....sagt mir nichts groß...

    Die Liebe ist ein Feuer, welches schon viele verbrannt hat! (Delilah al Azila)
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    Ich kenn' die Hälfte von euch nich' halb so gut wie Ichs gern' möchte und ich mag weniger als die Hälfte euch auch nur halb so gern wie Ihr's verdient.

  • Erst boykottiert Leo den Oskar, weil er nicht nominiert ist, dann bekommt er den sicher geglaubten Oskar doch nicht :gemein:
    Die Welt kennt doch noch Gerechtigkeit*G*.
    Mich freuts für Morgan Freeman und Clint Eastwood besonders.
    Ich hätte den Oskar für die Kulisse (Art direction ? ) lieber bei Lemony Snicket gesehen...

  • Art direction sind die Leute, die die Zeichnungen erstellen, nach denen die späteren Kulissen gebaut werden...

    Ich fands schade, dass Martin Scorsese wieder keinen Oscar bekam. Er hätte ihn verdient. Vll kriegt er ja mal einen fürs Lebenswerk. Aber Hitchcock hat auch nie einen gekriegt...

    "Söldner? Ich bevorzuge eher das Wort 'Renditeorientierter Abenteurer' "

  • Auf jeden Fall einer der ersten Oskars, die vergeben werden *G*
    Bin ja mal gespannt, ob nächstes Jahr Star Wars Epp. III bei den Oskars vertreten ist , und Harry Potter (Mal schauen, wie sie den verschnibbeln...)

  • Zitat

    Zitat von DSensenmann
    Ich fands schade, dass Martin Scorsese wieder keinen Oscar bekam. Er hätte ihn verdient. Vll kriegt er ja mal einen fürs Lebenswerk. Aber Hitchcock hat auch nie einen gekriegt...

    The Aviator war wohl nicht sein bester Film...trotzdem, so langsam ist er mal dran...
    Und Lebenswerk-Oscars haben immer so einen Beigeschmack...

    Scheint übrigens fast schon eine Auszeichnung zu sein, KEINEN Regie-Oscar zu bekommen...Hitchcock, Kubrick...da kann sich Scorsese doch ganz gut einreihen... :zwinker2:

  • Ich fand´ den Oscar für die Beste Filmmusik an "Wenn Träume fliegen lernen" sehr, sehr schön, da wir den Film am Abend noch gesehen hatten und (bis auf zwei recht schnulzige Szenen) begeistert waren.

    Aviator haben wir in der Halbzeitpause verlassen, ein unglaublich schlecht gespielter Film, Cate Blanchett hätte den Oscar für "Elizabeth" verdient gehabt, aber nicht für ihre Darstellung der Hepburn. Den einzigen Oscar, den "Aviator" unserer Meinung nach verdinet hat, ist der für das "Originale Drehbuch". Man konnte ihm anmerken, daß die ursprüngliche Idee ganz famos war! Bezeichnend, daß der Film fürs "Adaptierte Drehbuch" gar nicht nominiert war (wenn ich mich recht erinnere)!

    Leonardo Di Caprio ist zurecht leerausgegangen. Ganz schlechte ´Leistung´!

    Positiv haben mich die Nominierungen für "Die Unglaublichen" in so unterschiedlichen Kategorien überrascht. Es wird nachgeholt, ihn anzuschauen.


    Was sonst noch zu sagen ist:

    Anke, bitte tu es uns nächstes Jahr bitte nicht wieder an! Mach deine Filmchen, aber sprich nie wieder live mit anderen Menschen! Zeichne es zuvor auf!

    Gleiches gilt für den unsäglichen Chris Rock, der fürchterlich nervte und alles war, nur nicht lustig! Seine lächerliche Einlage mit Adam Sandler war ... brrrrrrrrrrrrrrrrrr ... scheußlich! Ich will Whoooooopie wiederhaben!

    Es war eine wenig glanzvolle Oscarvergabe! Nächstes Jahr wird hoffentlich alles wieder besser! :cool2: