• Muh !

    Eine Frage habe ich zu DSA, die mich schon länger drängt, und auf die ich keine wirkliche Antwort weiss:

    Spielt ein Spieler in DSA einen Helden, im Sinne von: Guck mal, Mami, ein Held, gross, stark, einer der Guten, dem alles gelingt!

    Oder spielt man einen ganz normalen Menschen, einer vonr hunderttausend, der zufällig in Geschehnisse hereinrutscht, die ihn später zum Helden machen. Ändert sich dieser Mensch dann? Oder betrachten die anderen ihn nun einfach anders? Oder ist dieser Mensch tatsächlich in einem besonderen Aspekt besonders?

  • ich würde mal sagen er ist vor allem in einem punkt anders. er ergreift eine gelegenheit wenn er eine sieht.
    soll heisen, er wird nicht unbedingt zum held weil er dazu gebohren wird, sondern weil er an einer bestimmten stelle in seinem leben etwas tut, was die meisten nicht getan hätten.

    allerdings ist das natürlich von char zu char unterschiedlich...

    Warum rülpset und furzet Ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmacket?[br]Warum onanieret Ihr unter dem Tische? Gefallen Euch meine Töchter nicht?[br](Martin Luther war eine olle Sau :lol: )

  • Man kann schon sagen, dass Helden, wie man sie bei dsa spielt übersurchschnittlich begabt sind. Ich für meinen Teil denke aber auch, dass vor allem die Neugier das ist, was einen Abenteurer von anderen unterscheidet. Auch wenn es Helden gibt, die zum Beispiel ungewollt (entlaufene Sklaven), oder nur des Geldes wegen (Paradebeispiel Söldner) auf Wanderschaft gehen, ist es doch sicher auch der Wille Dinge zu lernen und andere Länder zu sehen, die den Abenteurer ermuntert seinen Weg fortzusetzen.

  • Also ich würde wohl mit einem klarem Jein antworten. ;)

    Von dem Bilderbuchhelden halte ich nämlich gar nichts, aber ich würde einen Spielercharakter auch nicht mit jedem Alrik Normalaventurierer gleichsetzen.

    Zu einem Charakter von mir sollten auf jeden Fall auch gewisse Schwächen, Dinge aus der Vergangenheit, die man mit sich schleppt oder einfach ein paar Ticks, die aus dem wunderschönen Heldenbild rausfallen würden, gehören. Den ganzen Tag das güldene Haar von der Sonne bescheinen lassen, mit blinkender Rüstung und treuem Pferd ausziehen um die Prinzessin vor dem blutrünstigen Drachen zu retten oder andere typische Heldenbilder auszufüllen finde ich einfach vollkommen monoton. Alles gelingt, ich beseitige nur die Probleme anderer und bleibe vermutlich total oberflächlich, weil nie etwas kommt was aus der Reihe fällt. Gut zu sein halte ich hingegen für durchaus passend, aber das ist auch möglich ohne der absolute Musterknabe zu werden. Prinzipien können auch schwer auf einem Lasten, der gute Weg muss erst erkannt werden, die Mittel für das gute sind vielleicht etwas fraglicher etc... Wenn man so etwas überwindet, finde ich es zumindest noch anerkennenswerter, auch wenn es auf einen Beobachter nicht so wirken mag.

    Gerade wenn ich frisch ins Abenteuer ausziehe sollte die Distanz zum „Helden“ noch größer sein, da man ja auch an Gefahren wachsen sollte und nicht von Anfang bis zum Ende alles glatt läuft, ohne das mal ein Dämpfer ankommt. Daher passt hereinrutschen in Abenteuer und ein entsprechendes Leben bei mir schon ganz gut. Jemanden der auszieht um gutes zu tun, wäre eher weniger mein Fall, aber vielleicht langsam in eine Situation reinrutschen, wo man zumindest für viele als Held gelten würde, ist etwas durchaus erstrebenswertes. Manche Charaktere von mir wären wohl geeignet so eine Rolle auch langfristig zu verkörpern, während andere wohl immer nur hereinstolpern und sich höchstens einen Ruf erwerben, ohne aber wirklich der typische Held zu sein.

    Vom Aspekt des besonderen sehe ich hingegen schon etwas bei einem SC. Ich halte ihn für begabter als einen großen Teil der Aventurier, risiko und erkundungsfreudiger (was einem dazu bewegt z.B. ein Leben auf Wanderschaft auch zu wagen) und damit auch einfach anfälliger um in etwas hineinzustolpern, was ihn schließlich als Helden erscheinen lassen mag.

    Insgesamt würde es wohl für mich zutreffen, das man einen recht begabten Menschen mit all seinen Schwächen spielt, der langsam in ein Heldenbild reinwachsen kann aber nicht muss. Er trägt zumindest die nötigen Grundzüge in sich.
    Wie er erscheint hängt wohl letzten Endes ohnehin immer davon ab, wie seine Taten in der Welt bekannt und aufgenommen werden. Nicht jeder der als Held verehrt wird ist einer und umgekehrt gibt es viele die als Helden durchgehen könnten, ohne das sie Ruhm erlangten.

    Ist aber ganz abstrahiert muss ich zugeben recht schwer zu beschreiben, vielleicht ordne ich später noch mal meine Chars so grob in die Schemata ein. ^^

  • Ich denke, jeder aventurische Held ist von Anfang einer. Auch wenn ihn anfangs nur wenige als solchen betrachten. Warum ? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:
    * Jeder DSA4-Held ist überdurchschnittlich begabt, verglichen mit der übrigen Bevölkerung
    * Jeder DSA-Held hat Voraussetzungen, die notwendig sind: Er ist persönlich frei, hat genügend Mittel zur Reise, ist auch sonst nicht bettelarm (wer kann sich schon ein Schwert leisten?) und hat einen Beruf erlernt.
    * Ein DSA-Held rutscht von einem AB ins andere, ist also von den Göttern (es gibt ja kein Schicksal ;) zu Grossem auserkoren.
    * Ein DSA-Held rutscht nicht nur in Abenteuer, sondern er nimmt diese auch an - verfügt also über mehr Mut, als ihn die meisten anderen "normalen" Aventurier haben würden (oder über weniger Verstand, je nachdem, wie man das sieht - was aber nichts an der Aussage, sondern nur an der Definition des Helden was ändern würde).

    Was allerdings Ruhm und Anerkennung, sprich auch die Bezeichnung "Held" rechtfertig, das sind erst seine Taten. Aber wie Wechselbalg schon schrieb: Er hat die nötigen Grundzüge schon in sich.

  • Maunz! ^^

    Ich denke, es kommt auf den Char und auf den Spieler drauf an. Einige Charaktere prädestinieren sich für den moralisch (fast) einwandfreien Helden, der Gutes um des Guten Willen tut. Daß "alles gelingt" halte ich aber nur in Filmen und Romanen und nur in den Gruppen möglich, in denen der SL entsprechend protegiert (falls damit nicht gemeint ist, daß die einzelnen ABs wohl in der Regel meist zu einem glücklichen Ende geführt werden, sondern ein wirklich "alles gelingt, und sei es mit einer AHolzfälleraxt xt gegen 5 mit Schwertern bewaffneten Söldnern zu bestehen).

    "Zufällig" dürften dennoch die meisten Chars hineinrutschen in die Ereignisse, die sie meist früher oder später zu das machen, was landläufig als "Held" bezeichnet wird. Aber einen wirklich "durchschnittlichen" Aventurier, Krieger, Magier, Dieb, Bauern spielt man nicht, nein, spätestens nach dem ersten AB nicht mehr, denn so etwas beinhaltet Ereignisse, die anderen Aventuriern eben nicht widerfahren.

    Wenn ich so über meine (p&p, um das mal etwas einzugrenzen) Chars schaue ... da habe ich 2, auf die der "Gute um des Guten Willen" wohl zutreffen würde (aber ihnen gelingt merkwürdiger- und dankenswerter Weise nicht alles^^) und noch mal 2, die irgendwie reinrutschen und weniger, sage ich mal, dem "Heldenschema" entsprechen und beide werden wohl niemals strahlende Helden, denke ich. Besonders der Jahrmarktszauberer wird wohl immer auf dem Stand des "Helden von nebenan" bleiben denke (und hoffe) ich.

    Wer besondere Erlebnisse durchmacht, wird sicherlich dadurch auch geprägt, alles andere erschiene mit doch recht unglaubwürdig. Und von Außenstehenden wird man gewiß anders betrachtet, wenn man zurückkommt ... zwar mag diese Sichtweise nicht ganz der Realität entsprechen (genügend "Heldentaten" werden sicherlich etwas verklärt, bzw. das gerettete Opfer hat eine andere Sichtweise als Retter), aber das mag noch unterstreichen, daß Heldenstatus und Heldentaten von anderen anders bewertet und interpretiert werden als man selber es tun würde.

    Dadurch, daß dieser "Held" jedoch getan hat, was er getan hat, bestanden hat an Gefahren und die Entscheidungen getroffen hat - das macht ihn in gewissem Rahmen durchaus besonders. Nicht jeder Krieger, Magier, Dieb oder Gaukler erlebt so etwas und läßt sich darauf ein.

    Davon abgesehen meine ich, daß niemand von vorneherein ein "Held" ist. Am Anfang ist man ein Niemand und ein Held, der wirklich der (übergroße) Held sein wird, braucht dafür viel Zeit, viele Heldentaten, die immer größer und besser werden. (Deshalb spreche ich auch stets von meinen Chars und niemals von meinen Helden.)
    Natürlich ist man schon ein Held, wenn man einen Ertrinkenden aus dem Wasser zieht, aber in Aventurien sind die Bandbreiten echten Heldentums wesentklich größer und breiter gesteckt.

    Ein Charakter muß schon Schwächen haben, sich selber manchmal im Weg stehen, versagen in der einen oder anderen Hinsicht - das macht sie menschlich und das macht doch einen "Sieg" nur um so größer. Wobei halt die einen Chars noch "besser" (als Steigerung von Gut sein) sind als andere, die noch Interessen wie Ruhm oder Geld haben oder einfach aus anderen Gründen noch so recht dem Schema des "Ritters ohne Furcht und Tadel" entsprechen.
    Ein rundum tadelloser Char/Held, der gut und tolerent ist, einfach weil Gut sein und tolrent sein toll ist .. das wäre nichts für mich. Es müssen Ecken und Kanten her, ein paar Schwächen, vielleicht auch ein paar Geheimnisse ... mittlerweile kann ich mich sogar sehr für echte Tragik begeistern (im Spiel, nicht in meinem wirklichen Leben ;-)). Tragik, die den Char fertig macht und nicht dafür sorgt, daß er bewundert wird, solche Schicksalsschläge überstanden zu haben.

    So gesehen - es kommt darauf an, wo man die Meßlatte für "Held sein" anlegt. Man kann auch wirklich einen 08/15 absolut-durchschnitts-Bauern spielen, doch nach seinem ersten AB wir er kein Durchschnittsbauer mehr sein und da man sich ja im Laufe der Zeit auf immer gefährlichere "Heldentaten" zuarbeitet ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem irgendein Durchschnitts-was-auch-immer- nicht ausreicht, um dieses oder jenes zu tun.

    Also ich kenne Chars, die haben keinen oder nur sehr wenige Kreuzer in der Tasche und rutschen völlig unfreiwellig in ein AB hinein und nicht jeder Char ist tatsächlich überdurchschnittlich begabt, man denke an Weakgamer oder generell nur an jene Chars, die ihre 110 GP nicht voll ausnutzen.

  • Zitat

    Spielt ein Spieler in DSA einen Helden, im Sinne von: Guck mal, Mami, ein Held, gross, stark, einer der Guten, dem alles gelingt!


    Auf Stufe 1 niemals. Es sei denn man ist vielleicht ein Krieger irgendeiner wunderbaren Akademie oder ein Knappe/Ritter. Da kann einem sowas auch schon passieren ohne AB's erlebt zu haben.


    DSA Charaktere in Spielerhänden sind aber meist von Anfang an dazu auserkoren Helden zu werden. Nicht nur das sie meist überdurchschnittlich Gut sind und Vorteile besitzen die ansonsten nur ein Bruchteil der Bevölkerung Aventuriens hat, nein auch noch die Götter stehen auf der Seite dieser Charaktere. Meist in Person ein Meisters, der ihnen zwar alles abverlangt aber am Ende als strahlende Gewinner dastehen lässt.
    Man ist also nicht von der ersten Minute an ein Held der überall erkannt wird, aber im Großen Plan des Meisters hat man schon seinen festen Platz an der Heldentafel...


    Wechselbalg
    Der erste Teil deiner Ausführung klingt sehr nach Prince Charming... Und wenn man nun einmal überlegt wer der Held in dem Film ist wird es sehr schnell klar, dass dieses Heldenbild heutzutage auch nicht im Fernsehen vorkommt. Von wegen Ritter in glänzender Rüstung. Mittlerweile sind die meisten Helden doch irgendwelche Säufer die mit ihrem Leben nicht klar kommen und von einem Problem ins nächste stolpern..

  • Nun. Ebenso wie Prince Charming war der erste Teil der Ausführung halt bewusst übertrieben, aber wenn man diesem Typ nicht auch noch über den Weg laufen würde, hätte ich ihn nicht erwähnt. Sowohl hier, als auch in anderen Foren gibt es auch immer mal wieder Beispiele von Helden, die auch das Saubermann Image erfüllen, denen schon kurz nach ihrer Geburt die Erzbösewichte hinterherstellen und denen beinahe alles gelingt was sie anpacken. War zumindest auch in meiner Gruppe mal als Spielertypus vorhanden und so etwas wäre halt nichts für mich. Das es aktuell im Fernsehen vorkommt habe ich ja auch nicht gesagt, aber ich denke in Aventurien herrscht unter vielen Leuten halt wirklich eher ein etwas verklärtes Bild von vielen Helden und da wird weniger das bewundert, was in der heutigen Gesellschaft meinetwegen als "hip" gelten mag und ganz neu eine neue Klischeeschiene auffährt.

  • was mir gerade zu meinem post einfällt:
    im hdr film sagt sam mal was in der art:
    "helden an die man sich in den großen liedern sind helden, weil sie sich an vielen stellen der geschichte hätten umdrehen und nach hause gehen könne, aber trozdem weitergegangen sind"

    soll heißen auch nicht jeder strahlemann mit dickem geldbeutel (z.b. krieger) muss ein held sein. er kann entweder den oger stellen und ihn villeicht besiegen obwohl er dabei sein leben lässt und ein held werden, oder aber zurück gehen, vielleicht mit einer riesigen schar bogenschützen zurückkommen, den oger töten, ein klein bischen rum einstreichen und sein leben als gardehauptmann in in irgend einer stadt beschließen.

    ich denke dass sich die aventurischen helden nicht groß von denen in unserer welt unterscheiden. nicht die körperliche begabung macht den helden, sondern der wille etwas zuende zu bringen, auch wenn es vielleicht schmerzhaft für einen ist...

    Warum rülpset und furzet Ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmacket?[br]Warum onanieret Ihr unter dem Tische? Gefallen Euch meine Töchter nicht?[br](Martin Luther war eine olle Sau :lol: )

  • Held sein ... wie wird man eigentlich Held, und was gilt als Held?

    wie bereits vorher erwähnt, kann man schon durch das Retten eines Ertrinkenden zum 'Helden' werden, aber in DSA sieht das anders aus. Verglichen mit Alrik Normalbauer (Bürger sind ja doch noch was selteneres) sind sie relativ gut ausgestattet (Attribute, Ausrüstung) und um einiges risikofreudiger und neugieriger (wer verlässt wohl sonst das sichere Heim und zieht durch die Welt?).

    Was das 'Saubermann'-Image betrifft: Manche Helden tun gerne Gutes (jaja, nur um des Guten willen), andere nur durch 'Motivation (10 Gold? Bischen wenig, Herr, bischen wenig, ...), aber gerade weil sie trotz allem Sachen wagen, die kein anderer tun würde (weil es ihm selbstmörderisch/verrückt/sinnlos erscheint), eben weil er anders ist und denkt, ist er im Falle des Erfolges der 'Held'. Außerdem hängt das sowieso wieder von SL und Spieler ab, wie strahlend der Held dann wirklich ist.

  • Das nur Strahlemänner Helden sein können wollte ich gar nicht sagen. Mir geht es eher darum, dass dieses Bild zumindest in den Köpfen herumgeistern wird, auch wenn die Person gar nicht so ist. Siehe z.B. auch die schönen William Wallace Kommentare aus Braveheart. Oder auch, dass es so viele "Helden" gibt, die einfach weil ihnen der passende Auftritt fehlt nicht ins Rampenlicht rücken können, bzw. jemand der ein tolles Bild vermittelt und sich zu präsentieren weiß eher gefeiert wird.

    Ich sehe es selber auch als weitaus größere Leistung an, wenn man sich selbst überwindet, etwas leistet auch wenn man mit sich selbst zu kämpfen hat, mag diese Charaktere, aber denke halt und habe das Gefühl ob der Gruppen, die ich gesehen habe, dass sie sich auch schwieriger damit tun einen verdienten Lohn für die Mühen zu erhalten. Da gibt es manche, denen es leichter von der Hand geht und die bei Alrik auch besser ankommen.

    Es muss halt differenziert werden, ob ich jetzt sage das der SC heldenhaft agiert, oder ob er auch so gesehen wird. Gerade etwas unpopuläres zu tun kann sich ja auch manchmal ganz anders später entpuppen. ^^

  • Erstmal danke für das grosse Response!

    Nur ist für mich immer noch der wichtigste Punkt offen:

    Wenn man einen Char nach DSA4 Regeln generiert, ist das dann schon ein Held, oder ein Otto NormalAventurier?

    Muss ich also einem Char gewisse eigenschaften mitgeben (zwingend?), damit er zum Helden wird?

  • Ein Held kann sich durch viele Dinge auszeichnen. In der Regel ist ein erststufiger Held im Vergleich mit gleichaltrigen überdurchschnittlich begabt, auf welchen Bereich sich das jetzt bezieht ist eigendlich egal. Wie ich oben schon genannt habe, sollte die Neugier für einen Helden ein Muss sein, wieso sollte er sonst die sichere feste Anstellung bei Hofe ausschlagen um sich in die Weiten Aventuriens aufzumachen?
    Die Begabung eines Helden muss sich ja nicht zwangsläufig auf die Kampfeskraft auswirken. Jeder Typus bietet eine Reihe von Möglichkeiten, die man durch Vor- und Nachteile sehr gut ausschmücken kann. Wenn es um Magiebegabte geht brauch man sie garnicht erst mit Durchschnittsbürgern zu vergleichen, denn jene sind ohnehin etwas besonderes.

  • Ob ein erststufiger Char wirklich besser ist als andere des gleichen Typus? Wenn ich mir zwei Krieger ein und der gleichen Akademie anschaue - der, der einmal SC wird und der, der nur Zimmergenosse war, beide haben sie die gleichen Möglichkeiten, denn die bekommen die gleichen Boni, haben Vor- und Nachteile.

    Zu Deiner Frage, Leviathanas: Ich glaube, da kommt es einzig auf den Spieler drauf an; für mich z.B. ist es definitiv kein Held, was da in ein neues Leben purzelt. Ein Char muß erst an sich selber wachsen, die Entscheidungen treffen, die ihn nach und nach zu einem größeren Helden machen.
    Wie hier schon von verschiedenen Seiten angesprochen wurde: AT und PA 25/25 oder alle Sprüche auf 20 machen keinen Helden. Den Helden macht aus, das, was er kann, zu nutzen und einzusetzen und nicht etwa doch aus Bequemlichkeit lieber im Schatten sitzen zu bleiben an einem sonnigen Tag, über sich selber hinauszuwachsen, sich selber zu überwinden und auch selber an sich zu scheitern - und dennoch nicht aufzugeben.

    Aber es gibt eben auch Spieler, deren Chars sind Helden schon vom ersten Abenteuertag an, strahlend, möglichst siegreich, edel, hilfreich und gut (und etwas seltener gibt es auch die, denen zusätzlich tatsächlich alles gelingt, aber ich glaube, die dürften in der Minderheit sein).

    Gerade DSA 4 bietet ja nun auch Möglichkeiten, wirklich normale Menschen (Hebammen, Bader, Ausrufer, etc.) zu Helden werden zu lassen. Die "Vorraussetzungen" sind da meines Erachtens weniger in irgendwelchen regeltechnischen Werten und Zahlen zu finden, als vielmehr im "Innern" des Chars.

  • Ich habe den Sinn der Frage auch nicht so verstanden, ob der Char von Anfang an ein Held ist, sondern ob er eine größere Begabung hat. Ich bin schon der Meinung, dass ein Char sich von seinem Können her von den anderen etwas absetzt, die Werte die bei den Akademien stehen sind schließlich für "Helden" gemacht und nicht für jeden, der den Abschluss an der Akademie macht. Es sind vielleicht auch die Möglichkeiten die sich durch Vorteile ergeben, die ihn von den anderen absetzen.

    Man muss das Wort "Held" einfach nicht ganz so ernst nehmen... natürlich ist ein Char der ersten Stufe noch kein Held (auch wenn manche aus meiner Spielgruppe das nicht so richtig wahrhaben wollen...), und vielleicht wird er es auch mit Stufe 10 noch nicht sein, aber irgendwas in ihm ermöglicht es ihm einer zu werden, sei es seine Neugier, sein Tatendrang, sein Wille etwas zu erreichen.
    Natürlich kann ein Aventurier in ein Abenteuer reingeraten, letztendlich entscheidet er sich aber aus freien Stücken, ob er sich auch in andere Abenteuer schmeißt. (Sicher kann man sich da auch Ausnahmen vorstellen)

  • Ich verstehe es nicht so, daß die Boni, die eine Hebamme oder ein Straßenbräuber bekommt, schon darauf abzielen, ihn/sie zu einem/r heldischen/besseren Hebamme oder Straßenräuber machen, sondern ihn/sie schlicht und ergreifend zu einer Hebamme oder Straßenräuber machen ...

  • Zitat

    Wie ich oben schon genannt habe, sollte die Neugier für einen Helden ein Muss sein, wieso sollte er sonst die sichere feste Anstellung bei Hofe ausschlagen um sich in die Weiten Aventuriens aufzumachen?


    Genau das bezweifle ich...

    Es ist bei weitem nicht immer die Neugier, die einen zu dem Macht, was andere später als Held betrachten.

    - Manchmal ist es blos eine Entschiedung, deren Tragweite man nicht sofort erkennt.

    - Manchmal ist es ein Tatbestand, der von anderen herbeigeführt wird, gegen den sich der zukünftige Held garnicht wehren kann.

    - Manchmal verändern auch die Götter den Pfad des Schicksals, um Menschen zu dem zu machen, was sie sind.

    - Und zu guter Letzt kommt immer der Freund Zufall ins Spiel.

    Ich zumindest wäre sehr enttäuscht, wenn die Möglichkeit, ein Held zu werden, schon gewisse vorraussetzungen mit sich bringen müsste. Held wird man, ob man will, oder nicht, finde ich.

  • Jeder Charakter kann ein Held werden ... nicht alle Charaktere werden irgendwann zu Helden und selsbt unter Helden gibt es solche und solche.

    Ein Spieler hat erst immer mal nur die Aufgabe einen Charakter zu spielen. Es werden dann früher oder später durchaus Ereignisse eintreten, die ihn aus seinem Alltag ausbrechen lassen (oder ihn vielleicht sogar zerbrechen lassen). Von manchen dieser Charaktere wird man irgendwann in Stadt XY als Helden sprechen ... manchen wird ein Ruf gar in einen ganzen Landstrich vorauseilen ... wieder andere werden irgendwann Gegenstand von Kinderspielen auf der Straße, beliebtes Thema in Tavernengesprächen und geldbringend für Geschichtenerzähler und Barden ... noch wieder andere verlassen selbst diesen Punkt und werden zu Legenden und schlussendlich werden wohl auch so manche dann irgendwann zu einem Mythos.

    SL und Spieler entscheiden gewissermaßen wechselseitig, wie weit es kommen wird ... und spätestens ab "Stufe 3" (nicht Charstufe, sondern die oben erwähnte "Heldenstufe") hat ein Charakter an die alte Zeit als "Hebamme, Straßenräuber oder von mir aus auch Zuhälter" kaum mehr als seine Erinnerungen. Und das hat überhaupt nichts mit Werten zu tun, die besser oder schlechter als irgendein obscurer Durchschnitt sind. ... Das man besser wird als der "Durchschnitt" geschieht ganz automatisch, wenn man Dinge erlebt/durchlebt, die weit über alles hinausgehen, was "der Durchschnitt" in seinen Erfahrungsschatz einfügen darf.

  • Bitte definiert Durchschnitt, bevor ihr darüber redet. Ein Vergleich: Ein Char mit 110 GP, der 100 GP in Attribute steckt hat mehr Attributspunkte als ein normaler Aventurier, da er im Durchschnitt alle Attribute auf 12,5, aber der normale Aventurier hat 'Nur' einen Durchschnitt von 11. So gesehen IST er begabter als der Durchschnitt. Ein nicht zu unterschätzender Unterschied. Sicher, erst seine Taten machen ihn zum Helden, aber da er 'von Haus aus' die besseren Voraussetzungen hat fällt es ihm vergleichsweise leichter.

  • Wuff! Aaalso ich meld mich dann auch mal zu Wort.

    Für mich verdient auch ein Erststufiger Charakter eindeutig die Bezeichnung "Held". Okay, so lange er nicht darauf ausgelegt ist einfach witzig zu sein, ein klassischer Ottonormalbauer zu sein, usw. Aber der Standard-Held ist für mich vor allem ein Held, weil es in seiner Vergangenheit (die man ja großzügig ausgearbeitet hat) Begegnungen und Geschehenisse gibt, die nicht mehr als "normal" zu beseichnen sind. Ich meine, warum sollte er sonst als Schwächling in die weite Ferne ziehen und gefährliche Sachen machen? Sorry, aber der Traum vom Abenteuer gilt da einfach nicht.

    Das Wort "Held" mag zwar meistens mit "berühmt", "tapfer", "eigenständig", "wehrhaft", usw. in einem Gedankengang gedacht werden, doch in meiner DSA_Erfahrung ist ein DSA-Held möglicherweise all dies nicht. Und trotzdem ist er ein "Held". Weil er einfach nicht normal ist. DSA-Charaktere implizieren in ihrer Person etwas Menschliches, etwas Greifbares. Dies wird herbeigeführt durch die verschiedenen Vor- und Nachteile, die sie haben. Sie haben Stärken, aber auch Schwächen. Insbesondere letztere machen sie gerade nicht zu den Heroen oder den Recken, die man aus den Sagen und Liedern kennt, aber trotzdem vereinen sie etwas anderes in sich, das sie zu etwas Besonderem macht.

    Sie teilen mit diesen vielbesungenen Heroen und Recken eine gewisse Einstellung zum Leben, eine Lebensart. Sie sind nicht, wie der normale Bauer, der normale Handwerkwerker, der Krieger, der Aristokrat, der Ritter, der Magier usw. an einen gewissen Ort, den sie Heimat nennen, gebunden, sondern ziehen frei durch die Lande, um das zu leben und zu erleben, was auf sie zukommt. Dieser spontane Lebensstil ist für mich das primäre Attribut, das einen Helde ausmacht. Und nicht seine Kampfkraft, sein Mut, oder seine Entschlossenheit. Vielleicht wird er später mal an seinen Taten gemessen, doch auch der Wille sollte doch etwas zählen?!

    ct2.gif[br][br]"Keuscheit ist die unnatürlichste aller sexuellen Perversionen."
    [br]"Das Wesen eines Genies besteht zu 5 Prozent aus Inspiration und zu 95 Prozent aus Transpiration." [Albert Einstein]