EU-Beitritt der Türkei

  • EU-Beitritt der Türkei? 26

    1. ... ist mir doch egal. (0) 0%
    2. Nein, auf gar keinen Fall. (0) 0%
    3. Nein, aber eine enge Partnerschaft wäre denkbar. (0) 0%
    4. Nicht jetzt, aber vielleicht in ferner Zukunft. (0) 0%
    5. Ja, sofern sie alle nötigen Voraussetzungen erfüllt. (0) 0%
    6. Ja, und zwar sofort. (26) 100%

    So wie ich es beim Betrachten unserer Medienlandschaft verstanden habe, betrachten das viele deutsche Mitbürger mit großem Missfallen. Ich versuche einen dieser Glanzlichter mal so gut ich kann wiederzugeben:
    'Sind Sie für einen EU-Beitritt der Türkei.'
    'Watt?!? Hör mir bloß auf mit denen...'
    'Was stört sie daran?'
    'Also mit denen kann man kein vernünftiges Wort reden..... und außerdem sind die alle arrogant.'
    'Aber sie haben generell nichts gegen Türken?'
    'Nein, hab' ich net.'
    (*roflol)

    Die CDU überlegt sich gar, ob sie nicht mit einer Unterschriftenaktion gegen den geplanten Beitritt vorgehen soll.

    Zitat

    "Ich glaube, dass man sich durchaus überlegen kann, eine Unterschriftenaktion für eine privilegierte Partnerschaft und gegen eine Vollmitgliedschaft zu machen", sagte Angela Merkel in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Es gebe aus der CDU/CSU eine "konstruktive Alternative" für die Türkei - eine Unterschriftensammlung halte sie daher "für möglich".

    Ich bin für einen Beitritt der Türkei, sofern sie die nötigen Vorraussetzungen erfüllt (wie die Einhaltung der Menschenrechte); und das nicht nur auf dem Papier - bis dahin wird jedoch wohl noch so einige Zeit vergehen.

    Es gibt mehr, als nur eine Wahrheit.

  • Ich bin für einen Beitritt, wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden. Warum sollten wir dem Land, dass den Vermittler zwischen dem Abend- und dem Morgenland werden kann das verwehren, was wir allen anderen europäischen Staaten auch erlauben?
    Man sollte da nicht mit zweierlei Maß messen. Wenn sie alles erfüllen, rein mit ihnen, wenn nicht, dann raus mit ihnen. Es war ja auch möglich, sie in die Nato aufzunehmen, also warum nicht auch in die EU?

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Ich schließe mich da meinen Vorrednern an.
    Sobald die Türkei in der Realität alle Voraussetzungen erfüllt, wird die Türkei ein wichtiger Mitgliedsstaat, aus Gründen, welche DAradrob schon genannt hat: Der Vermittler zwischen Abend- und Morgenland.
    Kritisch beobachtet, was der Sache allerdings keinen Abbruch tut, eher im Gegenteil.

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Ich finde ehrlich gesagt nicht, dass die Türkei beitreten sollte aber die engere Zusammenarbeit ist schon fast ein Muss.
    Momentan liegen vorallem im Menschenrecht die Grenzen noch so weit entfernt und sie werden sich auch nicht in den nächsten paar Jahren ändern. Das ist einfach zu sehr in ihrem Glauben verwurzelt.

    Man sollte man überlegen, was Europa bedeutet?
    Wo liegen die eigentlichen Grenzen?
    Sind sie geografisch? Politisch? Geschichtlich?

    Geografisch gesehen liegt nur ein verdammt kleiner Teil auf dem Kontinent Europa. Ich glaube das war gerade mal Istanbul und nähere Umgebung, also der großteil ist Asien.
    Politisch gesehen möge es gewisse Rechtfertigungsgründe geben aber als Vermittler zwischen Abend- und Morgenland? Tschuldigung aber ich finde nicht, dass sie dazu in die EU Beitreten müssen. Das geht mit einer engeren Zusammenarbeit ebenso, wenn nicht sogar besser. Die Türkei ist schon jetzt ein Bindeglied zwischen den zwei "Welten".
    Geschichtlich? Nun die Grenzen der Türkei waren mal ziemlich weit in Europa, viel von deren Kultur hat sich bei uns eingebürgert. Man betrachte nur mal den Wiener Apfelstrudel, der ist von dem Baklawa (oder wie man das schreibt?) entwickelt worden. Jedoch ist im Allgemeinen die Türkei mehr Asien zuzuordnen. Oder sollten etwa auch die europäischen Provinzen in Afrika in die EU aufgenommen werden?

    Meiner Meinung nach hat sich die EU jetzt schon mit den neuen Mitglieder ein großes Stück übernommen. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Momentan hat die EU verdammt viele schlechte Glieder, die nicht in der Lage sind sich zu bessern. Dazu zählt momentan auch Deutschland. Kaum ein Staat erfüllt wirklich die Anforderung, bei den Griechen kam es jetzt erst raus, dass sie schon Jahre lang schön rechnen. Die waren wenigstens Clever genug das zu machen aber Deutschland und Frankreich als Vorreiter eher nicht. Aber Griechenland ist nicht das einzigste Land, was Bilanzen schön rechnet...
    Die EU soll sich selbst erstmal festigen und stärken und dann kann man über weitere Mitglieder reden. Es steht dieser "Vereinigung" noch ein langer harter Weg bevor aber man merkt schon jetzt, die Auswirkungen, welche die noch schwache EU auf die Länder hat. Die Politik und die Entscheidungen fallen immer mehr auf EU Basis und die Bundesregierung ist dem unterworfen.
    Wo früher Bund - Länder - Komunen waren sind jetzt EU - Bund - Länder - Komunen. Daher ist, was viele einfach nicht begreifen, die Wahl auf EU Ebene viel wichtiger als die auf der Bundesebene. Was nicht heißen soll, dass diese unwichtig ist aber sie ist der EU "unterworfen".

    So Meinung kundt getan... :)

    Wissen ist Macht

  • Falls die CDU in Deutschland eine Unterschriftensammlung gegen den Beitritt der Türkei startet, sollte eine türkische Partei in der Türkei ebenfalls eine Unterschriftensammlung für den Austritt Deutschlands aus der EU starten.

    Das hätte nämlich den gleichen Effekt.
    Nur würde das dann weltweit den ungeheuren Affront dieser sich selbst überschätzenden und überheblichen und stets ihr Fähnlein nach dem Wind richtenden :rot: Christlichen :rot: Partei deutlich machen.
    .

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Oh ja das ist ein ganz eigenes Thema...
    Ich glaube die wissen gar nicht was sie damit anrichten. Es mag keine wirklichen Auswirkungen haben doch entsteht dadurch ein schöner Schaden und die Lächerlichkeit ist wieder mal auf Seiten der Deutschen. :(
    Der Schaden für die beiden kulturen treibt nur weitere Klüfte hinein und lässt sie schließlich nie mehr ausheilen.

    Ich wage auch zu bezweifeln, dass dieser Vorschlag nur wegen den unterschiedlichen Glaubensrichtungen kam. Sie wollten einfach mal wieder Stimmungen im Land aufgreifen und für sich nutzen aber sie machen sich nur lächerlich.
    Zwar bin ich auch nicht der Meinung, dass die Türkei in die EU aufgenommen wird aber solch lächerliches Verhalten ist einfach nur zum Heulen. :heul:

    Wissen ist Macht

  • Ich habe nichts dagegen, dass die Türkei mal in die EU aufgenommen wird. Vorrausgesetzt sie erfüllt aller Vorraussetzungen.
    Und ich denke es ist auch der richtige Zeitpunkt mit den Beitrittsverhandlungen zu beginnen. So wie ich gehört habe sollen diese Verhandlungen ca. 15 Jahre dauern, bevor die Türkei wirklich aufgenommen werden kann. Und ich glaube in 15 Jahren kann es die Türkei schaffen fit für die EU zu sein.

    Wenn die Sonne der Vernunft tief steht, dann werfen auch Zwerge lange Schatten.

    Mein Gott hat einen Hammer. Deiner wurde an ein Kreuz genagelt.
    Merkst du was?

  • genau ich kann meinen vorrednern nur zustimmen!
    sofern die türkei die auflagen der eu erfüllt hab ich nichts gegen einen beitritt der türkei. aber wie wir alle wissen stehen sie vor einem schweren stück arbeit gerade wenn man in den bereichen strafvollzug und menschenrechten schaut wird einem das sehr schnell klar.

    ich weiss nicht bis wann man einen beitritt schaffen kann aber der türkische regierungschef hat gesagt das ein beitritt in die eu 2019 in ordnung ist .
    somit liegt der Tronde mit seinen 15 jahren ganz richtig!

  • Ersteinmal sollte sich die EU wie sie jetzt ist stabilisieren. WENN sie es ist, DANN sollte sie erst wieder daran denken zu Expandieren. Wenn eine stabile Wirtschafts und Gesetzeslage geschaffen ist, wenn die Vorraussetzungen Innenpolitisch in allen Längern erfüllt sind, dann ist die Zeit reif. Und damit meine ich auch eine Lösung der Probleme:

    • Wie verhindern wir Flucht in den Osten?
    • Wie verhindern wir das die Türkische "Elite" Auswandert und ihr Land alleine zurücklässt?
    • Wie sieht der Dialog der Kulturen und Religionen im 21. Jahrhundert aus?
    • Wie entwickelt sich der Fundamentalismus?
    • Was ist das Konzept der EU?
    • Welches sind Ziele und Wünsche der Europäischen Union?

    Es muss der Punkt eintreten, da man sagt: Ich bin Europäer, und dazu muss es den europäischen Gedanken geben, und der entsteht nicht, wenn dem Volk entfernte Politiker im fernen Brüssel über kryptisches Zeug diskutieren. Die EU darf nicht zu einer Wirtschaftslobbyvereinigung verkommen, doch im Moment ist sie auf dem besten weg dazu.

    Das meine ich mit dem Ordnen.

    WANN dieser Punkt ist, wird sich zeigen, 2019, oder 2063, oder an einem anderen. Und dann kann die EU weiter machen.


    Man kann nicht alles fressen, irgendwann gibt es eine Magenverstimmung, und man muss es rauserbrechen...

    "Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht."
    -- Immanuel Kant
    ...
    Befürworter von "Peng! statt Plönk!" in DSA ;)

  • Satinav: Ich versuche mich mal daran, Antworten auf deine in den Raum gestellten Fragen zu geben:

    Zitat

    Wie verhindern wir Flucht in den Osten?

    Wie verhindern wir das die Türkische "Elite" Auswandert und ihr Land alleine zurücklässt?

    Generell wird es innerhalb der EU sicherlich zu mehr Bewegung kommen, als bisher gewohnt.
    Ich rate jedoch von Panikmache ab. Die gleichen Befürchtungen wurden geäußert, als die ärmeren, südlicheren Staaten (insbes. Portugal) der EU beitraten; dennoch befinden sich jetzt nicht alle Produktionsstätten dort (obwohl sich dort sicherlich billiger produzieren ließe).


    Zitat

    Wie sieht der Dialog der Kulturen und Religionen im 21. Jahrhundert aus?

    Warum sollte das eine Rolle spielen? War dieses Kriterium etwa für den Beitritt der anderen EU-Staaten entscheidend???


    Zitat

    Wie entwickelt sich der Fundamentalismus?

    Warum sollte DAS eine Rolle spielen??? Fundamentalisten existieren auch in Deutschland (und gewiss in jedem anderen Land der EU auch) und die Türkei trennt die Politik strikt von der Religion.


    Zitat

    Was ist das Konzept der EU?

    Na, ich würde mal sagen: Die Staaten Europas unter einer Dachvereinigung unter einen Hut zu bringen, auf dass sie gemeinsam politisch, militärisch und wirtschaftlich zum Gegenseitigen Nutzen und Gedeihen agieren können.


    Zitat

    Welches sind Ziele und Wünsche der Europäischen Union?

    In einer Demokratie existieren mehrere Ziele und Wünsche parallel nebeneinander, welche sich zum Teil widersprechen. So wäre eher die Frage zu stellen, welche Ziele der einzelne Mensch mit der europäischen Union verfolgt.
    Ich persönlich sehe das Fernziel in den 'Vereinigten Staaten von Europa'.

    Es gibt mehr, als nur eine Wahrheit.

  • Also wenn's nach mir ginge: lieber die Türkei als die UK.
    GrossBrittanien verweigert den Euro und die Schengenverträge.
    Wer nicht will der hat schon: *kick*
    Wozu sind die Typen bei der EU? Wenn sie eh nicht mit wollen?

    ======================================================

    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

    DVD-Profiler

  • Ich träume auch davon, dass es eines Tages eine (Kon)Föderation der europäischen Staaten geben wird. Aber genau deshalb ist die vertiefung wichtiger als die verbreiterung.
    Und wäre es kein problem darstellt Staaten wie Kroatien oder Albanien (auch ein moslemisches Land) an die EU "anzupassen" ist dies bei der Türkei nicht möglich. Dieses Land ist kein kleiner Staat sondern wäre beim Beitritt der mächtigste Block im europäischen Parlament. Und es gibt einfach Unterschiede, dass kann man sich nicht wegwünschen. das Wirtschaftsgefälle im Verhältnis zur Gesamtgröße des landes ist zu groß.
    Wenn man das jetzige system mit einem Beitritt der Türkei verbindet, dann ist die EU bankrott und beschränkt sich auf einen Wirtschaftsblock.
    das ganze Gerede von der "Brücke" ist imho Augenwischerei. Diese Rolle hat die Türkei auch jetzt schon, es gibt keinen Grund warum man dazu EU-Mitglied sein soll.

    Auch den Vergleich mit der NATO sollte man sich noch einmal genauer ansehen. Diese ist eben ein Bündnis, dass sich auf ein bestimmtes gebiet beschränkt und dass von den mächtigen Staaten eben außen vor gelassen wird wenn sie sich im Rahmen der Organisation nicht verständigen können (siehe jüngster Irakkrieg).

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)

  • Wir rdden hier über einen Beitritt in 15 Jahren. Alles was jetzt diskutiert wird ist Panikmache. Es geht nur um Gespräche, nichts sonst. Man will sich verständigen, was für die Türkei zu tun ist, damit sie eintreten können. Um nichts anderes. Und warum sollte man diese Gespräche nicht führen? Oder die Türkei von vorneherien ausschließen? Wir kommen nicht umhin, zu sagen, dass die Türken (wer sich mit dem Thema auskennt wird wissen, dass man das sowieso noch differenzieren muss) die größte 'nichtdeutsche' Bevölkerungsgruppe unseres Staates stellen. So etwas kann man nicht einfach ignorieren.
    Und sie stellen den islamistischen Staat dar, der am weitesten an einer Säkularisierung dran ist, als jeder andere. So etwas muss man unterstützen, genau um gerade den Fundamentalismus einzudämmen.
    Es geht hier nicht um eine blauäugige Aufnahme, sondern um Sondierungsgespräche und genau die muss man führen. Auch wenn die Türkei nur zu 1/10 in Europpa liegt, ist sie doch 'europäischer' als mancher Staat des ehemaligen Ostblockes.

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Was mir persönlich am bisherigen Ergebnis der Umfrage gefällt, ist dass noch niemand "Ist mir doch egal" gewählt hat. Das heisst dass Ihr Euch alle Gedanken macht über solche Sachen. Spitze ganz einfach!

    Muss mal gesagt werden ;)

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
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  • Kennin
    Schönes und wahres Statement! :)

    zu deinem vorherigen Post
    UK ist nicht das einzigste "Schwarze Schaf" und das zeigt auch wie inkonsequent da durchgegriffen wird und wie instabil noch alles ist. Schade eigentlich...


    @topic
    Die Türkei bemüht sich ja schon seit vielen Jahren in die EU und früher auch EWG und die anderen Gemeinschaften aufgenommen zu werden. Würde die Türkei auch ihre Menschenrechte und all das ändern, wenn sie das nicht als Ziel hätte?
    Ich glaube leider nicht, dass sie das auch so getan hätten...

    Ignoriert wird auch, dass Zypern schon lange von der Türkei besetzt ist. Ignoriert wird ebenso, dass sie den Griechen schon mehrmals mit Krieg gedroht haben. Mittlerweile ist trotz diese Zustände Griechenland eine der ärgsten Befürworter für einen Beitritt der Türkei geworden. Warum? Sie erhoffen sich so eine Lösung des Problems, was schon viele Jahre mit den Türken herrscht.

    Die EU ist leider (zur Zeit) ein Kuh, die es zu melken gilt. Die vermeindlich starken Mitglieder zahlen ein und die schwächeren kassieren ab. Die Türkei würde eine sehr hohe Summe bekommen, um deren "Umbaumaßnahmen" zu finanzieren, eine Summe die viele anderen zu zahlen hätten. Eine Summe für die es sich lohnt sogar 20 Jahre zu warten, was für ein Land nun wirklich nicht viel ist...

    Wissen ist Macht

  • Zitat

    Die EU ist leider (zur Zeit) ein Kuh, die es zu melken gilt. Die vermeindlich starken Mitglieder zahlen ein und die schwächeren kassieren ab. Die Türkei würde eine sehr hohe Summe bekommen, um deren "Umbaumaßnahmen" zu finanzieren, eine Summe die viele anderen zu zahlen hätten. Eine Summe für die es sich lohnt sogar 20 Jahre zu warten, was für ein Land nun wirklich nicht viel ist...

    Irland raus, Portugal raus, Spanien raus, Griechenland raus, so ziemlich jedes Land der Osterweiterung raus. Das ist kein Argument, denn das Melken der drei reichen Staaten der EU ist schon so lange Gang und Gebe das ein Land mehr oder weniger da auch nichts mehr ausmacht. Es sollte da mal lieber was an der Verfassung geändert werden, so dass eindlich nach Einwohnern abgestimmt wird und die Länder, die am meisten einzahlen, auch am meisten zu sagen haben.

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Nach meinem Dafuerhalten hat die Tuerkei in der EU nichts zu suchen.

    Das hat mehrere Gruende:

    - Zunaechst einmal ist die EU jetzt schon zu gross. Ob sie dem Spagat zwischen so unterschiedlichen Laendern wie beispielsweise Portugal, England und Estland gewachsen ist, muss sich erst noch zeigen. Verwaltungstechnisch bekomme ich aus den Nachrichten immer mehr den Eindruck, dass die EU jetzt schon an ihre Grenzen gestossen ist.

    - Griechenland und die Tuerkei sind miteinander verfeindet. In der NATO geht das nur deshalb gut, weil die NATO unter der Fuchtel der USA steht (und ob es tatsaechlich gut geht, daran scheiden sich die Geister). In der EU wuerde das fuer noch mehr Aerger sorgen als jetzt schon. (In der NATO hat die Tuerkei, finde ich, auch nichts verloren, aber das ist ein anderes Thema.)

    - Der Hauptgrund ist aber, dass der kulturelle Unterschied zwischen der Tuerkei und Europa so gross ist, dass ich die Kulturen fuer miteinander unvereinbar halte. Das faengt mit der Religion an, hoert da aber laengst nicht auf (ich scheue moch, hier weitere Einzelheiten zu nennen, schlichtweg weil ich mich nicht auskenne).

    Eine engere Zusammenarbeit mit den Staaten des Orients und hier insbesondere mit der Tuerkei halte ich fuer dringend geboten. Gerade die Tuerkei ist ein politisch derzeit stabiler Staat (soweit ich das mitbekomme), was fuer Handelsbeziehungen von grossem Vorteil ist (wenn nicht gar notwendig). Und ich achte durchaus die Anstrengungen, die gerade in der Tuerkei bezueglich Menschenrechten gemacht werden (auch wenn sie hier von "europaeischen Standards" noch ein Stueck weg ist, siehe Behandlung der Kurden).

    Eine Unterschriftenaktion halte ich fuer ein aeusserst gefaehrliches Signal. Das wird immer den EIndruck machen, dass eine tuerkenfeindliche Stimmung gemacht oder ausgenutzt wird. Das Problem ist ja, dass ein beaengstigend grosser Teil der deutschen Bevoelkerung "die Tuerken nicht mag". Das ist leider so. Nur: Mit einer derartigen Unterschriftenaktion wird man hier Oel ins Feuer giessen. Zuerst sollte man versuchen, die (zu) weit verbreiteten Vorurteile auszuraeumen, dann kann man darangehen, klarzumachen, warum man der Tuerkei gewiss keinen Gefallen tut, wenn man sie in die EU holt.

  • Seit dem guten Herrn Atatürk ist die Türkei westlicher orientiert als so mancher 'Ostblockstaat'. Die Kulturellen Unterschiede sehe ich da nicht ganz so. Vor allem, wenn man mal bedenkt, das knappe 4 Millionen Türken eh schon in Deutschland leben. Und mit der Religion zu argumentieren ist amerikanische Panikmache. Die Religion spielt in der Türkei weniger eine Rolle als in den USA oder in Israel. Und in den beiden Staaten macht mir der religiöse Fundamentalismus viel merh Sorgen...

    Wenn es sein muss, muss es auch gemacht werden. Ist nur noch die Frage, wer es macht. Ich ruh mich nämlich gerade aus.

  • Zitat


    Und sie stellen den islamistischen Staat dar, der am weitesten an einer Säkularisierung dran ist, als jeder andere. So etwas muss man unterstützen, genau um gerade den Fundamentalismus einzudämmen.


    Ich bin ja auch der Meinung, dass die Türkei ein säkularer Staat ist. Ich würde jetzt nur gerne wissen warum ausgerechnet du so etwas schreibst :lol:


    Natürlich leben viele Türken und Kurden in Deutschland, aber das ist kein Argument um einen Staat aufzunehmen. Und auch das mit dem Fanatismus und der USA: Die vereinigten Staaten sind der stärkste Befürworter eines türkischen Beitritts in die EU. ;)

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)