Sklaverei in Eurem Aventurien

  • Wer von euch hat schon mal Sklaven verkauft?


    Fast. Vor langer, langer Zeit da spielten wir ein Abenteuer mit zwei Gruppen. Zwei SL, zwei Räume, ein Auftrag. Der Auftrag lautete "Befreit das entführte Mädchen aus dem Harem." Wir dachten uns, wenn wir eh schon ins Harem einbrechen und Mädchen klauen nehmen wir doch ein paar mehr mit. Kann man sicher für ein paar 100 Marawedi das Stück verkaufen - selbst wenn man jetzt keine Lust hat lange nach einem passenden Käufer zu suchen.
    Gesagt getan. Der Einbruch, die Beseitigung der Wachen, das Abstechen des Haremsherrn, die Einsackung des richtigen Mädels und ein paar anderen sowie die Bereitstellung des Fluchtfahrzeug war Filmreif. Aber wir haben nicht mit der Ehefrau unseres SLs gerechnet. Diese war in der anderen Gruppe und der Haussegen wäre wohl sehr lange schief gehangen, wenn die "böse" Gruppe damit durchgekommen wäre. Deshalb schmolz unser zwei Tage Vorsprung einfach davon und schwupps waren die "Guten" da, um uns zu verjagen und die armen Damen zu befreien. Deshalb kein rauschendes Fest für uns. ;(

    I ♡ Yakuban.

  • Unsere Rakshazar-Gruppe hat erst neulich ernsthaft überlegt, einen SC (!) in die Sklaverei zu verkaufen, ein sanskitarischer Gauner, den sie noch kaum kannten und der im Wildnis- und kampflastigen AB eher von geringen Nutzen zu sein schien. Zudem war er betrunken und bewusstlos und die Gelegenheit günstig. Aber Rakshazar ist da halt noch eine Spur schärfer als die Tulamidenlande.

  • Eigentlich sollte ich mich schämen, statt das auch noch weiterzuerzählen, aber ...

    ich habe vor Jahren (Ich war jung und brauchte ...) mal zugelassen, dass die Gruppe den SC eines Spielers in die Sklaverei verkauft hat, nachdem der Spieler mehrere Spieltermine immer kurz vorher abgesagt hatte und wir ohne ihn spielen mussten. Da hat die Gruppe dann beschlossen ihn gewinnbringens zu "parken", man könne ihn ja später ggf befreien, tja, und ich habe es zugelassen. :whistling:

    Ach ja, der Spieler ist einige Zeit später wieder zur Gruppe gestoßen, allerdings hat er sich da dann einen neuen SC gemacht.

    Und ich würde das niemals nie wieder machen!!!

    "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen." (Karl Popper)

    "Im Fall Wissenschaft gegen Religion erlasse ich eine einstweilige Verfügung: Die Religion muss sich immer 500 Meter von der Wissenschaft entfernt halten." (Die Simpsons)

    About sex

  • Und ich würde das niemals nie wieder machen!!!

    OFFTOPIC: War vielleicht nicht die feine Englische, aber ich kann es verstehen. Die meisten SL geben sich Mühe bei der Abenteuerplanung- und Erstellung. Entsprechend ist es nur fair, wenn das von den Spielern auch gewertschätzt wird und jeder freut sich über Lob. Wenn dann aber jemand unverschämt die Abmachungen kurz vor knapp bricht (vielleicht sogar, wenn ich ihn in den Plot eingebaut habe und extra etwas für seinen Char geplant habe), dann ist das frustrierend. Wir hatten in unserer Gruppe einen ähnlichen Fall mit einer Spielerin, wo ich eine lange Kapagne geleitet habe. Teilweise gabs viel Diskussion und Kompromisse wegen unserem Gameplay mit der Spielerin (wobei der Rest der Gruppe zufrieden war und wir immer auf sie zugegangen sind, aber sie kein Stück Entgegenkommen gezeigt hat) und letztendlich war die Spielerin nie da.
    Lange Rede, kurzer Sinn...ich hab ihren Char nicht sterben lassen...Witzeleien gab es allerdings aus Rache schon.

  • Du meinst Piaster, Marawedi, Dinar oder Dublonen... :P

    Aber die richtigen Verben in Bezug auf Sklaven sind doch immer wieder interessant: Er wurde entführt! - Nein, gestohlen... - Aber befreit hat ihn keiner? -Argh....

    Und ich würde das niemals nie wieder machen!!!


    Weil die Sache mit der Sklaverei etwas unmenschlich ist oder weil Du Dich zu wenig darum bemüht hast mit dem Spieler über das OT-Problem zu diskutieren? (Was aber nicht zwingend die Spielleitung machen muss).
    (und völlig OT an Dich teddy, ich hab auf deine 'PM' geantwortet und die Forensoftware teilt mir mit, dass Du sich noch nicht gesehen, gelesen, bemerkt hast... PMs, nennen sich jetzt Konversationen, falls es daran liegt - nur als Hinweis - Du wärst nicht die Erste, die ihren Posteingang nicht mehr findet.)

    I ♡ Yakuban.


  • Weil die Sache mit der Sklaverei etwas unmenschlich ist oder weil Du Dich zu wenig darum bemüht hast mit dem Spieler über das OT-Problem zu diskutieren?


    Nun ja, zu dem Zeitpunkt bestand die Gruppe nur aus SCs die in Ireth aufwuchsen. Die waren groß geworden mit Sklaverei und sahen das auch nicht als Problem, also, es sei denn jemand kam auf die Idee sie, oder Freunde, oder Leute die sie nett finden "einzufangen", dass hat dann schon mal dem einem oder anderem Sklavenjäger seinen Kopf gekostet. Alles in allem aber war Sklaverei für sie normal und der Verkauf des Mitspielers wurde in diesem Hintergrund ausgespielt, na ja, und dann habe ich es zugelassen.
    Nicht mehr machen würde ich es, weil dass aus meiner Sicht schlechtes Rollenspiel ist, wenn die Spielleiterin einem SC so etwas antut, nur weil sie gerade genervt vom Spieler ist. Das ist für mich genauso ein Unding, wie einem Spieler der mich nervt seinen SC durch einen übermächtigen Gegner oder so töten zu lassen. Also, ich würde es nicht wieder machen, weil da einfach die Gruppe und ich unseren Frust über den Spieler an seiner Spielfigur ausgelassen haben. Ich habe keine Hemmungen SCs umzubringen, aber entweder spreche ich das vorher mit dem Spieler ab, oder aber die Szene ist ganz offensichtlich, so dass die Spielerin weiß, was für ein Risiko sie eingeht und sich eben auch anders entscheiden kann (fliehen, aufgeben, einen schwerwiegenden Nachteil in Kauf nehmen (Wir spielen oft nach FATE-Regeln), oder eben kämpfen und wissen, dass es Glück brauchen wird).

    "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen." (Karl Popper)

    "Im Fall Wissenschaft gegen Religion erlasse ich eine einstweilige Verfügung: Die Religion muss sich immer 500 Meter von der Wissenschaft entfernt halten." (Die Simpsons)

    About sex

    2 Mal editiert, zuletzt von teddypolly (28. August 2014 um 17:45)

  • Wer von euch hat schon mal Sklaven verkauft?

    In meiner Al'Anfa-Runde hatte die Gruppe irgendwann mal ein feindliches Schiff aufgebracht (man frage mich jetzt aber nicht mehr, was das für eines war...ich glaube das waren Brabaker) und da hat man natürlich nicht lang gefackelt und die Überlebenden zu sich genommen. Deren Rudersklaven wurden genutzt um die eigenen Verluste auszugleichen, eine Rumpfmannschaft wurde auf dem feindlichen Schiff belassen, um es unter Aufsicht nach Al'Anfa zu bringen, unter dem Angebot die Seiten zu wechseln und so auf dem Schiff verbleiben zu können. Der gesamte Rest wurde dann gewinnbringend verkauft und von dem Geld wurde eine Mannschaft für das gekaperte Schiff gekauft/angeheuert. Gedanke hierbei war, dass wenn man die Mannschaft im alten Zustand belassen würde, man halt mit Fluchtversuchen/Meutereien rechnen muss, also wurde sie zerschlagen und neu zusammen gesetzt.

    Anders sieht es mit den "persönlichen" Sklaven aus. Da wurde noch nichts verkauft, einfach weil man als Spieler halt auch bestimmte NSC mag und gerne mit denen interagiert. Aufgrund von Abenteuerumständen waren wir z.B. mal mit den Sänftenträgern des Boronis über Tage in einem Grab eingeschlossen (und das nicht durch Heldendummheit). Absolute Dunkelheit und eine verzweifelte Situation lassen einen zusammen rücken und am Ende des Abenteuers waren das dann halt nicht mehr Sänftenträger 1-4, sondern NSC mit Name und Adresse. Ohne die 4 wäre unsere Gruppe da drin gestorben und da war die Freilassung dieser dann auch tatsächlich das mindeste, was man machen konnte. Die Vier arbeiten immer noch für den Boroni, kriegen dafür halt inzwischen nur Geld und bekommen nach und nach einen eigenen Hintergrund gebastelt.

    Eine ganz andere Geschichte ist ein Lustsklave des Boronis (er ist der einzige aus der Gruppe, der im "oberen Millieu schwimmt", daher macht er in der Gruppe diese Sachen "klar"). Dieser gehörte eigentlich einem Bordell mit dem der Boroni einen Vertrag ausgehandelt hat, nach dem er über bestimmte Vorgänge informiert wird, wenn sich etwas entsprechendes ereignet. Als Nachrichtenüberbringer wurde dieser Sklave, Hadjim, ausgewählt und auch immer mal auf einen "Hausbesuch" vorbeigeschickt. Auf einer dieser Touren wurde er abenteuerbedingt entführt und...nicht so gut behandelt. Man hat ihn am Ende zum Sterben (oder weil man dachte, dass er bereits tot ist...das weiß die Gruppe noch nicht genau) in die Gosse geworfen, wo er nur durch schieren Zufall gefunden wurde. Eigentlich sollte dieser Part im Abenteuer nicht von einem Sklaven eingenommen werden, aber ich dachte mir: Nee, du machst das mal so. Mal sehen, wie sie reagieren, wenn es "nur" ein Sklave, noch dazu eine "Hure" ist, der das passiert. Kinder retten ist nun für eine Gruppe kein Ding...Kinder gehen immer, wenn man moralisches Handeln erreichen möchte und auch hilflose Frau löst bei zumindest männlichen Spielern ja auch öfters mal Retterreflexe aus. Aber was macht eine Gruppe, wenn das Opfer mal nicht in diese Klischeerolle passt (zwar ist Hadjim ein Sklave, aber einer, dem es zuvor ziemlich gut ging. Er war gut in dem, was er gemacht hat und konnte durchaus einigen Luxus genießen, von dem die meisten Fana in Al'Anfa nur träumen können)? Es war ja schon überraschend genug, dass der Spieler des Boronis als ich ihm vier mögliche Kontakte aus dem Bordell kreiert hatte, sich gerade für Hadjim entschieden hat und da wollte ich doch mal weiter sehen. Am Anfang lief das dann auch, wie erwartet: Der Boroni hat sich Hadjims angenommen, um heraus zu bekommen, ob die Entführer auf ihn selbst abzielen oder ob es nur Zufall war, dass Hadjim auf einem Botengang zu ihm entführt wurde. Das ging also sehr klinisch und kalt zu. Dann ist allerdings beim Boroni irgendwann die Erkenntnis eingesackt, dass Hadjim als "beschädigte Ware" wohl nicht mehr wirklich im Bordell würde seinen Dienst verrichten können und damit für die Madame recht nutzlos geworden ist. Also hat er ihn kurzehand der Dame abgekauft und zu sich genommen, weil er nicht wollte, dass sie ihn an sonst wen verkauft (offiziell auch, damit gesichert ist, dass Hadjim nicht irgendwelche Informationen weiter gibt) und versucht jetzt tatsächlich zu heilen, was zu heilen ist, in dem Wissen, dass ein "so, wie er vorher war" ziemlich unwahrscheinlich ist. Das war dann der letzte Stand, bevor es wieder in die Knuffelgruppe ins Mittelreich ging.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Also hat er ihn kurzehand der Dame abgekauft und zu sich genommen, weil er nicht wollte, dass sie ihn an sonst wen verkauft (offiziell auch, damit gesichert ist, dass Hadjim nicht irgendwelche Informationen weiter gibt) und versucht jetzt tatsächlich zu heilen, was zu heilen ist, in dem Wissen, dass ein "so, wie er vorher war" ziemlich unwahrscheinlich ist. Das war dann der letzte Stand, bevor es wieder in die Knuffelgruppe ins Mittelreich ging.

    Also bumst der Boroni den Lustsklaven auch, sodass es die Spielerhelden mitbekommen?

  • Nee. Vor der Entführung hat zwar der Sklave den Boroni gebumst, wenn das wirklich von Interesse ist und das in der Tat auch so, dass es die anderen SC mitbekommen haben, nach der Entführung jedoch war der Sklave nicht mehr bumsbar. Jedenfalls nicht wenn man tatsächlich eine körperliche und seelenkundliche Heilung anstrebt, was der Boroni, wie erwähnt auch tut. Der Plot ist insgesamt sehr harter Tobak, aber das erste Teilstück hat meine Gruppe recht wacker überstanden.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    Einmal editiert, zuletzt von Ehny (29. August 2014 um 17:05)

  • Lustig ich hatte meinen einen ähnlichen Plot vorgesetzt - im Sinne von "Hallo! Rettet den armen männlichen NPC-Lustsklaven! Hilfe, Hilfe! Nicht die Frau, nicht das Kind, nicht die Katze, nein einen Mann." Allerdings wollten die Entführer besser Diebe* die Bumsbarkeit des Sklaven erhalten - deshalb nicht ganz so unmenschlich. Das haben die Ferkinas dann mit dem Hadjin-Ordenskämpfer übernommen...

    *wobei sie ihn nicht einfach auf der Straße ein gesackt haben, sondern hübsch Intrigen gesponnen damit er ihnen zufällig in die Hände fällt - wir sind ja nicht im barbarischen Süden. ;)

    I ♡ Yakuban.

  • Die Einsacker kommen aus den Tulamidenlanden/Aranien, vom Stil her also sehr passend für die barbarischen Nordländer. Wo sonst haben gewisse Erzdämonen auch zur Zeit Hochkonjunktur ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Skandalös. Vielleicht sollte mein Char doch nicht so nett zu seiner Köchin sein...

    @hexe Sollten wir wirklich mal zusammen spielen wünsche ich mir das 'Ab 21'-Abenteuer mit der Versuchung durch Dar-Klajid. :gemein: Mal sehen ob mein Sohn der Rahja nicht wie Levthan drauf einsteigt... :lol2:

    Jedenfalls ist es sehr interessant wie viele Chars IT doch schon mal in die Richtung gegangen sind Menschen zu handeln.

  • @Storytelling
    a) Die Köchin kocht. Gutes Essen ist wichtig. Man ist also immer gut beraten, wenn man nett zum Koch ist.
    b) Sicher, das Abenteuer endet damit, dass Dir Levthan auf die Schultern klopft und sagt: "Been there, Done that."

    Die Einsacker kommen aus den Tulamidenlanden/Aranien


    Pfft. Aranien... das kommt davon, wenn man sich von Weibern regieren lässt. :P

    Aber lustig meine hatten mit gewissen Erzdämonen in Al'Anfa zu tun. :lach:
    (Hängt aber wohl mit der Schwarze Lande Ignoranz meinerseits zusammen)


    So, jetzt muss ich wieder den Bogen zum Thema kriegen. Ein SC hat sich zumindest schon mal einen Sklaven gekauft, aber das war eher aus Mitleid und er hat nur drei Zechinen gekostet. :whistling:

    I ♡ Yakuban.

  • Vll. sollten wir einfach den Thread umbenennen in:
    - Sklaverei in Eurem Aventurien a.k.a. Nach dem Telefonsex: Storytelling erfindet den "FAB-Sex" - :D

    :whistling::saint::whistling:

    "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen." (Karl Popper)

    "Im Fall Wissenschaft gegen Religion erlasse ich eine einstweilige Verfügung: Die Religion muss sich immer 500 Meter von der Wissenschaft entfernt halten." (Die Simpsons)

    About sex

  • @Storytelling
    a) Die Köchin kocht. Gutes Essen ist wichtig. Man ist also immer gut beraten, wenn man nett zum Koch ist.

    Plus: Köche sitzen an der direkten Quelle zum Gift im Essen. Ärgere niemals den Koch, du wirst es bereuen! :D

    Pfft. Aranien... das kommt davon, wenn man sich von Weibern regieren lässt. :P:

    Zunge raus strecken nicht nötig. Aranien ist für mich, wie das gesamte Setting LdeS/RA eher untinteressant...alles eine Suppe in meinen Augen...und solange es keine Amazonen oder Novadis sind, ist eh alles im grünen Bereich ;) .


    Zur Sklaverei: Spannend an der Sache mit der Sklaverei finde ich in jedem Fall, wie Spieler darauf reagieren (und mit ihnen natürlich auch die Helden). Unter den Spielern wird Sklaverei/Leibeigenenschaft/Körperstrafen, nicht weiter überraschend, vehement abgelehnt. Für die Helden ist es aber etwas, womit sie eben aufgewachsen sind und was für sie völlig normal und vor allem auch gerechtfertigt ist. Gerade Al'Anfa hat bei meiner Truppe etwas gedauert, bis sie das für ihre Helden und sich so in Einklang gebracht hatten, dass sie das auch spielen können. Für meine sie war das am Ende dann eben das: Sklaven sind OK, aber man behandelt sie ordentlich, immerhin sind es auch Menschen (auch wenn sie rechtlich gesehen wie Sachen behandelt werden), mit dem sie gut fahren konnten (eine fiese Gruppe kriegen wir im Leben nicht hin...dazu sind wir viel zu lieb). Die "Sklaverei doof, lasst sie uns alle befreien" Schiene, die ja durchaus auch von offizieller Seite (selbst in...nein, ich erwähne das Abenteuer jetzt nicht!) gefahren wird, haben sie jedoch als: Wenn wir so was machen wollten, würden wir XXX spielen abgelehnt. Rollenspielerisch hat sich das Setting in jedem Fall für meine Leute bisher als das Herausfordernste entpuppt und durchaus manche Diskussionen ausgelöst.

    teddypolly: Erfinden geht zu weit...solange wie es FAB schon gibt...da muss einfach schon einer eher drauf gekommen sein ;)


    Edit sagt, dass ich auf den hier eigentlich schon längst geantwortet haben wollte:

    Wenn ich es nicht überlesen habe, dann fehlt noch die Unterscheidung zwischen tulamidischer und südaventurischer Sklaverei. Erstere ist ja eher eine starke Form der Schuldknechtschaft und Freilassungen sind üblich, letztere eine rassistische (Waldmenschen z.B.) bis systematische (Geburt oder Urteil, vergleichbar mit der mittelreichischen Leibeigenschaft) Ausprägung.

    Rassistisch ist nicht so ganz die Richtung, die man denken sollte. Also nicht in dem Sinn, der einem dadurch in den Kopf schießt und zwar die Versklavung der Afrikaner durch Europäer/Amerikaner. Hier wurde explizit eine Kultur ausgewählt "Der Schwarze" und explizit von Afrika aus weggebracht. Man ist also, sozusagen einen Riesenumweg gefahren. Al'Anfa ist quasi schon in Afrika und bedient sich der Bevölkerung, die vor Ort bereits da ist. Das waren im Anfang der Gründung nun einmal die Waldmenschen, die technologisch dazu unterlegen waren und daher leicht zu versklaven waren. Die heutigen Sklaven sind zu großen Teilen in Sklaverei geboren (alles andere wäre zu (kosten)aufwendig) und spiegeln damit diese Geschichte wieder. Wäre Al'Anfa etwas weiter nördlich angesiedelt, dann hätte man sich eben der Tulamidischen Bevölkerung bedient. Hier ist man also eher opportunistisch, als rassistisch (jedenfalls nicht nach Intention gesehen). Im Gegensatz zu einer rassistischen Ausprägung ist es einem Waldmenschen auch durchaus möglich nach ganz oben zu steigen und mit dem Haus Florios gibt es ein ganzes Grandenhaus, das seine Herkunft auf Utulusklaven zurück führt. Sprich: In Al'Anfa kann auch ein Waldmenschengrande mittelländische/tulamidische Sklaven halten, was bei einer rein rassistischen Motivation sehr schwer möglich wäre, wenn überhaupt. Momentan könnte ich mir auch eher vorstellen, dass es auf den Sklavenmärkten an Sklaven, die nicht als solche geboren wurden, vor allem Mittelländer gibt. Im Norden herrscht ein Krieg nach dem anderen, die Menschen fliehen. Leibeigene, die dafür Schollenflucht begangen haben, wissen, dass es da unten im Süden, diesem götterlosen Süden, keinen interessiert, was eine Scholle überhaupt ist und da man leben möchte und nicht am nächsten Baum aufgeknüpft werden möchte, landet man halt irgendwann in Al'Anfa, wenn man es schafft. Die Stadt funktioniert hier eher wie Amerika: Jeder kann es schaffen...aber nicht alle. Und die meisten aus dem Pool "alle" schaffen es eben nicht und wenn es ganz schlimm endet, findet man sich zum Verkauf angeboten auf dem Sklavenmarkt wieder (oder wurde von seinen Eltern in die Sklaverei verkauft, auch das ist möglich). Damit ist diese Form der Sklaverei nicht besser oder weniger systematisch, aber eben auch nicht so, wie man das beim Wort "Plantage" sofort vor Augen hat.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    3 Mal editiert, zuletzt von Ehny (30. August 2014 um 12:26)

  • Mann. Das ist auch schon wieder eine Weile her in diesem Thread. Ich hab den aktiviert, weil mich interessiert ob diejenigen Charaktere die sich zur Sklaverei bekennen es auch durchziehen würden, einen entflohenen Sklaven wieder einzufangen und dann auch zu bestrafen?
    Natürlich spielen die Umstände auch immer eine Rolle, aber es ist auch fakt, dass jeder entflohene Spielersklave Gesucht I bekommt, ergo ist es wie Schollenflucht natürlich ein Verbrechen und sollte bei NPCs genau so sein.
    Wie werden entflohene Sklaven eigentlich bestraft?

  • Meine Helden kommen nicht aus Gegenden in denen Sklaverei üblich ist. Wenn ich zum Beispiel einen Helden aus Fasar spielen würde, dann würde ich den erst zurückbringen, wenn es dafür eine Belohnung gibt. Wenn einem Bauern eine Kuh abhaut, dann muss der Bauer dafür sorgen ihn wieder einzufangen. Ihm helfen zu fliehen würde ich aber nicht, denn so schlecht geht es ihm in der Sklaverei nicht. Man gibt ihnen ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen bekommen sich auch, damit geht es ihnen besser als den ganzen Bettlern,Huren und Dieben in den mittelreichischen Städten.

    Und wenn der Geflüchtete es in Mittelreich/Horasreich/Thorwal und co. schafft, dass macht man sich wahrscheinlich strafbar, wenn man den zurückbringt. Mit fechsicher List kann man ihn natürlich unter falschen Versprechungen wieder über die Grenze begleiten.

  • Kommt vor allem auf den Besitzer und seine Beziehung zu dem Sklaven an. Wenn es ein Leibsklave war, die beiden sich an sich sehr nahe waren und vielleicht ein Streit der Auslöser war, dann wird da bei einem freundlichen Besitzer nicht viel passieren, außer eine symbolische Strafe. Hiermit werden dann vielleicht sogar eher die anderen Sklaven angeregt sich gut zu verhalten: Je besser das Verhältnis zum Herren, desto milder die Strafe? Ja, das nimmt man dann doch mit, ne? Wenn es aber ein Mienensklave ist und man befürchten muss, dass seine Flucht andere "inspirieren" könnte, dann dürfte das nicht so glimpflich ausgehen und an dem eher ein Exempel statuiert werden, was der Sklave im schlimmsten (oder aus seiner Sicht zweitschlimmsten) Fall nicht überlebt und im Vorfeld sogar eine großangelegte "Sklavenjagd" veranstaltet werden. Und dazwischen dann eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten. Festlegungen gibt es dafür keine, eben weil das die Sache des Besitzers ist, wie er mit seinen Sklaven umgeht.

    Was meine Runde angeht, die in Al'Anfa so rumgurkt: Wenn ein eigener Sklave fliehen würde, was tatsächlich noch nicht vorgekommen ist, würden sie ihn schon bestrafen, aber wohl in einer Form, die zwar die Botschaft: Lass das! rüber bringt, diesem aber keine Narben oder sonstige Schäden verursacht. Bei einer Sklavenjagd würden sie sich nicht beteiligen, das wäre zu weit unter ihrem SO. Wenn sie einen Sklaven finden, der geflohen ist, dann kommt es eher darauf an von wem er geflohen ist. Wenn er z.B. vom Zornbrecht oder Brotos Paligan ist, stehen die Chancen für den Sklaven sehr gut, dass er abhängig von seiner Eignung eine neue Anstellung auf der Plantage oder einem der Schiffe (wo es Dreischicht-Ruder-System gibt und einen extra Koch für die Sklaven gibt...halte deine Leute bei Laune und sie folgen dir in die Hölle...ich mag meine Leute :) ), unseres Boroni-Granden findet. Bei anderen würde er eher zurück gebracht werden und wenn er sich richtig clever dabei angestellt hat, dann geht es als "Opfergabe" in den Phextempel, für den Fall, dass der Sklave da eine gewisse Berufung erfahren hat...und mit dem Phextempel kann man sich ja auch immer gut stellen ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant