Steigern von Arroganz und Eitelkeit

  • Ich hab mal eine Frage. Wann steigert ihr schlechte Eigenschaften. Also ich kann mir vorstellen, daß wenn man mit einem Schiff in einen Sturm gerät und fast absäuft z.B. Meeresangst gesteigert werden könnte, evtl. nach vorheriger Probe auf Selbstbeherrschung oder so. Aber wie ist das mit Eitelkeit und Arroganz? Ich spiele demnächst eine Schöne der Nacht die bisher Eitelkeit fünf hat und Arroganz überhaupt nicht, sie ist eigeboren, also gutaussehend, und hat einen SO von zwölf. Wenn diesem Charakter nun immer wieder gesagt wird wie schön sie aussieht, wie bezaubernd sie ist etc. müsste sie dann nicht auch irgendwann eine Probe ablegen, ob die schlechte Eigenschaft steigt? Denn ganz ehrlich Helden sind auch nur Menschen und es gibt nur wenige von denen andauernde Komplimente ohne Wirkung auf den Charakter abprallen :wink:

  • Spiele deine Arroganz und Eitelkeit einfach stärker aus. Eine Steigerung der schlechten Eigenschaften würde ich nicht empfehlen, da dadurch der Charakter aus regeltechnischer Sicht nicht mehr so leicht nachzuvollziehen ist. Um dies zu umschiffen könntest du dir für den Notfall einfach die AP aufschreiben, die nötig wären, um die Eigenschaft wieder zu senken und dann halt anders verteilen.

  • Natürlich ist es bei dem verbissen auf eines ausgeglichene Bilanz versehenen Kaufsystem die Anhebung einer schlechten Eigenschaft wärend des Spiels ein Problem, aber ich würde in außergewöhnlichen Situationen trotzdem nicht darauf verzichten wollen. Schon bei DSA 3 fand ich es passend wenn z.B. ein an Totenangst leidender Held nach einem Ausflug auf einen Zombie verseuchten Boronsanger noch mehr an seiner Phopie zu knabbern hatte. Damals war ein Punkt mehr auch nicht so schlimm, da die selben Abweichung ja auch durch einen schlechten Senkungswurf bei der Steigerung zu Stande kommen konnte. Aber auch nach DSA 4 kann das regeltechnische Minus, das ein Held durch die Anhebung einer Schlechten Eigenschaft macht vielleicht ein bisschen abgefedert werden: Das außergewöhnliche Ereignis, das zu der Steigerung führt, ist eben so außergewöhnlich, dass es auch entsprechend mehr AP gibt. Zwar längs nicht in voller Höhe des Wertes der Schlechten Eigenschaft, aber immerhin ist das Erlebnis ja auch \"traumatisch\" was ein leichte Schwächung des Helden auch in der \"Bilanz\" wohl realistisch macht.

  • Ich finde zwar alles nachvollziehbar, was ihr sagt, aber: Wenn ein Spieler eine schlechte Eigenschaft wie Eitelkeit richtig ausspielt, und dadurch dieser Wert noch höher gesetzt wird, finde ich das etwas unfair dem Spieler gegenüber. Denn eine solche Eigenschaft ist ständig präsent, im Gegensatz zu z.B. Meeresangst. Wenn also eine Erhöhung einer solchen Eigenschaft von zusätzlichen AP begleitet wird, wie Solyaran vorschlägt, dann bitte auch in voller Höhe der Eigenschaftserhöhung, um das gute Rollenspiel nicht zu bestrafen.
    Bei anderen negativen Eigenschaften wie z.B. Meeresangst, die nicht ständig präsent sind, sehe ich das dann allerdings nicht so dramatisch und eine Erhöhung auch ohne Ausgleich für gerechfertigt (selber Schuld, warum geht der Held auch aufs Meer :? )

  • Ich denke eben auch, daß die Steigerung der Eigenschaft schon verankert werden muß, denn es ist unrealistisch, wenn meine Hexe irgandwann so eitel ist, daß sie sich alle fünf Minuten um ihr Make-up sorgt und dann immer noch einen Wert von fünf hat, was ja relativ niedrig ist. Wie das mit den Erfahrungspunkten, die es sicher für eine solche Steigerung geben sollte zu handhaben ist finde ich schwierig. Die Auswirkungen von negativen Eigenschaften treten eben unterschiedlich häufig auf, von immer bis fast gar nicht, aber auch alles dazwischen, wie sollte man das abstufen? Ansonsten denke ich das eben nicht nur ein gravierendes Ereignis einen Charakter verändern kann, sondern, daß dies auch passiert wenn der Charakter einem bestimmten Typus von Situation, wie z.B. Komplimenten, immer wieder ausgesetzt ist.

  • Ich sehe schon das Problem und natürlich wäre es unfair einen Spieler der seine schlechten Eigenschaften in normalen Situationen regelmäßig ausspielt dafür zu bestrafen und so soll es auch gar nicht sein. Prinzipiell geht es bei der Steigerung von schlechten Eigenschaften meiner Meinung nach um die Folge von außergewöhnlichen Ergeignissen, die sich natürlich für die verschiedenen Ängste leichter denken lassen, als zu Beispiel für Eitelkeit.
    Vielleicht reicht noch nicht einmal die von vielleicht reicht die eingangs Beschriebene dauerhafte Bestätigung der Schönen der Nacht in ihrer Eitelkeit noch nicht einmal aus, um eine Steigerung zu rechtferigen. (Ohnehin halte ich die BESTÄTIGUNG einer schlechten Eigenschaften nicht für einen Grund für ihr Anhebung, Eitelkeit kommt ja vorallem dann zu tragen, wenn die Eitle glaubt, man bringe ihrer Schönheit NICHT genug Achtung entgegen!)
    Ich würde ein Grund für eine Steigerung der Eitelkeit eher darin sehen, dass zum beispiel ein sehr auf sein Äußeres bedachter Briliantzwerg auf einer horaischen Gesellschaft oder, vielleicht noch Schlimmer, unter Elfen plötzlich nur noch als \"hässlicher Gnom\" gilt und das auch zu spüren bekommt ....

    Hier könnte man dann auch wieder das \"selber schuld\" Argument anbringen. Wieso geht der Zwerg auch unter Elfen?

  • Ich persönlich finde, das ist alle eine Frage des Rollenspiels. Wenn ich die negative Eigenschaft Arroganz habe, spiele ich diese auch aus, jedoch hindert mich nichts daran, ein arrogantes A.... zu spielen, wenn ich diese Eigenschaft nicht habe. Der unterschied ist, wenn ich die eigenschaft habe, kann der SL mich durch entsprechende Proben dazu zwingen, diese Eigenschaft auszuspilelen, in allen anderen Fällen nicht.
    Sollte, aus welchen Gründen auch immer, eine erhöhung einer negativen Eigenschaft in Frage könne, so sollte dies 1. nur in extremen Fällen vorkommen, und 2. KEINE AP zum ausgleich geben. Es ist halt Pech für den Spieler/Charakter.

    Immerhin bekommt ein Charakter, dem die Hand amputiert wurde, nicht auch auf einmal einen haufen neuer Fertigkeiten, nur weil fehlende Hand ein Nachteil ist, der x Punkte einbringt. Genauso erhalte ich ja auch keine AP zurück, wenn eine meiner Guten eigenschaften z.B. durch Krankheit permanent gesenkt wurde. Ich bekomme auch keine AP, wenn mein Charakter ein Verbrechen begeht und dadurch den Nachteil \"gesucht\" erhält, etc...
    Eine Steigerung von schlechten Eigenschaften könnte durchaus passieren, sollte aber meiner Meinung nach keine AP oder sonstigen vergünstigungen einbringen.

  • @Solyaran
    Ich denke sowohl Mißachtung der eigenen Qualitäten als auch die andauernde Bestätigung derselben kann zu Eitelkeit führen. Es gibt ja auch verschiedene Möglichkeiten die Eitelkeit zu spielen: Einmal die nach innen gerichtete, die sich vielleicht gar nicht auf das Aussehen, sondern auch auf andere \"tolle\" Eigenschaften bezieht und einmal die nach außen gerichtete, bei der es hauptsächlich um Äußerlichkeiten geht. Ersteres wird eher durch Mißachtung beeinflußt, zweiteres aber auch durch immer wiederholtes Lob und durch Mißachtung. Worauf man reagiert, ist halt eine Frage des Charakters und da meiner Schönen der Nacht es eigentlich ziemlich egal ist, wenn sie jemand nicht mag, aber nicht gänzlich unempfänglich für Komplimente ist, kommt für sie eben das eher in Frage.

    @Turajin
    Wenn es für die Steigerung einer schlechten Eigenschaft keine Erfahrungspunkte gibt, dann sollten es aber wirklich gravierende Ereignisse sein, die dazu führen, denn das Amputieren einer Hand ist definitv auch ein \"einschneidendes\" Erlebnis, das alles verändert. Aber schleichende Veränderungen wie ich sie meine, sollten vielleicht doch \"nur\" ausgespielt werden.

  • @Turajin:
    Ich meine auch, dass es dafür durchaus AP gibt, eben weil es dann einmalige Erlebnisse sind die dann auch AP wert sind. Gerade bei dem Verlust einer Hand würde ich dem Helden schon AP geben, so eine Erfahrung macht man nciht alle Tage. Ich würde aber nicht, sagen dass der Held Anspruch auf Erstattung der AP hat die dieser Nachteil bringen würde.

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)

  • also mMn ist der wert der schlechten eigenschaft ja sowas wie die \"Veranlagung\" des helden zu dieser eigenschaft.

    dh. das ein stufe 1char mit eitelkeit 10 nochnicht so eitel ist wie ein stufe 12ler mit \"nur\" eitelkeit 7.

    zum ausspielen: wenn einer meiner meinung nach den char eitler/arroganter spielt als die werte müssen so soll er das machen (ist im endeffekt wie ein magier der nicht zaubert oder ein pazifistischer krieger :D ) aber wenn er darauf vergisst, lege ich ihm schon nahe entweder die schlechte eigenschaft zu senken (aps) oder sie auch auszuspielen.

    zum steigern durch erlebnisse:

    angste ist klar: wenn der held ein schlimmes erlebnis mit dem ziel seiner angst hatte (schiffbruch; fast von nem zombie gefressen worden etc) kanns ne erhöhung geben

    wenn er die angst jedoch überwindet (zb freiwillig ins wasser springt um jemanden zu retten; trotz erschwernisse auf eigenschaften/at/pa den zombie und 1000teile zerhekselt) gibts ne senkung/spez erfahrung


    schwerer ist das bei sachen für dies keine probensituationen gibt (Eitelkeit arroganz)

    Eitelkeit ist das geltungsbedürfnis des charas; er versucht sich herauszustellen und in allen situationen gut auszusehen.das wird mMn durch andauerndes lob von anderen eher vermindert als gesteigert.

    Arroganz hingegen wird dadurch gesteigert, weil man den andern ja dann noch weniger zugesteht (wenn sie ein um hilfe bitten müssen/loben etc)


    so gratualtion an alle die das fertiggelesen ham 8)

  • Tja ... man könnte auch eine ähnliches Modell wie bei der besonderen Erfahrung wählen. Die Senkung ist ab dem Ereigniss nur noch mit Kosten einer höheren Spalte möglich.

  • @ Septic

    Sozusagen eine art \"besondere negative Erfahrung\". Hatte ich mir auch schon überlegt, klingt nach ner guten Idee. Wußte jetzt aber aus dem Stehgreif nicht, ob negative Eigenschaften nicht bereits nach der höchsten Spalte gesenkt werden, also ob es überhaupt eine höhere Spalte gibt, auf die man rücken kann.

  • @septic
    Das mit den erschwerten Senken gefällt mir, wobei natürlich umgekehrt, wenn man seine Eigenschaft erfolgreich überwindet die Eigenschaft dann leichter gesenkt werden müßte. Es ist ja nicht so, daß ich unbedingt eitler werden will :D

    @IXIAbraxasIXI
    Ich weiß aus eigener Erfahrung das zuviel Lob einen arroganter und eitler macht, es kommt immer auf die Situation und die Person drauf an, welche dieser beiden Eigenschaften stärker betroffen ist und sicherlich ist die Tendenz bei zuviel Lob eher in Richtung Arroganz zu sehen, aber eben nicht ausschließlich :wink:. Intorvertierte Charaktere werden eher eitler, weil sich Arroganz viel mehr nach außen richtet.

    @all
    Schonmal vielen Dank für die ganzen Anregungen, dann kann ich ja am Wochenende mit unserem Meister darüber diskutieren und nächste Woche frisch in die Diskussion einsteigen :wink:

  • Der Verlust der (rechten) Hand hat schon einschneidende Auswirkungen auf die Werte des Helden. Gezwungenermaszen wird dieser Held zum Linkshaender. Zunaechst wird das eine beachtliche Schwaechung der Kampfwerte und Koerperlichen Eigenschaften (besonders FF) mit sich bringe. Der Vorteil \"Linkshaendig\" sollte dieser Helde dann auf jeden Fall bekommen, auch ohne zusaetzliche AP-Inverstition. Dass der Held nun linkshaendig kaempfen muss, aendert nichts an der Tatsache, dass die Gegner Probleme bekommen, sich auf den neuen Kampfstiel einzustellen.
    (Als Linkshaender kann ich uebrigens bestaetigen, wie schwer sich einige Rechtshaender mit solchen Situationen tun. Beim Tischtennis hatten einige Rechtshaender richtige Probleme damit, sich auf meine mit Links geschlagenen Vorhandbaelle einzustellen. Die gingen naemlich alle auf deren schwache Rueckhand.)

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • @ Ronald_Saveloy

    Ich denke nicht, das man jemandem, der die rechte Hand verloren hat, den Vorteil Linkshändig kostenlos zugestehen sollte. Schließlich muß er trotz allem üben, seine linke Hand als Haupthand zu benutzen (was durch Ausgabe von AP ja dargestellt wird). Ich würde es eher so regeln, das er den Voretil sich nachträglich mit AP kaufen kann (für, sagen wir, 50AP pro GP).

  • @Turajin

    Ich denke nicht, dass da noch zusaetzlich AP\'s fuer den Vorteil ausgegeben werden muessen. Gleichzeitig mit dem Vorteil Linkshaendig bekommt der Held ja auch den Nachteil Verstuemmelt. Auf jeden Fall sollten die Kampfwerte zunaechst drastisch und permanent gesenkt werden. Der Held muss halt das Kaempfen noch mal lernen und das kostet AP!

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • @ Ronald_Saveloy

    Ich denke jedoch nicht, das man jemandem, nur weil er im Laufe des Spiels durch einen wie auch immer gearteten Umstand einen Nachteil erhält, ihm dafür kostenlos irgendetwas als kompensation zukommen lassen sollte.

    Ich meine, nur weil er Pech hatte (oder sich vielleicht sogar dumm angestellt hat, wer weiß?) und seine Hand verloren hat ihm dann umsonst einen Vorteil als kompensation zu geben, ist meiner Meinung nach falsch. Ich verteile als SL ja auch keine Kostenlosen, aus dem nichts erscheinenden Heiltränke, nur weil die Helden Schaden genommen haben, und genausowenig gibt es automatische Wiederbelebungen, nur weil ein Held stirbt. Ich weiß, die beiden Beispiele von mir sind extreme, aber sie sind passend. Nur weil die Helden einen kurzzeitigen (LE-Verkust) oder permanenten (tot) Nachteil erhalten, gebe ihenn noch lange nicht eine passende Kompensation für diesen Nachteil.

  • Ich denke auch nicht, daß er den Vorteil autormatisch und sofort erhält. Allerdings könnte man ihm den Vorteil linkshändig auch ohne AP-Kosten nach einer gewissen Zeit geben, in der er zwangsläufig die linke Hand trainiert hat. Ansonsten möchte ich mal wissen, welchen Vorteil es denn für den Nachteil \"tot\" geben sollte.
    Unser Meister (minderer Geister) hatte leider noch keine Möglichkeit sich den Thread durchzulesen, solbald das geschehen ist, werde ich hier berichten wie wir das Steigern negativer Eigenschaften in unserer Gruppe handhaben wollen.

  • Ganz einfach: durch dem Nachteil tot erhält man automatisch den Vor(?)teil tranzendentes, außerspährisches Wesen und ortgebunden (je nach Art des Totes die Niederhöllen, der Ort des Totes oder Borons Hallen)
    :D